Kupplung + Getriebe Totalschaden bei 80000km? Schock! Hilfe!

Hallo,

bin völlig fertig, bitte helft mir mal:

Symptome

Vor einer Woche beginnt so eine Art regelmäßiges, dunkles Klopf-/Rattergeräusch beim Fahren. Nicht besonders laut. Ähnlich dem früheren „Klingeln“ bei unserem alten Zweitakter, nur viel dumpfer. Ich vermutete irgendwie unrunden Motorlauf. Beim Treten der Kupplung verschwanden die Geräusche.

Nach ein paar Tagen kamen recht plötzlich beängstigend laute Mahl-/Schleif- und vereinzelt Spratzelgeräusche dazu, welche vor allem lastabhängig sind. Das heißt beim Anfahren, Beschleunigen und am Berg. Heftig. Bedingt auch dann, wenn ich im Parkhaus mit eingelegtem Gang die Abfahrt hinabrolle („Getriebebremse“ sozusagen). Tempo 100 auf der AB ist dagegen kein besonderes Problem, solange man das Gaspedal nur streichelt und kein Anstieg der Straße. Im Leerlauf verschwinden die Geräusche.

Schalten kann ich, aber auf den letzten Kilometern nur etwas widerwillig. Beim Gangwechsel knirscht es jetzt im Getriebe, daher versuche ich möglichst nicht mehr zu schalten.

Noch was zur Vorgeschichte: die Kupplung ließ sich von Anfang an (Kauf von privat bei 45.000 km) nur schwer betätigen. Ein 10J. alter Galaxy mit 150.000km war da deutlich leichtgängiger. Soweit aber kein echtes Problem, bis sich vor zwei Monaten einige Gänge kaum noch einlegen ließen. Mir fällt auf, dass das Pedal gar nicht mehr voll herauskam. Nach etwas Lupfen des Pedals mit der Fußspitze sprang es wieder heraus und alles war ok. VW-Werkstatt tippt auf oberen und/oder unteren Kupplungsgeber-Zylinder, und wenn man schon dabei ist, sollte vorsorglich die Kupplung gewechselt werden. Weil die Probleme verschwanden, wurde aber nichts gemacht.

Ansonsten (zumindest von mir) immer recht pflegliche Behandlung und auch kein Hängerbetrieb.

Werkstätten

Bin nun erst zum Boschdienst gefahren, da am nächsten gelegen und weil ich denen vertraue. Geräusche waren bei einer kleinen Hofrunde sofort zu hören. Man bedauert aber mir nicht helfen zu können, weil man für einen Getriebeausbau beim SGA nicht das geeignete Hebewerkzeug habe.

Also weiter zur nächstgelegenen VW-Werkstatt (wo ich noch nie war). Erste Vermutung: irgendwas mit Zweimassenschwungrad. Dann die Diagnose: Getriebeöl voller Metallspäne, eine Reparatur würde sich daher wahrscheinlich nicht mehr lohnen, weil sich die Späne überall (Läger?) verteilt haben könnten. Ersatz kostet rund 3.000 Euro + USt zuzüglich Arbeitskosten. :shock: Auf meine Frage, wie das nach nur 80.000 km und Baujahr 2004 sein kann, tippt der Meister auf Chiptuning. Dazu muss ich sagen, dass ich definitiv nie einen Chip einbauen ließ. Was der Vorbesitzer dieszüglich gemacht hat, kann man laut Meister nicht feststellen.

Doch damit nicht genug, denn die heftigen Geräusche kommen wohl von der Kupplung. Hier rät er auch zum Austausch. Komplettpreis: über 5.300 Euro (> 10.000 DM)! :evil: Ich fall vom Stuhl. Röcheln. Herzstillstand. Blaulicht. Wiederbelebung. Na ja, so ähnlich jedenfalls.

Auf die Frage nach Kulanz/Garantie sagt er, dass der Wagen (4,5 Jahre) zu alt und die Kupplung sowieso ein Verschleißteil sei. Er möchte aber sicherheitshalber nochmal seinen Kollegen fragen, ob es (teilweise) Herstellerkulanz beim Getriebe gebe. Die Antwort bekomme ich demnächst.

Diskussion

Hier sind eure Meinungen und Erfahrungen gefragt. Mein erster Gedanke war, nur die Kupplung machen zu lassen, das Getriebeöl auszutauschen und dann zu sehen, wie sich das mit dem Getriebe entwickelt. Probleme damit konnte ich als Laie bisher eigentlich nie erkennen, bzw. die Späne rühren vielleicht nur von den letzten Kilometern mit der desolaten Kupplung (Knirschen beim Schalten).

Eine kurz konsultierte freie Werkstatt tippte ebenfalls erstmal auf Zweimassenschwungrad und Kupplung, wollte aber an einen Getriebeschaden nach nur 80.000km nicht so recht glauben.

Was meint ihr? Bitte helft mir!

Euer Nick

#1

Hallo,

ich will mich da mal vorsichtig rantasten.

Also Getriebe und Kupplung sind 2 Paar Schuhe.

Wenn bei Dir Metallspäne im Getriebeöl sind hat das erst mal nichts mit der Kupplung zu tun. Zudem müssen das viele Späne sein, denn sonst würden die an dem im Getriebe eingebauten Magneten hängen bleiben, klar außer Alu und Messing.

Vorgehen würde ich normalerweise so:

Getriebe ausbauen und nach der Kupplung schauen. Ist das Getriebe raus kann man da auch mit kleinen Trix mehr über den Zustand rausfinden.

Getriebe aus- und wieder einbauen kommt so um die 400,- € beim :slight_smile: , in einer Freien Werkstatt so um die Hälfte.

Ist Dein Getriebe defekt schau nach einem „gut“ Gebrauchtem. Die sind für unter 1000,-€ zu haben.

#2

HI

Wie schon gesagt, Kupplung und Getriebe haben nichts miteinander zu tun

Ich würde mir auch ein Gebrauchtgetriebe suchen solange das Auto noch fährt und das dann einbauen (lassen)

Im Verbund auf jeden Fall die Kupplung und den Nehmerzylinder ersetzen und das Zweimassenschwungrad prüfen ggf auch ersetzen.

Getriebe siehe E.bay:

310119031723

260351866909

360129558024

360129557239

Wobei das erste das interessanteste sein dürfte, wenigstens für mich

mfg HH

#3

Vielen Dank erstmal!

Laut Werkstatt sind es „viele“, was das auch heißen mag. Fraglich ist für mich, ob diese erst kurzfristig entstanden sind und ob nach einem Kupplungs- und Getriebeöltausch wieder alles ok sein kann.

Super, vielen Dank für die Hinweise. Wobei das eigentliche Problem ja darin bestehen dürfte, den Zustand (noch dazu aus der Ferne) zuverlässig zu beurteilen.

EDIT: dazu passend zitiere ich noch aus einem anderen Beitrag:

Ein Restrisiko bleibt natürlich trotzdem immer, oder? Weitere Tipps?

Das Zweimassenschwungrad hat also erstmal nichts mit der Kupplung zu tun? Hat jemand grobe Kostenvorstellungen für diesen Bereich?

Klingen die Diagnosen anhand meiner Sachverhaltsbeschreibung und der Laufleistung überhaupt plausibel?

Und wenn ich erstmal nur die Kupplung wechseln lasse - Reparatur ist hier meist sinnlos? - wäre bei einem später evtl. doch notwendigen Getriebewechsel die ganze Ausbauarbeit nochmal notwendig oder wie wäre grob gesagt die Reihenfolge?

Vielen Dank,

Nick

#4

@Nick: Bevor ich über 5000 Euro „verbrenne“ da versuche ich die Version mit 10% der Kosten, und bei Schaltgetrieben ist das Risiko eines Defektes wesentlich geringer als bei den mit Automatik

Ein Restrisiko gibt es immer, aber der Verkäufer des 600 Euro Getriebes ist ein Gewerblicher, muss also auch Gewährleistung geben, er schließt zwar eine Garantie aus, aber aus der gesetzlichen Sachmängelhaftung kommt der nicht raus

Ich würde mir einen Tag Urlaub nehmen, das Getriebe selbst abholen, da mal durchdrehen und schalten und mal sehen wie es ausschaut wenn man die Ablassschraube raus dreht.

Ist zwar in Zittau, Oberlausitz an der tscheschichen Grenze aber die fahr wäre mir das ganze Wert vor allem wenn es das Risiko minimiert

Und dann beim Einbau neues Getriebeöl Castrol TAF/X rein und alles wird gut.

Du musst eben selbst entscheiden ob du den bequemen Weg gehst und dann für den Preis eines neuen Kleinwagens (zuzüglich Abwrackprämie) instandsetzen lässt, oder aber mit einem dem Fahrzeugwert gegenüber relativ geringen Betrag weg kommst

Und du darfst nicht vergessen, diese Investition von über 5000 Euro erhöhen den Fahrzeugwert um keinen einzigen Cent, das Geld ist praktisch weg

Meine Entscheidung ginge bei den Zahlen immer in Richtung Gebrauchtteil, ich rechne aber meist mit einem sehr spitzen Stift sonst wäre ich bei meiner Lage schon lange unter gegangen

Du bist über 18, voll geschäftsfähig, also finden deinen Weg

mfg HH

P.S. Das Getriebe würde ich nicht mehr einbauen lassen, für den zweiten Aus und Einbau bekommste schon das Getriebe von 321

Edit: Ich habe grade gesehen Du kommst aus Kassel, in welcher Werkstat warst Du denn, bei HK in der Leipziger?

Ich hätte da nämlich noch einen Tipp zu einer guten freien Werkstatt in der Wolfhager, ist ein Perser, Kfz Meister alles etwas chaotisch, aber die Arbeit und die Kosten sind gut

Bei Interesse PN mich an, dann geb ich dir Daten und Rufnummern

Wegen Getrieben telefonier doch mal rum, Göbel, Pohl in Felsberg, Resebeck in GÖ, Gün in Homberg, aber selbst wenn die was haben dürfte das teurer als das in ZI sein

#5

Hallo HH,

Danke, das ging ja fix. =D>

Ich sehe das wirtschaftlich betrachtet genau wie Du. 5.000 Euro treiben mich nicht in die Privatinsolvenz, aber die Tränen in die Augen.

Was mir halt fehlt, sind die ganzen technischen Hintergründe bzw. Erfahrungen (bisher zum Glück nicht benötigt und gelernt habe ich was anderes), daher hake ich lieber mal nach…

#6

Schick mir doch mal eine PN mit Festnetznummer, ich hätte eben mal Zeit zum telen wenn Du magst

#7

moin moin,

also das Auto ist ja noch keine 5 Jahre alt.

Wenn Du alle Servieleistungen gemacht hast würde ich es mal mit Garantie oder Kulanz versuchen.

Andernfalls spült Dir jeder Getriebeinstandsetzer das Ding Fachmänisch durch.

#8

Ja, erst die 5000 Euro bezahlen und dann hoffen das 500 Euro vom Werk kommen, da muss man schon Gottvertrauen haben

Und eine Getriebespülung, was soll die bringen, die Späne kommen irgendwoher da ist etwas beschädigt und das wird durch eine Spülung auch nicht repariert

Früher hat man in so einem Fall Sägespäne ins Getrieb gekippt und das Auto dann schnell verkauft 8)

#9

Da oben steht das man an keine Reparatur denkt wegen der Späne.

Das ist keine Fachmänische Beurteilung der Situation.

Zuerst würde ich mal beim Hersteller anklopfen.denn das Auto ist erst 4,5 Jahre alt.

Eine Anfrage nach Kulanz bedarf einen Kostenvoranschlag.Nicht eine Rechnung mit erfolgter Reparatur.

Dann auch nur dann kann man über Kosten reden.

Bei Negativer Aussage des Herstellers kann man dann eine Reparatur denken die durch eine Fachmänische Spülung absolut kein Problem dar stellt.

Wenn dieser Preis über einer Ersatz mit gleicher Leistung liegt.Dann kann man von Wechsel reden.

Oder was glaubst Du wofür es Verbindliche Kostenvoranschläge gibt.

#10

Bei Reparaturkosten in der Höhe würde ich auch VW kontaktieren!

Telefonisch, die sollen mit der Werkstatt kontakt aufnehmen, die müssen VW dann einen KVA zuschicken und dann wird entschieden was passiert!

Mehr als ein Nein kann es nicht werden!

Ansonsten Getriebeinstandsetzer oder das gebrauchte Getriebe!

Da geb ich Michael schon recht!

#11

So, kleines Update: Kulanz für das Getriebe wurde - fast wie erwartet - abgelehnt, und zwar komplett. Das Getriebe sei definitv hin, wegen der vielen Späne im Öl und weil es „jault“, es liege ein Lagerschaden vor. Dazu habe ich aber von anderer Seite die Info bekommen, dass sich ein Lagerschaden langsam und lange durch Geräusche andeutet, was bei mir eher nicht der Fall war.

Der reine Materialpreis von 3.500 Euro für das Getriebe beinhaltet im Übrigen nicht etwa, wie vermutet, ein funkelnagelneues. Neeeein, das ist bloß der Preis für ein AT-Getriebe, d.h. meins würde dabei aufgearbeitet.

Mein Gefühl jetzt ist, dass ich eigentlich einen Liter Getriebeöl auffüllen lassen und dahin fahren möchte, wo man es ggf. mit einem günstigen gebrauchten Getriebe (s. oben) versucht. 2,5 Kiloeuro ist einfach viel zu viel Differenz, zumal ich das Gefühl habe, dass die Differenz auf den anderen Baustellen (die ja auch noch da sind) eher noch wächst. Hab nur ein bisschen Schiss, nochmal mit dem Ding zu fahren. Aber die Strecke ist ja kurz (unter 5 km) und das Getriebe (angeblich) eh nicht mehr zu retten.

#12

Spar das Öl und fahr so, werf das alte Getriebe aber nicht weg die Firma Automatik Getriebe Schäfer in Kassel in der Sandershäuser Strasse gibt dir evtl noch Kohle für das kaputte Getriebe, alternativ würde ich es mir gerne holen bevor es weg geworfen wird, um es mal zu öffnen, denn man lernt ja nie aus

#13

Sagt wer?

Der Händler?

Der kann nur eine Anfrage machen, die von Computern bewertet wird!

Hast Du Dich selber an VW gewendet?

#14

Ja nee is schon klar. :lol:

#15

Du hast vollkommen recht, der Computer des Händlers hats ausgespuckt (angeblich - keine Prüfung meinerseits) und ich habe nicht mit VW gesprochen.

Um mich selbst an VW zu wenden, brauche ich einen verbindlichen Kostenvoranschlag, oder? Da hängt so ein Schriebs, dass für den KVA 20% des veranschlagten Betrags zu zahlen sind (die dann bei einer Rep. wieder angerechnet werden). :x Ich soll dann also erstmal fett für den KVA abdrücken, um dann nach ein paar Wochen (?) und weiterem eigenen Zeitinvest zu erfahren, dass man sich (bestenfalls) mit x% am ohnehin sehr hohen Preis - wir reden beim Getriebepreis etwa über Faktor 4!! -beteiligt. So wie die Relationen liegen, kann ich da wohl nur verlieren.

Die Regelung mit dem KVA ist natürlich böser Wucher, verursacht aber ganz sicher weiteren Ärger und vermutlich auch Schaden. Vielleicht liege ich ja falsch, aber wenn es in etwa so sein sollte, gibts nicht mehr viel zu überlegen…

#16

Ich würde VW dies so mitteilen, und VW auch auf die Kosten für den KVA hinweisen!

Ich wette, die Werkstatt traut sich nicht von 20% zu sprechen (nichtmal von 1%), wenn der Sachbearbeiter von VW um diesen KVA für sich bittet!

Wetten?

#17

So, weiter gehts:

Erschrocken von der bei VW genannten Summe für den Getriebeersatz bin ich (problemlos) in eine Werkstatt umgezogen, die mir von Freunden empfohlen wurde. Der Chef wirkt fair und kompetent, hat mir den Getriebedefekt trotz anfänglicher Skepsis aber leider eindeutig bestätigt. Das ZMS ist wie schon angenommen ohnehin im Eimer.

Mit dem Getriebeersatz ist es aber so eine Sache. Er hat über einen örtlichen (ihm als zuverlässig bekannten) Gebrauchtteilehändler ein „FUX“-Austauschgetriebe in Holland gefunden, das preislich im Rahmen lag (knapp 1.200 inkl. USt und Versand mit 12 Mon. Garantie) und welches auch prompt geliefert wurde. Allerdings passte der Antriebsflansch (?) von der geometrischen Lage her überhaupt nicht, :shock: so dass es zum Lieferanten zurückging.

Leider hat der Meister vergessen zu kontrollieren, ob wirklich ein „FUX“ geliefert wurde (steht das irgendwie drauf?). Andererseits kann es doch nicht sein, dass unter dem selben Kennbuchstaben verschiedene Getriebeversionen unterwegs sind, oder? Ich will natürlich vermeiden, dass ein demnächst evtl. bei 321 gekauftes „FUX“ dann wieder nicht passt…

Alternativ hat der Lieferant im Übrigen angeboten, mein Getriebe für ähnliches Geld instandzusetzen. Ich fürchte aber, das würde dauern.

Was meint ihr?

#18

Hallo Nick!

Liest Du das, was Neo geschrieben hat? Hast DU das schon gemacht?

Du kannst bei VW direkt auch einen Kulanzantrag stellen und denen sagen, dass der Wagen in einer VW-Werkstatt steht und man dort Auskunft gibt.

Ich bin mir fast sicher, dass VW, zumindest auf das ZMS, aber wenn man ein wenig hartnäckig bleibt, wahrscheinlich auch auf das Getriebe eine ordentliche Portion Kulanz gibt.

#19

50% Kulanz auf 5500 Euro bedeuten Selbstzahlung von 2750 Euro, während er bei der anderen Lösung unter 2000 Euro bleibt