bei meinem Sharan mit AUY-Motor war unter Motorsteuerung folgender Fehler allein abgelegt:
„17563.P1155 Geber für Saugrohrdruck - G71 Kurzschluß nach Plus“.
Grund des Auslesens war ein geringes Ruckeln im Standgas.
(Vor ein paar Wochen war der Motor ein einziges Mal bei einer längeren Autobahnfahrt in den Notlauf gegangen, was jedoch durch schlichten Neustart erledigt werden konnte. Davor und danach konnte die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 181 km/h ohne Probleme erreicht werden.)
Welche Ursachen können diesen Fehlereintrag nach aktuellem Kenntnisstand hervorrufen?
Was haltet Ihr davon, dass es sich um einen Folgefehler eines defekten Ladedruckregelventils (N75) handelt?
Müßte ein defektes Ladedruckregelventil (N75) zu einen eigenständigen Fehlereintrag führen?
Es gibt ja auch mal irreführende Fehlermeldungen, aber in den allermeisten Fällen ist die erste und wahrscheinlichste Vermutung doch genau das, was der Fehlertext wörtlich sagt.
Kommt der Fehlereintrag bereits gleich nach dem Anlassen im Leerlauf?
Wenn ja, denke ich dass es keinen Zusammenhang gibt, denn im Leerlauf liegt noch kein Ladedruck an.
Kurzschlüsse auf den Sensorleitungen nach Plus (12V oder 5V) sind eher selten.
Das MSG hat an diesem Analogeingang einen Pull-Up Widerstand nach 12V von ca. 2,15kOhm.
Der Sensor wiederum gibt ein dem Druck proportionales Spannungssignal aus, welches sich bei nominellem Betrieb und wenn kein Fehler vorliegt vermutlich im Bereich 0,5 bis 4,5V bewegt (oder ähnlich).
Im hier vorliegenden Fall „sieht“ das MSG vermutlich eine Spannung oberhalb der oberen Grenze des normalen Betriebsbereiches. Diese Plausibilisierung des Eingangssignals nennt man auch SRC = signal range check.
Die Überschreitung könnte dann mit „Kurzschluß nach Plus“ als Klartext hinterlegt worden sein.
M. E. kommen folgende Fehlerursachen in Frage:
Sensor-Leitung hat Kurzschluss nach Plus
Sensor-Leitung ist unterbrochen
Sensor Versorgung fehlt
Sensor Masse fehlt
Sensor defekt
MSG defekt
Im Gehäuse des Gebers für Saugrohrdruck ist auch der G72 Geber für Saugrohrtemperatur integriert. Beide haben eine gemeinsam Masseverbindung zum MSG. Wenn der G72 keinen Fehlereintrag erzeugt, ist die Masseverbindung vermutlich intakt.
Überprüfung möglich: Stecker abziehen und schauen, ob der Fehler zusätzlich kommt.
In einem nächsten Schritt würde ich den Stecker abziehen und den G71 Eingang mit einem 1k Wiederstand gegen Masse verbinden. Erwartete Spannung: ca. 4 Volt. Wenn der LDF Fehler dann weggeht, ist die Sensor-Signalleitung in Ordnung.
Die 5V Sensorversorgung kann man mit dem Multimeter überprüfen.
Evtl. kurzzeitig mit 1kOhm gegen Masse belasten. (P = U²/R = 12*12/1000 = 144 mW → ein kleiner bedrahteter Widerstand packt das)
Hatte den abgelegten Fehler gelöscht. Bei den Fahrten seitdem auch 4. Gang, niedrige Drehzahl, Steigung und Vollgas. Bislang keiner neuer Fehler unter Motorsteuerung abgelegt.
Im Anhang „ssp_209-19tdi-motor-mit-pumpe-duse-einspritzsystem“ (pdf) findet sich auch das Folgende:
„Folgende Sensoren wurden schon in anderen Selbststudien-Programmen zu TDI-Motoren beschrieben, aus diesem Grund werden sie nicht so ausführlich erklärt wie die vorhergehenden.“ (Seite 33 oben)
und
„Folgende Aktoren wurden schon in anderen Selbststudien-Programmen zu TDI-Motoren beschrieben, aus diesem Grund werden sie nicht so ausführlich erklärt wie die Vorhergehenden.“ (Seite 44 oben).
Weißt Du, welche Selbststudien-Programme damit jeweils gemeint sind?
Hallo. Nein, das weiß ich leider nicht. Das verlinkte Dokument hatte ich auch nur auf die Schnelle gefunden.
Du hattest ja gefragt, ob das durch Überdruck hervorgerufen werden kann.
Ich würde sagen: Eigentlich nicht, denn der funktionierende Sensor sollte kein Signal außerhalb des gültigen „signal range“ liefern.
Sollte der maximal messbare Druck überschritten werden, hängt das elektrische Signal eben in der oberen Begrenzung (also z.B. 4,5 Volt), die Kennlinie knickt dann ab und wird waagerecht (siehe Bild unten). Das müsste vom MSG als Fehler „Ladedruck zu hoch“ erkannt werden.