#52
Hallo,
ich krame mal meinen (diesen) alten Thread raus um einen aktuellen Status zu veröffentlichen…
Habe mich an die damalige Empfehlung der Rep.-Werkstatt aus der Hauptstadt gehalten (sogar etwas übertrieben) und habe schon bei ca 35tkm das Getriebeöl wechseln lassen, passte gerade so.
Hat sich auf die Arbeitsweise weder positiv noch negativ ausgewirkt, alles funktionierte wie immer.
Also alles OK.
Leider hat es mich nun aber erneut erwischt…42tkm nach dem letzten Getriebetausch!
Diesmal schaute das Fehlerbild aber anders aus.
Die Gänge wurden nun „reingehauen“, bei jedem Schaltvorgang erschüttert es den ganzen Wagen (und mich natürlich!).
Die Garantie ist selbstverständlich auch schon durch (war ja nur ein Jahr).
Werde den Weg zur Reparatur in Berlin aber definitiv nicht noch einmal einschlagen.
Der Wagen ist nun 10 Jahre alt, hat knapp 150tkm auf der Uhr…blöde Entscheidung die man da treffen muss.
War dann bei einem Getriebespezi im Nachbarort (der mir durch Zufall empfohlen wurde) welcher sein tägliches Brot fast ausschliesslich mit Reparaturen von Automatikgetrieben verdient.
Ist nur eine ganz kleine Firma/Werkstatt, aber nie habe ich mich so gut aufgehoben gefühlt.
Der Chef hat sich direkt mit mir zusammen ins Auto gesetzt und hat eine Probefahrt gemacht.
Hat mir dann, nach Fahr- und Hörttest geschildert was das Problem sein wird (könnte) und hat mir erklärt was er machen würde.
Grundsätzlich muss er z.B. keine teuren Original-(Komplett-)Ersatzteile von VW verwenden, da er durch seine längjährige Tätigkeit entsprechende Verbindungen aufbauen konnte. Wenn sich z.B. Ventile im Bereich des elektro-hydraulischen Steuergerätes (im Getriebe verbaut) verabschieden, so hat er eine Spezielfirma an der Hand, die das kostengünstig, durch den gezielten Austausch der defekten Ventile, reparieren kann.
Man muss also nicht dieses komplette „Register“ als Ersatzteil (ca 1100€) bei VW kaufen!
Die Reparatur wird nur ca. ein Drittel des Ersatzteilpreis kosten.
Er selbst verfügt über einen kompletten Autom.-Getriebe Messplatz und kann entsprechende Prüfungen auf Funktion der einzelenen Getriebebestandteile durchführen.
Zusätzlich verbaut er ausschliesslich verstärkte Komponenten, wodurch eine mechanische Zerstörung im Bereich des kraftübertragenen Teil innerhalb des Getriebes nahezu ausgeschlossen wird.
Da er mir dann noch einen Reparaturpreis von unter 1500€ nannte, bin ich nun entsprechend hin und her gerissen.
Die harten Schaltvorgänge kommen, laut seiner Aussage, von mind. einem defekten Ventil, welches zur Druckregulierung innerhalb des Getriebe benötigt wird. Durch den Defekt können die Gänge nicht mehr gefühlvoll eingelegt werden, sondern nur noch mit max. Kraft (weil max. Öldruck).
Das würde einem Kupplungspedal entsprechen, welches z.B. nur die (zwei) digitalen Zustände kennt (also NULL oder EINS => Kupplung offen oder geschlossen…ohne einen Zwischenwert => so habe ich es als EDV-ler verstanden…), daher die harten Schaltvorgänge.
Durch dieses heftige „Gänge reinhauen“ gehen dann schnell gangspezifische Bauteile kaputt (irgendwie wohl hauptsächlich der vierte Gang…er erwähnte sowas). Die werden regelrecht durch den hohen Schaltdruck zerstört (hoffe ich gebe das so wieder, dass es auch verständlich ist…bzw., ich hoffe, dass ich es richtig verstanden habe
).
Da diese defekten Ventile eine ziemlich häufige Ausfallursache sind, baut er verstärkte „Glocken“ ein, welche er aus den USA bezieht. Somit schliesst sich ein späterer mechanischer Defekt im Bereich der Kupplungen aus, wenn mal wieder die Ventile sterben.
Die Ventile scheinen aus unterschiedlichen Gründen den Dienst zu versagen. Einer davon ist wohl, dass das Getriebesteuergerät gerne abraucht. Man könne das einfach testen, indem man das SG ausbaut und (wenn keine Garantie mehr darauf ist und man weiss was man tut (handwerkliches Geschick vorausgesetzt!)) das Gehäuse öffnet. Ist dann ein verbrannten Geruch wahrnehmbar oder man erkennt Bereiche auf der Platine, die aus wärmetechnischen Gründen nicht wie normal aussehen, kann man davon ausgehen dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit hinüber ist.
Das wirklich blöde daran:
Das verreckende SG nimmt dann auch gerne ein-zwei Magnetventile aus dem elektro-hydraulischen SG mit…unter Anderem wohl auch sehr gerne diese Öldruck-Regel-Geschichte… 
Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mit den harten Schaltvorgängen der mechanische Defekt eintritt (wenn nicht vorher schon die verstärkten Komponenten verbaut wurden).
Bin gleich auf dem Weg zu ihm und werden den Wagen wohl nun noch einmal wieder gangbar machen lassen.
Auf die Frage, ob ich das Auto besser abstosse bevor in zwei Jahren der nächste Getriebeschaden ansteht, meinte er nur, dass das nicht nötig wäre. Das Getriebe wird nach seinem „Eingriff“ mechanisch definitiv robuster und langlebiger sein. Er prktiziert diese Vorgehensweise schon seit Jahren, gerade was die Verwendung von modifizierten/verstärkten Bauteilen im Sharan-Getriebe angeht, und hat nur gute Erfahrungen gemacht.
Ich bin dann mal gleich auf dem Weg zu ihm…ob ich allerdings den Wagen nach der Instandsetzung behalte oder durch ein anderes Gefährt ersetze steht noch in den Sternen…
Werde mich mal überraschen und euch daran teilhaben lassen…
Beste Grüße aus dem kühlen und schneefreien Norden…