Großbaustelle vor der HU

Ich hatte vor einiger Zeit ja mal die Frage gestellt, ob „günstige“ Reifen bedeutend schnell Profil verlieren könnten. Mittlerweile bin selbst ich Laie der Meinung, dass DIES (siehe Bilder) nicht am Hersteller liegen kann.

  1. Bild vorne links, 2. Bild vorne rechts.

Welches ist nun die richtige Vorgehensweise? Achsvermessung machen lassen? Kenne dazu bei uns eigentlich nur ATU oder Euromaster.

Bei der Fahrt zieht der Wagen deutlich nach rechts, stelle ich das Lenkrad gerade, fährt er auch gerade. Bei (auch leichten) Rechtskurven mittlerweile sehr lautes Fahrgeräusch.

Irgendwas, was ich selber vorher testen sollte und auch könnte?


Als erstes würde ich die Fahrwerkskomponenten auf Spiel Überprüfen genauso die Lagerung.
Ggf. Begeben dann eben neue reifen und dann erst eine Achsvermessung durchführen, auch die Reifen der Hinterachse sollten nicht vollkommen durch sein.

Also Wagen erstmal hochheben, alternativ mit Wagenheber, und dann rütteln?
Reifen hinten sind ok, nach meiner Meinung kein höherer Verschleiß.

Warum erst neue Reifen vorne?

Naja, weil zumindest einer punktereif abgefahren ist.

Soweit auf den Bildern erkennbar sind die nicht nur einseitig , sondern auch außen stärker abgefahren in Reifenmitte.

Das spricht für über die gesamte Lebensdauer zu niedrigem Luftdruck.

Eine sachgerechte Achsvermessung und Einstellung benötigt als Grundvoraussetzung ein gutes Verschleissbild der Reifen und eine Prüfung der Vorderachse auf Spiel undundund.

Also Luftdruck kontrolliere ich regelmäßig, das schließe ich mal aus. Und wenn das Verschleißbild wichtig ist, dann wäre ja ein Reifenwechsel vorher kontraproduktiv …

Es geht darum, dass die Reifen i.O. sein sollen
(Macht aber nur Sinn, wenn man dann auch wirklich sehr bald nach Reifenwechsel die Spur einstellt - also vorher Termin machen bzw. idealerweise zusammen machen wenn möglich)

Also nicht mit den Reifen im jetzigen Zustand? Erst neu drauf, dann direkt Termin zur Vermessung?

Hat denn jmd. Erfahrung mit den erwähnten Dienstleistern? ATU liest sich mit 90,- ja recht günstig, Euromaster liegt deutlich drüber.

https://www.atu.de/produkt/achsvermessung-zum-komplettpreis-inkl-einstellung-fuer-fahrzeuge-der-mittelklasse-und-vans-1-siehe-detailseite-1on399

Beim Alhambra sind ja auch die Koppelstangen immer wieder ein Thema.

Hochheben und in alle Richtungen rütteln kann zumindest nicht schaden, ob das nun zu weiteren Erkenntnissen führt, ist die andere Frage. Vielmehr würde ich da mal jemand prüfen lassen, der sich mit dem Auto auch auskennt. Da würde ich ATU jetzt nicht unbedingt ganz oben in der Liste haben.

Eine verstellte Spur kommt übrigens häufiger vor als man denkt. Sollte man ggf. durchaus öfter mal mit einplanen.

Sind beide Vordereifen aus dem gleichen Jahr?

Durfte für den TÜV auch schon neue Pneus aufziehen.
Da waren die Gummilager der Dreieckslenker + Spurstangenköpfe ausgeschlagen.
Nach dem Wechsel dann mit frischen Reifen zu Vergölst zum Vermessen und Einstellen. Seitdem steht das Lenkrad beim gerade aus fahren wieder gerade. WIMRE ~ €89 - nach 500km nochmal eine kostenfreie Nachkontrolle.
Wie immer hängt die Qualität der Arbeiten vom vorhandenen Gerät und Können des Benutzers ab.

Vergölst in Oldenburg:

Preise:

Gruß
Bernd

Jeder Reifendienst macht, in der Regel, auch Spurvermessung, die nervige Autoscheiben Kette aus dem TV auch. Beim Reifendienst einfach hinfahren und den Auftrag für Spurvermessung und neue Reifen geben. Bei der Vermessung gibts Elektronisch, Laser und konventionell, wie gut kommt halt auch auf den Mechaniker an, der Preis auf das , was die Firma verlangt.
Gruß
BJ

Danach solltest du zuerst schauen (lassen). Die Achse sollte komplett angehoben sein und dann optisch und mit dem Montiereisen die Lager kontrollieren.

Extrembeispiel (geht ohne Montiereisen):

Hier mit Hebeleisen:

Bei dem Verschleißbild ist da etwas komplett im Eimer!

Eine Variante ist: zu geringer Luftdruck. Dies wurde ja schon mit deutlicher Sicherheit ausgeschlossen.

Also kann es nur daran liegen, dass das Rad nicht mehr sauber geführt wird und „rumschlackert“, je nach Belastungsrichtung denn mal zur einen und mal zur anderen Seite (bezogen auf Spur und/oder Sturz).
Um das zu kontrollieren muss das Auto auf eine Hebebühne bei der die Räder weiterhin belastet sind oder auf eine Grube.
Wenn das Auto aufgebockt wird (räder hängen frei), dann ist das gesamte Fahrwerk verspannt. Da kann man wackeln wie man will, es ist dann alles fest. Die Werkstätten haben dafür tlw Hebebühnen mit Rüttelplatten.

Welche jetzt die Werkstatt des geringsten Mistrauens ist muss jeder selbst entscheiden.
Ich würde alles bei einem Service/Werkstatt machen lassen (Überprüfung Fahrwerk/Lenkung, Reparatur, Neue Reifen, Achsvermessung und Achseinstellung). Schon allein damit danach nicht jeder behaupten kann „wir sind nicht schuld, als wir das gemacht haben war alles tiptop“.

Genau - Spur vermessen ist nicht billig, aber die Reifen sind noch teurer;)

Natürlich macht es in dem Zusammenhang auch Sinn grundsätzlich das Fahrwerk vorher anzusehen und auf verschlissene Teile zu überprüfen.
Einerseits macht es keinen Sinn die Spur einzustellen wenn Teile verschlissen sind und andererseits wäre zb. beim Tausch einer Spurstange ohnehin wieder eine Spureinstellung nötig.
Deshalb sollte man sich das vorher ansehen oder ggfs. sogarvorsorglich wechseln bevor man dann hinterher nochmal die Spureinstellung zahlen muss.

Das wäre auch mein Gedanke. Der Reifenverkäufer will ja Reifen verkaufen. Klar kann der Spur vermessen. Wird er auch tun.
Gehst Du in die Werkstatt und da werden Fahrwerksteile getauscht, dann ist dort auch der letzte Schritt die Spur neu zu vermessen und einzustellen. Und neue Reifen wird Dir die Werkstatt dann auch verkaufen wollen.
Da gibt es also einen gewissen Interessenkonflikt, weil die Werkstatt dem Reifenverkäufer das Geschäft streitig macht.

Geräusche und Deine Beschreibung „Zieht nach rechts, wenn man gerade stellt fährt er gerade“ würde mich zumindest zu der Annahme führen, dass da irgendwas ausgeschlagen ist, bzw. zu viel Spiel hat. Am Geräusch läßt sich oftmals auch erahnen, an welcher Ecke man gucken muss. Wenn man sich eben mit dem Thema beschäftigt. Und das machen Werkstätten eher als Reifenverkäufer.

Hinfahren und den Meister bitten, einmal draufzusehen kostet meist nix, an der Reaktion kannst Du aber merken, ob Du ein Teileverkäufer oder Problemlöser vor Dir hast.

Logische Vorgehensweise wäre jedoch, erst Grundproblem lösen, dann Reifen und Spur. Damit würde ich mir aber nicht zu viel Zeit lassen. Dass Deine Reifen hochgradig Aquaplaning gefährdet solltest Du schon gemerkt haben. Und reif für einen Strafzettel sind die vermutlich auch.

Was Du sicherlich vorher selbst machen kannst ist die ganzen Gummi-Manschetten mal zu prüfen. Überall wo sich Gelenke befinden, sind meist fettgefüllte Gummitüllen verbaut. Koppelstangen, Spurstangen, Pendelstützen, Antriebswellen. Wenn die Manschetten gerissen sind, ist das Fett meist weg, und das macht dann oft typische Geräusche. Auch Querlenker und Stroßdämpfer angucken.
Wenn Du was gefunden hast, kannst Du den Meister Deines Vertrauens ja schon mal drauf hinweisen. Einige Teile sind allerdings von der Bodenplatte verdeckt.
Koppelstangen sind übrigens durchaus Verschleißteile. Beim Alhambra allemal.

Ich hatte schon befürchtet, dass es mit neuen Reifen nicht getan sein und es teuer werden wird. Zumal auch der TÜV ansteht. :scream:

Geräuschmäßig ist mir in letzter Zeit nur eines aufgefallen: Wenn ich durch eine etwas tiefere Pfütze (paar cm) fahre (langsam), dann gibt es vorne rechts ein deutliches Knacken. Stand auch schon auf „meiner Liste“, wird aber wohl nun in einem Aufwasch abgearbeitet werden müssen.
Morgen rutsch ich mal unters Auto und kontrolliere, was ich meine kontrollieren zu können.

Könnten die Koppelstangen sein. Wenn die mehr als 70-100 TKM runter haben, dann kommen die durchaus in Betracht. Hast Du mal am vorderen Kotflügel gewippt? Ob Du da was hörst?

Trotzdem erst mal alles angucken, hilft ja nicht viel wenn Du ein Problem löst, ein zweites nicht.

Zu Deinem einleitenden Satz:
Sägezahn ist natürlich nach wie vor ein Problem. Vorne ist das vorbei, da sind ja keine Blöcke mehr drauf. Kannst Du aber mal hinten fühlen, ob Dein Reifen ein Problem damit hat. Kann man fühlen, dass die äußeren Blöcke schräg abgefahren sind. Irgendwann hört man es auch. Sage das nur weil das auch dazu führt, dass die Reifen tendenziell aussen ablaufen.
Hatte ich in der Vergangenheit. Mit meinen jetzigen Reifen aber eher nicht mehr.

Ich schließe mich dem oben Gesagten vollumfänglich an, und möchte noch folgende Hinweise geben:

Die Koppelstangen können zwar klappern (deshalb Klapperstangen, und sind soweit ich weiß auch TÜV relevant), führen meines Wissens aber nicht zu einseitiger Reifenabnutzung.

Was du beschreibst, dass das Auto zwei verschiedene „Vorzugsrichtungen“ hat, könnte auf eine negative Vorspur hindeuten, d.h. die Räder stehen vorne auseinander.
Das linke Rad will eher nach links. Wenn es so steht, dass es geradeaus läuft, rubbelt das rechte Rad auf seiner Außenflanke und zieht nach rechts.
Man lenkt nach links dagegen. Dann läuft das rechte Rad geradeaus und das linke Rad rubbelt auf seiner Außenflanke und zieht nach links. usw.
Welches Rad „gewinnt“ hängt davon ab, wohin du lenkst.
Ich vermute, dass deine Geradeausfahrt mehr oder weniger darin besteht, dass du immer zischen zwei Lenkradstellungen hin- und herlenken musst (nur minimal, sagen wir wie 1 Minute auf dem Ziffernblatt einer Uhr), um eine gerade Straße entlangzufahren.

Diese negative Vorspur könnte jetzt natürlich von einer falsch eingestellten (zu kurzen) Spurstange herrühren. Falls da aber nichts dran gemacht wurde, ist es wahrscheinlicher, dass die oben bereits genannten Gummilager und Buchsen nachgegeben haben und sich die Geometrie so verändert hat, dass die Spurstange jetzt eben zu kurz ist.

Aber du sollst jetzt eben nicht an der Spurstange nachstellen, sondern zuerst die Lager erneuern!

Mit dem W202 der Tochter hatte ich letztes Jahr die Aktion, dass mich die TÜV-Prüferin heimgeschickt hat mit ausgeleierten Gummilagern der unteren Querlenker. Daraufhin hat mich der Rappel gepackt und ich habe innerhalb von 4 Wochen die komplette Vorderachse neu gemacht. (Querlenker, Lenkstange, Stoßdämpfer, Federn. Die oberen Querlenker hatte ich bestellt dann aber nicht gemacht, weil ich dazu im Motorraum hätte mehr zerlegen müssen. Die waren aber noch gut.)
Der Nachtermin beim TÜV hat dann unter 10 EUR gekostet.

So als Idee, könntest du also auch zum TÜV gehen, die dir dann sagen werden, was alles ausgeleiert ist. Das dann aber mit anderen Reifen :grin:, nicht dass sie das Auto an Ort und Stelle stilllegen.

Koppelstange (n?) wurde einmal ersetzt, das war ca. 2020. Wäre also gerade an den 70k, obwohl ich nicht mehr weiß, welche Seite oder beide.

Gewippt habe ich gerade mal. Aber da ist gar nichts zu hören, außer der Flüssigkeit im Wischwasserbehälter.

Hier ein Foto vom hinteren Reifen:

Gut, dann müsste ich aber eben erst neue Reifen haben. :wink:

Ich habe eher durch Zufall in der Nähe eine „Selbstmachwerkstatt“ gefunden. Habe mich dort erstmal für Donnerstag eine Stunde eingemietet, damit ich das von unten ordentlich kontrollieren kann. Halte ich für sinnvoller, als wenn ich unters Auto krieche und kaum richtige Bilder machen kann.