BVK: Ladedruckregelung: Regelgrenze überschritten-Turbo/Drucksensor/AGR/Druckwandler schon gewechselt

Hallo,

Leider habe ich schon mittlerweile mehrere Jahre mit dem Problem zu kämpfen, dass der Motor sporadisch in Notlauf geht und ich neu starten muss damit er wieder Druck hat.
Ich hatte vor ca. 3 Jahren als die Probleme angefangen haben schon die Verschlauchung, den Drucksenor und den Druckwandler geprüft /gewechselt.
Leider ohne Erfolg.

Ich hatte dann einen neuen Turbo gekauft und mal auf Lager gelegt um zu sehen wie sich das Problem entwickelt.
Der Fehler trat oft monatelang nicht auf, aktuell aber vermehrt.
Deshalb habe ich den Turbo nun auch getauscht (schwierig da 4 Motion).

Der alte Turbo ist wie ich mir dachte augenscheinlich völlig i.O.
Die Turbinen sehen 1A aus, kein erhöhtes Wellenspiel.
VTG leichtgängig.

Ich hatte ja die „Hoffnung“, dass mein aktueller alter Turbo einen „Heissklemmer“ hat und deshalb der Fehler nur sporadisch während der Fahrt auftritt.
Ich hatte ja das VTG schon mehrfach gepüft (eingebaut) - es ist leichtgängig und fährt den kompletten Weg.
Auch über Diagnose hatte ich es angesteuert und es lief einwandfrei.

Leider war es offenbar nicht die Ursache;)

Ich bin nun leider immer noch ratlos, der Turbo von dem ich eh dachte er ist nicht schuld - war ofenbar wirklich nicht schuld.

Fehlerbild wie vorher:

Motor läuft 1A und hat Leistung.
Tw. jedoch geht er in Notlauf - insbesondere dann wenn man viel Leistung abfordert (Vollgas oder sehr viel Gas)
Fehler: Ladedruck: Regelgrenze überschritten

Ich habe mir die Kurven mit VCDS angesehen:

Der Ladedruck scheint anfangs immer etwas weniger zu sein als gefordert (Ist unter Soll) - dann aber zu hoch und dann geht der Motor in Notlauf.

Ich habe mir jetzt erneut einen neuen Bosch Ladedrucksensor bestellt und (erstmals) einen neuen Bosch Luftmassenmesser.

Hat jemand noch eine Idee woran es liegen könnte?!?

Der Wagen hatte die Probleme nicht direkt nach Kauf damals gemacht, erst 1,5-2 Jahre nach Kauf hat es angefangen.
Ich weiß auch nichts von einem „Chiptuning“ etc. und habe auch nie was machen lassen.

Danke für eure Hilfe!

Ich tausche nun noch mal das N75 vom AGR zum Turbo, einen Versuch ist es wert…

Hm, schade dass der Turbotausch nicht geholfen hat. Danke für die Beschreibung im anderen Faden.

Magst du die Plots hier einstellen zur Diskussion?

Ja, eine Kurve sagt manchmal mehr als tausend Worte.
Dass der Ladedruck immer ein wenig verzögert auf den Sollwert reagiert ist klar. Ein Fehler wird üblicherweise ausgegeben, wenn eine definierte Abweichung über eine gewisse Zeit hinaus fortbesteht.
Du schreibst, dass der Druck im Fehlerfall deutlich über dem Soll liegt? Also nach Last mit hohem Ladedruck. Es ist ja denkbar, dass das VTG eben in der Endstellung hängen bleibt oder zeitverzögert zurückfährt. Und das wiederum kann durchaus temperaturabhängig passieren, also wenn der Motor heiß ist.

Idealerweise folgt die Ladedruck Ist Kurve mehr oder weniger der Soll Kurve. Ein Klemmer würde sich nach meinem Dafürhalten so zeigen, dass der Ist-Ladedruck nicht direkt folgt sondern erst mal den Abstand vergrößert und dann steil abfällt.

Hast Du den das VTG mit dem Turbo getauscht?

Guter Artikel dazu:

Andere Variante sind die zugehörigen Stellgrößen und Sensoren. Also der Ladedrucksensor und LLM. Da würde ich ggf. mal gucken, ob da Aussetzer zu sehen sind. Die sollten dann aber auch als Meldung im Fehlerspeicher stehen.
Schadhafter Stecker, schadhafte Kabel etc. als Ursache.

Ich danke euch.

Ich habe jetzt noch das Regelventil (N75) mit dem vom AGR gewechselt und den Schlauch gegen einen neuen Samco Schlauch getauscht.
Bei der Gelegenheit dachte ich mir sehe ich mir mit der Stellglieddiagnose noch einmal die VTG Verstellung an ob die ordnungsgemäß funktioniert.

Ergebnis:

VTG STECKT! :weary:
Mein erster Gedanke war, ev. ist das Druckregelventil vom AGR defekt (das ja jetzt den Turbo steuert…)
Also große Spritze dran für Unterdruck: Es steckt…
Man sieht (wie bei der Stellgliediagnose) das es sich bewegen will am Gestänge, aber das VTG steckt fest.

Ich habe auch noch versucht mit einer Gewindestange daran zu ziehen und zu schieben - ohne Erfolg.

Dabei hatte ich es vor Einbau extra noch ausprobiert zur Sicherheit (und auch zum Vergleich mit dem ausgebauten Turbo) - da ging es völlig „frei“ und ohne Widerstand zu bewegen…

Ich kann mir das nicht erklären, ich hab bisher weder von sowas gehört noch über Google so einen Fall gefunden.
Meine einzige Idee dazu wäre, das mir ein Fremdkörper reingefallen ist.
Aber ich habe weder eine Schraube / Mutter verloren noch wüßte ich wie das passiert sein könnte.
Guter Tausch, einen alten Turbo der einwandfrei funktionert gegen einen getauscht der nicht funktioniert :+1:

Mit sowas hätte ich nun auch nicht gerechnet - jetzt weiß ich erst Recht nicht woran es liegt und der Turbo muss in jedem Fall wieder raus…

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Also das VTG kann man sauber machen. Machen die Werkstätten aber aus Gewährleistungsgründen nicht. Kann man aber auch einzeln tauschen.

Dann habe ich aktuell wohl 2 Möglichkeiten:

Nochmal einen neuen Turbo kaufen und einbauen oder bei meinem alten das VTG reinigen (obwohl gängig) und dann den wieder einbauen…

Und ev. den neuen zerlegen bevor ich den alten wieder einbaue ob nicht doch ein Fremdkörper das VTG verklemmt.
Keine Ahnung ob es überhaupt möglich ist…
Ich kann mir im Moment weder vorstellen das ich da etwas „reingeworfen“ habe - noch das der neue Turbo nach Einbau plötzlich klemmt.

Aber es ist so…

Wenn ich aber den alten wieder einbau, weiß ich wieder nicht ob er einen „Heißklemmer“ hat also habe ich den Punkt dann erneut nicht ausgeschlossen. Also eher keine Option.
Aktuell geht er nur in Notlauf wenn ich viel Gas gebe - wie vorher auch eigentlich…

Kann sich der Mechanismus vom VTG verklemmen, wenn es beim Einbau zu Verspannungen kommt?

Daran hatte ich auch schon gedacht - leider hatte ich direkt nach dem Einbau die Gängigkeit vom VTG nicht mehr geprüft, nur vorher.
Wer rechnet denn damit…

Würde dir dieses Werkzeug bei der erneuten (De-) Montage helfen?

Vielen Dank uborka :+1:

Ich habe da einfach einen langen Inbusschlüssel verwendet und auf den kurzen Arm eine lange dünne Nuss gesteckt für einen längeren Hebel.
Also quasi im Ergebnis identisch zum „Umbau“ aber halt ohne Umbau.

Das war aber sowohl bei Ausbau als auch Einbau noch das kleinste Problem, ich musste dafür nur von der Garage einen Raum weiter den Inbusschlüssel holen;)

Der User hier hat das Gestänge sogar mit einer Kamera beobachtet.
Leider ist nicht überliefert, wie die Geschichte ausging.

Bei mir ist das VTG aktuell in jedem Fall fest, nach dem ist vor Einbau in jedem Fall gangbar war mit praktisch keinem fühlbaren Widerstand;)
Ich kann es mir nicht erklären, ich hab mir auch die Sache mit den zu festen Schrauben durchgelesen - da war aber von den Schrauben innen die Rede.

Bei mir könnten es ja nur die Schrauben vom Flansch zum Auspuff sein, aber ich denke eher nicht das die 3 Muttern hier bewirken können, dass das VTG hängt?
Am Ende kann ich es eh nicht ändern, ich werde wohl für 550 einen neuen Garret Lader bestellen…

Gibt den Lader denn überhaupt noch als Original? Oder sind das Nachbauten bzw. generalüberholte Teile?
Also für ein VTG würde ich nun keinen kompletten Turbo neu kaufen. Hast ja offenbar schon 2 davon.
Das sich Teile verklemmen können, wenn sie nicht komplett plan aufliegen, das kann schon gut sein. Dazu gibt es ja in den Reparaturanleitungen Vorgaben für die Drehmomente.

Es gibt die Lader - original - soweit mir bekannt nur von Garret.
Also die Lader von VW sind auch von Garret.

Es gibt von Garret neue Originallader und das „Garret-Reman“ Programm.
Das sind dann direkt von Garret überholte Lader.

Der „neue“ Lader den ich eingebaut habe, soll angeblich direkt von Garret sein aber 2. Wahl ohne Originalverpackung.
Ob es stimmt, kann ich nicht sagen.
Der Lader bzw. das Gehäuse selber ist denke ich auf jeden Fall original Garret - aber ob die „Innereien“ dann von Garret gewechselt wurden oder von jemand anderem mit „nicht Garret Teilen“ kann man ja denke ich nicht sagen.

Ich finde über google keine Hinweise, dass es Fälle gibt von verklemmter VTG durch verspanntes Gehäuse beim Einbau.

Im Moment ist es leider so, dass der alte ausgebaute Lader eine total leichtgängige VTG hat - aber das Problem damit ja aufgetreten ist mit dem Notlauf / Ladedrucküberschreitung.

Der nun eingebaute „neue“ Lader hat nun wirklich eine klemmende VTG (weshalb auch immer…)

Wenn ich also nun Pech habe, baue ich einen komplett neuen Lader ein und habe am Ende das identische Problem wie mit dem alten Lader…

Ich habe jetzt dennoch mal einen neuen Garret Lader bestellt - sollte lt. Nr. ein „neuer Retail“ sein und kein aufgearbeiteter.

Von Garret auf jeden Fall.
Mit verschiedenen Nummern als neuen „Retail“ oder aufgearbeiteten „Reman“

Aber was wäre die Alternative?
Den alten wieder einbauen macht keinen Sinn, denn das VTG ist gängig und ware es auch immer wenn das Auto stand…
Den zerlegen und reinigen bringt also vermutlich nichts - wobei es schon sein könnte, dass die VTG Schaufeln sich deshalb im Betrieb verklemmen weil das VTG schon verkokt ist und deshalb nur mehr wenig „Raum“ und bei Hitze deshalb klemmt.

Also beim alten Lader das VTG mal aufzuschrauben ist eigentlich kein Problem und würde ich machen. Warum meine ich eigentlich - also bei mir hatten die äußeren Schrauben Zoll-Schlüsselweite (Gewinde ist aber metrisch). Innen die Schrauben sind Vielzahn (3 Stück) um an die Verstell-Schaufeln zu kommen. Können eventuell schwer aufgehen. Auf jeden Fall siehst du dann beide Platten, zwischen denen sich die Verstellschaufeln bewegen. Das Passmaß da ist für meine Begriffe sehr eng gewählt. Wenn du da in den Platten Schleifspuren von den Schaufeln siehst, dann hast du einen Hinweis, daß dort die Schaufeln sich immer mal verklemmen. Also das würde ich auf jeden Fall mal in Angriff nehmen.

Stimmt, das könnte ich machen. Bei Schleifspuren sollte es wirklich ein Hinweis auf Heißklemmer sein.
Denn wenn es eigentlicht ja leichtgängig ist - sollte es nicht schleifen…

Hast du schon mal einen zerlegt?
Wie schwer geht das Gehäuse auf?
Ich mag ihn eig. auch nicht kaputtmachen - denn im Grunde läuft der Lader 1A. Auch kein Ölverbrauch vom Motor = der Lader kann auch keines brauchen. Auch die Ladeluftstrecke war jetzt beim Zerlegen praktisch fast völlig ölfrei.

also @toum-toum hat es eigentlich schon gesagt.

Was mich aber doch etwas wundert ist, dass er zuvor frei war, und nach dem Einbau nicht mehr funktionierte?

Bei einem neuen Lader wäre es ja dann ja auch möglicherweise ein Garantiefall. Ich würde da zumindest mal mit dem Lieferanten sprechen, vielleicht gibt es dazu ein Procedere. Könnte ja durchaus sein, dass sich das Ding erst irgendwie „einlaufen“ muss.

Ich sprach eigentlich von den Anbauteilen, also dem VTG Gestänge und dem zugehörigen Antrieb. Wenn das nicht schon am Turbo mit verbaut war, dann kann ja da die Fehlerquelle verbuddelt sein. Ansonsten ebenso Garantiefall.