#17
Nachträglicher Einschub:
- Ich schreibe nachfolgend oft: ich denke etc. Das sei mir zugestanden und sofern ihr nicht mit Nachweisen kommt, sind eure Aussagen auch nicht wirklich fundiert …
- Ich gebe hier nur wieder, warum ich über mehrere Jahre meinen 2.0 ADY Benziner nicht im 3. oder gar 2. Gang über längere Strecken und mit hoher Drehzahl und Gesamtgewicht über die Alpen fahren würde. Und habe damit auf einen für mich wichtigen Aspekt der anfänglichen Frage geantwortet.
- Denn ich fahre meine Autos bis die HU, ein Unfall oder ein Motorschaden uns trennt. Vielleicht fahren die beiden nicht übermotorisierten Autos mit ca. 240’/380’ Benziner nun im 19 bzw. 16 Jahr deshalb, weil ich übermäßige Belastung zu vermeiden versuche?
- Kurz vor’m Schluss stehen Berechnungen. Mathematisch sicherlich richtig, aber inwieweit diese meine Überlegungen stützen oder nicht, da bin ich auf Antworten von Fachleuten gespannt, ehrlich!
OK, eure Gedanken und meine eigenen, heutigen Beobachtung haben mir zu denken gegeben.
Denn ich habe eure Hinweise nicht ignoriert, sondern gelesen und im Kopf behalten und mein Verhalten reflektiert.
Warum zu denken gegeben? Bezüglich meiner Aussage, ich möchte den Sharan nicht über längere Strecken mit kleinem Gang, hoher Drehzahl und Gewicht eine deutliche Steigung hochquälen. Und dann die heutige Beobachtung auf dem Heimweg vom Büro:
Habe ja auch einen Audi A2 mit 1.4l Benziner/75 PS. Der ist nun im 16 Jahr und steht kurz vor 380’ km. Der Motor läuft und zieht immer noch richtig gut, der Ölverbrauch ist vollkommen i. O. Lediglich der Benzinverbrauch ist vor Monaten auf ein neues Niveau gestiegen. Aber schließlich leuchtet auch ja schon lang die Motorkontrollleuchte (vermutlich AGR).
Und was habe ich heute - wie immer wieder mal im Monat - gemacht?
Ich habe ihn mit 180 km/h auf dem Tacho und 5000 U/min minutenlang über die Autobahn gejagt.
Es wäre noch mehr drin gewesen (max. 200 km/h auf der Ebene), aber dann wäre die Drehzahl ganz kurz vor dem roten Bereich gestanden!
Jetzt die Frage an mich selber (und an euch):
Warum habe ich nicht wirklich Skrupel, die Alukugel mit fast doppelt so viel km auf der Maschine hochzudrehen? Aber beim Wal mit WW hinten dran äußere ich Bedenken, ihn über die Alpen zu quälen?
OK, für mich gibt es zwei gravierende Unterschiede bei beiden Autos bezüglich der oben geschilderten Anwendungen und deren vermuteten mechanischen Belastung von Motor und Getriebe:
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Der Audimotor muß nur ca. 1 Tonne bewegen.
Der Sharanmotor bewegt mit einem WW hinten dran mindestens 3 Tonnen.
-
Jage ich meinen Audi über die Autobahn, ist diese eigentlich nur flach oder leicht hügelig.
Fahre ich mit dem Sharan+WW über den San Bernadino (die anderen Pässe kenne ich nicht mehr), habe ich sicherlich mindestens 10 km überwiegend Steigung.
Ja, hier ist mir klar, dass 180 km/h einen deutlich größeren Luftwiderstand bedingen als 60-80 km/h.
Aber hier bitte ich den extrem guten Luftwiderstand des A2 (damals unerreicht!) gegen den unserer Schrankwand incl. dranhängendem, zusätzlich Luft verwirbelnden WW zu bedenken!
Ich denke daher zusammenfassend, der Unterschied zwischen A2 in der Ebene und Sharan mit WW über die Alpen ist in der zu bewegenden Masse, der unterschiedlichen Anforderung bezüglich des Niveaus und der Zeit der Anforderung nicht vergleichbar!
Und daher bleibe ich trotz der „Highspeedfahrten“ meines A2 dabei, dass ich Bedenken habe, einen Sharan samt WW mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3 Tonnen über mehrere Jahre als Zugmaschine für einen WW über die Alpen zu verwenden.
Denn ich glaube ich, es ist für Motor und Getriebe ein Riesenunterschied, WAS ich WIE bewege. Ich vor zwei Jahren mal schnell eine Tabelle hingeworfen, wie den Motorleistung, Hubraum und Gewicht diverser Autos im Verhältnis stehen; hier ein Auszug zu A2 und Sharan:
Hubraum PS bei Umdreh. Gewicht ccm/PS PS/100ccm PS/Tonne
Audi A2 1,4 75 5000 1000 18,7 5,4 75
VW Sharan 2,0 115 5000 1600 17,4 5,8 72
Für mich als Laien was Motoren betrifft ein relativ ausgeglichenes Verhältnis beider Autos.
Wenn ich aber nun das Gesamtgewicht, welches der Sharanmotor zu bewegen hat, erhöhe, ergeben sich für den Sharan folgende Werte:
Hubraum PS bei Umdreh. Gewicht ccm/PS PS/100ccm PS/Tonne
VW Sharan 2,0 115 5000 3000 17,4 5,8 38
(beim Gewicht ist „nur“ ein WW mit 1400 kg UND kein zusätzliches Urlaubsgepäck berücksichtig)
Für mich bedeutet dass, das der Sharan mit WW für das zu bewegende Gewicht nur noch knapp die Hälfte der Leistung (das bedeutet doch PS, oder?) zur Verfügung hat. Und wenn ich ihn dann mit gleicher Geschwindigkeit bewegen möchte, muss das doch irgendwie die Mechanik, sprich Motor und Getriebe zusätzlich belasten, oder?
Denn genau deshalb muss ich ja in niedrigere Gänge bei höherer Drehzahl schalten, um die benötigte Leistung abzufordern.
Und warum haben unsere Autos ein Getriebe? Soviel ich weiß, um im positiven Sinn eine unnötige Belastung durch z. B. zu hohe Drehzahlen zu vermeiden …
Diese Vermutung war Grund zu meiner sinngemäßen Aussage:
Ich würde einen 2.0 115PS Benziner im Sharan aufgrund der hohen Drehzahlen nicht als regelmäßiges Zugfahrzeug bei großen, langen Steigungen wählen, auch wenn es geht. Wie gesagt unter der Prämisse, dass ich den Sharan lang, sehr lang fahren möchte.
Die Spiele sind eröffnet!