So, da mein Sharan nun ein paar Tage nach Ablauf der Garantie anfängt rumzuspinnen habe ich das Teil nun mal etwas genauer unter die Lupe genommen.
Mein Problem mit der Lambdasondenheizung hat sich leider noch nicht erledigt. Ich habe weder die Abdeckung gefunden und auch keinen losen Stecker unterm Auto. Allerdings habe ich mir den Öleinfüllstutzen mal zur Brust genommen. Da siehts nun folgendermaßen aus:
Es handelt sich hier um kaum ein Jahr altes Longlife-Öl. Wenn man das Zeug zwischen den Fingen verreibt merkt man deutlich feste Stoffe.
Was halten denn unsere Ölprofis von dem Matsch und wo liegt die Ursache?
Das, was Du uns da zeigt, nennt man, so glaube ich, Ölkohle.
Alte Fiestas mit verschlissenen Kolbenringen haben so etwas…
An irgendeiner Stelle Deines Motors wird das Öl und seine Qualität thermisch überlastet und es verbrennt. Der Rückstand einer unvollständigen Verbrennung ist Ruß, der agglomeriert und sich in stillen Ecken sammelt.
Der Turbolader findet es sicher nicht toll, wenn er mal so einen Brocken in sein Lager gedrückt bekommt.
Also ich würde vermuten, Du bist ein temperamentvoller Fahrer, der Motor hat viele km drauf und Du verwendest kein vollsynthetisches öl.
Ich wechsle bei meinen TDI alle 10 - 12tkm und es schaut alles sauber aus, beim AFN mit 390tkm und auch beim AFN mit 235tkm
Wenn ich mich recht erinnere gibt es beim 1,8T erhebliche Probleme wegen Verschlammung, kenne das aus dem bereich Passat 3B und Audi A4, teilweise mussten die Motore mechanisch komplett zerlegt und mühselig gereinigt werden
Die Besitzer hatten sich auch an die vorgeschriebenen Longlife Intervalle gehalten und auch vorgeschriebenes Öl verwendet
Würde sagen das schaut böse aus, der Rest vom Motor wird ähnlich ausschauen
Wie schon erwähnt ist das Öl da vielleicht 6 Monate alt. Habe den Wagen jetzt ein Jahr und die Inspektion mit Longlife war irgendwann im Herbst/Winter. Seitdem sinds evtl. 10tkm aber mehr nicht. Temperamentvoll mag sein, was auch die 13l Sprit zeigen. Ich bin allerdings keiner von diesen Vollgas-Strategen.
Ich fahre eigentlich nur morgens 10min zur Arbeit und dann wieder zurück und am Wochenende über Land und Autobahn nach Kassel. Dabei fahre ich allerdings nur im 4. und 5. Gang und drehe bis maximal 4000 Touren.
Welche Faktoren spielen da sonst noch eine Rolle außer dem Fahrstil? Ich glaube nämlich nicht dass der alleine dafür verantwortlich ist. Habe nun 93tkm auf der Uhr.
Was könnten solche Stellen sein, die das Öl derart schädigen und was würde sich ändern wenn ich auf jährlichen Ölwechsel umstelle? Macht das jede Werkstatt einfach so mit? Ist ja eigentlich nur eine Anpassung im Steuergerät…
Ölkohle bildet sich ganz gerne durch Wärmestau im Turbolader, wenn man das Auto nicht ordentlich „kalt“ gefahren hat, sondern einfach den heißen Motor und damit auch den Turbolader abstellt. Es ist also verbranntes Öl.
soviel ist es nicht, aber mich würde mal den Innendruck des Kurbelgehäuses interessieren. Womöglich ist der Ölnebelabscheider verdreckt und das Öl kann nicht ungehindert zurücklaufen. Dementsprechend überhitzt das Öl…
hmmmm, also zuerst mal sind das unstreitig Ölkohleablagerungen.
Der Einfülldeckel ist afaik die Stelle an der doch auch die Kurbelgehäuse entlüftung angebracht ist, von daher sammelt sich durch den Durchzug an der Stelle sämtlicher „Dreck“ der so im Motor rumfliegt.
Zur „sofern gewünscht“ genaueren Diagnose muss der Ventildeckel abgenommen werden.
Das Symptom ist halt das Problem bei langen Ölwechselintervallen, selbst Synthetiköle können den Motor dann nicht mehr sauber halten. Die Garantiezeit wird problemlos überstanden, und mehr möchte der Hersteller ja auch nicht.
Haben die Longlifebenziner nicht sogar bis zu 50000 km Ölwechselintervall?
Wenn sich durch Ölverbrauch dann das Öl nicht ein bischen durch Nachfüllen erneuert siehts im Motor halt hinterher so aus.
Dieselmotoren neigen weniger zu Ölkohle als Benziner.
Im bebilderten Fall würde ich 2 schnell aufeinanderfolgende Ölwechsel (erster Wechsel nach maximal 1000 km) mit preiswertem Synthetiköl durchführen lassen, damit sollte sich der Motor wieder reinigen lassen.
Beim genannten Ölverbrauch sind irgendwelche Motordefekte auszuschliessen, und Synthetiköle kann man eigentlich nicht so wirklich im Motor überhitzen- Kaltfahren des Turbo nach höherer Belastung ist aber unbedingt sinnvoll.
Der Entlüftungsfilter wird mit Sicherheit Verstopfungserscheiningen zeigen, was aber mit dem Schwarzschlamm nix zu tun hat.
Das sieht wirklich nicht gut aus. Bei soviel Ölkohle, geh ich mal davon aus, muß der Motor gereinigt werden. Über irgendwelche Spülungen etc. wird das wohl auch nicht zu machen sein. Auf jeden Fall würde ich sagen, muß die Ölwanne runter, da ich davon ausgehe, daß sich dort noch mehr Ölkohle angesammelt hat.
Wie Tom schon sagte, thermische Überlastung. Gründe habe ich schon verschiedene mal gehört, Ventildichtringe sind einer, zuviel Öl eingefüllt kann auch zu so etwas führen.
Irgendwann habe ich mal gelesen, daß starker Kurzstreckenbetrieb (10 min zur Arbeit, dürften nicht viele km sein) bei einigen VW Motoren dazu führt, daß sich Ölrückstände an der Drosselklappe absetzen und damit die Drosselklappe nicht mehr ganz öffnet und schließt. Was wiederum zur Folge hat, daß bei Kaltstartvorgängen das Gemisch überfettet -> Ölkohle
Auf jeden Fall glaube ich auch, daß der Turbo über solche Beimischungen nicht unbedingt erfreut ist.
Innendruckmessung kenne ich nur vom Auge oder vom Ohr, bei Motor weiss ich nicht- leichtes Indiz wäre der Druck, wenn man bei laufendem Motor den Öldeckel öffnet.
Sythetiköl löst Ablagerungen bis zu einem gewissen Grad und bringt diese in Lösung, irgendwann ist das aber erschöpft und die Schmutzteilchen lagern sich im Motor ab.
Daher den ersten Ölwechsel schnell vornehmen, am besten heute wechseln am WE 500 km BAB fahren und Montag wieder wechseln.
Nicht zulange damit fahren, weil die umhergespülten Schmutzteilchen unter Umständen mechanische Beschädigungen an Gummidichtungen hervorrufen können. Ungünstigst wäre das am hinteren kupplungsseitigen Simmering…
Ich tanke da wo es Sprit gibt, aber zu 70% Aral, 20% Shell und 10% freie Tankstellen. Umstellen auf 15tkm werde ich wohl mal machen lassen bzw. selbst codieren. Also wenn ich bei laufendem Motor den Deckel aufmache und es zischt oder ploppt dann stimmt was nicht?
tja, du weisst ja nicht wie dein Vorbesitzer der Fahrzeugwartung umgegeangen ist.
Auf jeden Fall würde ich die Longlife -Geschichte vergessen (ist meiner Meinung nur etwas für Vielfahrer 30000km oder mehr pro Jahr.)und jährlich das Öl wechseln, vielleicht beim nächsten Ölwechsel ein Motorölreiniger verwenden.
Aber ich würde nicht gleich ALARM schlagen!!! [-(
Mfg Schokoli
PS.: Habe schon viel schlimmere Sachen am Öldeckel gesehen.
Bin kein Profi, kann mich aber erinnern, dass wir bei meinem großen AUDI mal des selbe Problem hatten.
Ich habe dann mit nem billigen, synthetischen Öl und (darf ich Firmennamen nennen?) Liqui Moly Ölschlammspülung 300 km gefahren und danach wieder das richtige Öl rein.
Dieser Ölschlamm und die Ölkrümel haben sich super gelöst und ich hatte nie mehr Probleme damit.