Die No-Frills Standheizung

Umbau vom Zuheizer zur No-Frills Standheizung (7M Facelift)

Umbauanleitungen und fertige Umbausätze gibt es schon so einige. Diese Anleitung unterscheidet sich von den anderen durch „No Frills“, d.h. kein Schnickschnack, minimaler Aufwand und geringe Materialkosten. Der Umbau ist auch für Ungeübte locker an einem Tag zu bewältigen. Es ist nur einfaches Werkzeug erforderlich. Gelötet werden muss gar nicht. Einziger Stolperstein, der etwas Mut erfordert: Die MFE muss komplett freigelegt werden. Das ist bei allerersten Mal etwas furchteinflössend, aber ich werde versuchen Euch dabei so gut es geht an die Hand zu nehmen.

Funktionsumfang

Grundsätzlich muss dazu erstmal gesagt werden, das eine Standheizung aus zwei von einander weitgehend unabhängigen Teilen besteht:
Der eigentlichen Heizungssteuerung auf der einen Seite und der Bedienteil auf der anderen Seite. Dazwischen gibt es bei allen System eine einfach Verbindung, bzw. Leitung die zum Heizen eingeschaltet (also mit 12V verbunden) wird.

Letzteres macht das Bedienteil. Das kann alles mögliche sein: Eine Zeitschaltuhr, ein Funkempfänger oder ein GSM-Modul. Im einfachsten Fall auch ein simpler Schalter. Allerdings sollte man den dann nicht vergessen, sonst läuft die Standheizung ewig… bis die Batterie leer ist.
Da hinsichtlich des Bedienteils jeder seine eigenen Vorstellungen hat und es da wenig selbst zu basteln gibt, bleibt das Bedienteil hier weitgehend außen vor. Ich werde am Rande zeigen, wie ich es mit einem Funkempfänger gelöst habe. Am Ende der Anleitung findet Ihr einige Verweise zu möglichen Lösungen.

Hier konzentrieren wir uns nun auf die Heizungssteuerung, also die Ansteuerung der verschiedenen benötigten Baugruppen im Fahrzeug. Dabei werden wir weitgehend die Teile verwenden, die sowieso schon da sind:

  • Der Zuheizer wird auf Anforderung sofort eingeschaltet.

  • Die Kühlmittelpumpe mit leichter Verzögerung, dafür aber auch mit 3 Minuten Nachlauf.

  • Sofern eine DWA vorhanden ist, wird die Innenraumüberwachung deaktiviert um nicht durch die Heizung einen Alarm auszulösen.

  • Die Climatronic wird erst mit einiger Verzögerung, wenn das Wasser warm genug ist, in den Standheizungsmodus versetzt. Dabei regelt sie die Lüftungsklappen automatisch so, daß die Windschutzscheibe enteist wird.
    3-3.png
    Die Verzögerung ist sehr sinnvoll, da der Lüftungsmotor den mit Abstand größten Stromverbrauch hat und die Batterie sonst unnötig belasten würde.

  • Wie bei den meisten anderen Lösungen verwenden wir auch hier die normale Starterbatterie und keine zusätzliche unter dem Beifahrersitz. Das geht relativ problemlos, wenn man ein wenig Acht gibt. Als Faustregel gilt: So lang, wie die Standheizung in Betrieb war, so lang sollte danach auch gefahren werden um die Batterie wieder voll aufzuladen. (Wichtiger Hinweis zur Batterie am Ende.)

Ist mein Fahrzeug geeignet?

Grundsätzlich funktioniert der hier beschriebene Umbau leider nur bei den Baujahren 2000 bis 2010. Der Zuheizer ist ohnehin nur bei den Dieselmotoren serienmäßig vorhanden.

Um ganz sicher zu sein, daß alles klappt hier die Vorab-Checkliste:

1. Der Zuheizer hinten links unter dem Fahrzeug läuft zuverlässig und qualmt auch nicht.
Falls doch -> Erstmal reparieren.

**2. Die elektrische Zusatzwasserpumpe (Kühlmittelnachlaufpumpe) funktioniert. **
Nach dem Abstellen des Fahrzeugs hört man es immer für 3 Minuten aus dem Motorraum surren.
Falls nicht -> Erstmal reparieren. www.sgaf.de/content/zusatzwasserpumpe-kuehlmittelnachlaufpumpe-253241

3. Der Wagen hat das Relais 430 (oder 437).
Dazu mit einem Schraubendreher die Abdeckung (s. Bild) lösen und mit der Taschenlampe reinleuchten.

Ist dort eine 430 oder 437 zu sehen -> Check!
Ist dort keine 430 oder 437 zu sehen -> Leider verloren.

4. Im Sicherungshalter unter der MFE ist noch ein Platz frei.
Interessant sind dabei die Plätze 7 bis 18, denn nur dort bekommen wir die Klemme 30 (Dauerplus).

Um ganz sicher zu gehen, schaut mal genau in den Sicherungshalter hinein. Dort wo die Sicherungen fehlen, muss unten ein metallischer Kontakt zu sehen ein, oben aber nicht. Das ist genau der Platz, den wir brauchen. -> Check!
Bei nicht voll ausgestatteten Fahrzeugen sollte sich da eigentlich immer ein Plätzchen finden lassen.

Ist dummerweise doch schon alles belegt, so ist das aber auch kein Drama. In diesem Fall müsst ihr halt selbst von der Batterie eine neue 4 mm² Leitung mit fliegender 30A-Sicherung bis hinter die MFE ziehen. Von irgendwelchen Frickellösungen mit Stromdieben o. ä. würde ich hier eher absehen. Der Strom auf dieser Leitung ist dafür schon etwas arg hoch.

5. Das Fahrzeug hat die Climatronic.

Falls nicht, ist das kein riesiges Problem. Allerdings gehe ich in dieser Anleitung nicht weiter auf die manuelle Klimaanlage ein.
Mit Georgs Vorarbeit www.sgaf.de/node/84218 und dem Schaltplan weiter unten solltet ihr den Weg selbst finden können.

Der Nutzen der Standheizung mit manueller Klimaanlage allerdings auch etwas eingeschränkt. Die Luft kommt dann halt immer nur so raus, wie es zuletzt eingestellt war. Die Windschutzscheibe bleibt ggf. vereist.

Benötigtes Material und Werkzeug

Klick für extragroß:

Menge Teilenummer Bezeichung Bezugsquelle Bemerkungen
2 000 979 306 E Einzelleitung 4,0mm² VW Sofern die Leitungen selbst gecrimpt werden sollensind die Kontakte auch einzeln erhältlich: N 907 966 03.
1 000 979 114 E Einzelleitung 1,0mm² VW
1 * 000 979 010 E Einzelleitung 0,5mm² VW * Nur benötigt, wenn DWA mit Innenraumüberwachung vorhanden.
1 000 979 002 E Einzelleitung 0,5mm² VW
1 443 937 527 Relaisträger VW
1 FRC2C KFZ-Relais Wechsler ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
7 1N4007 Diode ebay, Reichelt,TV-Reparaturbetrieb Je nach Verfügbarkeit kann jede beliebige Standard-Diode genommen werden.(>= 1 Ampere) z.B. 1N4001…1N4007
1 KSD301 Temperaturschalter Schließer40°C ebay Temperatur nach Bedarf. 40°C haben sich bewährt. Siehe auch Anmerkungen weiter unten.
12 Stoßverbinder rot ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
4 Stoßverbinder gelb ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
2 Flachsteckhülsen isoliert rot ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
3 Kabelbinder 250mm ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
1 Ringkabelschuh 6mm blau ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
13 Meter Kfz-Leitung 0,5 mm² Evtl. mehr, je nach Montageort von Schaltuhr oder Funkempfänger
1 Flachsicherung 30 Ampere ebay, Reichelt, Kfz-Zubehör
Isolierband / Schrumpfschlauch

(Die Einzelleitung 000 979 306 E wird von VW in gelb geliefert. Wie oben im Bild zu sehen habe ich davon „Spezialversionen“ in rot und schwarz. Dies dient zur besseren Orientierung in dieser Anleitung.)

Dioden sind immer mit einem Streifen an einem Ende markiert, da die Einbaurichtung entscheidend ist. Genauso hat das Dioden-Symbol im Schaltplan diesen Strich. Auf den Fotos weiter unten ist die Einbaurichtung ebenfalls deutlich zu erkennen.

Der Temperaturschalter wird später einfach an geeigneter Stelle am Kühlmittelschlauch befestigt. Da er nicht direkt vom Kühlmittel umströmt ist, liegt die Temperatur die der Schalter selbst erreicht um ca. 10-15°C niedriger als die des Kühlmittels selbst. Das stört uns aber nicht weiter, da wir hier keine präzise Temperaturmessung vornehmen wollen, sondern nur ungefähr einen sinnvollen Zeitpunkt für das Einschalten des Gebläses.
Je nach persönlicher Vorliebe kann auch eine andere Schalttemperatur als 40°C gewählt werden oder im Extremfall auch ganz auf diesen Schalter verzichtet werden. Wird eine niedrigere Schalttemperatur gewählt, schaltet das Gebläse entsprechend früher ein. Dann ist natürlich die Lufttemperatur aus der Lüftung zuerst auch entsprechend niedriger und die Belastung der Batterie durch die längere Lüfterlaufzeit höher.

TemperaturschalterSchaltschwelle Kühlmitteltemperaturam Schalter Kühlmitteltemperaturim Zuheizer Verzögerung bei-10°C Außentemperatur Verzögerung bei0 °C Außentemperatur
30°C ~ 45°C ~ 50°C ~ 16 min. ~ 11 min.
35°C ~ 50°C ~ 55°C ~ 17 min. ~ 13 min.
40°C ~ 55°C ~ 60°C ~ 20 min. ~ 16 min.
45°C ~ 60°C ~ 65°C ~ 22 min. ~ 18 min.

Die Gesamtkosten für das Material liegen bei unter 40 Euro.

Diese Minimalausstattung sollte vorhanden sein:

  • Schlitzschraubendreher von klein bis sehr groß (zum Abhebeln von Verkleidungen)

  • Kreuzschlitzschraubendreher PH2 (für die Einstiegsleisten)

  • Torxschraubendreher T-20 (für das Armaturenbrett und die MFE)

  • Maulschlüssel 10 mm (für den Massenpunkt und die Batterie)

  • Schraubendreher mit 10 mm Stecknuß (für den Wasserkasten)

  • Seitenschneider

  • Zange für Quetschverbinder

  • Messer oder Abisolierzange

Vorbereitung im Warmen und Trockenen

Zur besseren Orientierung hat im folgenden (fast) jede Leitung ihre eigene Farbe. Die Verbindungen im Schaltplan sind ebenfalls entsprechend eingefärbt. Natürlich sind die Farben nicht entscheidend für die Funktion.

Die Längen der Leitungen so wie hier angegeben, sind so bemessen, daß sie hinter der MFE enden, aber dort noch bequem mit ca. 40-50 cm Reserve auch im zusammengebauten Zustand zu greifen sind. Je nach dem, wo in dem speziellen Fall die Uhr oder der Funkempfänger platziert werden soll, sind die 3 Leitungen dorthin entsprechend zu verlängern!

Klick für extragroß:

Wer noch keinen Taxischalter für seinen Zuheizer hat, kann ihn bei dieser Gelegenheit auch gleich mit wenig Aufwand nachrüsten da wir an den entsprechenden Leitungen ohnehin schon dran sind. Im Schaltplan ist die Stelle markiert, wo der Taxischalter eingefügt werden muss. Natürlich sind von dort aus noch zwei zusätzliche Leitungen bis zu der Stelle zu ziehen, wo der Schalter dann hinsoll. Dies ist allerding nicht Bestandteil dieser Anleitung.

**1. Diodengruppe Zuheizer (lila Leitung) **

Über diese Leitung wird der Zuheizer eingeschaltet. Die Diodengruppe verteilt das Signal gleichzeitig auf die Leitung zum Einschalten des Steuergerätes (normalerweise Klemme 15, Zündung) und auf die Leitung zum Anfordern der Heizung (normalerweise Temperaturschalter F38 im Wasserkasten in Verbindung mit dem Signal dass die LiMa läuft).

Die 4 Dioden sind wie im Bild untereinander und mit 2,60 m Leitung zu verbinden.
Auf ausreichende und zuverlässige Isolierung der Anschlussdrähte untereinander ist zu achten.

2. Diodengruppe Relais 430 (blaue Leitung)

Über diese Leitung wird die Kühlmittelpumpe aktiviert. Dazu verwenden wir das ohnehin schon vorhandene Relais 430 (oder 437), das eigentlich ein kleines Steuergerät ist. Die Diodengruppe wird in die Leitung für Klemme 15 (Zündung) eingefügt. Nach Aktivieren dieser Leitung geht die Pumpe mit ca. 45 Sekunde Verzögerung an und läuft nach dem Deaktivieren für 3 Minuten nach.

Gleiche Vorgehensweise wie bei 1.
Leitungslänge diesmal 0,90 m.

3. Climatronic HE-Modus (gelbe Leitung)

Diese Leitung dient dazu, die Climatronic in den Standheizungsmodus zu versetzen. Im Display wird dann „HE“ angezeigt und die Lüftung wird auf mittlerer Stufe auf die Windschutzscheibe gelenkt. Wenn gleichzeitig dazu die Zündung eingeschaltet wird, hat diese Vorrang. Das heißt, die Climatronic lässt sich normal bedienen um die Heizung z.B. nach hinten zu lenken. Wird die Zündung wieder ausgeschaltet, geht die Climatronic sofort zurück in den Standheizungsmodus.

In diese Leitung werden wir später noch den Temperaturschalter einfügen. Dieser misst die Kühlmitteltemperatur direkt vor dem Wärmetauscher und lässt das Signal erst bei Erreichen von 45°C zur Climatronic durch. Dies spart eine gehörige Menge Batteriestrom, da der Lüfter noch nicht läuft solange das Wasser ohnehin noch zu kalt ist.

4,0 m Leitung genau in der Mitte knicken und die Stelle mit Isolierband fixieren. Dieses Ende wird später in den Motorraum geschoben um dort den Temperaturschalter zu montieren.

Die Einzelleitung 000 979 002 E in der Mitte durchschneiden. Es wird nur eine Hälfte gebraucht.
Diese wird an ein Ende der gelben Leitung angecrimpt.

4. MFE Innenraumüberwachung (grüne Leitung)

Nur bei vorhandener DWA! Sonst einfach überspringen.

Wenn eine DWA verbaut ist reagiert die Ultraschall-Innenraumüberwachung auf jegliche Bewegung im Innenraum. Somit würde auch das Einschalten der Lüftung einen Alarm auslösen. Über diese Leitung wird der MFE mitgeteilt, die Innenraumüberwachung zeitweise zu deaktivieren. Alle anderen Funktionen der DWA bleiben erhalten.

Die Einzelleitung 000 979 010 E in der Mitte durchschneiden. Es wird nur eine Hälfte gebraucht.
Diese wird an die grünen Leitung (0,90 m)angecrimpt.

5. Lüfterrelais (schwarze Leitung)

(Incl. roter und brauner Leitung)

Das Lüftergebläse wird nicht direkt von der Climatronic versorgt. Da es sich hier um einen sehr großen Stromverbraucher handelt, ist der Aufwand etwas größer. Vom Steuergerät kommt lediglich ein kleines Ansteuersignal zum Gebläseregler. Dieser regelt entsprechend den eigentlichen Versorgungsstrom für den Motor. Für diesen Strom gibt es auch eine eigene Sicherung ( -S22- mit 30A ).
Die Versorgungsspannung steht allerdings nicht ständig zur Verfügung, sondern ist über den sog. X-Kontakt geschaltet. Grundsätzlich könnte sie dauerhaft anliegen, da der Lüfter ja über den Gebläseregler immer noch abgeschaltet werden kann. Für das Abschalten gibt es aber zwei Gründe:
Über den X-Kontakt wird beim Anlassen die Versorgung kurz unterbrochen, damit der volle Batteriestrom für den Startvorgang zur Verfügung steht.
Im Falle eines Defektes des Gebläsereglers oder eines sonstigen Problemes mit dem Gebläsemotor kann so die Stromversorgung leicht durch Schlüsselabziehen unterbrochen werden.
Aus diesen Gründen benötigen wir für die Standheizung noch ein weiteres Relais, mit dem die Versorgungsspannung für den Gebläsemotor zusätzlich auch bei abgezogenem Schlüssel aber eingeschalteter Heizung bereitgestellt wird. Im Normalbetrieb läuft die Versorgung dann ganz normal weiter über den X-Kontakt und die Sicherung 22. Wird die schwarze Leitung aktiviert, dann schaltet das Relais die Lüfterversorgung um auf Klemme 30 (Dauerplus) und die neue Sicherung (ebenfalls 30 A), die wir später noch einbauen werden.

Anmerkung 1: Dieses Relais ist mehr oder weniger identisch auch in den anderen Umbauanleitungen vorhanden. Dort wird meist das Handschuhfach ausgebaut, die Leitung direkt am Lüfter aufgetrennt und dann eine Leitung zur Climatronic gezogen, die dort dann ebenfalls noch angeschlossen wird. Wir machen hier im Kern nichts anderes, aber auf anderem Wege. Wir werden später einfach die Leitung direkt an der Sicherung 22 auftrennen und sparen uns damit die Arbeit am Handschuhfach und die zusätzliche Verkabelung.

Anmerkung 2: Ganz Geizige und Mutige können dieses Relais im Grunde auch komplett weglassen. Wenn einfach die Leitung, die von Sicherung 22 abgeht auf Dauerplus gelegt wird, dann funktioniert trotzdem alles weiter wie gehabt. Allerdings mit den beiden oben erwähnten Nachteilen.

Es sind 4 Leitungsstücke vorzubereiten:
-0,75 m (braun)
-0,75 m (braun)
-0,90 m (rot)
-0,90 m (schwarz)

Die rote und eine der beiden braunen Leitungen sind für die Stromversorgung des Bedienteils vorgesehen. Daher bei Bedarf die Längen anpassen.

Die Einzelleitung 000 979 114 E wird ungefähr in der Mitte durchgeschnitten, so daß ein Ende etwas länger ist als das andere.

Die beiden dicken Einzelleitungen 000 979 306 E werden so durchgeschnitten, daß zwei Stücke mit 40 cm und zwei Stücke mit 20 cm dabei herauskommen.

Jetzt sollte das Material so bereit liegen.

Zuerst werden nun die beiden Enden der Leitung 000 979 114 E mit dem braunen 0,75 m Stück und dem schwarzen Kabel, sowie der Diode verbunden, wie im Bild zu sehen. Hier wird auch klar, warum die beiden Enden der Leitung 000 979 114 E eine unterschiedliche Länge haben sollten. Die Stecker sollten hinter auf einigermaßen gleicher Höhe liegen. Der Strich auf der Diode zeigt zur schwarzen Leitung.

Die Diode ist wieder wie oben sorgfältig zu isolieren.

Das freie Ende der braunen Leitung wird mit der zweiten braunen Leitung in dem blauen Ringkabelschuh vercrimpt.

Nun werden noch die beiden langen 40 cm Stücke der Einzelleitungen 000 979 306 E mit gelben Quetschverbindern bestückt.

Die beiden übrigen 20 cm Stücke der Einzelleitungen 000 979 306 E werden mit der roten Leitung vercrimpt.

Ist diese Etappe geschafft sollte das Ergebnis jetzt so aussehen:

Bei der Bestückung des Relaissockels ist äußerst sorgfältig vorzugehen. Sind die Leitungen erst einmal eingerastet, sind sie nur sehr schwer wieder zu entfernen. Sollte dies tatsächlich passiert sein, nicht mit Gewalt daran ziehen, sondern erst einmal Google zum Thema „Auspinnen“ bemühen.
Bei der Einzelleitung 000 979 306 E sind die Farben und damit die Pins natürlich witzlos, wenn die vorliegende Leitung sowieso nur gelb ist. Ich verweise hier aber trotzdem auf die Farben, da die genaue Zuordnung beim Einbau im Fahrzeug wieder wichtig wird.

Die Pinnummern sind auf dem Sockel eingeprägt oder in diesem Bild zu finden.

2 : dicke „schwarze“ Einzelleitung 000 979 306 E

4 : dünne gelbe Einzelleitung 000 979 114 E, mit schwarzer Leitung verbunden

5 : dicke „rote“ Einzelleitung 000 979 306 E

6 : dünne gelbe Einzelleitung 000 979 114 E, mit brauner Leitung verbunden

8 : „schwarzes“ Ende der zusammengecrimpten beiden dicken Einzelleitung 000 979 306 E.

Wenn alles passt, wird erst ganz zum Schluss der lila Rahmen des Relaissockels heruntergedrückt.

Dadurch werden die Pins fest verriegelt.

6. Vorbereitung geschafft.

Hat bis hierher alles gut geklappt, liegt nun das Ergebnis in etwa so vor uns.

Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, die freien Enden der braunen (-) und der rote (+) Leitung je nach Bedarf mit den entsprechenden Steckverbindern für das zu verwendende Bedienteil zu versehen. Hierüber erfolgt die Stromversorgung des Bedienteils.

Einbau ins Fahrzeug

Nun wird’s Ernst! Um die vorbereiteten Kabelstränge einzubauen, werden wir uns einmal von ganz vorne nach hinten durch das Fahrzeug durcharbeiten. Wir beginnen im Motorraum.

Motorhaube öffnen und die Batterieabdeckung entfernen. Die Klemme vom Minuspol lösen (SW10) und gut isoliert so ablegen, daß sie nicht versehentlich doch wieder an den Batteriepol stößt.

Nun die drei Schrauben am Wasserkasten entfernen. Bei den äußeren etwas vorsichtig sein, da sie gerne nach hinten wegrollen.

Das Herausmanövrieren des Wasserkastens ist beim Galaxy etwas leichter als beim Sharan und Alhambra, da die Plastikverkleidung darüber anders geformt ist. Bei letzteren muss man zwischen Luftfilter und Scheibenwischer evtl. etwas fummeln, aber er geht auch dort ohne weitere Demontage heraus. Wichtig ist bei allen Modellen, daß der Wasserkasten wie im Bild gezeigt zuerst auf der Beifahrerseite herausgefädelt wird und dann schrägt über den Ausgleichsbehälter für das Kühlmittel gezogen. Bei Einbau ist genau umgekehrt zu verfahren. Anders geht er nicht hinein.

Weiter im Innenraum.

Die schon bekannte Seitenverkleidung neben der Fahrertür herausclipsen.

Nun vorsichtig die Zierleiste über dem Lichtschalter lösen. Sie sitzt mitunter extrem fest, ist aber gleichzeitig etwas zerbrechlich weil nur aus Plastik. Sie wird durch 3 Kunststoffnasen gehalten, die von Metallklammern im Armaturenbrett festgeklemmt werden.

Das Lösen geht am besten mit einem sehr großen und langen Schlitzschraubendreher. Damit kann man von hinten direkt neben der Kunststoffnase ansetzen und sie Stück für Stück heraushebeln.

Falls man damit rechnet, häufiger mal an die MFE heranzumüssen, kann man sich den Ausbau der Zierleiste für die Zukunft etwas leichter machen. Dazu die Kunststoffnasen im Schraubstock ein klein wenig platt drücken. Die Zierleiste hält dann immer noch sehr gut, lässt sich aber ohne Schweißperlen auf der Stirn wieder lösen.

Die Klappe vor der MFE lässt sich einfach lösen, wenn sie ungefähr zu 2/3 geöffnet ist und dann in Richtung des Fahrers gezogen wird.

Die untere Verkleidung des Armaturebrettes vor der MFE wird durch 4 Torxschrauben T-20 gehalten. Raus damit.

Nun die Verkleidung oben herausclipsen. Das geht ganz leicht.

Unten rechts ist die Rastung etwas fester. Sie lässt sich aber auch leicht lösen, wenn man dahinter greift und genau waagerecht zieht (nicht rechtwinkelig).

Oben müssen nun die Stecker aus dem Lichtschalter und der Leuchtweitenregelung herausgezogen werden.

Unten wird die OBD-Buchse auch der Verkleidung herausgeclipst.

Bei manchen Fahrzeugen befindet sich unter der MFE eine Kunststoffplatte als Untertrittschutz. Diese lässt sich nun sehr leicht herausnehmen.

Damit haben wir nun freie Sicht auf die MFE.

Weiter geht es aber erstmal mit den Einstiegsleisten vor den Türen.

Mit einem kleinen Schraubendreher die Schraubenabdeckung ausclipsen.

Nun die 4 Kreuzschlitz-Schrauben lösen. Achtung! Eine davon ist etwas kürzer als die anderen.

Die Leiste nach oben abziehen. Sie wird noch durch 4 Kunststoffnieten gehalten. Diese müssen alle raus und wie im Bild zu sehen für den späteren Wiedereinbau an ihrem Platz an der Einstiegsleiste sein.

Die hintere Einsteigsleiste ist entweder geschraubt (wie im Bild zu sehen, PH2) oder bei den etwas neueren Baujahren auf die gleiche Art und Weise gesteckt, wie wir es eben vorne gesehen haben.

Die Türdichtung muss nicht unbedingt abgezogen werden. Die Arbeit geht aber etwas leichter, wenn man sie aus dem Weg schafft. Sie ist auf jeden Fall nur gesteckt und kann nach oben abgezogen werden. Dies geht u. U. beim ersten Mal sehr schwer.

Hier ist nun die Zuleitung zum Zuheizer zu sehen. Diese legen wir auf ca. 20-30 cm Länge frei. Das Gewebeband mit dem der Kabelbaum umwickelt ist lässt sich am leichtesten entfernen indem man es vorsichtig mit einem möglichst scharfen Messer in Längsrichtung anritzt.

Hier kommen nun die einzelnen Adern zum Vorschein. Da die Kabelfarben ggf. anweichen können ist es ratsam, auch die übrigen zu identifizieren. Die Stromversorgung (Klemme 30 und 31) ist deutlich dicker und grundsätzlich rot(/weiss) und braun.

Grün ist immer die Dosierpumpe und grau/weiss immer die Diagnoseleitung.

Es bleiben also nur noch die zwei Adern übrig, die uns interessieren: Für die Klemme 15 kommen blau, schwarz/blau oder grün/weiss in Frage. Der Temperaturschalter im Wasserkasten (-F38-) ist über die schwarze Ader angeschlossen.

Diese beiden Adern werden nun durchtrennt und die vorbereitete Diodengruppe Zuheizer (lila Leitung) eingefügt.

Die ganze Konstruktion wird nun wieder gut verpackt und verstaut. Nachdem die lila Leitung nach vorne verlegt wurde, können die Einstiegsleisten schon wieder montiert werden.

Hinten sind wir fertig!

Vorne müssen wir uns nun noch etwas mehr Platz schaffen.

Der Rahmen um die Climatronic wird mit einem kleinen Schraubendreher etwas nach vorne gehebelt und dann abgezogen.

Die 4 Schrauben (T-20) an der Climatronic werden gelöst und dann das Steuergerät aus seinem Schacht gezogen.

Die drei Stecker auf der Rückseite lassen sich leicht abziehen, wenn man sie an den Griffen fasst und dabei die Rastung löst.

Das Steuergerät bringen wir am besten irgendwo in Sicherheit.

Weiter geht es mit der MFE. Nun wird es spannend, denn wir müssen sie herunterklappen, was beim allerersten Mal ziemlich schwierig geht. Das liegt vor allem an zwei Kabelbindern die auf der Rückseite alles zusammenhalten. Nachdem diese entfernt sind, geht es schon wesentlich leichter.

Zuerst wird die kleine Kappe oben links entfernt, indem die kleinen Haken auf der Rückseite nach oben gedrückt werden.

Nun wird der kleine Kabelbinder in der Mitte der MFE entfernt. Wirklich viel Funktion hat er ohnehin nicht.

Die meisten Stecker an der MFE lassen sich durch Druck auf die seitliche Verriegelung leicht lösen. Bei zweien ist die Mechanik allerdings etwas komplizierter. Dort muss der kleine Bügel erst gelöst und dann nach hinten geklappt werden.

Nachdem alle Stecker entfernt wurden, wird die letzte Haltschraube (T-20) oben gelöst.

Unten ist die MFE noch durch zwei Kunststoffklammern gehalten. Diese werden einfach nach vorne/oben weggeklappt.

Um die MFE nun vollständig frei zu bekommen, müssen de Bleche, in denen sie hängt noch nach außen gedrückt werden. Nur in dieser Postion lässt sich die Plastiknase der MFE aus dem Blech ziehen.

Jetzt kommt der eine schwierige Moment. Wenn die Bleche nach außen gedrückt sind, kann die MFE ein wenig angehoben werden, um sie auszuhängen. Das fühlt sich bei ersten Mal an, als ob sie sich überhaupt nicht bewegen will. Da hilft tatsächlich nur viel Kraft, da immerhin ein Kabelbaum mit weit über 100 Adern hinten an dieser Konstruktion dranhängt. Am besten stützt man sich mit dem Ellenbogen auf dem Fahrzeugboden ab und versucht eine Seite nach der anderen zu lösen.

Dabei ist es hilfreich, den Kabelbaum der oben links über der MFE verläuft nach rechts zu drücken. Je nach Fahrzeugausstattung kann dieser Teil des Kabelbaumes auch den Platz zwischen Karosserie und den teilweise sehr großen Relais so verengen, daß für die MFE kaum noch Platz für Bewegungen bleibt. Am besten schaut man mal mit einer Taschenlampe genau nach, wo es klemmt.

Wenn diese Hürde genommen ist, sollte sich die MFE mit etwas Nachdruck herunterschwenken lassen. Nun werden auch die zwei Kabelbinder sichtbar, die uns die Arbeit bis hierher so schwer gemacht haben. Wenn man diese beiden entfernt hat, wird es sofort spürbar leichter.

Nun geht es an den Sicherungshalter. Wer sich das Dauerplus auf andere Weise (direkt von der Batterie) besorgt, kann diesen Teil überspringen.

Am unteren Ende der MFE sind zwei kleine Rastnasen zu sehen. Wenn diese nach oben gedrückt werden, lässt sich der Sicherungshalter sehr leicht nach unten herausziehen.

Nachdem die MFE wieder provisorisch hochgeklappt und eingehängt wurde, aber wir frei Sicht auf das Operationsfeld.

Um den zusätzlichen Kontakt und den freien Sicherungsplatz (7-18) eiführen zu können, muss erst die lila Verriegelung gelöst werden. Die Funktion ist sehr ähnlich der lila Verriegelung die wir bei der Vorbereitung schon am Relaisträger kennengelernt haben. Die Kontakte halten zwar auch so jeder selbst schon einigermaßen im Träger, aber nachdem die Verriegelung heruntergedrückt und eingerastet wurde ist es praktisch unmöglich sie zu entfernen.

Da der Sicherungshalter sehr groß ist und viele Kabel herauskommen, ist es leider auch etwas fummelig, die lila Verriegelung zu lösen. Es gibt hier auch unterschiedliche Varianten. Im Bild zu sehen ist, daß ich einfach einen kleine Schraubendreher eingeführt habe und die Verriegelung nur genau an der Stelle hochgedrückt, wo ich den einen Pin nachbestücken wollte. Ein vollständig lösen war also gar nicht nötig.

Sobald der Weg frei ist, wird der freie Sicherungskontakt (dicke rote Leitung) von der vorbereiteten Lüfterrelaisbaugruppe an entsprechender Stelle eingeclipst. Danach kann der Sicherungshalter sofort wieder verriegelt werden.

Durch Abzählen suchen wir uns nun die Leitung, die von Sicherung 22 (30A) kommt. Dies muss auf jeden Fall eine der sehr dicken sein.

Wenn wir uns sicher sind, daß es die richtige ist (besser dreimal nachzählen), kann sie durchtrennt werden.

An dieser Stelle wird nun das Lüfterrelais eingefügt. Dazu wird von der vorbereiteten Baugruppe die dicke rote Leitung zur Sicherung hin und die dicke schwarze zum Kabelbaum hin angeschlossen.

Am Sicherungshalter sind wir hiermit fertig. Dieser kann also wieder an die MFE angesteckt werden.

Den neuen Halter für das Lüfterrelais fädeln wir hinter der MFE nach oben durch. Und clipsen ihn an irgendeinem freien Platz im Relaisträger hinter der MFE ein. Das Relais FRC2C kann sogleich bestückt werden.

Die Montage der Baugruppe **Lüfterrelais (schwarze Leitung) **ist damit abgeschlossen.

Nun wenden wir uns dem Relais 430, bzw. 437 zu.

Das Relais selbst wird erst einmal abgezogen und der zugehörige Relaisträger ausgeclipst.

Um den gesuchten Pin 8 sicher zu identifizieren, vergleicht man am besten die am Relais eingeprägten Pinnummern nochmal genau mit der entsprechenden Position am Relaisträger. In meinem Fall führt das zu dem schwarzen Kabel, wie im Bild zu sehen.

Auch hier wird die Leitung durchtrennt und die **Diodengruppe Relais 430 (blaue Leitung) **eingefügt.

Danach kann der Relaisträger an seiner Position eingeclipst werden und das Relais wieder eingesteckt (Nicht vergessen! Foto fehlt leider).

Kein Stromkreis ohne Minuspol. Es fehlt noch die Masse!

Unten an der A-Säule ist der Massepunkt direkt neben der Türdichtung zu sehen. Die Mutter wird mit einem Maulschlüssel (SW10) gelöst und der Ringkabelschuh mit den braunen Leitungen hier befestigt. Das Anzugsmoment beträgt 10 Nm.

Solange die MFE noch heruntergeklappt ist, haben wir wunderbar Platz um die Verkabelung für den **Climatronic HE-Modus (gelbe Leitung) **zu verlegen. Das Ende mit der Einzelleitung 000 979 002 E muss zur Climatronic hin.

Dort knipsen wir den Kabelbinder vom roten Stecker ab und ziehen das Steckerinnenteil heraus.

Der vorbereitete Pin kann nun leicht an Position 20 eingeclipst werden. Dabei unbedingt auf die richtige Ausrichtung den Pins achten. Die kleine Kerbe muss nach vorne zeigen, so daß die Rinne im Steckerinnenteil frei bleibt und sich die rote Kappe auch wieder aufschieben lässt.

Ähnliches haben wir nun auch noch mit dem grünen Stecker P6 an der MFE zu tun. Hier fehlt noch die Deaktivierung der Innenraumüberwachung (grüne Leitung). Natürlich nur, sofern das Fahrzeug auch eine DWA mit Innenraumüberwachung hat.

Ansonsten kann dieser Teil übersprungen werden.

Die kleine Kappe wird von dem Steckergehäuse abgezogen und das Innenteil herausgezogen.

Die Einzelleitung 000 979 009 E wird an Position 13 bestückt. Auch hier ist wieder auf die richtige Ausrichtung des Pins zu achten.

Das war es mit der MFE und der Climatronic!

Alle noch freien Leitungen werden zu der Stelle gezogen, wo das Bedienteil (also wahlweise Schaltuhr oder Funkempfänger) platziert werden sollen.

In meinem Fall (Galaxy) habe ich den Mittelausströmer und die beiden oberen Ablagefächer ausgebaut und die Leitungen zu dem Hohlraum hinter dem rechten Ablagefach geführt. Dies ist der ideale Platz für den Funkempfänger, da sich dort keinerlei andere Elektrik befindet.

Beim Sharan und Alhambra lässt sich diese Postion sogar noch erheblich leichter erreichen. Hier ist lediglich das mittlere Ablagefach zu entfernen. Darunter befindet sich zum rechten Ablagefach hin ein ausreichender Hohlraum für den Empfänger. Zudem können die Leitungen von der MFE kommend ganz leicht zum mittleren Ablagefach hindurchgeschoben werden.

Ist das geschafft, kann im Innenraum alles wieder zusammengebaut werden.

Das einzige was nun noch fehlt, ist das doppelt gelegte Ende der gelben Leitung das in den Motorraum geführt werden muss.

Dazu bietet sich das Loch neben dem Kupplungspedal an. Hier wird die Leitung im steilen Winkel nach oben hindurchgeschoben. Im Motorraum taucht sie dann mit etwas Geschick hinter dem Ausgleichsbehälter für das Kühlmittel auf.

(Sollte das Loch schon durch andere Basteleien belegt sein, siehe www.sgaf.de/node/426386 .)

FOTO fehlt noch. (Loch Kupplungspedal)

FOTO fehlt noch. (Kabel hinter Ausgleichsgehälter)

Die Leitung wird in die Nähe des Kühlmittelschlauches vom AGR-Kühler verlegt. Dieser Schlauch bietet sich besonders für die spätere Montage des Temperaturschalters an, da das Kühlmittel von hier aus nur noch durch die Zusatzwasserpumpe und dann direkt zum Wärmetauscher in den Innenraum fließt. Die Kühlmittelleitung unmittelbar vor dem Wärmetauscher wäre natürlich noch besser, ist aber ohne größere Demontagearbeiten nicht zu erreichen.

Die gelbe Leitung selbst belassen wir zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem Zustand, d.h. wir schneiden sie noch nicht durch, um den Temperaturschalter einzufügen. Letzteres erfolgt erst ganz zu Schluss nachdem alles überprüft wurde.

Jetzt ist der Zeitpunkt für die Generalprobe gekommen!

D.h. das Fahrzeug sollte wieder vollständig zusammengebaut sein (allenfalls der Wasserkasten darf ggf. noch fehlen) und es sind hoffentlich keine Teile übrig geblieben. Zuletzt darf auch die Batterie wieder angeschlossen werden.

Um die einzelnen Baugruppen zu prüfen gehen wir folgendermaßen vor:

  1. Über das Bedienteil wird die Heizung für einen kurzen Moment (ca. 1-2 Sekunden) ein und gleich wieder ausgeschaltet. Das darf auch wiederholt werden.
  • In dem Moment des Einschaltens muss sofort im Display der Climatronic das „HE“ zu sehen sein.
  • Im Moment des Schaltens muss das Klicken des Lüfterrelais hinter der MFE deutlich zu hören sein.
  • Nach dem Ausschalten muss aus dem Motorraum das Surren der Zusatzwasserpumpe zu hören sein.

Sollte irgendetwas noch nicht funktionieren ist leider erstmal Fehlersuchen angesagt.

  1. Hat alles geklappt, wird die Standheizung über das Bedienteil eingeschaltet.
  • Der Zuheizer muss innerhalb weniger Sekunden anlaufen (Lüftergeräusch).
  • Die Climatronic steuert den Gebläselüfter auf mittlerer Stufe an und lenkt die Luft zur Windschutzscheibe.

Wer möchte, kann an dieser Stelle seine neue Standheizung das erste Mal komplett durchlaufen lassen und sich über das warme Fahrzeug freuen.

Fehlersuche

Für den Fall, daß an dieser Stelle irgendetwas nicht funktioniert, trennt man am besten die verschiedenen Steuerleitungen (lila, blau, grün, gelb, schwarz) an dem Sternpunkt, an dem sie alle zusammenlaufen auf und testet die Funktionen einzeln. Jede dieser Leitungen kann einzeln an 12 V gelegt werden, um die jeweilige Funktion anzusteuern. D.h. lila schaltet den Zuheizer ein, blau die Zusatzwasserpumpe, gelb den HE-Modus der Climatronic und schwarz das Lüfterrelais.

Funktioniert alles, dann folgt zum Abschluss der Einbau des Temperaturschalters.

Dazu wird die doppelt gelegte gelbe Leitung durchtrennt und an jedem Ende eine isolierte Flachsteckhülse angecrimpt. Der Temperaturschalter wird angeschlossen und mit einem Kabelbinder fest an den Kühlmittelschlauch gebunden.

Herzlichen Glückwunsch! Das war’s!

Mögliche Bedienteile

Das Bedienteil hat die Aufgabe zu entscheiden, wann genau die Standheizung laufen soll. Das Einschalten erfolgt üblicherweise per Tastendruck oder zu einer programmierten Zeit oder sogar per Handy. Das Ausschalten kann genauso erfolgen, aber es ist sehr zu empfehlen, dass das Bedienteil die Heizung auch von selbst nach ca. 45 Minuten abschaltet, sonst ist irgendwann die Batterie leer.

Originale Uhr im Dachhimmel: www.sgaf.de/content/uhr-dachhimmel-nachr%C3%BCsten-253099

Alternative Uhren: www.sgaf.de/content/41-uhr-bestellung-83741

GSM: www.sgaf.de/node/418823 www.sgaf.de/content/nachruestung-fernbedienung-fuer-werkseitig-verbaute-standheizung-325739

Funkfernbedienung: www.sgaf.de/node/86248

Die in diesem Beitrag gezeigte Funkfernbedienung gibt’s hier: tostec.de/de/Funkmodule/1-Kanal/
Für die Standheizung hatte ich mit dem Anbieter einen Sonderbau verabredet. (Ein-Aus schaltend, Ausschalt-Timer mit anderen Zeiten, Batteriespannungsüberwachung, Standheizung aus über LiMa-Signal) Den hat er so nicht im Webshop. Wer daran Interesse hat kontaktiert mich am besten per PN.

Hinweis zur Batterie

Der Betrieb einer Standheizung ist etwas, was eine normale Starterbatterie (Blei-Säure-Nassbatterie) nicht so ganz gerne leiden mag. Wie der Name schon sagt, sind diese Batterien zum Starten eines Motors gedacht. D.h. für einen kurzen Moment einen extrem hohen Strom zur Verfügung stellen und danach sofort wieder von der LiMa aufgeladen werden. Der ideale Ladezustand einer solchen Batterie beträgt 100%. Je mehr sie entladen ist und je länger sie in diesem (teil-)entladenen Zustand herumsteht umso stärker altert sie (Stichwort: Sulfatierung).

Zuheizer, und besonders der Lüftermotor haben einen nicht zu vernachlässigenden Stromverbrauch. Deswegen auch oben schon der Hinweis, danach ausreichend lange zu fahren um die Batterie wieder ausreichend nachzuladen. Aber selbst wenn man das immer gleich tut, schädigt man die Starterbatterie bereits in gewissem Maße (Stichwort: Zyklenfestigkeit).

Deswegen ist es empfehlenswert beim nächsten ohnehin fälligen Batteriewechsel den Wechsel zu einer zyklenfesten ( für Fahrzeuge mit Start-Stop-Automatik geeignet / AGM-Technologie) in Erwägung zu ziehen. Diese sind zwar teurer, aber gerade bei regelmäßigem Betrieb der Standheizung deutlich haltbarer. (Aus einem Test der Autozeitung: Nach 60 Zyklen hatten die AGM Typen noch rund 90% ihrer Kapazität, während die normalen Starterbatterien bereits auf 50-60% „abgenutzt“ waren.)

Bei dem Wechsel ist allerdings auch unbedingt das Zusammenspiel mit dem Laderegler der Lichtmaschine zu beachten. Eine AGM-Batterie möchte nämlich typischerweise gerne auf eine etwas höhere Spannung aufgeladen werden als normale Starterbatterien. Die genauer Werte schwanken etwas, je nach Hersteller. Hier sollte unbedingt vor dem Kauf die tatsächliche Ladespannung der LiMa im Fahrzeug während der Fahrt mit voller Batterie (das kann ruhig noch die alte sein) gemessen werden und die genauen Herstellervorgaben für die neue Batterie recherchiert werden. Wenn diese Wert zu weit auseinander liegen führt das dazu, daß die neue AGM-Batterie niemals richtig aufgeladen wird, was im Endeffekt wieder zu den gleichen Probleme führt wie oben beschrieben.

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