Nachfrage: Wechsel der Domlager

Guten Abend,

es gibt wieder etwas neues zu tun neutral.gif und bevor ich damit beginne mal ein paar Fragen an euch.

Bei der letzten §57a Überprüfung (=TÜV) in der Werkstätte meines Vertrauens wurde bemängelt das beim nächsten Mal dann das (oder eher die) Domlager zu tauschen wären. Es ist jetzt an der Zeit das zu tun, Pickerl steht an. mad.gif

Erste Frage ist, wie merkt man eigentlich das die Domlager nicht mehr O.K. sind? Beim genauen Betrachten fällt auf, dass unter dem Fangtopf ein etwa 1cm Spalt ist. Ist es das was die Prüfer stört? Ist das weil das Domlager immer weicher wird und dann durch das Gewicht des Fahrzeuges das Domlager zu stark zusammengedrückt wird. Oder ist da noch was anderes was ich nicht sehe. Merkt man das irgendwie beim Fahren?

Ich hab mich schon ein wenig eingelesen z.B. Wechsel der vorderen Stoßdämpfer beschreibt die Thematik und Probleme sehr gut, und auch [430209] bzw. [277798]. Wie man da herauslesen kann gibt es ja 2 Stufen der Instandsetzung.

Erste Stufe, man tauscht nur das Domlager und lässt das Federbein zusammengebaut. Das ist prinzipiell nicht schwierig, wenn es nicht so wäre das die oberste Mutter nicht um die Burg herauszubringen ist und diese Befürchtung habe ich, wenn ich bei meinem Fahrzeug schaue. Dann müssen einige unschöne Dinge gemacht werden wie z.B. die Mutter und Gewindestange aufsägen. Dies endet mit Wechsel des Stoßdämpfers und damit erst recht Federbein Zerlegung. Hab ich das richtig erfasst?

Angenommen es gelingt nur das Domlager zerstörungsfrei zu wechseln. Reicht das überhaupt das dann alles in Ordnung ist für längere Zeit? Das Rillenlager, das ja eine Stufe tiefer sitzt wird dann nicht gewechselt. Ist das O.K. weil das Rillenlager eher lang hält oder ist ein Wechsel des Rillenlagers auch zu empfehlen, wenn man schon herumschraubt an BJ 2001 und 234000km.

Die gleiche Frage gilt für die Stoßdämpfer. Sie sind noch original (glaube ich) und wurden bis jetzt nicht bemängelt. Ist es empfehlenswert sie trotzdem zu tauschen weil ein baldiger Verschleiß zu erwarten ist oder ist das unnötige Geldausgabe und Aufwand wenn sie noch ihren Dienst tut. Früher war es ja so das man defekte Stoßdämpfer daran erkennen konnte dass das Fahrzeug nach schwingt wenn man die Federung in Bewegung versetzt. Bei dem Auto ist das ganze Federbein und Fahrwerk aber dermaßen straff das man da kaum nur irgendwas bewegen kann. Eine Möglichkeit wäre ein ordentlicher Stoßdämpfertest bei Touringclub. Die Frage ist nur wie übertrieben dort getestet wird? Ich kann mich noch erinnern wir vor vielen Jahren bei meinem Jeep mal beim Touringclub nebenbei bemängelt wurde das der Dämpfer ja feucht ist und bei sowas gibt es kein Pickerl…11 Jahre ist der gleiche Dämpfer dann im Einsatz gewesen und kein anderer Werkstättenmensch hat daran was auszusetzen gehabt … das aber nur nebenbei.

Was sagen die Experten?

Gruß

SpaceSchrauber

#1

Wie verschlissen das Domlager ist erkennt man wenn der obere Teller fast bis zum Wasserfangkasten raus steht :shock: und/ oder wenn man beim entlasteten Rad die Feder sehr weit hin und her bewegen kann, oder es beim Lenken Mahlgeräusche gibt.

Wenn Du meinst Probleme mit dem Lösen der Mutter zu haben, diese am besten gleich aufdrehmeln und/ oder Muttersprenger anwenden, das dürfte die einfachste und schnellste Methode sein, bei der dann nur die Mutter zu ersetzen ist.

Natürlich ist bei einem 2001er alles gealtert, und natürlich könnte man ALLES am Fahrwerk ersetzen, der TÜV Prüfer muss bei seiner Begutachtung auch einplanen das an einem Bauteil/ Auto für die nächsten 2 Jahre ( zumindest in D ) nichts mehr gemacht wird.

Nur sind unsere Kisten mittlerweile so günstig bzw. haben nur noch einen ideelen Wert, das jede größere nicht selbst gemachte Reparatur einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellt.

Also liegt es an Dir wie lange Du den Dicken noch fahren willst, willst DU, wie ich und @Heisenberg u.a., die Kiste nie mehr verkaufen lohnt jede Reparatur, falls Du den Dicken bald ersetzen möchtest repariere NUR die Sicherheitsrelevanten bzw. die vom TÜV bemängelten Dinge.

P.S.:

Eine Stoßdämpferprüfung beim ADAC etc. kannst Du vergessen, bei meinem damaligen Golf I wurde dies ausführlichst beim ADAC auf dem Prüfstand gemacht, mit dem Ergebnis alles OK.
Als ich dann doch umgehend Gasdruckdämpfer eingesetzt habe, waren beide Stoßdämferhülsen komplett NUR mit rostigem Wasser gefüllt :shock: .

Gruß

Rabbit

#2

Wenn man die obere Mutter über dem Teller aufbekommt (was man ohne ernste Folgen probieren kann) dann ist der Domlöagertausch (Radiallager und Gummilager) keine große Sache mehr.
Man muss nicht mal das Federbein ausbauen. Es reicht die Koppelstange zu lösen und den Stoßdämpfer nach unten zu ziehen.
Dann die Feder vorspannen und die Mutter über dem Lager abschrauben oder wenn nicht möglich mit dem Mutternsprenger öffnen.
Hat bei mir ohne Probleme geklappt!

#3

Guten Abend!

Sehr gut, schon 2 Rückmeldungen, viel Dank. Die erste Frage ist auch schon beantwortet. Die Teller stehen fast bis an den Wasserkasten an, also Domlager eindeutig kaputt. Hab gerade alles eingesprüht mit MoS2 als Vorbereitung zum Schrauben. Nutelladeckel drüber geht sich schon nicht aus. So weit steht der Teller nach oben.

Jetzt noch zum Muttersprenger, der mir auch schon in den Sinn gekommen ist: Gemeint ist wohl ein mechanischer Mutternsprenger z.B. Hazet 847-1027A oder? Die Frage ist jetzt wie kann man das Ding da überhaupt ansetzen? Die problematische Mutter oben ist ja in dem Fangtopf, einem metallischen Kelch so tief drinnen das man ja nur mit einer Stecknuss oder einem tief gekröpften Ringschlüssel überhaupt dran kommt. Selbst mit einem Dremel wird das äußerst schwierig, so bei näherer Betrachtung. Außerdem ist so ein Mutternsprenger für Muttern der Güteklasse 5 und 6 geeignet, also Baumarktware. Momentan stell ich mir vor das die Stahlmutter die die Vorspannung der Feder gegen die Stossdämpferstange hält den Mutternsprenger eher auslachen wird. Oder liege ich da falsch?

Ansonsten grundsätzlich ist es so das das Auto natürlich ordnungsgemäß repariert wird und ich keinen Wartungsstau erzeugen will. Ich hab nicht vor es zu verkaufen. Würde ich es verkaufen wollen würde ich es ebenfalls ordnungsgemäß reparieren und nicht ein halb kaputtes Auto verkaufen versuchen.

In Oe ist das mit der TÜV Prüfung relativ simpel: Findet jährlich statt (bei alten Autos) und es wir der Momentanzustand beurteilt. Glaskugel für die Zukunft wird nicht verwendet. Mit 0.1mm Bremsbelag ist man dabei wenn der Bremsprüfstand keine Beanstandungen zeigt. Das ganze wir im Jargon ‚Pickerl‘ genannt und nicht mit so hochtrabenden Worten wie HU oder TÜV bedacht. Das Auto bewegt sich während der Prüfung keinen Meter, außer auf den Bremsprüfstand und wieder runter.

Gruß

SpaceSchrauber

#4

Bei uns muss ich auch dran, ich habe mir vorsorglich einen Satz Stoßdämpfer und Federn zur Seite gelegt und kann dann notfalls beides zerflexen wenn die Mutter nicht los geht

#5

Notfalls kann man doch auch den oberen Teller erst mal zerflexen / zerdehmeln um bequem an die Mutter mit dem Muttersprenger( Drehmel ) ran zu kommen.

Ein neuer oberer Teller mit Mutter dürfte mit max. 10-15 € doch zu bekommen sein, oder ?

Gruß

Rabbit, der bisher beim 2002er AUY nach > 230.000 Km trotz Pmax. auf allen Rädern bisher noch keine Probleme mit den Domlager hatte

#6

Mit Muttersprenger ist da nichts zu machen.
Und flexen usw. ist dort gar nicht einfach, der Zugang ist leider recht bescheiden.
Gruß

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#7

Ich habe die Mutter mit einem Druckluft Stabschleifer mit Fräskopf besiegt.
Ging gar nicht so schlecht.

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#8

Ich habe auch die untere Mutter auf dem Radiallager gemeint, als ich vom Mutternsprenger geredet habe. Die war bei mir absolut fest.
Die obere auf dem Teller war dank jeder Menge Fett im Teller eigentlich ganz gut zu öffnen…
Oben hilft es, den Teller oder die Mutter zu dremeln oder zu flexen.
Edit: Hier mein Fahrzeug BLOG Eintrag zu dem Thema: www.sgaf.de/node/440511

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#9

Ich hatte den Fall auch mal in der Werkstatt: mit einem guten Schlagschrauber mit ordentlich Bums und einer Verlängerung mit Gelenk ging es. Zwar war das Gelenk nicht für Schlagschrauber geeignet, hat aber die beiden Muttern durchgehalten.

#10

Die Möglichkeiten hat aber nicht jeder, hatte jetzt den Fall eines durch Rost geschwächten 6-Kant einer Schraube, habe dann eine Billignuß angeschweisst

#11

#10: Wo angeschweißt? Auf das Gewinde oben auf dem Teller? Wie bekommt man dann noch die Muttern darüber?
Mein Sechskant ist auf einer Seite auch ziemlich tot. Zum Glück hat es zum Gegenhalten beim Festziehen gerade noch gereicht.

#12

Ich hatte Probleme mit einer Querlenkerschraube, war nur als Beispiel gedacht

#13

#12: OK, jetzt habe ich es verstanden!
Vielen Dank!

#14

Guten Abend

Kurzer Bericht über den Zwischenstand:

Die Fahrt zum ÖAMTC (=Ösi ADAC) für Stoßdämpfer Test hätte ich mir sparen können. Ich dachte die haben dort hoch professionelle Ausrüstung mit einer Rüttelplatte zur Bestimmung der Eigenfrequenz der Federung. Nein es wurde nur händisch herum gerüttelt und geschaut und allgemeingültiges von sich gegeben wie dass das Fahrzeug ja schon recht alt ist und ein Tausch der Stoßdämpfer nicht schaden kann wenn man schon das Domlager tauscht … Info die ich bereits habe. Dann hat der Experte angemerkt das die Federn oben ja angerostet sind und man vielleicht auch gleich die Feder tauschen könnte…

Dazu die erste Frage: Die Federn sind ja mit Plastik umhüllt und oben ist das Plastik teilweise zerbröselt und der blanke Stahl wird sichtbar und ist natürlich etwas angerostet. Was ich mir jetzt nicht vorstellen kann ist das eine Feder dermaßen rosten kann das Bruchgefahr besteht. Obwohl ab und zu von Federbrüchen berichtet wird. Ich denke Federtausch ist absolut übers Ziel hinaus schießend. Oder sieht das jemand anders und hat entsprechende Erfahrung? Bringt es etwas die Feder an den angerosteten Stellen blank zu schmirgeln und mit Fertan einzustreichen als Rostschutz und dann noch mit Chassis Lack?

Dann hab ich mich ans Werk gemacht. Geplant ist Stoßdämpfer und Domlager und Rillenlager zu tauschen. Ersatzteile sind bestellt. Dämpfer von Sachs und Domlager von Meyle, HD Ausführung.

Wunderbarerweise sind die Muttern oben praktisch ohne gröberen Probleme aufschraubbar gewesen, große Erleichterung.

Dann die Koppelstange wo ich am wenigsten Probleme erwartet habe. Meine Koppelstangen habe 8mm Innenvielzahn (XZN) zum Gegenhalten. Einmal kurz abgerutscht und schon ist der Innenvielzahn ausgemergelt und alles dreht sich durch. Zerstörendes Halten an der Rückseite mit Gripzange unmöglich, alles viel zu glatt. Zum Spass mal den Mutternsprenger erstmals ausprobiert wenn man ihn schon ansetzen kann. Eine kleine Kerbe macht er in die Stahlmutter, dann beginnt er sich zu verdrehen, dann hab ich es gelassen bevor er sich selber sprengt. Vielleicht geht es mit einer besseren Ausführung. Ich hab dann mit ein paar guten Bohrern die Mutter ausgebohrt. Ist gut gegangen. Schade um die Koppelstange, sie hat keinerlei sichtbaren Mangel. Der Plan ist sie beidseitig zu tauschen gegen eine verstärkte Ausführung von Meyle. Bei den anderen Muttern der Koppelstangen hab ich zu zweit gut gegen gehalten und alles ist problemlos gegangen.

Dann die Querschraube die den Stoßdämpfer im Radlagergehäuse hält. Mit langem 18er Ringschlüssel war da nichts zu machen. Bombenfest, unglaublich. Nach dem Bericht Wechsel der vorderen Stoßdämpfer habe ich natürlich Angst gehabt die Schraube abzureissen. Noch mehr WD40 und abwarten und Bier trinken. Dann wunderbarerweise ist es doch gegangen. Große Freude.

Jetzt die zweite Frage: Beim Federbein rechts (links kommt erst) ist es mir gelungen das Federbein ohne Lösen des Querlenkers und ohne Lösen der Zentralschraube für die Gelenkwelle herauszubekommen. Auch ohne die Feder zusammen zudrücken. In allen Anleitungen z.B. Wechsel der vorderen Stoßdämpfer und auch VW Anleitung steht das man die Zentralschraube lösen muss und dann das das die Gelenkwelle aus dem Lager kommt. Wie ist das möglich das das bei mir auch so geht? Ich hoffe das nicht irgendwas an den Gelenken in der Antriebswelle zerstört ist. Wobei ich gar keine große Kraft aufgewendet habe. Mit einem Scherenwagenheber das Radlagergehäuse runter gelassen bis zum Anschlag und dann konnte man das Federbein oben ganz knapp nach außen schwenken, das Domlager abnehmen und dann auch das Federbein gerade so herauswursteln.

Bei der Zerlegung des Federbeins hat es ein Aha Erlebnis gegeben. Die Mutter lässt sich hier nicht um die Burg herausschrauben. Gegenhalten mit dem 7mm Inbus unmöglich. Ich hab das ganze kurzerhand dann ausgebohrt da der Dämpfer ja sowieso ersetzt werden soll.

Danke für Rückmeldungen , Fortsetzung folgt.

Gruß

SpaceSchrauber

#15

Ich habe das auch schon hinter mir, die Federbeine lassen sich beide ohne lösen des Querlenkers und der Zentralschraube ausbauen.

Grüße

#16

#14

Das das mit dem ADAC/ ÖAMTC eine Lachnummer ist hatte ich schon weiter oben in #1 geschrieben :roll: , bei mir hatten die sogar eine Rüttelplatte, haben aber nicht gemerkt das NUR Rostwasser noch in den Dämpfern drinne war :ohnmacht: und der Test war OK :hammer: .

Die Koppelstangen Mutter bekommst man OHNE jegliches Gegenhalten mit dem Schlagschrauber ab.

Ja das mit dem Rost sagen die Burschen immer bei gebrochenen Federn ( aktuell bei mir mit dem MB W 169), imho ist es aber nicht der Rost, sondern die billige Qualität des Stahls oder Fehler beim Biegen der engen Radien.

Beim Wal brechen die Federn meist erst hinten.

Gruß

Rabbit

#17

#14 Das gibt es schon: Feder und Stoßdämpferwechsel vorn nach Federbruch

#18

Guten Abend!

Ein weiterer Bericht über den Zwischenstand: Ich hab die neuen Stoßdämpfer von Sachs, Modell 200419 erhalten. Problem: Passen nicht.

Beim original Stoßdämpfer presst man beim Zusammenbau zuerst eine Plastik Kappe auf das Rohr. Diese sitzt sehr streng. Darauf eine kleine Gummitülle und dann den Faltbalg. Dieser wird von der ersten Kappe gehalten. Beim Sachs Stoßdämpfer ist aber das Rohr dicker und noch dazu mit einer Metallkappe versehen. Die Plastikkappe lässt sich damit nicht montieren und damit auch nicht der Faltbalg, was schlecht ist. Ich schick nun den Stoßdämpfer zurück. Siehe Bild:

Irgendwie frag ich mich wieso solche Dinge am Markt existieren. In den Teilekatalogen ist keine Rede von verschiedenen Stossdämpfermodellen bei dem Baujahr???

Die Frage lautet ob diese Problem bekannt ist und welche passenden Stoßdämpfer es gibt?

Danke schon mal

SpaceSchrauber

#19

Guten Abend,

es ist zum Verzweifeln. Ich habe heute bei einem Lieferanten mit Abholladen den entsprechenden Stoßdämpfer von Meyle Nr: 126 623 0005 begutachtet. Ergebnis: Auch dieser Dämpfer ist zu dick und lässt das Aufschieben der Plastikkappe zur Befestigung des Faltbalges nicht zu.

Der Original Stoßdämpfer hat die Nummer 7M0 413 031G und hat eine Rohrdicke an der Befestigungsstelle der Querschraube von 51mm. Oben wo die Kappe aufgeschoben wird verjüngt er sich auf 47.3mm. Die neuen Stoßdämpfer, bei denen die gleiche Nummer als Referenz angeben wird, sind oben aber dicker. Wieso??? Kann es sein das auf diese nur eigene Faltbälge passen? Wenn ja, wieso steht das nirgends?

Hat jemand nun konkrete Erfahrung mit Stoßdämpfertausch und hat das Problem das die originalen Faltbälge nicht passen auch gehabt?

Vielen lieben Dank

Gruß

SpaceSchrauber