Reparatur Potentiometer im Servoantrieb des Scheinwerfers

Wie kann ich diesem Beitrag meinen Text und Bilder unten zufügen? www.sgaf.de/content/reparatur-leuchtweitenverstellmotors-253314

Hier meine Erweiterung:

Ich habe die Reparatur ausgeweitet und das Poti selber repariert. Von reparieren kann man nicht sprechen, aber es wird ein paar Wochen funktionieren bis ich ein neues habe.

Ich habe das Potentiometer von der Platine runtergelötet, die 4 Ösen geöffnet und zerlegt. Das sieht dann so aus:

Was man einwandfrei sieht ist, dass die Schleifkontakte die Widerstandspur einfach durchgeschliffen haben:

Was man aber auch sieht ist, dass wenn man die Kontakte um eine halbe breite zur Seite biegt wieder Kontakt besteht. Die Kontakte selber waren total verdreckt:

Also habe ich die Kontakte unterm Mikroskop mit meiner feinsten Pinzette, etwas Zellstoff und Spiritus gereinigt:

Sieht dann so aus:

Hier die gebogenen Kontakte. Man muss nur ca. 300 µm biegen, das sieht man hinterher nicht mal:

Jetzt kann das Potentiometer wieder zusammengebaut, auf die Platine gelötet und in das Gehäuse eingeschoben werden:

Und letztlich habe ich das reparierte Servo wieder in den Scheinwerfer eingebaut:

Der Test im Fahrzeug war erfolgreich und morgen geht es damit zum TÜV. Trotzdem werde ich neue Potentiometer besorgen, denn es ist zu erwarten dass die Widerstandbahnen sich wieder durchschleifen werden.

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#1

Wenn die Schliefer tatsächlich jetzt neben den alten Spuren auf einem völlig unbenutzten Bereich des Widerstandsmaterials laufen, wird das Poti das Auto wohl locker überleben.

Oliver

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#2

Ist der Widerstandswert denn noch so wie bei den original Potis?
Das fehlende Stück Widerstandsbahn sollte ja auch den Widerstand höher machen. Oder ist das aufgrund der Brückenschaltung weniger ein Problem?

#3

#1 Ich denke es wird eine Weile halten, schön ist es aber trotzdem nicht. Der Widerstandswert ist ein Stück daneben (anhand der Geometrie denke ich im 5%-Bereich, was aber OK ist da die Teile selber nur 5% genau gefertigt werden). Ich versuche neue zu kriegen, Helmut hat leider keine mehr.

Irgendwie tut es mir immer in der Seele weh wenn ich ein komplettes Agregat wegschmeiße, nur weil eine ganz winzige Kleinigeit defekt ist.

Marko

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#4

Coole Arbeit!

Allerdings haben sich bisher nur wenige Forianer gefunden, die sich überhaupt zugetraut haben das Poti auszulöten und durch ein neues zu ersetzen. Das Poti dann noch aufzubiegen und die Leiterbahnen 300µm zu verbiegen ist schon ziemlich Hardcore. Ich schlage vor, einen eigenen SGApedia Beitrag zu erstellen.

P.S. Ich habe versucht, ALPS Potis in China zu beschaffen, aber das hat leider nicht funktioniert. Wenn jemand bessere Quellen hat…

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#5

Ich habe keine Ahnung wie man einen SGApedia Beitrag erstellt, wenn jemand den Beitrag einfach rüberkopieren könnte wäre das nett.

Das Poti zu reparieren braucht eigentlich nur eine ruhige Hand und gute Augen bzw. Lesebrille. Man hat nichts zu verlieren, also kann man es auch öffnen und versuchen die Schleifer eine halbe Breite zu biegen. Wenn es nicht klappt hat man nichts verloren, wenn es klappt gewonnen. Also mein Tipp: Nur Mut!

Als ich dem TÜV-Prüfer die Bilder gezeigt hatte fragte er ob ich bei BOSCH arbeite - und damit hatte er ins schwarze getroffen (Bosch Automotive Electronics in Reutlingen).

Wenn ich die genaue Bezeichnung des Potentiometers hätte könnte ich versuchen rauszufinden wo man welche herkriegt.

#6

Das müsste es sein:

RD7097003A Schiebepoti
30kΩ (habe ich nachgemessen, passt)
Toleranz= ±30%
linear
Schiebelänge=9mm
Pinhöhe=4mm
Bauhöhe=3,7mm
Einbaulänge=16mm
Einbaubreite=9mm
long-life

Bei www.albs.de/ kann man die anscheinend bekommen, versucht habe ich es nicht.
Unter Produktgruppe „Slide Pot. RD7097“.

EDIT: Hier kann man es vielleicht auch versuchen www.hkinventory.com/public/PublicEnquiry.asp?search=invent&CompanyID=78867&UserID=78867474&CheckKey=m8ilh4m4&PartNum=RD7097003A&PartID=1327254566&Brand=ALPS&DateCode=2015%2B&Qty=101

#7

#5 SGApedia: Das ist genauso einfach wie einen Beitrag zu erstellen.
Wenn Du als Ersteller des Pedia-Beitrags auftauchen möchtest, musst Du ihn auch zumindest selbst erstellen, das spätere bearbeiten, oder verfeinern können wir übernehmen.

Hier ist alles erklärt -> www.sgaf.de/node/255302

Hallo, bin hier durch Zufall gelandet – habe nach Alps RD7097003A recherchiert. Diese wurden auch in Videospielcontrollern verbaut, konkret Nintendo Gamecube Controller und Wii Classic Controller.

Es gibt von den Alps-Potentiometern generell zwei Klassen, die reguläre mit meist ca. 100k cycles Lebensdauer und dunkelgrauem Schleifer und die langlebige mit 3 Millionen cycles Lebensdauer.

Letztere hat auch deutlich weniger Reibung zwischen Schleifer und Gehäuse, ca. 8-10 gf gegenüber 20-35 gf bei der dunkelgrauen Klasse.

Eine Version der dunkelgrauen Variante ist auf LCSC noch manchmal erhältlich, dort einfach nach RD7091008A suchen.
Ist dort auch sehr günstig und ohne Mindestbestellmenge. Dort sind allerdings nur Modelle mit <10K Widerstand verfügbar.

Alternativ, wenn man die langlebige Variante möchte, hat ein anderer japanischer Hersteller, Noble, auch Potentiometer der gleichen Bauform produziert, mit 3 Millionen cycles Lebensdauer und 30K Widerstand. Ist online dokumentiert, ich kann als neuer Benutzer allerdings keine Links posten.

Kaufen kann man diese nur sehr schwierig über Umwege und mit Mindestbestellmengen von 1000 Stück. Ich importiere die entsprechend in größeren Stückzahlen und verkaufe sie an Leute, die so wie ich Gamecube-Controller reparieren, in meinem Webshop weiter.

Für Leute, die die hier beschriebene Reparatur durchführen möchten, wäre das eventuell interessant. Zu finden wenn man nach „Kadano trigger potentiometer“ sucht.

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