Schäden am Längsträger - Keine TÜV Plakette - Reparatur Bleche anfertigen

Das Forum hat mir schon sehr oft geholfen. Dafür nochmal besten Dank.
Nun habe ich ein Problem zu dem ich hier im Forum noch nicht so das richtige gefunden habe.

Ich habe noch 2 Mängelpunkte vom TÜV offen die mich von der ersehnten Plakette trennen.

  1. Nebelscheinwerfer zu tief eingestellt
    Die Schraube für die Einstellung habe ich hinter der Plastikabdeckung bereits gefunden.
    Kann ich die Nebelscheinwerfer ohne Spezialgerät grob einstellen.
    Schraubendrehung recht/links welche Richtung hoch bzw. runter.

  2. Korrosionschaden im Bereich Unterboden - Längsträger (Fotos lade ich hoch)

Ich möchte die Reparaturbleche selbst anfertigen benötige aber unbedingt noch ein paar fachliche Tipps
Schweißverfahren MIG / MAG . Welches bevorzugt Ihr ?
Batterie abklemmen
Stahlblech 2 mm
Punktschweißen Abstand der Schweißpunkte ca. 10 fache der Blechdicke ???
In diesen Abstandsbereichen mit der Lochzange Löcher für die Punktschweißungen einbringen ? Welcher Lochdurchmesser?
Wie fertige ich die Bleche optimal an überlappend Formnaht - Bleche 90 Grad abwinkeln( aufsetzen wie ein U-Profil mit gestanzten Löchern)
Müssen die Löcher im Bereich des Trägers sich auch im neuem Blech wieder finden.
Wie konserviert man das ganze? Nach dem Schweißen kommt man ja nicht mehr richtig dran.
Innen im Träger scheint auch Rostansatz zu sein - macht hier die Behandlung mit Rostumwandler zum Sprühen Sinn ?

Ich habe die betroffenen Bereiche links und rechts erstmal metallisch blank geschliffen und anschließen mit Zinkspray (schweißbar) übergesprüht.

Bin gespannt auf Eure Anworten …

#1

Doch, so etwas hatten wir hier auch schon.
Sieh mal hier:
www.sgaf.de/content/einiges-tun-hab-etwas-schleifen-lassen-376915

Dort wird auch genau geschrieben wie die Träger wieder geschweißt wurden.
Viel Erfolg bei der Bekämpfung des Grauens.

#2

Hatte ich auch gehabt, kann man ohne großen Aufwand selbst machen click.gif

#3

#1 zu 2) Das ist nicht Längs-sondern Querträger Eine typische SGA 1 Stelle.
Für Reoaraturschweissungen ist an KFZ nur Schutzgasschweissen zulässig.
Über das verwendete Schutzgas kann man sich streiten .
Ich verwende am liebsten reines Argon.Punktabstand = 10fache Drahtstärke
also 6-8 mm Abstand. Durchgezogene Schweissnähte sind ebenfalls unzulässig, wenngleich es nicht schaden kann ein paar cm Schweissnaht zu ziehen, damit der Prüfer sieht dass der Schweisser schweissen und nicht nur Braten und Kleben konnte.

Wie man letztendlich das Blech ausführt und anschweisst ist letztendlich eine Kostenfrage … … ist ja kein Flügeltüren SL. Und dann ist es meist einfacher 2 Winkelbleche zu verwenden die man dann unten überlappend verschweisst. So wirklich toll und nachhaltig ewig haltend wir sowas eh nicht, man sollte sich nicht unbedingt erheblich mehr Gedanken drum machen als die Fahrzeugentwickler.

Ich würde insbesondere nicht zu weit oben Schweissen, weil sonst noch der Teppich oder sonstwas ankokelt. Bei Schweissarbeiten unbedingt geeignete Brandschutzmassnahmen treffen.

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#4

#3 bei unseren Fahrzeugen ist schweissen
noch erlaubt. Ab 2002 Vectra c bzw andere Hersteller
ab 2004 verwenden hier hoch/ höherfeste
Stähle. Da ist MigMah schweissen von verschiedenen
Herstellern verboten, andere stellen es frei.
Das zu verwendende Schutzgas ist normalerweise
eim Mischgas, bestehend aus 82% Argon und 18% Co2.
Ich würde hier ein Blech kannten und am Rand verschweissen.

#5

Danke für die bisherigen hilfreichen Kommentare.
Sorry also Querträger…

Was meint Ihr zum konservieren. Ich kann innen im Hohlraum Rostansatz sehen. Was könnte man da machen Fertan Rostkonverter
aufsprühen? Muss aber glaube ich wieder abgespült werden oder ?
Kann mir jemand noch einen Tip bezüglich der Nebelscheinwerfer geben.

#6

Für den Hausgebrauch ist Fluid Film eigentlich recht brauchbar .

Mike Sanders Fett ist besser , aber das muss warm verarbeitet werden .

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#7

schau mal hier www.korrosionsschutz-depot.de/

#8

Hallo MyWay,

2014 habe ich ebenfalls einige Schweißarbeiten am Querträger ausgeführt.
Ist-Zustand war nicht wirklich schön

Die Reparaturbleche habe ich aus 2mm dickem Blech gemacht.

Die Bilder zeigen die Vorgehensweise, die Maßangaben sind in cm, bitte unbedingt am Auto nachmessen und ggf. anpassen.

Um das Blech ohne Probleme abkanten zu können habe ich es entlang der Linien von der Rückseite (also Innenseite) mit der Flex ca. 1/3 der Blechdicke eingeschnitten.

Danach ist das Abkanten ein Kinderspiel.

Ich habe mit Argon geschweißt, Abstand der Punkte ca. 1cm. Sollte ich die Bilder nach dem Schweißen finden, stelle ich sie ein.

Gruß, Paul

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#9

Das wäre sehr interessant!

Für alle

Auch das Resultat !

#10

de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fen#Schutzgasschwei.C3.9Fen_.28SG.29

hier können alle Argonschweisser mal lesen.
Argon 4.6 o.ä Güte wird bei Nichteisenmetallen verwendet bzw auch zum Mig-Löten, aber nicht zum normalen Schutzgasschweissen. Da wird „Corgon“, „Arcox“ und weitere ( das sind firmeninteren Bezeichnungen )
Wenn ich Argon 4.6 oder höher bei Metallen verwende, bekomme ich am Rand der Naht keinen richtigen Übergang. Bei Gelegenheit mache ich mal ein Bild , wenn ich beim Kunden schweißen soll.

Es geht bhier nicht um Recht haben/kriegen, es geht darum, dass hier Fragende auch die richtige Antwort bekommen.

#11

Naja.

normalerweise muss man aufgrund der Vielzahl von Fügefällen halt immer erstmal Materialproben einschicken um die genau geeigneten Materialien zu verwenden.

Argon 4.6 o.ä wird insbesondere beim Edelstahlschweissen verwendet.

Als Vorteil erscheinen mir bei dessen Verwendung insbesondere weniger Schweissspritzer und weniger lochfördernder Einbrand.

Dann sollte noch Schweissdraht SG3 verwendet werden, weil der ein bei „hängenden“ Schweissungen vorteilhaftes dickflüssigeres Schmelzbad hat

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#12

:respekt: was sind hängende Schweißungen ? Stehtnaht, Überkopfnaht, I-Stoßpunkt, Kehlnaht, Überlappnaht, Bördelnaht und evtl noch Fallnaht kenn ich :laola:
ich bevorzuge dann noch einen Anteil Edelstahl zur Verbesserung des Stromflusses und einen Anteil Alu um das Schweissbad zu beruhigen :schenkelklopfer:

#13

Gaaaanz grob Fallnähte und Überkopfschweissungen .

Sobald zur Tarnung , ähhhh Konservierung der Schweißstellen Unterbodenschutz und/ oder Nahtabdichtung angebracht sind ist’s eh ziemlich egal.

Es handelt sich hier halt um vom Gesetzgeber und den Prüforganisationen anerkannte Reparaturnethoden .

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#14

Oh danke für die neuen Infos

Paul Respekt… das hast Du aber wirklich professionell gemacht. Wäre toll wenn Du noch Fotos von fertigen Zustand hast.
Wie ist das den eigentlichen mit den Bohrungen die dort vorhanden sind. Müssen die auch im Reparaturblech vorhanden sein.
Und wofür sind die genau. Tritt dort Kondensfeuchtigkeit auf die darüber entweichen kann oder wofür ???

Gruß Stefan

#15

Bohrungen = Abläufe für Spritzwasser (würde ich mutmaßen).

#16

#15
Hmm… aber dann könnt ich die Löcher ja zu lassen dann habe ich auch kein Spritzwasser oder.
Keine Ahnung. Habe keine Ahnung. Soll ich die Bleche zu lassen oder müssen da Bohrungen rein.

#17

Hallo Stefan,
mein Blech ist ohne Löcher. Auch zu Schweißen habe ich keine gemacht, auch keine Ausklinkungen, Abstufungen, Aussparungen usw.

Das größere Problem war für mich der schlechte Zugang da ich das Fahrzeug nur auf einer Rampe hatte und mein Schlauchpaket nicht wirklich beweglich war.
Habe soeben geschafft 2 Bilder zu machen bevor das Auto wieder weg ist.

Ist nicht besonders gut sichtbar aber es ist grob erkennbar. Und wie man sieht hat der Winter ordentlich an dem Unterbodenschutz geknabbert. Da muss ich deutlich nachbessern.

Gruß, Paul

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#18

Die Träger sind doch innen offen.
Und da macht es Sinn, Löcher zu lassen um das Ganze zu belüften.
So fließt das Spritzwasser ab und der Fahrtwind sorgt für die Durch-
lüftung der Träger und damit Verdunstet die dort vorhandene Restflüssigkeit.

(wie geschrieben… meine Arbeitshypothese)

Sehr schöne Arbeit - großes Lob auch von mir.
Falls es bei mir soweit sein sollte weiß ich jetzt, wen ich
anschreiben kann. :slight_smile:

#19

#16
Ich würde ebenfalls davon abraten, ursprünglich vorhandene Belüftungen zu verschließen.
Die eingeschlossene Luftfeuchtigkeit kondensiert sonst bei Kälte und die entstehende Feuchtigkeit schafft gute Korrosionsbedingungen.