Kupplungspedal hängt wieder, Nehmerzylinder schon ersetz, woran liegt es ?

Hallo an alle Interessierten

Kurze Info: bin vor drei Wochen ohne Probleme bei unter 10° Außentemperatur 500km Autobahn (15%) + Landstraße gefahren (85%), jeweils 250km am Stück. Zum Vergleich: letzten Sommer bei 25° nur 150km Autobahn geschafft, dann hing die Kupplung, entlüften brachte wieder 150km zurück nachhause, dann hing sie auch wieder. Ich denke, die Temperaturtheorie bestätigt sich dadurch, zumal ich im Winter und generell bei Kurzstrecke nie Probleme hatte.

Mein Bekannter Automechaniker meinte, dass das Nehmerzylinderlager wohl ständig mitdreht und dadurch zu hohe Temperaturen enstehen, die aber nur im Sommer auf der Autobahn über den Siedepunkt der Bremsflüssigleit steigen. Im Winter ist es dagegen draußen kalt genug, um auch bei Autobahnfahrt für ausreichend Kühlung zu sorgen.

Die Theorie mit der verdrehten Kuppplungsscheibe finde ich auch gut - ich habe sie ja vor ein paar Jahren selbst eingebaut und ersetze in ein paar Wochen das Getriebe sowieso, da der Synchroring des 2. Gangs komplett im A. ist…dann schaue ich mir auch die Einbaurichtung genau an, habe damals vielleicht nicht richtig aufgepasst…

Melde mich im Anschluß

PS: hat jemand evtl ein gebrauchtet 6-Gang Schaltgetriebe FUX FPE etc, das er verkaufen möchte ?

Gruß blindfreddy

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Hallo, diese Frage würde ich im Markt stellen. Nach einem Getriebe in einem Beitrag „Kupplungspedal…“ zu stellen ist für mich wenig erfolgsversprechend.

So, das Auto steht jetzt auf einer Grube mit ausgebautem Getriebe, ein gebrauchtes Autauschgetriebe steht bereit zum Einbau - Hintergrund ist, dass der Synchroring des 2. Gang des Originalgetriebes verschlissen ist, da versuche ich, zwei Fliegen mit einer Klappe - sprich einem Austauschgetriebe - zu schlagen:

  • Synchroring und

  • hängendes Kupplungspedal bei längerer Autobahnfahrt im Sommer.

Bei dem ausgebauten Originalgetriebe ist mir sofort aufgefallen, dass das Lager des Nehmerzylinders, den ich vor ein paar Jahren beim Kupplungswechsel gleich mit ersetzt habe, im Vgl. zu dem NZ des Austauschgetriebes viel rauher und lauter dreht - klingt wie bei abgenutzem Lager. Nun lebe ich zwar in der Hoffnung, dass der NZ einen beginnenen Lagerschaden hat und zu heiß lief, was wohl zu lokalem Sieden der Bremsflüssigkeit geführt hat, allerdings bleibt die Frage, wie es zu dieser Situation kommen konnte, da der NZ ja nagelneu war ? Vielleicht trennt der NZ nicht richtig von den Kupplungsfingern, und es entsteht frühzeitiger Verschleiß durch zu viel Wärme ?

Vielen Dank.

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Anbei noch ein paar Fotos.






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So, kurze Statusmeldung: das gebrauchte Austauschgetriebe ist nun eingebaut und schaltet deutlich besser, alle Synchroringe sind i.O.

Kupplung ist auch ok, habe den mit den Austrauschgetriebe gelieferten Nehmerzylinder drin gelassen, da dieser ja wohl bis zur Verschrottung im Einsatz war. Der Kupplungshärtetest mit 150+ km auf der Autobahn steht aber noch aus, Daumen drücken !

Übrigens ist der Stecker oben auf dem Getriebe beim AUY für die Geschwindigkeitsanzeige - der Händler hatte zunächst ein JBL Getriebe geliefert, was zwar identisch zum FPE und FUX scheint, aber für diesen Stecker keine Bohrung hat ! Das ist mir erst kurz vor dem Einbau aufgefallen und dadurch mussten wir eine Woche auf Ersatz warten…

Wir dücken die Daumen. :slight_smile:
Hat dein AUY ESP?
Bei den neueren AUY wurde das Geschwindigkeitssignal dann irgendwann über CAN geschickt. Dann ist der Geber (G22) nicht mehr notwendig.

Gruß,
Hinki

Erster Stresstest war erfolgreich, ca 150km Autobahnfahrt bei 28Grad Außentemperatur und recht hohem Tempo - 130-160km/h - Kupplung völlig normal. Zum Vergleich: Vor einem Jahr mit dem Originalgetriebe war nach 150km mit hängendem K.pedal Schluss mit der Urlaubsfahrt…damals entlüftet und nachhause gefahren, kurz vor Ankunft zuhause hing das Pedal damals wieder.

Diesmal alles gut - Daumen drücken, dass es so bleibt.

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Weitere Stresstests auch erfolgreich - 800km an zwei Tagen in vier Etappen von jeweils ca 200km - Kupplung völlig normal. Ich denke, das Problem ist jetzt gelöst. (hatte danach noch 200km Reichweite, dass muss ein Elektroauto erstmal können, dann bin ich auch überzeugt)

Exakt werden wir es wohl nie wissen, aber ich denke, die „root cause analysis“ ist wie folgt:

Urspüngliche Ursache
Das ursprüngliche Problem lag vermutlich an einem Haarriss (oder anderer minimale Leckage z.B. O-Ring) im Rohr direkt hinter dem Geberzylinder. Dort kann die Bremsflüssigkeit in die an der Spritzwand befindliche Schaumstoffmatte tropfen und aufgesaugt werden - sie schien wie in einem schwarzen Loch zu verschwinden. Dadurch wäre der Bremsflüssigkeitsverlust mit anschließendem Kupplungsausfall erklärt, sowie eine temporäre Abhilfe durch Nachfüllen und anschl. Entflüftung. Zu etwa diesem Zeitpunkt hat meine Frau das Auto wie ein ungeliebtes Stiefkind verstoßen :slight_smile:

Folgeproblem
Da ich die eigentliche Ursache nicht finden konnte (obwohl eine Empfehlung war, weiter nach dem Leck zu suchen), habe ich bekanntlich die ganze Kupplung mitsamt Nehmerzylinder ausgetauscht. Dabei habe ich vermutlich entweder einen bereits nicht 100% guten Nehmerzylinder geliefert bekommen, oder diesen beim Einbau nicht 100% richtig eingesetzt, sodass er ständig etwas mitdrehte, was auch das schlechte Schaltverhalten erklären würde. Daraus entstand wohl das Folgeproblem, dass der NZ im Sommer bei längerer Fahrt so heiß lief, dass die B.Fl. lokal siedete, was wiederum zum zeitweisen Kupplungsausfall führte. Nachdem sich die Fl. abgekühlt hatte, ging die Kupplung wieder. Bei Kurzstrecken und im Winter trat dieses Problem entsprechend nicht auf. Nun gab es zwei Probleme, meine Frau hatte sich mittlerweile ein anderes Auto gekauft :wink:

Aktionismus
Anschließend habe ich auf Empfehlung der VW Werkstatt den Entlüfter gewechselt, der offensichtlich i.O. war, und auf Verdacht noch den Geberzylinder gewechselt, obwohl er offensichtlich auch i.O. war - beides ohne Besserung. Meine Frau sah sich bestägtigt und war mit ihrem neuen Auto sehr zufrieden :grinning_face_with_smiling_eyes:

Teillösung und Frust
Vor lauter Frust bin ich dann zu meiner „Meisterwerkstatt des Vertrauens“ gegangen, die die erste Ursache gefunden und behoben hat, indem sie ein neues Rohr gebördelt hat. Seitdem gab es keinen Fl.-verlust mehr, woraus ich schließe, dass die ursprüngliche Ursache damit behoben war - das Folgeproblem war aber nicht behoben. Meine Frau drängte nun auf Verschrottung des Sharans :no_entry:

Lösung
Da ich alles gewechselt hatte, keine B.Fl. mehr verloren ging, blieb eigentlich nur noch das Getriebe mit dem nun nicht mehr ganz so neuen NZ - da der Synchroring des 2.Ganges eh defekt war, habe ich ein gebrauchtes Austauschgetriebe mitsamt NZ eingebaut (und auch gleich eine neue Zwischenwelle). Als das alte Getriebe ausgebaut war, habe ich das Laufverhalten des NZ mit dem des NZ im Austrauschgetriebe verglichen - für mein Verständnis hatte der von mir verbaute NZ einen Lagerschaden, es klang wie Metall-auf-Metall, während der NZ im Austrauschgetriebe lautlos lief.

Seitdem gibt es keine Probleme mit der Kupplung mehr, und das Austauschgertriebe schaltet um Welten besser. Sogar meine Frau gewinnt so langsam wieder Vertrauen in das Auto :heart_eyes:

Die Moralen der Geschichte:

  1. Sollte der B.Fl. Stand bis zum Kupplungsausfall sinken, muss ein Leck vorhanden sein, auch wenn es nicht auffindbar ist - weitersuchen !!!
  2. Niemals auf Verdacht Teile wechseln - damit kann man sich weitere, schwer zu findende Probleme einfangen
  3. Ich hatte mir zwischenzeitlich einen Handentlüfter auf 3-2-1 für ca 50 Euronen gekauft und ständig im Auto mitgeführt - und sogar einmal benutzt, um wieder nachhause zu kommen. Dadurch sinkt der Stresspegel beim Fahren erheblich, weil man keinen Abschleppwagen braucht.
  4. Sharan Mk I sind super zu fahren und echt Käse zum Schrauben !
  5. Meine Frau will vor allem Zuverlässigkeit
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