Ich lese immer Anfahrschwäche bei 1.9TDI...

was ich irgendwie nicht verstehen kann…

Unser Clio 1.2 16V oder der vorherige Civic 1.4 oder vom Kumpel der Ford Focus mit 70PS Diesel … die haben Anfahrschwächen…

aber nicht mein „dicker“.

Im zähen Stadverkehr oder Stau zuckelt der ohne mucken, ohne das Gaspedas zu berühren, bis zum dritten Gang ohne Probleme durch… wo ist denn da die Anfahrschwäche…?

Oder soll die beim Beschleunigen in unteren Drehzahlen vorhanden sein? Kann ich im Gegensatz zu oben genannten Fahrzeugen auch nicht feststellen.

Wo ist das Problem?

Bin ich einer der wenigen der weiß wofür das Kupplungspedal da ist oder

vergleicht „ihr“ die Kiste mit einem Benz E500 AMG :twisted:

oder

mit einem Reihenschlußmotor einer E.Lok :-k

#1

Es ist halt alles relativ :wink:

Der Drehmomentunterschied von 1200 zu 1400 1/min ist schon gewaltig, das kann man dann als „Schwäche“ definieren.

Andererseits bekomme ich meinen Benziner-Passat nur mit viiiel Gas über den Bordstein vor meiner Garage, während der deutlich schwerere :vw: da im Leerlauf hochzuckelt.

Alles nur eine Frage der Definition.

Oliver

#2

Moin Andre,

bemängelt wird meist, daß sich unterhalb von 1800u/min nicht viel tut. Das „Reinrollen“ in einen Kreisverkehr im 2. Gang mit nahezu Leerlaufdrehzahl und dann „Gas geben“ wird z.B. oft angeführt. Hat sich der Motor erstmal bis zur optimalen Drehzahl hochgekämpft, kommt dann, eigentlich auch sehr unharmonisch, der „Bums“, der allerdings ja auch nicht lang anhält. Fahrzeuge mit Common-Rail-Einspritzung können das meiner Meinung meist deutlich besser.

Wenn Du z.B. mal den 320d von BMW fahren würdest, könntest Du das besser nachvollziehen. Die Drehmomentkurve ist hier deutlich besser.

Ich hab mir mal bei Wolfgang freundlicherweise die Grafik für den Drehmomentsverlauf „ausgeliehen“, da siehst Du z.B. den wundervollen, mustergültigen Drehmomentsverlauf eines V6 :wink: im Vergleich zur kurzzeitig ansteigenden Kurve des 115PS TDIs :

#3

aber so eine Drehmomentkurve sagt doch schon einiges aus (wenn man sie lesen kann).

Eigentlich sollte man die Kurven generell aber anders angeben! Es fehlt ja der Zusammenhang zur gefahrenen Geschwindigkeit.

#4

Eigentlich nicht.

Das anliegende Drehmoment (Kraft) ist ja abhängig von der Drehzahl und findet somit bei allen Gängen (bzw. Geschwindigkeiten) Anwendung. Das Drehmoment ist in allen Gängen bei gleicher Drehzahl gleich hoch und wird nur durch die Übersetzung des Getriebes beeinflusst. Deswegen ist der Vortrieb (bzw. die Beschleunigung) im ersten Gang höher, als im 6. Gang. Das Drehmoment bleibt hingegen gleich.

#5

wenn ich einen Benziner und einen Diesel vergleichen will…

Mich interessiert ja nicht Vmax sondern wie der Wagen sich im Alltag fährt… du hast in der Drehmomentkurve keinen Bezug zur Geschwindigkeit, außer du weißt das der 1.9TDI im 6. bei 100 ca. 2000 dreht und der Benziner 3200…

Dann kannst du dir Zufuß die gerade theoretisch maximale KW Zahl ausrechnen und die nachfolgene Beschleunigungsleistung „vermuten“.

Mein Vorschlag für eine Vergleichskurve:

X Achse Gänge

Y Achse Geschwindigkeit

Und die Kurven geben dir die theroretische PS Zahl wieder…

Dann kannst du vergleichen welcher der Motoren theoretisch mehr beim Durchzug bringt.

Beispiel der 1.9TDI könnte im 6.Gang bei 2000U/min also ca. 100km/h rund 65KW freisetzen… was macht da ein Benziner…?

Da müßte man für den direkten Verleich wieder rumrechnen… oder fahren und subjektiv beurteilen…

#6

…dann doch wohl so gemeint, dass es ein Muster dafür ist, wie es nicht sein sollte…

GANZ alte Dieselmotoren hatten genau solche Dremomentverläufe ( ich sprach bei meinem 50 PS Golf immer vom sehr gleichförmigen Verlauf = überall nichts ).

Die Dieselmotoren haben zwischen ca. 1300 und 3000 Upm (wesentlich) mehr Drehmoment. Das benutzen desselben obliegt dem Fahrerfuss, er muss es ja nicht abrufen.Bis 3000 bzw 3500 Upm kein ein intelligenter Diesel-Gasfuss exakt das gleiche Drehmoment zaubern wie der V6 ( oder eben mehr).

Dem auch noch so intelligenten V6 Gasfuss wird das Umdrehen vorstehender Feststellung wesentlich schwerer fallen…

Natürlich ist es schön, dass beim 2,0 l die Spitze breiter ausgebildet ist ( da, wo man normal fährt ), aber was nützt eine flache Kurve bei Höchstdrehzahl?

m.E sollte ein klares „Max.-Drehmoment-Plateau“ im normalen Fahrbereich zur Verfügung stehen ( z.B. 1500 und 2500 Upm).Genau dort hat der V6 sogar eine Delle nach unten.

Nur so. meine Meinung… :o

mfg

Ploetsch10

#7

Ich hatte sowohl der VR6, als der 130 PS PD, als der V6 TDI 150 PS und habe jetzt der V6 benziner. Letztere ist eindeutig der bessere von der Leistungsentfaltung her, wie es der Kurve beweist. Der 130 PS PD der schlechteste. Laut Popometer könnte man einen Ferrari davon fahren, aber weit gefehlt. Eine Weile nichts- kurz der Hammer - wieder nichts :cry: Der V6 TDi hat wenigstens etwas früher losgelegt und bei weitem nicht so früh aufgehört.

Der TDI-Fan wird immer ein bestimmte Drehzahlbereich die Elastizitätswerte vergleichen wollen, möglichst 2000 rpm bis 3500 rpm. Klar, da siegt das kurzfristig anliegende mehr an Drehmoment. Wenn man es so sieht, ist es auch ok. Ich siehe das etwas anders. Will man schnell sein, fährt man der TDI so, der Benziner aber nicht. Deshalb auch die bessere Werte trotz niedrigere Drehmoment. Bin aber trotzdem noch TDI-Fan, obwohl ich jetzt LPG fahre (bin aber auch als TDI-Fahrer reell geblieben) :wink:

Anfahrschwäche macht sich bei mir am besten deutlich, wo ich meine Strasse einbiege. Eine starke Steigung und eine sehr niedrige Geschwindigkeit (2. Gang LL-Drehzahl aufgrund Übersichtlichkeit, spielende Kinder und sehr enge Kurve).

1) Der 130 PS PD musste mittels Kupplung im 2. Gang bei Laune gehalten werden, oder 1. Gang. Ansonsten Motor aus.

2) Der V6 TDI muss Vollgas hochgefahren werden, schafft er gerade. Oben dann 1500 rpm und der Druck kommt.

3) VR6 174 PS. Zieht elastisch hoch, aber nicht sehr kräftig. Trotzdem deutliche Beschleunigung entgegen die TDIs.

4) Der V6 ist in solche Situationen das maß der Dinge (wenigstens in diesem Vergleich).

130 PS PD war ein A3, V6 TDI ein Passat Variant, VR6 ein Golf III, der V6 natürlich ein Sharan. Lassen wir den GIII mal außen vor, kann man wegen das Gewicht auch nicht mehr Argumentieren :!:

Ein Wandler von ein Automatikgetriebe hält jede Motor bei Laune und die Anfahrtsschwäche ist bei kein Motor so richtig vorhanden.

Bitte jetzt nicht, ich fahr ein V6 mit ein TDI in alle Lebenslagen davon. Für diejenen, schau mal auf die Werte. Versteht ihr die nicht, beib beim Glauben…

#8

Es ist wohl nicht unbedingt das „Anfahren“ aus dem Stand. Folgende Beschreibungen treffen es m.E. ganz gut:

In engen Kurven abgebogen bin ich bisher (Octavia TDI, 110 PS, 240 Nm) immer im 2. Gang, der Wagen zog dann ab 1.000 U/min problemlos und zügig hoch. Geht jetzt eher nicht, da unter ca. 1.500 U/min. scheinbar gar nichts kommt. Also beim Abbiegen zurückschalten in den 1. Gang, was das Getriebe wiederum bei 15 oder 20 km/h nicht lustig findet. Unterhalb von 10km/h geht das aber. Nur zwischen 10 und 20 km/h ist eben eine echte Lücke…

Beim Hochschalten drehe ich die Gänge jetzt bis ca. 2.500 U/min aus, dann liegen im nächsten Gang so ca. 1.500 an, und damit gehts dann auch ganz gut. Ist aber das erste Auto, wo ich den Drehzahlmesser bewusst beachten muss. :roll: Wobei man sich auch dran gewöhnen kann und sich dann unbewusst dran hält.

Warum soll sich der 130 PS TDI eigentlich unharmonischer verhalten als der mit 115? Das (max.) Drehmoment soll doch ohnehin gleich sein.

Nick

#9

Weil das u.a. das Getriebe ein wenig länger übersetzt ist.

Erschwerend für diesen Vergleich ist natürlich auch der subjektive Aspekt, den jeder anders hat. Ich fahre zur Zeit einen Skoda mit 1.6l 102 PS Motor. Der hat im Vergleich zu den 310 NM meines Sharans nur 148 NM, gekoppelt an eine 6-Gang-Automatik. Subjektiv ist die Beschleunigung von 0-100 km/h deutlich langsamer, die reinen Daten belehren einen etwas anderes, da ist der Skoda nämlich schneller (Die Elastizität lassen wir hier mal weg, die ist bei den Dieseln natürlich besser… :frowning: ).

Will sagen: Man merkt sowohl die Anfahrschwäche, als auch die „Zähigkeit“ oben rum umso deutlicher, je grösser der „Bums“ im optimalen Drehzahlbereich ist. Frau Antje hat es sehr treffend beschrieben. Drum ist der Drehmomentverlauf eines V6 auch deutlich angenehmer, weil gleichmäßiger.

Wie gesagt, die Anfahrschwäche empfindet jeder hier ein wenig anders und mit ein wenig Übung kann man sie auch ganz gut umgehen. Jedenfalls gab es kein Auto in meinem Leben, das ich am Anfang so oft abgewürgt habe.

#10

1) Der VP (wie auch mein V6 TDI) ist wohl etwas harmonischer wie der PD. Der VP zieht besser untenraus (mit VTG) und hält seine Leistung obenrum besser. Hat wohl mit die Wirkungsgrad der PDs zu tun.

2) Warum der 115 PS PD da besser sein sollte (wenn es wirklich so ist, ich weiß es nicht), vielleicht wegen kleinere PDs, kleinere Lader, oder andere SW-Abstimmung…

Das dieses „Problem“ von verschiedene Fahrer anders bewertet wird und manche sogar drauf stehen, ist nunmal so. Fakt ist, dass es diese Anfahrtschwäche gibt und manchen sich daran stören. Ich konnte mich nie drann gewöhnen. Das war einer der Gründe dafür, dass ich ein V6 gekauft habe (andere Gründe waren Leistung, Steuer und Versicherung, Umweltplakette, Ausstattung, Kaufpreis und die fast gleiche Betriebskosten).

#11

Ganz kann man es damit nicht eliminieren, da es nunmal vom Motor kommt. Man kann es höchstens einwenig verschleiern… Hattes du aber oben auch schonmal geschrieben.

noch einmal und ich lass die Hose mal runter 8) :lmaa:

#12

dito

#13

Sorry, dieser Begriff ist so fest bei mir verankert… :smiley: :smiley: :wink:

#14

… aber man muss den Apfel für einen Vergleich zumindest als Birne anziehen.

Kürzt man das Drehmoment des V 6 im Verhältniss 130 PS/204PS, bleiben noch berichtigte 172 Nm übrig… Ich glaube, da muss man dann schon schieben ( bin Diesel-Fan) :lol:

Um das ernsthafter zu vergleichen, bin ich auf die Audi-Seiten gegangen, und habe mir den 2,8 FSI ( 210 PS, 280 Nm bei 3000 - 5000 Upm, 7,9 sec auf 100) herausgenommen. Dieser vertrete jetzt mal den V 6.

Einen vergleichbaren Diesel gibt es leider nicht, aber 2 " Komponenten ":

2,7 TDI ( 180 PS, 380 Nm bei 1400 - 3300 Upm, 8,1 sec auf 100) und einen 3,0 TDI (233 PS, 450 Nm bei 1400 - 3250 Upm, 6,9 sec auf 100).

Ein rechnerischer Mischling hat 207 PS, 415 Nm bei 1400 - 3300 Upm, 7,5 sec auf 100.

Ich glaube schon, dass der Mischling dem 2,8 FSI wegfahren würde… =D>

All diese hat natürlich nichts mit einer Anfahrschwäche oder ganz bestimmten Kurven, in denen das Getriebe gerade ungünstig übersetzt, ist zu tun.

Die praktische und komfortable Alltagstauglichkeit dürfte neben der wesentlich grösseren Umwelt- und Geltbeutelschonung eindeutig beim Mischling liegen…

Hört man heraus, dass ich seit 25 Jahren überzeugter Dieseltäter bin ? :smiley:

mfg

Ploetsch10

#15

Wenn ich dich richtig verstehe, ist das Getriebe des 130PS TDI länger? Sollte das den „Bums“ nicht ein wenig mindern :-k

mfg

chrisL

#16

Tut es wahrscheinlich auch, allerdings verstärkt es wohl die Anfahrschwäche noch mehr.

#17

1) Man vergleicht Motoren, nicht theoretisch mögliche Mischungen. Warum kürzt du nicht das Drehmoment vom TDI auf das vom V6? :stuck_out_tongue:

Ohne Witz, viele sagen, dass man das Drehmoment braucht und der TDI dadurch schneller ist. Die Messwerte belegen das aber nicht. Du suchst dir die Fahrzeuge aus, die du brauchst. Wie wäre es mit der Sharan 1.8t 150 PS gegen der Sharan TDI 150 PS? Eine ganze Sekunde von 0 auf 100, gleiche Endgeschwindigkeit. Vorteil für den Benziner trotz weniger Drehmoment!!

2) Meinst du mein V6 mit LPG ist weniger sauber wie der 130 PS TDI? Haben nicht beide ihre Stärken?

Meinst du mein V6 kostet mir mehr als wenn ich ein 130 PS TDI gefahren wäre? Es sind errechnete EUR 18 im Monat bei 25 tkm/J. Bei 30 tkm/J sind es nur noch EUR 15,00 im Monat. Allerrdings Vorteil für den V6!!! :stuck_out_tongue: (genau auf meine Person zugeschnitten!)

3) Nee, wie kommst du denn darauf? :lol: Wenn es ein stärkere Diesel gegeben hätte, wäre ich auch bei Diesel geblieben. Alleine schon der doppelte Reichweite (jaja, aber Benzin ist mir zu teuer).

#18

#-o hab das Pferd wohl von hinten aufgezäumt…

#19

Allerdings 6 Sekunden langsamer bei 80-120 km/h (beim Überholen: gefühlt ein halbes Jahr). Sorry. :smiley:

Nick