Bremssattel Führungsbolzen & Feder Handbremsseil

Hallo zusammen

Nachdem ich vor kurzem die vorderen Radlager gewechselt hatte bemerkte das sich das Bremspedal ungewöhlich weich durchtreten lässt. Meine bessere Hälfte meinte dazu dass das seit einiger Zeit so wäre und sie vergessen hätte mir das zu sagen. #-o
Bremswirkung kommt, aber später als normal. Lässt man los und tritt sofort! erneut ist das Pedalgefühl normal.

Nachdem ich mich auf Forensuche begeben hatte habe ich die wichtigsten Punkte gecheckt. Bremsflüssigkeit ist drin, der Stand nicht ungewöhnlich niedrig. Bremssättel vorn und hinten, keine Undichtigkeit feststellbar. Bremsleitung über dem hinteren Achsträger etwas angegammelt, aber dicht - wird demnächst ersetzt. Unterdruckschläuche… ganz schön eng da vorne, ich werde das nochmal genauer inspizieren. Aber das schließe ich fast aus da die Bremse nicht „hart“ wird wie die Symptome hier geschildert werden.

Mir fiel dann auf das der Bremssattel links beim Bremse treten einen weiteren Weg macht als rechts und sich „verzieht“. Also Sattel runter. Ich musste feststellen das die Führungsbolzen zwar beweglich sind aber auf dem Trockenen saßen und sich einige Macken eingedrückt haben. Die Beläge hatten außen 18,2mm, aber innen nur noch 16mm Dicke. Daher wohl das Verziehen (Sattel gleitet nicht über die Macken) und das ist evtl. auch Grund für den weiten Pedalweg.

Ich werde die Führungsbolzen tauschen. Meint ihr das reicht? Kann evtl. die Bohrung im Sattel ebenso verknäult sein?
Scheiben und Beläge hatte ich im Herbst getauscht. Meint ihr die Beläge müssen erneuert werden um zu verhindern das die neuen Bolzen gleich wieder beschädigt werden? Ich hege noch die Hoffnung das die sich beischleifen…

Bei der Besichtigung fiel mir außerdem auf das eine Feder zwischen den hinteren Handbremsseilen herumbaumelt. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen wo die fest war. Hat jemand evtl. ein Foto?

Gruß,
Florian

#1

Mach Scheiben und Beläge neu, dann hast Du länger Ruhe.
Die Feder kommt auf das Ende der Gewindestange.
Schau mal hier, gleich das erste Bild: www.sgaf.de/content/handbremsseile-tauschen-318631
Den Pedia Artikel zum Bremsenwechsel kennst Du?
Wenn nein: www.sgaf.de/node/253216

#2

Hallo

Danke für die schnelle Antwort.
Beläge habe ich geahnt. Scheiben… mal sehen ob ich nachmessen kann in wie weit die beeinträchtigt sind (wie gesagt fast neu).
Der Pedia Artikel ist für hinten, mein Problem vorn, wobei das Prinzip ja gleich ist. Dafür das ich das Fetten der Bolzen vernachlässigt habe könnte ich mir in den Hintern beissen. Einfach verpennt. Ich nehme nicht an das man die eingepressten Führungshülsen im Sattel austauschen kann? Zumindest habe ich im Ersatz noch keine gefunden.

Scheiben/Beläge kaufe ich nach negativen Erfahrungen an meinem alten Astra nur ATE bzw. gleichwertig. Kann man die Bolzen von Metzger/NK o.ä. nehmen? Die Dinger sind eigentlich trivial, auf der anderen Seite hängt der ganze Sattel daran.

Gruß,
Florian

#3

Die Führungshülsen im Sattel brauchst du normalerweise nicht tauschen. Wenn die Bolzen neu und gut gefettet sind dürfte das Problem weg sein.
Das sich der innere Belag stärker abnutzt als der Äußere ist auch normal und hat wenig mit den Schiebestücken zu tun.

Was noch möglich wäre: Sind die Beläge vielleicht verhärtet oder hartgeglüht. Wenn der Sattel mal fest war (wegen der Schiebebolzen) kann das passiert sein. Du kannst ja mal mit einer Schraubendreherklinge einen Kratzer draufmachen und fühlen wie sich das anfühlt. Bei einem normalen Belag ist das ungefähr so weich wie in einem Stück Holz.

Die Bolzen sind im Zubehörhandel von verschiedenen Herstellern erhältlich. Ich bezweifle allerdings das sich die irgendwie unterscheiden. Ich denke eher das die von einem Hersteller kommen und dann in unterschiedlichen Zubehörkonstellationen weiterverkauft werden. (Mit oder ohne Fett, Faltenbalg, Schraube usw.)

Bei den Ersatzteilen sollte man vernünftige Ware einkaufen (z.B. von einem Teilehändler) oder einem seriösen Onlinehändler. Von Billigschnäppchen aus Ebay sollte man dann lieber die Finger lassen Siehe hier: www.kfz-kuehne.de/10.html oder hier: www.muenchen.ihk.de/de/WirUeberUns/Publikationen/Magazin-wirtschaft-/Aktuelle-Ausgabe-und-Archiv2/11-2005/Politik-und-Standort/Gef-auml-hrliche-Kopien-Produktpiraterie

Ich persönlich habe keine Lust mein Leben einem Plättchen aus getrocknetem Kuhdung anzuvertrauen.

#4

Hier ist die Anleitung für die Vorderachse:
m.sgaf.de/node/253165

#5

Wenn sich ein Belag in seinen Führungen im Bremssattel „verkeilt“, kann der Sattel nicht „schwimmen“ (den systembedingt nur einseitigen Kolbendruck per Führungsbolzen und darüber vermittelte Beweglichkeit ausgleichen).

Somit werden Beläge einseitig abgefahren und die Führungsbolzen bekommen „Macken“.

Daher der Tipp: Reinige die Auflageflächen der Beläge im Bremssattel gut und verwende geeignetes Schmiermittel (wie in der Pedia beschrieben)