Bremssattel fest.

#60

#59 So wie das Bild in #54 aussieht denke ich nicht das die Entlüfterschraube abreißen wird. Überdrehen kann man vermeiden wenn man zum lösen eine Langnuss nimmt.
Ich habe schon ewig keine abgerissene Entlüfterschraube mehr gehabt. Und die abgedrehten bekommt man dann notfalls auch mit einer guten Gripzange auf.

Das Überholen der Sättel sollte jemand machen der wirklich Ahnung von der Materie hat. Sonst wird das doch nix.
Und was machst du eigentlich wenn du nach dem Kauf der Zange und des Überholsatzes merkst das der Kolben doch ein kleines Rostbläschen hat? :naenae:

#61

Ich habe mir hier www.sgaf.de/content/ueberholung-hinteren-bremssattels-271041 und in einigen Videos angeschaut wie die Überholung geht. Das traue ich mir zu. Das Überholen der Sättel hat evtl. einen Preisvorteil und man weiß was qualitativ drin steckt. Beispielsweise wird man selbst nicht am Fett sparen, wie Heisenberg von seinem noname Sattel berichtet hat. (Das kann vielleicht aber auch bei einem Markensattel passieren…) Bei der Überholung mit dem Bosch-Set für 10 € hat man aber nur den hydraulischen Teil instandgesetzt. Was ist mit dem mechanischen Teil für die Handbremsbetätigung? @Heisenberg: Du hast in #36 und #44 angedeutet, dass eine Reparatur nicht möglich ist. Was genau ist das Problem und gibt es dafür kein Reparaturkit?

#62

#59: Ich habe mir eine alte einfache Spitzzange als lange Sprengringzange zurechtgeschliffen.
#61: Der Verstellmechanismus ist ein Teil mit einer Klemmung, das miteinander verpresst ist.
Wahrscheinlich ist da eine Kante der Klemmung abgeschliffen.
Man kann das nicht zerstörungsfrei öffnen, also habe ich es gelassen.

#63

Mein Wagen ist bisher ca. 40tkm gelaufen. Gehe ich recht in der Annahme, dass die von Dir beschriebene Abnutzung (an der Wellenscheibe?) erst mit deutlich höherem Kilometerstand eingetreten ist.

Die Wellenscheibe ist auf dem 3. Bild von oben zu sehen: owl-automotive.de/index.php/technikon/17-bremssattel-der-hinterachse

#64

Das Schleifen der Beläge/Scheibe ist so wenig, dass ich mich frage, ob das wirklich nicht normal ist. An der VA ist es viel stärker.

Hat hier jemand die Möglichkeit die Bremsentemperatur mit einem Infrarotthermometer zu messen?

#65

Es war ein minimaler Unterschied zu spüren.

Als das Rad wieder montiert war, habe ich nochmal getestet indem ich dem Rad einen kräftigen Schubs gegeben habe: Nach dem Öffnen der Schraube waren es reproduzierbar gut 4 Umdrehungen, die das Rad zurückgelegt hat. Mit geschlossener Entlüfterschraube und nochmal Bremspedal bei laufendem Motor durchgetreten waren es 3 Umdrehungen.

Ich habe leider keinen Vergleich was normal ist. Vorn ist es deutlich weniger, dort ist allerdings das Tragbild auch schlechter (Rost auf der Scheibeninnenseite) Wenn ich dem Rad einen kräftigen Schubs gebe (ca.halbe Runde) sollte es dann mehr nachlaufen?

#66

#65 Das macht also keinen Unterschied. :-/

Mit welchen Materialien hast du die Beläge und die Schiebebolzen zusammengebaut?
Beläge auf allen Laufflächen mit Kupferpaste oder Keramikpaste?
Schiebestücke mit Silikonfett oder Plastilube?
Waren Bleche vorhanden und wurden diese ersetzt?

Ansonsten würde ich sagen das du mal mit ausgehängter Handbreme eine Probefhart machst um die Seile auszuschließen.
Dann zunächst die Schiebebolzen ersetzen (auch wenn sie blitzblank aussehen) und wenn das auch nicht zum Erfolg führt wirst du wohl über neue Bremssättel nachdenken müssen. Klemmende Bremssättel sind durchaus immer möglich und nicht abhängig von der Laufleistung. Seltsam ist nur das es hier beide Seiten betrifft.

#67

Beläge mit Anti-Quietsch-Paste auf allen Anlage- und Gleitflächen

Schiebestifte mit Kupferpaste

Handbremsseil hatte ich schon ausgehangen, außerdem ist der Hebel am Sattel in Nullstellung.

Ich habe Beläge und Scheiben von ATE verbaut. Gibt es einen Fall bei dem die Scheiben / Beläge dieses Fehlerbild verursachen?

Die Schiebestücke hatten keinen Schlag. Wenn es daran liegen würde, müsste ich mit sanften Hammerschlägen doch eigentlich erreichen, dass die noch um ein kleines Stück nachrutschen und die Bremse freigeben. - Oder denke ich da falsch?

#68

Mach mal die Kupferpaste aus den Schiebestiften raus. Die ist dort viel zu zäh und hat eigentlich dort nichts zu suchen. Nimm an der Stelle Silikonfett oder Plastilube.

Die Leichtgängigkeit kannst du grob prüfen wenn du den Sattel ohne Beläge einbaust und einmal schiebst. Das sollte von innen bis außen ohne größere Kraft funktionieren.
Ebenso sollten sich die Beläge leicht in den Aufnahmen schieben lassen. Falls das nicht der Fall sein sollte (hatte ich schon bei ATE) dann kannst du mit der Feile ganz leicht die zu dicke Lackierung auf der Schiebefläche abnehmen.

Wenn alles wirklich leicht geht un der Fehler immer noch auftaucht würde ich wie gesagt zuerst die Schiebestifte tauschen. Die kosten nicht die Welt und sind dann als potentielle Fehlerquelle eindeutig ausgeschlossen.

#69

Also ich habe auch Kupferpaste genommen und bisher nach knapp 4 Jahren keinerlei Probleme damit.

Vielleicht hat der TE irgendwo doch einen Grat oder verbogene Führung übersehen und die Beläge klemmen fest.

Gruß

Rabbit

#70

#69 Das mag möglich sein, aber deine Fahrzeuge sind ja auch was Besonderes. :naenae:

Nee - ernsthaft: Kupferpaste hat dort eigentlich nichts zu suchen. Das funktioniert wenn das Spiel in der Führung recht groß ist, aber sobald das nicht so ist klemmt einfach die ganze Geschichte. :-/

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#71

Ich habe eben die Handbremsseile nochmal komplett ausgehangen. 991d36279d6f95f072c67dfc1d8931da.gif Die lassen sich ohne große Mühe von Hand bewegen. Kann ich also definitiv als Ursache ausschließen. prima.gif

Ja ich gebe Dir Recht, die Kupferpaste ist recht zäh und klebrig. Ich hatte/habe aber nur die Anti-Quietsch-Paste, Kupferpaste oder Wälzlagerfett zur Hand. Ich hatte Anti-Quietsch- und Kupfer-Paste mal im Lidl-Angebot geholt und dachte ich habe alles nötige… neutral.gif

Ich habe die Schiebestücke ohne den angeschraubten Sattel ausprobiert. Die Schiebestücke gleiten einwandfrei.

Da die Stifte nun aber leichtes Untermaß haben könnte ich mir vorstellen, dass die hier fehlende Abstützung mehr Reibung zwischen Führung und Bremsbelag verursacht und das Ganze im zusammengebauten Zustand (mit dem Gewicht des Bremssattels) nicht ganz so gut gleitet wie es sollte.

ABER… trotz Kupferpaste und Untermaß eusa_think.gif eusa_think.gif eusa_think.gif …:

Oder denke ich da falsch? eusa_think.gif eusa_think.gif eusa_think.gif

Das ist der Fall! Ich habe alles schön Plan gefeilt und mit Anti-Quietsch-Paste eingestrichen (s.Fotos) in meinen vorangegangenen Beiträgen. Edelstahl-Gleitbleche sind nicht verbaut. Waren m.E. auch nicht dabei.

Die Führungen waren lt. meinem Schrauber recht stark korrodiert. Er musste auch die Buchsen aufahlen. Lagerung war komplett fest >> Festsattelbremse >> Bremse innenseitig bis zur Grundplatte verschlissen.
Mit meiner Nachbehandlung gleitet jetzt m.E. alles wieder einwandfrei. Würdet Ihr unter diesen Voraussetzungen trotzdem nur die Stifte tauschen oder erscheint es wahrscheinlich, dass die komplette Bremssattelführung neu muss?

#72

#71 Um den Sattelträger zu zerstören brauchst du schon mehr. Ich denke das das Problem mit neuen Bolzen und passendem Gleitmittel erledigt sein dürfte.
Die Schiebestücke kannst du eigentlich nur mit angeschraubtem Sattel prüfen. Wenn die leicht verbogen sind gleiten die einzeln einwandfrei, aber wenn dann beide gleichzeitig bewegt werden klemmen sie plötzlich. Um die Buchsen sauber zu bekommen würde ich einen Bohrer empfehlen der gerade so reinpasst. Also ca. 8,5 oder 9,5. Wenn die gerade eben freigängig sind und dann dort Kupferpaste zum Einsatz kommt kleben die zu 100% fest.
Ob du Bremse mit Hammerschlägen frei bekommen müsstest habe ich ehrlich gesagt noch nie probiert. Ich heble immer leicht mit dem Schraubendreher.

#73

Ich habe nochmal die Freigängigkeit der Schiebestangen mit Sattel getestet. Leider habe ich keinen Vergleich wie es ist, wenn alles neu ist. Es ließ sich bewegen aber nicht leicht gleitend wie bspw. eine kugelgelagerte Verbindung. Festgehackt hat es aber auch nicht. Der Unterdruck durch die relativ dicht sitzenden Faltenbälge und die Kupferpaste waren aber sicher auch mit dafür verantwortlich, dass es nicht so richtig „flutschig“ lief.

#74

Ich habe mir mal die technischen Daten von Plastilube auf der Seite von ATE angeschaut:

  • „Bremsscheiben- und Bremsbelagreibflächen oder Gummiteile dürfen nicht mit ATE Plastilube eingestrichen werden!“

D.h. Plastilube ist für die Faltenbälge an den Schiebestangen nicht geeignet. Was ist also der richtige Schmierstoff?

#75

#74

Wenn es mit dem kleinen Finger raus zu ziehen und rein schieben geht las die Kupferpaste drin.

Ansonsten Wasserpumpenfett, ist Wasserbeständig und verträgt sich 100 % tig mit allen Gummis.

Gruß

Rabbit

#76

#73
Vielleicht hilft Dir das „zum Vergleich“:

Ich kenn das so, wenn es funktioniert (ich schmiere die Bolzen mit Keramikpaste): Wenn man den Bolzen rauszieht und dabei den Faltenbalg dehnt, ziehen Luftdruck und Faltenbalg-Elastizität den Bolzen wieder rein. Das ganze „federt“ sozusagen ein bisschen .

Packt man den Bremssattel im eingebauten Zustand mit der Hand, kann man ihn etwas hin- und herrucken. Nicht viel, aber spürbar.

Mal ne ketzerische Frage zu Deinen Bolzen: Kann es sein, dass Du beim Schleifen soviel Material abgetragen hast, dass die nun mit deutlich Radial-Spiel im Sattel sitzen? Das würde ein Klemmen fördern.

Grüße
Bullifritz

#77

#75 siehe #73

#78

Ich hoffe morgen kommen die neuen Teile möglichst früh. Ich werde dann Stück für Stück austauschen.

EDIT: Ich hoffe nur das sich die Temperatur an der HA dann wirklich reduziert bzw. sich die gegenwärtigen Temperaturen tatsächlich als zu hoch erweisen. eusa_think.gif

#79

**Zu den Temperaturen: **

Ich habe einen Bekannten gebeten mal bei seinem ca 15 Monate alten Skoda Superb die Bremsentemperaturen zu messen. Ergebnis nach Landstraße mit wenig bremsen: vorn ca. 40°C hinten ca. 60°C

Ein 2002er Sharan V6 nach Autobahnfahrt, letztes Stück war ca 3 km mit 60km/h (Baustelle) ohne bremsen: v.h. ca.30°C (obwohl die Scheiben hinten ein recht schlechtes / korrodiertes Tragbild aufwiesen). Bei mir waren es vorn ca. 30 und hinten 60 °C.

Die Teile sind natürlich nicht am Dienstag gekommen, sodass ich erst heute nach der Arbeit mit einem Bremssattelträger angefangen habe. Morgen mache ich eine Testfahrt, aber ich tippe mal, dass es das nicht (alleine…?) war.

Anbei noch 2 Fotos von der Scheibe hinten links. Sieht auf den Bildern ziemlich blau aus. Wie würdet Ihr das bewerten? Die gemessenen Temperaturen lagen allenfalls bei 170°C das sollte doch für eine Bremsscheibe kein Problem darstellen - ODER?