Also in erster Linie muss die Lima den Stromverbrauch des Fahrzeuges ausgleichen und nebenbei der Batterie die Energie wieder zuführen, die Du beim Startvorgang verbraucht hast. Das wird beim Trip zu Aldi um die Ecke nicht klappen. Aber 5-10 Minuten Fahrt sollten reichen.
Die Batterie regelt ihren Ladestrom durch die Zellchemie (da ist ja keine Elektronik drin). Je leerer die Batterie, je geringer der Innenwiderstand, folglich fließen höhere Ströme. Ist die Batterie voll, nimmt sie keinen Strom mehr auf. Ist allerdings die Spannung zu hoch, fängt sie an zu gasen, sprich der Strom spaltet das Wasser zu Sauerstoff und Wasserstoff auf.
Dem Strom selbst ist das völlig egal, der folgt ganz einfach der Regel I=U/R, unter der Voraussetzung, dass es ein perfekter Gleichstrom ist.
Unser Generator ist aber ein Drehstromgenerator, der gleichgerichtet wird. Ebenso zieht jedes Ladegerät Wechselstrom aus dem Netz und macht daraus Gleichstrom. Einen hundertprozentigen Gleichstrom bekommst Du aber nur von der Batterie, jeder Gleichrichter liefert je nach Lastzustand eine gewisse Restwelligkeit. Der Gleichrichter selbst klappt ja im Prinzip nur den negativen Teil der Sinuskurve um, somit beträgt die Restwelligkeit (ohne Last) nahezu der Ausgangsspannung. Messen kannst Du als Gleichspannung aber nur den effektiven Wert. Die Restwelligkeit kann man aber als Wechselspannung messen.
Dagegen wirkt die Batterie quasi als großer Siebkondensator, der die Restwelligkeit nahezu glatt bügelt. Allerdings auch nur, wenn sie eben noch Strom zum Aufladen zieht.
Nun sind moderne Ladegeräte durchaus in der Lage, die Batterie schonend zu laden und auch nicht zu überladen, die verfügen über eine eigene Elektronik, also nicht das Problem.
Unsere verbauten LiMa Regler arbeiten da aber recht grob. Die steuern ihre Ladeleistung ja weitgehend über die Vorerregung. Und je nachdem, ´wie hoch die LiMa belastet wird, kann da schon eine größere Restwelligkeit übrig bleiben. Auch das bügelt die Batterie quasi wieder weg, solange sie ausreichend Strom zu Ladezwecken aufnimmt.
Du kannst Dir das mal in diesem Video ansehen (gleicher Autor wie zuvor, aber am Bosch Tester, offenbar auch gleiches Auto, wohl ein Seat Ibiza).
Interessant hier etwa ab Minute 4:30 an der Batterie und ab 7:00 am Generator gemessen.
Was kannst Du sehen. Am Generator liegen durchaus 14,4 - 14,5V an. Du siehst ebenfalls die Restwelligkeit am Generator unter Last. Der liefert folglich effektiv 14,4 V, aber eben ± 1V Restwelligkeit.
Die Restwelligkeit wird über die Batterie aber quasi weggebügelt. Unsere Verbraucher im Auto sind aber überwiegen ohmsche induktive Lasten. Die bügeln nix weg. Wenn Du also alle Deine Verbraucher einschaltest, damit am Generator eine Restwelligkeit erzeugst, die Batterie aber selbst schon voll ist, folglich auch keine kapazitive Last mehr darstellt, dann läufst Du Gefahr, dass die Batterie anfängt zu gasen.
Summa Summarum:
Wenn Dein Generator keine 14,4 bis 14,5 V (am Generator gegen Generator-Minus gemessen) abliefert, hat dieser ein Problem. Da hilft auch kein anderer Regler. Vermutlich hat dann die LiMa einen weg.
An der Batterie kommen die aber nicht an (geringe Leitungsverluste), ist aber auch nicht unbedingt nötig und in Grenzen völlig normal. Die Batterie läd trotzdem, solange die Ladespannung über der Leerlaufspannung der Batterie liegt. Die Frage ist nur, wie viel.
Wenn Du also feststellst, das die Batterie nicht wie erwartet läd, dann mach Dich auf die Spurensuche wie im ersten Video beschrieben.
Mit Erhaltungsladung oder -spannung hat das nichts zu tun, das ist eher ein Thema der Ladegeräte oder des in neueren Autos verbauten Batteriemanagements. Unser Auto hat das alles aber nicht, deshalb ist es auch gar nicht unbedingt so gut, wenn die Batterie ständig voll geladen ist. Denn dann verliert sie ihre kapazitive Last und damit die Glättungswirkung. Sie bei 80% zu halten ist völlig ausreichend.
Zum Thema Batterie kannst Du auch hier mal lesen…