Wellendichtringe Getriebe undicht

Liebe SGAF Schrauber-Freunde!
Heute habe ich, um die Antriebswelle an meinem Ali von 2002, 1,8T Sport FR rechts für den Radlagerwechsel besser zur Seite legen zu können, die Motorabdeckung/Unterboden demontiert. Wie ihr wisst, habe ich im späten Herbst die Flansch/Steckwelle revidiert (Meyle-Hamburg). Den mitgelieferten Wellendichtring von Meyle konnte ich FR rechts nicht verwenden, weil ein Freund von mir in die Werkstatt kam und draufgestanden ist… Da mein Ali schon recht lange FR links beim Antriebswellenflansch einen leichten Oelverlust hatte, habe ich zwei Wellendichtringe von Victor Reinz gekauft. Der Wechsel der Flansch/Steckwelle ging ohne Probleme, somit war der Zeitpunkt gekommen, den Flansch FR links auch zu demontieren.
Zur Montage der Wellendichtringe hat mir ein Freund noch das richtige und passende Druckstück ausgeliehen, für die linke Seite habe ich noch extra einen Adapter gebaut, um mit der Schraubzwinge möglichst mittig drücken zu können.
-Und heute nun das böse Erwachen! FR links ähnlicher Oelverlust wie vorher, FR rechts Flansch/Steckwelle starker Oelverlust, Motorabdeckung ölig.

Ich frage mich, wo das Problem liegt? Es gibt eigentlich drei Varianten. Die Dichtringe von Victor Reinz taugen nichts, beim Drücken mit der Schraubzwinge werden die Flansche leicht schräg eingedrückt und dabei gehen die Dichtringe kaputt oder der Reparatursatz von Meyle ist am Flansch ungenau gefertigt und leckt am Wellendichtring.
-Letzteres kann ich fast nicht glauben, weil ja die linke Seite mit dem Originalflansch auch leckt…

Ich weiss im Moment wirklich nicht, wo ich ansetzen soll. Eine Möglichkeit wäre, bei VW originale Wellendichtringe zu holen und diese nochmals zu ersetzen.
Muss eigentlich das Getriebeöl weg, wenn die Wellendichtringe ausgebaut werden? (Habe vorher das Oel abgelassen, da ich es sowieso tauschen wollte, somit weiss ich das nicht…)

Danke für eure Ideen und Inputs!
Liebe Grüsse
Bernhard

Hallo wob100

Was bedeutet FR?

Cu
redjack

Sorry, „Fahrtrichtung“… :grinning:

Nach längerem überlegen und lesen im Forum, bin ich auf die Schraubenlänge der Inbusschraube des Steckflansches gekommen. Die Auflagefläche für den Wellendichtring am Flansch ist ja ziemlich schmal. Wenn da die Schraubenlänge nicht stimmt, dichtet der Dichtring an der falschen Stelle.
Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dies nicht überprüft resp. gesehen zu haben. Ich habe schon damals in einem Thread geschrieben, dass wenn der Flansch mit der Schraubzwinge an den Anschlag eingedrückt wird, die Schraube an den Anschlag reingedreht, die Schraubzwinge gelöst, der Flansch wieder ca. 2mm rauskommt. -Also an den Anschlag der Schraube rauskommt. Kann das jemand bestätigen, dass dies so korrekt ist?
Besten Dank und Gruss.
Bernhard

PS. Optisch schaut es sehr gut aus von aussen. Man hat nicht das Gefühl, dass die Abdeckung zu weit rauskommt…

Ich hatte den Wellendichtring aus dem Kit genommen und eingebaut. Die Schraube habe ich einfach bis zum Anschlag reingedreht.
Ist tadellos dicht.
Es war auch der Satz von Meyle.
Hast Du mal überprüft ob der Viktor Reinz Wellendichtring 100% dieselbe Geometrie hatte wie der mitgelieferte von Meyle?

Danke für die Wortmeldungen. Nein, habe ich leider nicht. Habe heute noch mit einem befreundeten Garagisten gesprochen. Er meinte, dass ev die Position des Dichtrings matchentscheidend sein könnte. Er meinte, dass die Ringe nicht immer bis an den Anschlag gedrückt werden müssen. Ev. Müsse er nur vorne bündig sein. Er achte immer darauf, wie es vorher war. Leider habe ich das nicht angeschaut und habe ihn ganz sicher ganz nach hinten geschoben. Wie war das bei dir?

Der war vorne bündig.
Mitunter ist es auch gar nicht so gut, wenn die Position zu 100% identisch ist, weil an der Stelle die Welle schon eine kleine Nut hat vom alten Wellendichtring.
Normal sollte der Ring ja auch noch intakt sein, wenn sich da mal kurz ein Mensch drauf stellt. Aber das ist ja anscheinend eh zu spät…

Jay ist leider zu spät. Das ist mal eine Aussage, die mir entscheidend weiterhilft, danke! Vorne bündig! Ich gehe jetzt in die Werkstatt und bin gespannt, wie ich ihn positioniert habe…

Also, habe rechts die Sache analysiert. Der Dichtring hat eine Breite von 8mm. Der Sitz eine Tiefe von 9mm.
Der erste Milimeter des Sitzes ist um 45 Grad angefast. Aus meiner Sicht muss der Dichtring an den Anschlag montiert werden. Auf dem Steck-Teil gibt es auf der Lauffläche leichte Einlaufspuren. Der Simmer läuft dort nicht mittig, sondern leicht innen. Wenn man aber bedenkt, dass das Teil nach innen „federn“ kann, ist es ok so.
Die Schraubenlänge von Meyle ist identisch mit der originalen von VW. Habe diese lustigerweise noch beiseite gelegt. An dem kann es auch nicht liegen.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich kann beim Willen nicht sagen wo das Problem liegt. Da der Flansch auf der FR (Fahrtrichtung) links auch undicht ist, wo ich ja auch einen neuen Ring verbaut habe, muss es fast an den Wellendichtringen liegen oder an meiner Montage. Aber gefühlvoller und feiner kann man die nicht einsetzen…Ich habe sogar ein absolut passendes Druckstück…
Werde wieder berichten, wenn die neuen Ringe verbaut sind.
Ich wünsche einen schönen Abend!

Vielleicht noch ein Schwank von unserem letzten Sharan, da war auch die Steckwelle abgenudelt, liegen geblieben ADAC…

Hab die Meyle Zwischenwelle mit Steckwelle geholt. Ich erinnere mich, dass die beiliegende neue Dichtung so garnicht passen wollte. Hab darum die alte eingebaut…

Leider hab ich die übrig gebliebene Dichtung mit den alten Teilen entsorgt…

Bringt Dir jetzt nix, aber vielleicht liegt es tatsächlich am der Dichtung…

Ist die Kopfgröße der Schraube, die Kopfform und der Übergang zum Schaft identisch? Da kann man locker 2mm Unterschied rausholen.

@maulhure
Du meinst schon den Wellendichtring? Was hat nicht gepasst, der Aussendurchmesser?

@SaZ
Ja, total identisch. Schauen, wenn eingesteckt, beide 7mm raus…

Ich glaube ich wollte die beiliegende Dichtung zwischen Steckwelle und Zwischenwelle anbringen. Da passte sie nicht.

Hallo Forum
Hier ein kleines Update zum Problem für die, die mitlesen oder sich auch Gedanken machen oder gemacht haben.

Grundsätzlich kann ich heute Donnerstag sagen: Stand der Dinge, Augenringe! :joy:

Was ist seither gelaufen? Verschiedene Jungs rund um das Thema haben sich gedanken gemacht und analysiert, wo es immer ging. Problematisch ist hier in der Schweiz im Moment die Beschaffung der Wellendichtringe für das „EHJ“ -Getriebe in der Dimension 60/74/8. OEM 02M 301 189 G wurde mir von verschiedenster Seite als richtig bestätigt.
Obschon wir beste Beziehungen haben, dauert es oder es kann jeweils nur ein Stück von einem Produkt geliefert werden. Ob da Corona, Suez oder die Seltenheit der Grund ist, keine Ahnung. Auffällig ist, dass Dichtringe von VW optisch völlig anders ausschauen als die von elring oder victor rainz.

Was habe ich bis jetzt gemacht? Am Dienstag erhielt ich einen Dichtring von elring. Dieser machte von der Haptik her einen sehr guten Eindruck. Ich war voll motiviert und habe ihn rechts, also Flansch/Steckwelle eingebaut, 1mm weniger tief als vorher, mit dem Resultat, dass ich nach 10km Probefahrt deutlichen Oelverlust habe…
Am Mittwoch erhielt ich dann zwei Ringe von VW, also original. Um 15’30 habe ich mit dem Einbau begonnen und war mit beiden Seiten um 19’00 fertig. :laughing: Mann hat ja jetzt Routine…
Heute Morgen Probefahrt (30km) mit dem Resultat: linke Seite (Originalflansch) trocken, rechte Seite der übliche Verlust (für 30km ziemlich stark…)

Was ist jetzt weiter geplant? Ich fahre jetzt Samstag/Sonntag ca. 200km Autobahn. Dann schaue ich am Montag wie es ausschaut, insbesondere ob die linke Seite immer noch trocken ist.
Wenn dem so ist, werde ich über meinen Freund mit freier Werkstatt einen neuen Reparatursatz für die rechte Seite ordern. Er hat sich schon erkundigt, das Teil wäre von Löbro. Kenne zwar die Marke überhaupt nicht aber der Einbau eines neuen Satzes ist irgendwie meine letzte Option…Verwenden würde ich hier einen Ring von VW (wie links) Wir haben sonst keine Idee mehr.

Diskutiert wurde auch noch das Spiel im Getriebe, das ab und an vorkommen soll. Wenn aber die Teile eingebaut sind, kann man da rüttlen wie man will, da ist nix mit Spiel. Zudem würde mich dies wundern, das Auto hat erst 130’tkm auf der Uhr, wurde von mir neu gekauft (ich weiss also haargenau was gelaufen ist) und wurde nur auf Mittel und Langstrecken genutzt. Also kein Einkaufs-/Kindergarten oder Randstein-Alhambra…Zudem ist es auch kein Diesel (Drehmoment) und es werden auch keine schweren Lasten gezogen. Er hat zwar eine AHK, mit dieser wird nur ab und an der Grüngutanhänger gezogen (750kg). Bedenken muss man auch, dass vor der eigentlichen Reparatur/Austausch Meyle rechts, die alte, originale Steckwelle am Wellendichtring absolut trocken war…

So, dies wären die News. Ich bin also immer noch zu 50% ratlos.
Inputs oder Ideen sind natürlich willkommen.
Beste Schraubergrüsse.
Bernhard

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Noch eine Frage Leute. Als ich den Meyle-Satz verbaut habe, habe ich gleichzeitig einen Oelwechsel (Getriebe, logo) gemacht. Ohne mit der Füllstandschraube zu arbeiten, habe ich 2,5 Liter, gemäss den Angaben der Konfiguratoren von Liqui Moly und auch Motul, eingefüllt. Könnte es sein, dass ich z.B. jetzt 0.5 Liter zu viel Oel im Getriebe habe, weil die Angaben der Hersteller nicht stimmen? Hat jemand eine verlässliche Uebersicht, wie viel Oel in das Sechsganggetriebe EHJ reinpasst? In der Reparaturanleitung „So wirds gemacht“ ist dies nicht schlüssig zu sehen.
Besten Dank!

Moin Bernhard,

ich vermute mal, dass das Getriebe nicht komplett leer war.
Wenn man ein neues, oder ein repariertes Getriebe einsetzt, dann mögen die 2,5 Liter ja hinkommen, aber mir wäre das zu heiß, ohne nachzuschauen, wie voll es ist.

Gruß,
Hinki

Ist beim Getriebe nicht seitlich eine Schraube wo man auffüllen muss bis es überhäuft? Beim Golf 3 war es so.

Hallo zusammen. Die Ablassschraube sitz hinten unten. Wenn er vorne aufgebockt ist, ist die Ablassschraube wirklich am tiefsten Punkt ich habe das heute noch überprüft. Die Niveauschraube ist dann vorne am Getriebe. Vielleicht müsste ich das Auto mal ganz gerade aufbocken und die Niveauschraube öffnen…Wäre ja der Hammer, wenn da nur zu viel Öl drin wäre…

Liebe Forum-Schrauber!
Hier noch mein abschliessender Bericht zum Problem. Nach dem ich mich letzte Woche nochmals beim Meyle-Support erkundigt hatte, ob der von mir verbaute Reparatursatz zum EHJ/6-Gang Getriebe passt und dies bestätigt wurde, habe ich letzten Freitag noch folgendes gemacht: -Auto ausniveliert und die Niveauschraube/Getriebeöl geöffnet, Resultat: Ölstand korrekt. Dann habe ich nochmals am Steckwellensatz von Meyle den Wellendichtring getauscht (das 3. Mal…). Resultat nach einer kurzen Fahrt durch’s Dorf -undicht.

Nun hat mir mein Freund mit einer freien Werkstatt gestern einen neuen Reparatursatz besorgt, den ich heute eingebaut habe (mit originalem Wellendichtring). Resultat nach ca. 30 Kilometern -ENDLICH TROCKEN!!!
Der Reparatursatz ist von der Firma „Spidan“, die ich so nicht kenne und wahrscheinlich bei einer entsprechenden Auswahl niemals ausgewählt hätte. Wenn man die beiden Reparatursätze von Meyle und Spidan verglichen hat, waren kleine Unterschiede in der Art der Fertigung feststellbar, die wichtigen Masse waren aber identisch. Wieso ich aber mit dem Ersatzteil von Meyle Probleme hatte, kann ich nicht sagen und dies ist doch irgendwie beunruhigend. Ich versuche bei solchen Vorkommnissen immer etwas mitzunehmen und zu lernen. Hier scheint es einfach mit Glück oder dem glücklicheren Einkauf zu tun zu haben…
Ich hoffe, dass eure Schrauberprojekte problemloser verlaufen! Ich jedenfalls habe für den Moment „ausgeschraubt“ und muss wieder neue Energie tanken! Vielleicht mit einem guten Bier heute Abend… :joy:
Beste Schraubergrüsse
Bernhard

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Warum hast Du Dir bei Meyle nicht einfach einen neuen Wellendichtring besorgt?
Mit dem dem Kit beiliegenden Wellendichtring ist der Kit von Meyle bei mir von Anfang an trocken.
Du hast jetzt ein komplettneues Kit mit dem dazu gehörigen Wellendichtring eingebaut.
Danach hat es funktioniert.
Oder sehe ich das falsch?