Die Dosierpumpe für den Zuheizer

Die Dosierpumpe

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So sieht die Pumpe aus, wenn man sie aus der Gummihalterung zieht. Blickrichtung unterhalb des Autos auf den rechten Schweller.

Die Dosierpumpe befindet sich auf der rechten Seite des Fahrzeuges neben dem Schweller, in Höhe der B-Säule unmittelbar vor dem Kraftstofftank. Die Dosierpumpe des Zuheizers hat die Aufgabe, eine genau definierte Kraftstoffmenge in den Brennraum der Zusatzheizung einzuspritzen. Die Dosierpumpe wird vom Steuergerät des Zuheizers mit kurzen Stromimpulsen angesteuert.
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  1. Die Funktionsweise der Pumpe**

Im Gehäuse der Dosierpumpe befindet sich eine Magnetspule und ein Förderkolben. Wenn die Spule bestromt wird, zieht sie den Förderkolben an. Im unbestromten Zustand wird der Kolben durch eine Feder wieder in seine Ausgangsstellung gebracht. Durch die Fläche des Kolbens und den Kolbenhub von 1-2 mm ist das Fördervolumen der Pumpe definiert. Die Dosierpumpe erzeugt im Betrieb ein typisches klackerndes Geräusch, das im Leerlauf auch im Innenraum des Fahrzeuges hörbar ist. Der Zuheizer hat zwei verschiedene Leistungsstufen, die ein unterschiedliches Fördervolumen der Kraftstoffpumpe erfordern. Die Anpassung des Fördervolumens erfolgt durch eine schnellere oder langsamere Taktung der Stromimpulse.

Eine Dauerbestromung der Pumpe führt dazu, dass der Brennraum des Zuheizers mit Kraftstoff geflutet wird. Bei Dauerbestromung wird zwar kein Kraftstoff aktiv gefördert, die Pumpe ist jedoch offen. Wenn der Füllstand im Tank dann höher liegt, als die Düse im Zuheizer, wird der Zuheizer unweigerlich geflutet.

2. Problemeingrenzung

Wenn die Startbedingungen des Zuheizers erfüllt sind, aber während der Startphase des Zuheizers kein klackerndes Geräusch feststellbar ist, muss man einen Defekt der Dosierpumpe in Erwägung ziehen. Die Pumpe ist an sich sehr robust und geht eher selten kaputt. Trotzdem hat sie eine entscheidenden Schwachstelle und macht vor allem bei älteren TDI Modellen Probleme.

In den meisten Fällen sind dann die elektrischen Anschlussstecker der Pumpe mehr oder weniger wegoxidiert. Dies ist auf die ungünstige Montageposition der Dosierpumpe unter dem Fahrzeugboden, die unzulängliche Abdichtung der Kontakte, aber auch auf die Verwendung zweier unterschiedlicher Metalle für Stecker und Anschlüsse zurückzuführen. Dadurch entsteht elektrochemische Korrosion.

Um die Oxidation der Steckverbindung zu vermeiden, ist es sinnvoll die Anschlusstecker der Pumpe frühestmöglich zu kontrollieren und geeignete „Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen. Dazu eignet sich z.B. der regelmäßige Auftrag von Kontaktfett oder feuchtigkeitsverdrängendem Kontaktsprays.

3. Reparatur der Pumpe

Wem bei abgerosteten Kontakten die 130 Euro für eine neue Pumpe zu viel sind, kann versuchen, die Kontakte soweit zurückzuschleifen, dass man an den Stumpf gesunden Metalls ein Kabel anlöten kann. Sind die Kontakte komplett „abgefault“, kann man trotzdem mit etwas Bastelgeschick versuchen, neue Kontakte in das Steckergehäuse „einzuschweißen“.
Dazu braucht man einen Lötkolben (ca. 50 Watt) und 2 ca. 3 cm lange blanke Kupferdrähte 1,5 mm². Mit dem Lötkolben erwärmt man den Rest je eines Kontaktes so lange bis der Kunststoff drumherum weich wird. Dann drückt man mit einer Zange einen Kupferdraht ca. 1 cm tief direkt neben dem Kontakt in den Kunststoff. Normalerweise sollte eine elektrische Verbindung zwischen Kontakt und Kupferdraht zustande kommen und man kann die Pumpe über die Kupferdrahtstücke wieder anschließen. Man muss übrigens keine Angst haben, die Pumpe zu verpolen. Bei Magnetspulen spielt die Polung keine Rolle.
Eberspächer schreibt in einer Reparaturanleitung, dass die Pumpe einen ohmschen Widerstand von ca. 10 Ohm haben soll. Unser MItglied RaabR hat an seiner Pumpe (für den D3W Zuheizer) 9,2 Ohm gemessen. Bei diesem Wert kann davon ausgegangen werden, dass die Pumpe elektrisch in Ordnung ist.

Nach erfolgreicher Funktionsprüfung der Pumpe am besten die Kontakte in Silikon eingießen, damit alles isoliert und gegen Wasser geschützt ist.

**4. Reinigung des Topfsiebes **

Bei häufigem Fahren bis zur Reserve kann sich Dreck aus dem Tank im Topfsieb vor der Dosierpumpe sammeln. Nach einiger Zeit dreckt das Sieb vollkommen ein, was zu einer Reduzierung der eigentlichen Pumpleistung führt. Die eigentliche Ursache für Flammabrüche beim ZH könnte eventuell auch ein zugesetztes Sieb vor der Dosierpumpe sein. Das Tropfsieb kann man relativ einfach ausbauen und reinigen.

Die Dosierpumpe des Zuheizers ist auf der Ansaugseite mit einem Topfsieb ausgestattet. Wenn die Pumpe nicht mehr genug Kraftstoff fördert, tauschen Händler diese häufig aus. Man kann die Pumpe aber auch ausbauen und das Sieb reinigen. Dadurch steigt die Pumpleistung wieder.

VORSICHT! Das Sieb ist sehr empfindlich.

Als erstes wird die Pumpe ausgebaut und die Schläuche der Dieselleitung mit einer Schraube und einer Klemme verschlossen.

Hier die ausgebaute Pumpe:

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Für das Zerlegen werden ein 12er und ein 17er Schlüssel benötigt: der 12er zum Gegenhalten (sonst würde man den Pumpenkörper mit bewegen), der 17er zum Aufschrauben der Filterkappe.

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Das Sieb verbleibt in der Pumpe. Es ist an einer Gummidichtung befestigt. Diese nun VORSICHTIG mit einer kleinen Nadel oder einem kleinen spitzen Gegenstand heraus hebeln. Das geht etwas schwer, da es sehr straff in der Pumpe sitzt.

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Danach kann man das Sieb reinigen und die Pumpe anschließend wieder zusammenbauen.

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Wenn man die Pumpe schon mal ausgebaut hat, bietet sich natürlich auch die Kontrolle der Kontakte an!

5. Tausch der Pumpe

Entscheidet man sich dafür, die Pumpe zu ersetzen, ist zu beachten, dass im SGA zwei verschiedene Dosierpumpen für den D3W und für den D4W, D5W zum Einsatz kommen. Der Unterschied besteht in der Förderleistung.

Hinweis für die, die Ihren D3W gegen einen D5W tauschen wollen, um eine bessere und schnellere Erwärmung zu erzielen (z.B. bei Standheizung-Eigenbau o.ä.): Eine D3W-Pumpe kann auf einem D5W problemlos betrieben werden, allerdings nicht umgekehrt. Die „kleine“ Pumpe wird einem D5W allerdings nicht die volle mögliche Heizleistung entlocken!

Dosierpumpe für den D3W Zuheizer mit 3 kW Heizleistung (vor Facelift ohne serienmäßige Standheizung)
VW Nr.: 701 819 100 D ca. 130 €
Eberspächer (Bosch-Dienst) Nr. 25 1864 450000 ca. 95 €
Stahlgruber Nr. 4558156 ca. 75 €

Ergänzung von Michal Marcinka:
Es gibt von Eberspächer ein neues Modell für die 3 kW Heizung mit der Teilenummer :
22 4515 01 (12V, Benzin/Diesel, 3,1KW, 0206)

Dosierpumpe für den D5W Zuheizer mit 5 kW Heizleistung (nach Facelift ohne und mit serienmässiger Standheizung), den D4W Zuheizer (vor Facelift mit serienmäßiger Standheizung) und alle Benzin-Standheizungen im SGA

VW Nr.: 7M0 819 100 A ca. 185 €
Eberspächer (Bosch-Dienst) Nr.: 25 1920 450000 ca. 110€

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