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Moin,
die 40A Absicherung werden wahrscheinlich völlig ausreichend sein, denn die Leistungsangaben sind bei solchen Dingern oft schöngerechnet, d.h. sie kommen eher aus der Marketingabteilung und weniger aus der Entwicklungsabteilung. Die Endstufenleistung ist ja mit „max.“ angebenen und dann noch nicht mal, an welcher Lastimpedanz. Solche löchrigen Angaben lassen vermuten, dass die angegebene Leistung in der Praxis nicht rauszukitzeln ist. Daher meine Vermutung, dass die 40A Sicherung völlig ausreicht.
Ich bin ja beruflich täglich mit Endstufenleistung in der Audiotechnik konfrontiert. Nach all den Jahren im Job glaube ich daher keinen Angaben mehr, wenn hier nicht die Art der Messmethode angebenen ist. Also Leistungsangabe nach RMS, AES oder zumindest Sinus.
Ich will die 900 Watt nicht kleinreden, aber das wird aller Wahrscheinlichkeit nach eine Leistungsabgabe sein, die - wenn überhaupt - nur sehr, sehr kurzzeitig zur Verfügung steht und damit in der Praxis kaum eine Bedeutung hat.
Da hohe Endsutfenleistung im Fahrzeug mit 12V Bordnetz nur relativ aufwändig bereitgestellt werden kann (schließlich muss die interne Betriebsspannung in der Endstufe um ein Vielfaches höher sein, als 12V Bordspannung, wenn man mehrere 100W raushauen will), würde ich Wert auf einen Lautsprecher legen, der einen hohen Kennschalldruck hat, damit man nicht so viel Leistung reinpumpen muss. Man muss sich mal überlegen, dass „nur“ 3dB mehr beim Kennschalldruck nur noch die halbe Endstufenleistung benötigt, um am Ende die gleiche Lautstärke rauszukriegen, wie bei einem Lautsprecher, der mit 3dB weniger angegeben ist. 6dB mehr sind dann nur noch ein Viertel der benötigten Endstufenleistung usw.
Da kann man wirklich 'ne Menge Pegel rausholen. Leider haben die meisten Autolautsprecher da eher bescheidene Werte, wenn der Hersteller den Kennschalldruck denn überhaupt angibt. Hohe Leistungsangaben verkaufen sich offenbar besser.
Der Kennschalldruck wird i.d.R. ermittelt, indem man dem Lautsprecher ein Watt elektrische Leistung zuführt und dann in einem Meter Abstand misst, wie hoch der Schalldruckpegel ist. D.h. man erhält einen Wert von z.B. 90db SPL 1W/1m.
Aber wie gesagt, oftmal geht es nur um die Leistung, mit der ein Lautsprecher belastet werden kann. Watt verkauft sich besser.
Das kann man etwas mit PS und Drehmoment beim Auto vergleichen. Jeder Autoverkäufer kennt die PS-Zahl des Autos, das jeweilige Drehmoment oftmals nicht.
Wenn ich es laut haben will, dann würde ich mich nach einem Lautsprecher von 95dB SPL 1W/1m oder mehr umschauen, damit ich nicht so viel elektrische Energie verbraten muss. Das ist z.B. das A und O im Profibereich (Beschallung von Konzerten), denn bei einem 3db leiserem Lautsprecher müsste die doppelte Anzahl an Endstufen rangekarrt werden - ums mal ganz platt zu sagen. Das ist ein echter wirtschaftlicher Faktor (mehr Energie aus dem Stromnetz, mehr Abwärme bei den Amps, mehr Transportvolumen usw. wenn man leisere Lautsprecher verwendet).
Ich will damit nur andeuten, dass es beim Lautsprecher Parameter gibt, die erheblichen Einfluss darauf haben, was man auf der elektrischen Seite an Aufwand treiben muss, um ordentlich Lautstärke rauszuholen.
Gruß
Meschi