Grenze zwischen Sprit sparen und untertourig fahren

Hallo zusammen,

aufgrund der aktuellen Sprit, besonders Dieselpreise, mal eine Frage. Ich habe den 115 PS PD.

Von der Theorie her hört man immer, dass man möglichst früh in den nächst höheren Gang schalten soll. Aber wie macht man das in der Praxis - bei immerhin 6 Vorwärtsgängen.

Ich denke mal zu früh schalten - also unterturig fahren - ist ja auch nicht Sinn der Sache und spritsparend.

Wie lotet man da am Besten die Grenze aus ? Über den Drehzahlmesser ? Sprich ab einer bestimmten Drehzahl hochschalten ? Falls ja, wo liegt diese Drehzahl ?

Gibt es noch andere Tipps diesgezüglich ?

Gruß Simon

#1

Moin,

aus meinen bisherigen „Erfahrungen“ (im wahrsten Wortsinn!) kann ich für den 2.0 TDI als effizienteste Drehzahl den Bereich um 2000 (±200) U/Min empfehlen.

- hier liegt durchweg ein hohes Drehmoment an.

- der Turbo arbeitet mit ordentlicher Drehzahl

- der Verbrauch bewegt sich im niedrigen Bereich

- der Motor wirkt nicht gequält

- der Motor reagiert spontan und wirkungsvoll auf Leistungsanforderungen.

#2

Hallo,

ich denke, dass du dir zunächst mal bewußt sein solltest ein schon absolut sparsames Fahrzeug zu bewegen! Einen Praxisverbrauch von deutlich unter 8l im Mischbetrieb (da kannst du ihn auch schon mal richtig fliegen lassen) zu realisieren, mit der Möglichkeit bis zu 7 Personen Mobilität zu verleihen, halte ich schon für absolut gut!

Möchtest du im Alltagsbetrieb deutlich unter ca. 7l fahren, so mußt du jede deiner Handlungen sehr kontollierend ausführen und stellst meines Erachtens eher ein Verkehrshindernis dar.

Ich habe mal ein wenig mein Beschleunigungs- und Schaltverhalten und den damit zusammenhängenden Verbrauch per Bordcomputer mit Momentananzeige überwacht.

Fährt man nicht nur konstant ebene Bundesstraße oder Autobahn mit unter 120 km/h kommst du im Mittel nicht unter die 7l. Da mögen andere User bestimmt anderer Meinung sein…

Du merkst doch eigentlich an der Reaktion des Fahrzeugs auf Gaspedalbewegungen, ob du zu untertourig fährst. Solange es nicht ruckelt oder bockt wirst du auch nichts kaputtmachen. Nur macht das wirklich noch Freude? Der Bereich zwischen Schleicher und Normalfahrer beträgt nur einen Unterschied von ca. 0,5-0,7 l. Mehrverbrauch.

Ein halber Liter Mehrverbrauch kostet mich im Jahr (bei 20000 km) ca. 130 Jahr, also 11 Euro pro Monat. Dafür quäle ich persönlich nicht mein Fahrzeug oder meine Nerven. Ich habe ja mit dem Fahrzeug eine Investition getätigt, deren Folgekosten ich mir voll bewußt bin.

Kaputt macht dir den Verbrauch auch eher noch der Zuheizer oder die Klimaanlage. Da gehen schon mal 0,5-08 Liter zusätzlich durch die Leitungen.

Jetzt im Winter geht mein Verbrauch auch merkbar hoch - was ich aber als normal ansehe - wird sich übers Jahresmittel aber wieder neutralisieren. Zumal ich derzeit leider nur viel Kurzstrecke fahre. Aber auch da finde ich ein Mittel von 8,5 l für diese Fahrzeug im Winterbetreib klasse!

Soweit meine Meinung dsbzgl.!

Mein persönliches Fazit: erfreue dich lieber an deinem Fahrzeug mit eigentlich munterer Motorisierung bei werkseitig schon sehr bescheidenem Verbrauch!

Gruß,

Ralf

#3

Hallo,

das hier ist sehr informativ und interessant:click.gif.

meine persönlichen Maßnahmen zum Spritsparen mit Automatikgetriebe (max. Dehmoment 310 Nm bei 1900 U/min)

1) Beschleunigen:

a) beschleunigen mit ca. 75% Gas (kein Kickdown) bis ca. 2100 U/min

b) danach etwas vom Gas gehen damit er schaltet

c) wieder beschleunigen mit ca. 75% Gas bis ca. 2100 U/min usw …

d) nach Erreichen der Wunschgeschwindigkeit Tempomat einschalten

2) bergab:

a) im Leerlauf (N) rollen lassen

b) wo notwendig Motorbremse benutzen (4,3 oder 2)

3) verzögern:

a) wann immer möglich mit Leerlauf durch Fahrtwind

b) wenn notwendig Motorbremse

c) Bremse so selten wie möglich

d) bei Ampeln vorausschauend fahren um nicht zum Stillstand zu kommen - rechtzeitig Motorbremse oder Bremse nutzen

mein Verbrauch 50% Stadt - 30% Land - 20% Autobahn: 7,2 Liter

der meiner Frau (ohne Rollen lassen, meistens Stillstand bei roten Ampeln): ca. 1 Liter mehr

noch ein Hinweis: die Automatik schaltet schon bei 60km/h in den 5 Gang. Bei 6-Gang Schaltgetrieb denke ich daher, das ab ca. 65km/h der 6. Gang zum halten der Geschwindigkeit genommen werden kann

#4

Tach,

das gilt bei meinem AFN genauso, also im stadtverkehr nur ganz gelegentlich mal den 5.Gang benutzen.

Macht komischerweise ca. einen halben Liter Minderverbrauch aus, im Bereich des höchsten Drehmomentes erzeugt der Motor die Leistung halt über Ladedruck und weniger über die Einspritzmenge.

Andreas

#5

Ich war vorhin unterwegs und habe nebenbei konkret hineingefühlt mit der Momentananzeige!

Man merkt, dass ab ca. 1550 U/min der Ladedruck und damit der Drehmomentberg aufgebaut wird und der Verbrauch nur relativ bescheiden ansteigt. Dies bestätigt die vorgenannten Aussagen!

Schaltest du so, dass du im nächsthöheren Gang nicht unter dieser Grenze liegst bleibst du verbrauchsgünstig bei hohem Drehmoment - also auch in einem guten Wirkungsgradbereich. Du bist damit dann auch jeder Verkehrssituation gewachsen.

Zum Dahingleiten kannst du unter 1500 fallen, hast jedoch kein Potential für Beschleunigung vorhanden.

Bei moderater Beschleunigung habe ich vorhin auch bewußt vom 4. direkt in den 6. Gang geschaltet. Macht der Motor vom Drehmoment problemlos mit und die Spritanzeige dankt es sofort - solange man danach nicht weiter beschleunigt.

Ich denke, dass das Spiel mit dem Gas im Bereich des Drehmomentberges auch bei unseren 6-Ganggetrieben das größte Einsparpotential bietet. Die Momentananzeige hat mir dies zumindest bestätigt.

Rollvorgänge im Leerlauf, Rückenwindnutzung etc. sind mein Ding nicht und habe ich deshalb vorhin auch nicht ausprobiert.

#6

Das ist eher kontraproduktiv

Wenn Du bergab rollst hast Du durch die Schubabschaltung keinen Verbrauch

Wenn Du auskuppelst brauchst Du ca. 0,7L/h

#7

Zitat aus click.gif:

Entgegen der weitläufigen Meinung ist rollenlassen etwas sparsamer als motorbremsen; oder anders ausgedrückt, mit der Motorbremse „vernichte“ ich mehr kinetische Energie, als ich mit dem eingesparten Benzin „erzeugen“ kann.

#8

Wobei das auf den Berg ankommt !!!

Die Großglockner Hochalpenstraße möchte ich nicht herunter rollen.

Meine Bremsen währen dann hin :lol: :lol:

Wenn ich aber Bergab noch Gas geben müßte um eine gewisse Geschwindigkeit zu halten, kann ich es nachvollziehen.

Ich persönlich kuppel aber nicht aus, sondern nutze die Schubabschaltung

#9

Das mag für die Ebene gelten aber sicher nicht bergab wo Du im Leerlauf ja mit der Bremse die in kinetische Engerie umgewandelte potentielle Energie vernichten musst um nicht schneller zu werden. :wink:

#10

Sorry,

das halte ich aber für ziemlich falsch.

Leistung wird nur und ausschliesslich durch die Einspritzmenge bestimmt. Ladedruck alleine brennt schliesslich nicht…Nur, was an Diesel im Brennraum ist, gibt Verbrennungswärme ab.

Drehmomentspitzen sind sicher spürbar, sind aber für spritsparende Fahrweise völlig uninteressant. Zum Spritsparen wird das Gaspedal ja nur behutsam gedrückt. Man kommt doch gar nicht an den Bereich einer hohen Drehmomentabgabe.

Zur Frage der Drehzahl verschliesst sich mir immer noch, warum eine bestimmte ( höhere als mindestens zum notwendigen Fortbewegen nötige ) Drehzahl Sprit sparen soll.

Es werden einige hundert upm mechanische Arbeit umsonst geleistet und einige hundert Liter Verbrennungsluft unnötig durch den Motor geschaufelt. Dazu muss mechanische Energie abgegeben werden, die dem Vortrieb nicht mehr zur Verfügung steht.

Jeder mag selber testen : ASZ Leerlauf Verbrauch bei 850 upm: ca 0,6 l/h, Verbrauch bei 2800 upm :1,7 l/h. Das ist dann nur Reibungs- und Förderarbeit.

Das Drehmomentmaximum bei einer gewissen Drehzahl heisst nur, dass der Motor hier strömungstechnisch am besten gefüllt werden kann. Wird dann nicht auch Leistung ( durch Brennstoffzugabe) abgerufen, ist m.E. der Wirkungsgrad eher schlechter als bei niedrigeren Drehzahlen.

Schliesslich: Ein verkehrstaugliches Fahren unterhalb des max. Drehmoment ist ja praktischerweise fast nicht möglich.

mfg

Ploetsch10

#11

Hallo,

deshalb schrieb ich auch:

2) bergab:

a) im Leerlauf (N) rollen lassen

b) wo notwendig Motorbremse benutzen (4,3 oder 2)

und bevor jetzt jemand anmerkt: „Warum nicht im 1. Gang?“ - ich spreche von der Automatik :lookup: !

#12

@eddiek und Ploetsch10

Ploetsch10 hat Recht, LD macht keine Leistung, hohere Drehzahl vernichtet mehr Energie als ein niedrige Drehzahl.

Dennoch kostet eine Fahrweise mit zu niedrige Drehzahl mehr Spritt, vorallem wenn man beschleunigt. Das VTG wird stak angesteuert (Hinderniss), obwohl zuwenig anliegt. Damit der LD sich schnell aufbaut, wird mehr eingespritzt als ideal. Der Motor läuft in die Rußbegrenzung. Daher ist bei LD-Aufbau auch oft eine leichte Fahne zu sehen.

Wird gar keine Leistung gebraucht, am besten eine niedrige Drehzahl fahren. Muss man beschleunigen, eher so zwischen 1700-2200 rpm. Fährt man ungleichmäßig (zB oft in der Stad), lieber im Schubbetrieb etwas zu hohe Drehzahl, als bei der Beschleunigung ein zu niedrige.

#13

Das Prinzip bei einer bestimmten Geschwindigkeit mit einem bestimmten Gang zu fahren halt ich ohnehin für verfehlt. Die Drehzahl wähle ich je nachdem wie viel Vortrieb ich gerade brauche. Was es bringen soll bei konstanter Geschwindigkeit den Motor möglichst viel Luft durch die Rohre schaufeln zu lassen verschließt sich mir auch. Beim stärkeren Beschleunigen mag das Argument „besserer Wirkungsgrad bei x upm“ noch gelten, bei 10% Last und einem Ladedruck von vielleicht 0,1 bar geht der Wirkungsgrad in Reibungs- und Kompressionsverlusten unter.

Nutzer aktueller Automatikgetriebe werden ja genau dieses Verhalten auch feststellen.

Gruß,

Johannes

#14

Hallo,

gerade das läßt sich ja bei der Automatik kaum vermeiden :-k , außer ich bin permanent im Tiptronic-Betrieb.

#15

Damit wird Punkt 2a aber auch nicht richtiger

Sobald das Gefälle ausreicht den Motor durchzudrehen ohne Treibstoff einzuspritzen hast Du im eingekuppelten Zustand keinen Kraftstoffverbrauch, im ausgekuppelten Zustand aber den für den Leerlauf des Motors notwendigen Kraftstoffverbrauch

#16

Jede mir bekannte Automatik (Daimler, VW, BMW) schaltet lastabhängig. D.h. auch bei relativ niedriger Geschwindigkeit (z.B. 60 km/h) und schwacher Last wird sie niemals im 3. Gang (von 4) bleiben, wenn nicht gerade das Warmfahrprogramm aktiv ist. Oder?

#17

Evtl. schaltet bigfather ja auch die Zündung aus und läßt unten ausrollen und dann ist die Stellung „N“ ja wirklich sparsamer :-k

Und ich möchte bezweifeln, dass der Tempomat sparsamer ist als der Gasfuss.

Ausserdem ist sparen um jeden Preis gefährlich und verkehrsbehindernd.

#18

Da bin ich ganz Deiner Meinung

Im ausgekuppelten Zustand bergab zu rollen ist auf jeden Fall gefährlich, besonders wenn man sich dann mal in die Berge verirrt

#19

Wer will im KFZ Bereich Verbrennungswärme?Für das gibts den Zuheizer!

Da gehts doch um den Wirkungsgrad und den hat speziell der 115PS PD zwischen 1700-2200 U/min den besten Wirkungsgrad,wer darüber oder darunter „dreht“ braucht mehr Diesel,und wenn man dazu beim beschleunigen noch richtig auf das Gaspedal steigt (nicht Vollgas),ist flott unterwegs mit Verbrauchswerte, wo manch andere Dieselfahrer nur davon träumen kann.

Auskuppeln bringt nicht,die Schubabschaltung viel mehr,man kann ja die Schubabschaltung im 6 Gang bis ca 50km/h ausnützen(ausrollen),wenn man wieder beschleunigen will,muss man dementsprechend zurück schalten ,damit wieder mindesten ca 1700 U/min am Motor anliegen.