Scheibenwischergestänge zum 2.mal Schwergängig

Hallo

Ich bin Micha aus Sachsen, BJ 83 und habe seit 2013 einen Galaxy Bj 2006.
Aktueller KM Stand ist 160000.
Vor zwei Jahren hat das original Bosch Wischergestänge seinen Dienst versagt.
Als Ersatz kam ein Nachbaugestänge vom örtlichen Teilehandel rein.
Gestern bei Starkregen blieb es wieder hängen.
Bin entäuscht, das die Baustelle nach zwei Jahren schon wieder von vorn beginnt.
Am Nachmittag hab ich Nachgesehen, es sind wieder die Gelenke der Wischerachse vergammelt.
Fehlt dort bei mir eventuell unter den Wischerarmen eine Gummidichtung oder ähnliches?
Damit kein Wasser eindringen kann oder ist das eine Schwachstelle?
Die Suchfunktion hat ergeben, das einige User Schmiernippel verbaut haben.
Gibt es davon Bilder?
Kommt man da auch zum Schmieren ran, wenn der Plastikboden unter dem Gestänge montiert ist?
Habe versucht die vergammelten Gelenke beim Bosch Gestänge zu trennen, ich habe es nicht geschafft.
Habe aber keine Werkstattpresse zur Verfügung.
Jetzt stehe ich vor der Frage, wieder Nachbaugestänge neu kaufen oder ein gebrauchtes noch bewegliches Bosch Gestänge vom Verwerter optimieren?

Danke für eure Hilfe, Gruß Micha

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De fehlt nichts, das ist im Original eine Fehlkonstruktion. Das aber auch die Nachbauten noch größerer Schrott sind, ist blöd. Die Originale halten da doch deutlich länger.

Die große Lösung ist ausbauen, Wellen rausschlagen, alles reinigen, neu fetten, und wieder einbauen. Ist in einer guten Stunde erledigt,

Wenn sich da aber noch was bewegt, hat bei manchem auch eine WD40-Kur im eingebauten Zustand geholfen. Wischerarme abbauen, Scheibenwischer einschalten, und Öl drauf. Das muß man halt regelmäßig machen.

Oliver

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Gut zu wissen das keine Dichtung fehlt.
Schade das es eine allgemeine Krankheit zu sein scheint.
Das Nachbaugestänge habe ich ohne Arme laufen lassen und mit Multiöl besprüht, hat keine merkliche Besserung gebracht.
Bei dem alten Bosch Gestänge bewegt sich gar nix mehr, da hab ich schon zig mal Rostlöser einwirken lassen, ich bekomme die Wischer Achsen nicht aus den Buchsen raus.
Den Sprengring habe ich natürlich entfernt.
Lohnt es Zeit in das Nachbaugestänge zu investieren?
Ist dort als Lager Messing oder ähnliches verbaut oder läuft dort Stahl auf Stahl?

Im Original läuft Chrom auf Aluguß (oder so). Und weil sich die Chromschicht löst, und das Alu korrodiert und sich ausdehnt, klemmts dann irgendwann.

Oliver

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Hallo,
da sind auch 2 Messingbuchsen eingebaut, nur nicht breit genug.
Ein Rostlöser hilft gegen Aluminiumoxyd nicht.

Nachbaugestänge scheint wirklich ganz schlecht zu sein, ich würde das Originalgestänge wiederbeleben.
Der Trick dabei ist die Achse vorsichtig auszupressen (keine Werkstattpresse, das ist nicht notwendig) und gleichzeitig leicht hin und her zu drehen. Natürlich mit Unterstützung von Öl.
Irgendwann fängt die Achse an sich zu bewegen, wenn nicht das Gehäuse vorher zerstört wird.
Dann alles säubern (insbesondere die abgeplatzte Verchromung) und gut schmieren.
Ich habe auch die Schmiernippel eingebaut, würde ich nicht wieder machen weil es nach der Aktion mehrere Jahre keine Beschwerden mehr gab.

Gruß

Guck mal hier die russische Methode.

Hallo Micha,
herzlich willkommen bei uns im SGAF :+1:

Wenn man bei uns die Suchfunktion benutzt, die auch hervorragend funktioniert,
kommt man auch zu dieser Hilfe :click:

Nette Grüße

Zitat von stopfohr.

Im Original läuft Chrom auf Aluguß (oder so). Und weil sich die Chromschicht löst, und das Alu korrodiert und sich ausdehnt, klemmts dann irgendwann.
Genauso habe ich es erlebt. Das Gestänge demontieren alles reinigen und danach mit feinem Schleifpapier alles glätten um noch vorhandenen Chrom zu entfernen. Danach gut säubern und leicht mit Motoröl einschmieren. Beim montieren der Wischerarme, die dafür benötigtigte Schraube nicht zu fest anziehen, da sonst der Druck auf die Scheibe zu groß wird und der Scheibenwischer wieder klemmen wird.

Bei meinem hat die Reparatur immer nur ein paar Jahre gehalten. Ich habe das Ding dreimal ausgebaut und wieder in Gang gebracht, bevor daß Auto dann der Abwrackprämie zum Opfer gefallen ist.

Oliver

Diese Korrosion ist einfach dadurch bedingt, daß man dort Metall verbaut hat, welches unterschiedliche Spannungspotentiale hat. Das führt dazu, daß das Aluminium korrodiert und aufblüht, was dann zur Schwergängikeit führt - hier die Spannungsreihe der Metalle. Allgemein sagt man, daß die Kontaktkorrosion bis 5mm Umkreis wirkt. Deshalb korrodieren ja auch die Klimaleitungen an den Stahlschellen bei unseren Autos durch.
Ich habe bei mir auch zwei Schmiernippel eingebaut (vor 10Jahren oder so) und keine Probleme seit dem. Bei den Klimaleitungen habe ich alle Rohre mit selbstverschweißenden Band weiträumig um die Stahlschellen umwickelt.
Dieser Fehler mit Alu und Stahl wird leider doch immer wieder in der Automobilindustrie gemacht (Mercedes V-Klasse Servolenkung, Tesla auch).

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Ich war zu langsam mit dem Smartphon, da konnte ich den Beitrag nicht mehr mit Text versehen.
Habe heute das Gestänge auseinander genommen.
Im eingebauten Zustand war es nicht möglich es komplett zu trennen.
Daher habe ich im Motorraum etwas Plastik weggebaut, dann ging das Gestänge mit Motor raus.
Die Wellen habe ich mit feinem Sandpapier sauber geschliffen.
Die Buchsen habe ich mit langem 8 er Bohrer und 320 er Schleifpaier was drum gewickelt war sauber geschliffen.
Anschließend habe ich alles mit Seewasser festem Fett wieder zusammen gesetzt.
Alle Kugelgelenke habe ich ebenfalls damit geschmiert.
Jetzt flutscht alles wie am ersten Tag.
Mal sehen wie lange es hält.
Danke für die wertvollen Tips.
Als nächstes muss ich beim Verwerter, Ersatz für den kaputten Unterfahrschutz besorgen.
Gruß Micha

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…ich habe das damals so

gelöst und es hält bis heute :wink:

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Läuft seit August 2017 ohne Probleme.
Gelegentlich mal neues Fett mit der Presse durchgedrückt.

Demontieren alles schön säubern und je ein Loch bohren. Gewinde schneiden und Schmiernippel rein.
Ggf. Mit Knetmetall etwas Material auf füttern. ( ein Nippel hatte ich etwas zu fest angezogen.)

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Ich hatte das die letzte Zeit bei 2 Fzg. Bj 2010 gemacht. Beide knapp 150Tkm. Ich war überrascht wie leicht die Gestänge an beiden liefen - sie wurden trotzdem ausgebaut und gereinigt - aber nötig wäre es nicht gewesen.
Anschließend mit ordentlich Fett geschmiert.

Aber angesichts dessen denke ich würde es auch reichen die montiert zu lassen und durch entfernen der Wischer und Sprengringe alle paar Jahre neu zu schmieren…

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Meine bewegten sich noch und ich habe vorsorglich Schmiernippel im eingebauten Zustand eingebohrt und eingedreht. Hat natürlich nur mäßig gut geklappt, sehr wenig Platz, einer wollte nicht rein bzw. hielt nicht. Also habe ich mir eine kleine Handpresse für Mountainbike Lagerfett genommen und durch die Bohrung die Achse mit diesem Fett befüllt und einfach offen gelassen die Bohrung. Haftet super und schmiert gut und weil die Pressen so klein sind kommt man super hin. Hält seit Jahren genauso gut wie die Seite mit Schmiernippel. Auto hat jetzt 450000km, ich vermute mit dem 2. Gestänge der Vorbesitzer sagte so etwas.

Wenn sich am Auto was nicht mehr bewegt, nehme ich immer Interflon FIN Super (die Dose mit rosa Etikett). Habe noch nichts besseres gefunden.

„Guck mal hier die russische Methode.“

Russisch??!! Ich bin Däne :smiley:

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