Zusatzinstrumente für Unerschrockene

Hallo zusammen!

Da im Sharan kein brauchbarer Platz für Standard-Zusatzinstrumente ist, habe ich mich für eine selbstgebaute Lösung im Aschenbecher entschieden.
BILD VOM FERTIGEN EINBAU:
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Basis für die numerischen Anzeigen ist ein Bausatz-Voltmeter von Kemo (B208), dieser Bausatz hat den Vorteil, dass man die Anzeige getrennt von der Elektronikplatine montieren kann.

Ich habe 3 Anzeigen verbaut: Ladedruck, Ladelufttemperatur und Öldruck.

Das Signal für die Ladedruckanzeige kann man direkt am Ladedrucksensor (G71) abgreifen, Pin 4 am Sensor oder Pin 10 am Stecker T14a hinter der Batterie.
Es handelt sich bereits um eine aufbereitete Spannung mit linearem Verlauf, 0 Volt entspricht 0 bar Absolutdruck.

Das Signal für die Ladelufttemperatur kann man ebenfalls am Ladelufttemperatursensor (G72) abgreifen Pin 2 am Sensor oder Pin 8 am Stecker T14a hinter der Batterie.
Das Signal ist leider nicht aufbereitet und nicht ganz linear, mit einer geschickten Justierung lässt sich die max. Abweichung aber auf 5°C beschränken.

Ein Signal für den Öldruck gibt es leider gar nicht, zuerst habe ich einen Öldrucksensor von VDO für Zusatzinstrumente verwendet, die Messfehler waren aber enorm, es gab Schwankungen von ± 1 bar, das war mir zu ungenau, da im Leerlauf bei warmen Motor normalerweise ein Öldruck von 1 bar herrscht.
Deshalb habe ich einen Industrie-Drucksensor von Jumo verwendet, der hat ein aufbereitetes Signal und kann bis 10 bar messen und ist supergenau, kostet allerdings auch ca. 100 Euro.
BILD VOM ÖLDRUCKSENSOR:
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Für die Montage des Sensors habe ich ein Verteilerstück für Öldruckschalter verwendet wie man sie im Autozubehörhandel erhält, allerdings musste ich noch ein passendes Gewinde schneiden, da der Drucksensor nur mit einem ¼ Zollgewinde erhältlich war.

Für die Montage der LED-Anzeigen im Aschenbecher habe ich den Aschereinsatz entfernt und ein passendes Blech zurechtgeschnitten.
In dieses Blech wurden dann die 7-Segement-Anzeigen eingepasst und darüber noch Ausschnitte für die Beleuchtung des Textes angefertigt.
RÜCKSEITE DES BLECHES MIT 7-SEGMENT-ANZEIGEN:
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RÜCKSEITE MIT MONTIERTER HINTERGRUNDBELEUCHTUNG:
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Über dieses Blech habe ich dann eine mit einem Laserdrucker beschriftete Overheadfolie geklebt, damit nur die Ausschnitte der 7-Segment-Anzeigen und der Beschriftungstext lichtdurchlässig sind. Darüber wurde dann noch eine rote Plexiglasscheibe montiert.
VORDERSEITE MIT AUFGEKLEBTER DRUCKFOLIE:
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FERTIG EINGEBAUT IM ASCHERGEHÄUSE:
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Die 3 Elektronikplatinen der Voltmeter wurden auf einer Zwischenplatte hinter dem Aschenbecher montiert.
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Alles in allem ist das schon relativ viel Aufwand, aber falls sich das noch jemand antun möchte, stehe ich gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

Nachtrag über die technischen Daten der Sensoren:

Öldrucksensor JUMO RS1, 0-10 bar, max. 120°C, 2-Leiter-Version:
Der gemessene Druck wird in ein Stromsignal umgewandelt:
0.0 bar => 4.0 mA … 10.0 bar => 20.0 mA, linearer Verlauf
Für eine Spannungsmessung wird einfach ein 100 Ohm Widerstand in Serie eingebaut,
dadurch ergibt sich folgende Messspannung:
0.0 bar => 0.40 V … 10.0 bar => 2.00 V, linearer Verlauf

Ladedrucksensor, im Saugrohr bereits vorhanden, ein gemeinsames Bauteil mit dem Temperatursensor, Spannung von Pin 4 gegen Masse:
0.00 bar => 0,0 V … 2.39 bar => 4.48 V, linearer Verlauf

Ladelufttemperatursensor, Spannung Pin 2 gegen Masse,
da der Spannungsverlauf leider nicht linear ist, hab ich mehrere Messungen gemacht:
0°C=3.46V / 20°C=2.70V / 25°C=2.43V / 30°C=2.23V / 35°C=2.00V / 40°C=1.80V / 45°C=1.60V / 50°C=1.40V / 55°C=1.27V / 60°C=1.10V / 65°C=0.98V / 70°C=0.85V / 75°C=0.76V / 80°C=0,66V
Die Justierung habe ich bei 0°C und bei 50°C genau eingestellt, dadurch ergibt sich im interessanten Bereich zwischen 0°C und 60°C eine geringe Fehlerabweichung.

Der Hersteller des Voltmeter-Bausatzes ist die Firma Kemo aus Deutschland, Bausatz Nr. B 208, Artikel 22-188. Bezugsquellen bitte im Netz nachschauen click.gif
Die 7-Segment-Anzeigen vom Bausatz leuchten grün und sind zu groß, deshalb habe ich rote Anzeigen von Conrad mit hoher Leuchtkraft verwendet.

SCHALTUNGSBEISPIEL ÖLDRUCKANZEIGE:


Der 100 Ohm Widerstand dient sozusagen als Shunt, praktischerweise hab ich ein 100 Ohm Spindelpotentiometer verwendet, um gleichzeitig einen Spannungsteiler zu haben, da der Voltmeterbausatz ja max. 1 Volt Spannung verträgt.
Die 5 Volt Spannungsversorgung hab ich mit einem normalen Spannungsregler hergestellt.

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