Stop! Öldruck. Motor aus! - Ursache eingrenzen?

Hallo,

Unser Sharan 7M Bluemotion Diesel (EZ 2008, knapp 240.000 km) zeigt diese Meldung:
„Stop! Öldruck. Motor aus. Betriebsanleitung“

Das Fahrzeug war vor ca. zwei Wochen in der Werkstatt, es wurden Kleinigkeiten behoben (Fahrersitzververstellung ging nicht, Aufnahme für Ölmessstab war gebrochen, eine Warnleuchte ging manchmal an (lt. Werkstatt mussten die nur etwas am Bordcomputer zurücksetzen)).
Es gab auch ca. zwei Wochen lang das Problem, dass die vorderen Fenster runterfuhren, wenn man die rechte hintere Tür schloss. Zum Werkstatttermin trat das Problem aber nicht mehr auf, Behebung erstmal verschoben.
Für Anfang September gibt es einen Termin für HU und für ‚Service‘.

Am Donnerstag sind wir mit dem Auto noch eine mittelgrosse Strecke gefahren (110km hin, 110km zurück, viel Landstrasse, etwas Autobahn), es gab keine Probleme.

Am Samstag nur eine sehr kurze Fahrt, Gartengeräte zu Bekannten bringen. Nach ca. 200m Fahrt die Fehlermeldung bezüglich Öldruck, man solle den Motor ausstellen. Wollte nicht mitten auf der Strasse stehenbleiben, bog noch in die Nebenstrasse ein. Machte den Motor aus. Überprüfte den Ölstand: genug Öl drin. Motor wieder an: erstmal keine Fehlermeldung. Aber nach keinen 50m: wieder die Aufforderung, den Motor auszustellen.

Ich erledigte erstmal den Besuch bei der Bekannten, startete das Auto: zunächst keine Fehlermeldung, doch wieder nach ca. 200m (vielleicht auch bei einer gewissen Drehzahl? Ich weiss es nicht genau.)
Bin mit ausgeschaltetem Motor in unsere Strasse gerollt. Hab ihn dann noch ein letztes Mal angemacht, um in die Einfahrt einzuparken. Währenddessen keine Fehlermeldung.

Ja, hoffentlich habe ich den Motor nicht zu oft wieder gestartet. Dadurch, dass die Meldung nicht sofort nach dem Anlassen kam, dachte ich, dass das gehen sollte. Grosser Fehler?

Unsere Werkstatt hat natürlich keine sofortigen Termine frei.

Gibt es vielleicht Dinge, die man selber prüfen oder schlussfolgern kann? Zum Beispiel, ob das ‚nur‘ ein Sensorfehler ist, oder ob die Schmierung des Motors tatsächlich unzureichend ist?

Mich irritiert vor allem die Tatsache, dass der Fehler nicht sofort nach dem Anlassen auftritt, sondern erst nach einigen Dutzend oder Hundert Metern Fahrt. Könnte sowas z.B. dadurch ausgelöst werden, dass der Ölfilter nicht mehr gängig genug ist?

Grüsse,
Robert

Öldruck manuell per Manometer messen

Wenn bei 240000km noch der erste Sechskant drin ist, würde ich ohne zu starten danach schauen und wechseln. Ist doch sicherlich der BRT und nicht der AUY aus dem Profil.

Sollte dann wohl ein BRT sein.

@Re-Mark
Das Auto in Deinem Profil passt nicht zu dem, was Du hier schreibst: EZ 2008 usw.

In Deinem Profil steht folgendes:

Bitte kläre uns auf und passe ggf. Deine Daten im Profil an, dann erübrigen sich solche Fragen zukünftig.

Zu den Fehlern:

Das mit dem Sechskant wurde hier schon beschrieben.

Die Sache mit den Fensterhebern: Da würde ich zuerst nach Kabelbrüchen schauen (suche im Forum nach Kabelbruch).

Sowohl Kabelbrüche als auch der Sechskant (nur im BRT) sind typische Problemstellen beim SGA.

Gruß
Meschi

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Profil: ich bitte um Entschuldigung, ich war tatsächlich hier sehr lange nicht mehr drin. Hab es jetzt aktualisiert. Es ist ein Sharan Bluemotion 7M BRT… mit 103kW Turbodiesel.

Das Auto gehört meinem Vater. Er ist kein Autoschrauber. Ich bisher eigentlich auch nicht, allerdings habe ich normalerweise kein Problem, Anleitungen zu folgen und auch sehr sorgfältig zu arbeiten. Im letzten Jahrtausend durfte ich mal zwei Wochen lang auf einem Teststand an einem etwas grösseren Motor rumschrauben (der lief aber nicht mit Diesel, sondern mit Flüssigwasserstoff…).

Angesichts des Alters dieses Sharan werde ich wohl nicht umhin kommen, mich zunehmend selbst an Reparaturen zu versuchen.

In das mit dem Sechskant muss ich mich erst etwas einlesen. Ist das grundsätzlich etwas, was man selber machen kann, ohne Spezialwerkzeug?
Maulschlüssel, Inbusschlüssel etc, auch Drehmomentschlüssel habe ich.

Ok, ich schätze mal das hier ist die relevante Anleitung:

Werd mir das mal ansehen.

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Ich hatte den Eindruck, dass diese Sache mit dem Ölpumpenmitnehmer für mich als “Erstprojekt” eine Nummer zu gross ist. Auch weil ich keinen Platz habe, an dem ich tage- und evtl. wochenlang an einem nicht fahrbereiten Auto herumschrauben könnte, und weil Verwandtenbesuch anstand (3 Wochen, 10 Leute…).
Also haben wir es mit Hilfe eines Nachbarn in eine typenoffene Werkstatt in 5km Entfernung geschleppt.

Meine Überlegung dabei war auch: ich hätte nicht gewusst, wie ich den Motor zuverlässig auf Schäden untersuche. Ob z.B. der Turbolader in Mitleidenschaft gezogen wurde. Oder inwieweit die Zylinder durch mangelnden Öldruck gelitten haben. Oder was da sonst noch sein könnte…

Die Profi-Kfz-Mechaniker in der Werkstatt würden alle diese Sachen routinemässig kontrollieren, vielleicht mit einem Endoskop in die Zylinder schauen, das abgelassene Öl bzw. den Ölfilter auf Metallspäne untersuchen etc… (dachte ich in meiner Naivität jedenfalls.)

Die Werkstatt ist auch kein Hinterhofschrauber, sondern ein seit 30 Jahren existierendes Unternehmen mit fast 30 Mitarbeitern.

Ich habe das Ergebnis meiner Recherche hier zusammen mit einer Kurzbeschreibung von zwei Anbietern alternativer Ölpumpenmitnehmerlösungen abgetippt und der Werkstatt zusammen mit der genauen Fehlerbeschreibung übergeben. (Ja, ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere vielleicht innerlich aufstöhnt über Kunden, die den Profis Hinweise geben wollen. Ich habe mich bemüht, es zurückhaltend und knapp zu formulieren, einfach als Grundlage um möglicherweise die anstehenden Erklärungen von deren Seite zu vereinfachen.)

Weil wir ohne Termin dazwischengeschoben wurden, dauerte es natürlich erstmal ein paar Tage. War der Werkstatt auch dankbar dafür, dass sie es versuchten. Doch leider ging es dann nur noch abwärts:

Zunächst mal mussten die eine Spezialzange (?) bestellen, um sowas wie einen Sicherungsring (?) zu entfernen. WTF!? Es ging um einen Sharan, ein ganz normales deutsches Automodell, seit Jahrzehnten am Markt, eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass eine Kfz-Werkstatt, die seit 30 Jahren am Markt ist, das nötige Werkzeug hat, um da an die Ölpumpe ranzukommen…!?

Dann haben sie meinen Vater angerufen (der gerade auf einer Fahrradtour war) und ihm gesagt, sie müssten die Ölpumpe austauschen, es würde 3000 Euro kosten. (Eigentlich war verabredet, dass sie mich kontaktieren.) Mein Vater gab das ok. (Keine Ahnung, wie das Gespräch genau ablief.)

Sie haben also die Ölpumpe ausgetauscht (und vermutlich auch Ausgleichswellenmodul), die Ölwanne wieder zugeklebt, und dann hat nach deren Aussage nach dem Wochenende jemand eine Probefahrt gemacht, danach hätten wir es wieder abholen können. Doch laut Bericht am Telefon ging auf der Probefahrt “nach ca. 2-3 km wieder die Öldruckwarnung an”. Und der Motor hätte schreckliche Geräusche gemacht. Daher stuft diese Werkstatt das Auto jetzt als irreparabel ein. Und wahrscheinlich wäre der Motor bereits zu sehr geschädigt gewesen, weil ich ihn nach der ersten Warnung noch zweimal angelassen hatte.

Tja, zunächst mal ist das ein Schock. Die haben über 3000 Euro verbrannt, für gar nichts? Sollten Kfz-Mechaniker/Meister nicht in der Lage sein, vor dem Austausch der Ölpumpe (für den dreifachen Preis dessen, was mir Google für diese Prozedur prophezeit hatte!) herauszufinden, ob der Motor bereits irreparabel geschädigt ist?

Und könnten insgesamt vielleicht 200-300 m Fahrt mit der Öldruckwarnung bei sehr niedriger Geschwindigkeit tatsächlich zu solchen Motorschäden führen?

Moin!
Das tut mir leid für euch. Da hat dein Papa jetzt dem (höchstwahrscheinlich) schon kaputten Motor leider noch gutes Geld hinterhergeworfen.

Edit:
Ein gebrauchter Austauschmotor (komplett) in Berlin:

Was kostet es, so einen Austauschmotor einbauen zu lassen?

Könnte man statt des 2.0 TDI Motors auch einen 1.9 TDI-Motor einbauen, oder geht das aus zulassungsrechtlichen Gründen nicht?

Am besten selbst machen oder Auto weg

Auch wenn es nicht trösten wird, schon vor 40 Jahren gab es Ignoranz, Unfähigkeit und Abzocke in Werkstätten, deshalb habe ich damals mit schrauben angefangen um nicht von Werkstätten abhängig zu sein, damit meine ich nicht den Beruf Kfz Mechaniker sondern einfach so meine Autos selbst zu reparieren, Etzold gekauft und Learning bei Doing.

Aus den gleichen Gründen sind vor grob 25 Jahren auch Foren wie diese entstanden.

“Am besten selber machen” - Du meinst auch jetzt den Motor austauschen? ist das was, was man selber auf der Einfahrt zuhause machen kann, wenn man sowas noch nie getan hat?

Vor dem Schrauben bangt es mir nicht so sehr, doch bei Kraftfahrzeugen wird es vermutlich auch Verbindungen geben, die nicht einfach geschraubt sind. Wo es halt Erfahrung braucht, um zu wissen, wie hart und wie lange man einem Hammer auf genau die richtige Stelle klopfen muss, um etwas zu lösen. Oder wie sich etwas anfühlen muss, wenn man von Hand daran dreht oder ähnliches?

Die Werkstatt behauptet: weil wir den Motor nach der ersten Warnung noch zweimal gestartet haben, das hätte ausgereicht um ihn irreparabel zu schädigen. Dass wir damit nur 200-300 Meter gefahren sind würde keine Rolle spielen.
Ich habe ihn gefragt, warum er den Motor nicht auf Schäden untersucht hätte, bevor sie das Ölpumpenmodul ausgetauscht haben. Er meinte, das hätten sie ja nicht tun können, sie hätten den Motor nicht nochmal gestartet, bevor sie mit den Arbeiten angefangen hätten.

Also: zum einen meint er, aufgrund meiner schriftlichen Beschreibung des Fehlers, in der ich auch meine Startversuche aufgeführt hatte, sagen zu können, dass der Motor genau deshalb irreparabel geschädigt sei. Zum anderen aber haben sie vor dem Austausch des Ölpumpenmoduls für über 3000 Euro keine Untersuchungen durchgeführt.

Ist das normal?

Wäre es nicht angezeigt gewesen, erstmal z.B. mit Endoskopkamera reinzugucken? Oder geht das in diesem Fall gar nicht? Oder wäre zuviel Aufwand?
Und den Turbolader auf Schäden untersuchen? Geht das nicht ohne den Motor zu starten? Zerlegen? Oder auch nur ausbauen und dran drehen? Was für Aufwand wäre das gewesen (wieviel Stunden Arbeitszeit)?

War das wirklich ein fachgerechtes Vogehen?

Ich sehe die Reihenfolge der Untersuchung mit exponentiell ansteigenden Kosten wie folgt:

  1. Motor von Hand durchdrehen
  2. Öl ablassen und schauen ob Späne drin ist, nach Partikeln im Ölfilter schauen
  3. Ölwanne ab und den Sechskant der Ölpumpe begutachten. (Edit: diesen Punkt später ergänzt)
  4. Zylinderlaufbahnen durch die Glühkerzenöffnungen endoskopieren
  5. Turbo inspizieren
  6. Nockenwelle ausbauen und Lagerschalen anschauen
  7. Ölwanne ab und Pleuellager anschauen
  8. Kurbelwellenlager anschauen

Für eine Werkstatt ist es vermutlich ca. ab Punkt 5 teurer als nur den Öldruck wieder herzustellen und den Besitzer hoffen zu lassen.

Zu diesen Themen gucke ich gerne die Videos von Motoren Zimmer, Philigran und Eicko.

Die Punkte 1-7 sind “das volle Programm”. Das wäre für mich in dem Fall zu viel.

Nach 1 wäre die Demontage der Ölwanne und Prüfung des Mitnehmers der Ölpumpe zuerst fällig. Danach hätte man über weitere Schritte entscheiden können.

Gruß

Moin!
Danke! Ja, das ist mir zwischenzeitlich auch eingefallen, dass man auch schauen sollte, ob es überhaupt am Mitnehmer liegen könnte (und nicht etwa an einem defekten Öldrucksensor).
Ich habe es oben ergänzt.

Der Mann von der Werkstatt meinte, dass jeder Startversuch den Motor beschädigt hätte. Um den Öldrucksensor zu überprüfen hätten sie aber den Motor anlassen müssen (und auf eine gewisse Drehzahl bringen?), und das hätten sie halt nicht riskieren wollen. Deshalb kein Test vor dem Ausbauen.

Darum meine Fragen hier: dass man ohne Öldruck nicht weiterfahren soll ist mir schon klar. Aber es gibt doch zum einen sowas wie Restschmierung, wenn der Motor bis eben noch lief. Und nach dem erneuten Anlassen war die Warnung bei mir auch nicht gleich da, sondern erst nach um die 200 Metern. (Das würde doch zu der Sache mit dem Mitnehmer passen, dass er nicht sofort durchgerutscht ist, sondern erst nach kurzer Zeit?)

Oder wird der Öldrucksensor im normalen Betrieb sowieso erst nach einer gewissen Zeit abgefragt, weil sich der Öldruck eben erst aufbauen muss?

Aber würde das dann nicht auch heissen, dass die zwei Startversuche mit wenigen hundert Metern Fahrt eben doch nicht so schlimm sind, wie die Werkstatt behauptet, weil sich sowieso bei jedem Anlassen erst der Öldruck aufbauen muss, und weil der Motor bis gerade noch lief sogar noch mehr Restschmierung da war, als bei üblichem Anlassen nach einigen Stunden bis Tagen Standzeit?

Ich möchte diese Zusammenhänge wirklich verstehen.

Und vor allem: wie kann es überhaupt sein, dass bei der Probefahrt des Mechanikers, nachdem das Ölpumpenmodul (Ölpumpenmodul = Ölpumpe + Ausgleichswellenmodul?) ausgetauscht worden war, nach “ca. 2-3 km” plötzlich wieder die Öldruckwarnung kam, begleitet von “schrecklichen Geräuschen”?
Ich meine: die haben doch die Ölpumpe und das Drumherum ausgetauscht, und zwar gegen Original-VW-Teile, offenbar nach Handbuch. (Ich hatte eigentlich darauf gesetzt, dass sie eine der verbesserten Alternativlösungen einbauen, aber mein Schreiben diesbezüglich scheinen sie ignoriert zu haben, und ich weiss nicht, was sie mit meinem Vater genau besprochen haben.) . Durchrutschen sollte bei dem nagelneuen Modul erstmal nicht mehr möglich sein. Wenn also nach “2-3 km Probefahrt “ plötzlich der Öldruck wieder weg ist, wo ist er hin? Kann das irgendwie am Zylinder austreten, weil aufgrund des angeblichen Vorschadens die Dichtung kaputt gegangen ist? Oder wie kann man sich das vorstellen?

[quote]

  1. Zylinderlaufbahnen durch die Glühkerzenöffnungen endoskopieren
  2. Turbo inspizieren

[/quote]

Was für einen Aufwand bedeuten diese Punkte? Also wieviel Zeit bzw. wieviel Euro kostet es, wenn eine professionelle Werkstatt das tut?

Ist es nicht Standard, das zu tun, bevor man für 3000 Euro ein neues Ölpumpenmodul (?) einbaut?

Das müsste man im Reparaturleitfaden nachschauen ob es Standard ist.

Vielleicht haben sie gar kein Endoskop (und auch keine Erfahrung / Lust drauf). Das Pumpenmodul können sie im Teilekatalog bestellen, es wird geliefert und sie bauen es ein.