Stromversorgung beim Camping - Kraftwerk Sharan

Holla!

Also, ich werde mit dem Sharan öfter mal auf Festivals sein, und da brauch ich eine gewisse Stromversorgung vom Auto. Handyakkus, Kameraakkus, evtl mal eine Viertelstunde am Laptop, sowas halt. Nix Wildes, keine Dauerversorgung von Verbrauchern. Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich das am elegantesten löse und wollte mal Anregungen sammeln.

  1. Klar ist das ich die 12V Steckdose im Heck wohl „umdeichseln“ muss auf Dauerstrom. Wie und wo kann man das am elegantesten erledigen?

  2. Ich hätte gerne noch eine zusätzliche Batterie unter dem Beifahrersitz verstaut. Ich hab das Fach noch nicht ausgemessen, aber auf Fotos sieht es eher danach aus als ob da nur eine kleine reinpasst. Frage ist wie man das verkabelt.
    – Ziel sollte sein das ich zuerst die Energie der Zusatzbatterie verbrauche und die Starterbatterie in Ruhe gelassen wird. Gleichzeitig soll die Batterie aber schon bei der Fahrt aufgeladen werden. Kann man die so in die Bordelektrik verbauen, das bei der Fahrt beide genutzt/geladen werden, ich aber im Stand per Schalter oder so die Hauptbatterie abklemme?

Oder wäre es einfacher wenn ich einfach die Batterie unter den Sitz setze, von da ein Kabel für eine zweite 12V Dose ziehe, und die Batterie dann immer vor der Benutzung auflade? Wenn ja, wie? Könnte ich die einfach bei der Anfahrt zum Camping z.B. über die Original 12V Buchse aufladen, dann abklemmen und quasi autark arbeiten lassen?

Wie berechnet sich eigentlich der Verbrauch? Wenn ich z.B. eine 45Ah Batterie habe, und einen USB Ladeadapter betreibe der sagen 5V / 1000mAh ausspuckt, wieviel Ah verbraucht der in x Stunden? Genau 1Ah weil 1000mAh oder weniger, weil es nur 1000mAh bei 5V, nicht 12, sind?

Wer ist wohl der ideale Ansprechpartner für solche Arbeiten (mit Strom mach ich nix selber)… Kriegt das jede Werkstatt gewuppt, oder ist der Autohifhfritze besser geeignet weil er das wohl schon n paar Mal gemacht hat (im Ggs. zur Werkstatt für die das vermutlich ein ungewöhnlicher Auftrag wäre).

#1

Hallo,

mit deiner Verbrauchsberechnung bist du schon auf dem richtigen Weg.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Dein USB-Adapter transformiert deine Bordspannung runter auf 5V. Dabei kann er max. 1A am Ausgang bereitstellen.
Da die Bordspannung aber 12V beträgt, belastet der Adapter die Batterie nur mit ca. 0,5A.

Das ist jetzt zwar eher theoretischer Natur, denn er verbraucht etwas mehr, Verluste sind beim transformieren immer da.
Aber so kannst du zumindest überschlägig mal deinen Verbrauchsbedarf zusammenrechen.

Und dann kommt es weniger auf die Ah-Zahl an (hier 45Ah), denn die besagt nur, dass die Batterie (in diesem speziellen Falle)
den Adapter für 45Ah * 0,5A = 90 Stunden mit der erforderlichen Spannung versorgen kann.
Die Batterie liefert für einen kürzeren Zeitraum einen sehr viel höheren Strom (Kaltstartstrom z.B. 300A)

Vorschlag:
Berechne erst mal den anvisierten Gesamtverbrauch, schlage dann noch eine Sicherheitsreserve von 10-15% oben drauf
und dann weisst du, wieviel Strom deine Batterie liefern muss.
Dann gehts erst ans ausmessen, und ich glaube unter den Beifahrersitz passt eine größere Batterie als nur eine 45Ah.
Musst du mal exakt ausmessen.

Um das Ganze dann ans Bordnetz anzuschließen.
Ich meine mal etwas von Ladegeräten gelesen zu haben, die mann an die Bordsteckdose stecken kann.
Evtl. lässt sich die Zweitbatterie so elektrisch integrieren.
Hier im Forum habe ich auch schon einen Beitrag vom Einbau einer 220V Steckdose unter dem Frontstoßfänger gesehen.

Eine elegantere Lösung wäre allerdings nur mit Löten (Stichwort Schottky-Diode) zu realisieren.
Je nach Schaltung/elektrischer Einbindung würde die Zweitbatterie dann auch von der Lima geladen.

Viel Erfolg… und halt uns auf dem Laufenden.

edit:
meine Steckdosen hinten haben Dauerstrom (BJ 1999)

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#2

Moin!

Mit Batterie unter dem Beifahrersitz könnte es knapp werden. Du müsstest dir mal die Höhe ausmessen und wirst dann nur eine Batterie mit geringer Bauhöhe einsetzen können. Ich habe die Werksseitig verbaute Zweibatterie und da ist dann eine Kuststoffwanne eingesetzt - die beim Freundlichen aber unerschwinglich teuer ist.
Zur Aufladung wird ab Werk ein Trennrelais eingesetzt, welches über den X-Kontakt (=laufender Motor) gesteuert wird. Motor aus = getrennt; Motor an = beide Batterien verbunden. Damit werden auch beide gleichzeitig geladen.
Die Idee aus #1 mit der Schottky-Diode ist nicht verkehrt. Ansonsten gibt es im Handel extra Ladegeräte für Zweitbatterien und auch Bausätze z.B. von ELV. Das erfordert natürlich etwas Begabung mit dem Lötkolben.

Die Steckdose(n) im Kofferraum liegen ab Werk auf Dauerplus. Hier müsstest Du eine neue Leitung von der Zweitbatterie ziehen, wenn Du die unabhängig von der Starterbatterie betreiben möchtest.

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#3

Danke schonmal für eure Hilfe!

Ich hab mir jetzt drei Seiten angeguckt auf denen was zur Schottky Diode steht, aber geschnallt was die nun macht hab ich immer noch nicht. Wiki ist fast eine Doktorarbeit zum Thema, aber was die Schottky nun anderes macht als eine reguläre Diode versteh ich immer noch nicht.

Mach ich, und danke für den Hinweis. Bei meinen letzten beiden Kisten musste ich das immer teuer umbauen lassen…

Das versteh ich logisch gerade nicht. Wenn Da noch zusätzlich eine Wanne eingebaut ist nimmt das doch mehr Platz weg? Oder ist der Hohlraum unter dem Sitz bei Zweitbatterie ab Werk von vornherein ganz anders (größer) geformt als bei den normalen Fahrzeugen? Was für eine Batterie ist bei Dir drin?

Ich muss bevor ich zum Ausmessen komme wohl erstmal sehen ob ich das nötige Werkzeug hab um den Sitz rauszuholen.

#4

Für den Ausbau des Sitzes brauchst du nur eine 13er Nuss,
oder einen 13er Schlüssel.
Vorne und hinten ist die Konsole jeweils mit zwei Bolzen festgeschraubt.

Schottky-Dioden:
(grundsätzliche Funktion einer Diode)

Die lassen den Strom nur in eine Richtung durch (Durchfluss-Richtung).
----> Diode ----->
Zurück kann der Strom nicht mehr (Sperr-Richtung).
Diode ---->
Aber das Bordnetz soll keinen Strom von dieser Batterie entnehmen (Sperr-Richtung).

#5

Ja, Zweitbatterie-Lader hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Ich schau nochmal bei mir im Keller - ich hatte da mal nen ELV-Bausatz (wird aber etwas dauern).

Bei originaler Zweitbatterie wird quasi ein Loch in den Boden unter dem Beifahrersitz geflext und ein Kasten eigebaut, der noch deutlich nach unten reicht. Damit hat man mehr Platz. Verbaut ist eine 60 Ah Batterie (Starterbatterie vom Golf IV laut Teilenummer).

Zur Demontage der Sitze brauchst Du allerdings eine Vielzahnnuss in Größe 10 war das glaube ich. @Odin2: Der TE hat schon den SGA II, da gibts neue Schrauben mit Vielzahn-Kopf.

#6

Alles klar, was eine Diode macht ist klar, eine Schottky macht also nix anderes, sondern ist nur für hohe Ströme/Spannungen ausgelegt. Jetzt macht das Sinn.

[quote"]
Ansonsten versuch doch mal solche fertig konfektionierten Teile zu recherchieren.
so etwas wie das hier z.B.
www.conrad.de/ce/de/product/856040/IVT-Zweitbatterielader-12-V80-A?ref=list
[/quote]

Na, das trifft den Nagel schon ziemlich gut auf den Kopf finde ich. Danke für den Link, da werde ich mal weitersuchen. Mit so einem Bauteil könnte ich auch gut damit leben wenn beide Batterien genutzt werden, da ja beim Erreichen der kritischen Grenze getrennt wird. Das wäre ideal.

Danke auch an silberwolf für die Erklärung bzgl. der Zwietbatterie ab Werk, jetzt versteh ich was Du meinst mit „Batteriekasten“.

#7

Moin,

hier muss ich noch mal nachfragen. Ist das wirklich so, dass die Spannung in diesen USB Adpatern runtertransformiert wird oder wird sie nicht einfach runtergeregelt mittels Längsregler oder Festspannungsregler? Letzteres ist die wesentlich einfacherer Lösung (und daher wohl bei preiswerten Adaptern die Technik, die eingesetzt wird, schätze ich mal).

Runtertransformieren würde bedeuten, dass die Gleichspannung zerhackt wird (-> wir Wechselspannung draus gemacht), dann über einen kleinen Trafo oder zumindest einer kleinen Induktivität gejagt und anschließend bei Trafoversion wieder gleichgerichtet und gesiebt wird. Erheblich mehr Aufwand, nicht nur um die reine Funktion zu erreichen, sondern auch um Störstrahlung zu eliminieren, denn das ist sonst schnell ein ungewollter Funksender :wink:

Wenn die Spannung nur klassisch runtergeregelt wird, dann geht mindestens der Strom rein, der auch am Ende „gezapft“ wird. Also 1A raus, heißt mind. 1A einspeisen.

Das wäre dann die doppelte Stromentnahme an dieser Stelle gegenüber der 0,5A, bei Volllast versteht sich.

Kann aber auch sein, dass die USB-Adapter anders arbeiten. Nehme ich aber aufgrund des geringen Preises nicht an, denn geringer Preis heißt oft einfach Technik.

Weiß da jemand genaueres?

Gruß
Meschi

#8

Oft ist es tatsächlich so, dass die Adapter mit einer Stromabgabe von 1 A auch die selbe Stromaufnahme haben. Ist mir auch irgendwann mal aufgefallen. Ich hatte das mal nachgemessen und das kam auch in etwa hin. Spricht dann für Meschis Theorie.

#9

Ich kann sonst nachher auch mal so’n Dingen nachmessen. Dann wissen wir’s. Ob’s dann bei allen Modellen und allen Herstellern gleich ist, wissen wir dann natürlich nicht. Aber es ist wohl zu 99% davon auszugehen.

Gruß
M

#10

Moin,

für den anfangs beschriebenen Anwendungszweck werfe ich mal den Begriff „Powerpack“ in die Runde. Gibt es ab ca. 40€ in jedem Baumarkt, hat meist so ab 17Ah, mit Arbeitsleuchte, Kompressor, 1 bis 2 12V Steckdosen. Kann einfach mit nach Hause genommen werden und am Netz aufgeladen werden. Zum Teil gibt es welche, die auch während der Fahrt über die Bordspannung im Auto aufgeladen werden können.
Alles in allem wohl eine kostengünstige Alternative.
Gruß
holger

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#11

Das Problem an den Dingern ist nur, dass die billigen nicht viel taugen. Da ist dem TE mehr geholfen, wenn er ein paar Blei-Gel Akkus unter dem Beifahrersitz verbaut. Die werden dann während der Fahrt geladen und sind absolut wartungsfrei.
In dem vorhandenen Platz müsste man dann locker auf 40 Ah kommen.

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#12

Hab jetzt gerade mal die Klappe angehoben und am Sitz vorbei reingelinst, viel Platz ist da echt nicht. Werde nachher mal die Tiefe ausmessen, aber vermutlich ist die Idee mit Bleigelakkus die einzig praktikable wenn man noch die Volle Beweglichkeit des Sitzes nutzen will. Danke für die Ideen bisher, ich halt euch auf dem Laufenden.

#13

Moin,

wenn ich mir den Erstbeitrag dieses Threads so durchlese, dann kommen die Vorschläge wie „mit Kanonen auf Spatzen schiessen“ vor. Nichts für ungut, aber paracelsus will doch nur mal kurz Strom für’s Laptop haben oder mal ein Handy laden und nicht endlos Strom aus dem System ziehen (auch wenn die Überschrift was anderes vermuten läßt).

Daher würde ich für eine frische und nicht zu kleine Fahrzeugbatterie plädieren, ein ordentliches Ladegerät und ein Starthilfekabel im Auto mitführen.

- Die frische Batterie mit ordentlich Kapazität sollte sowas eigentlich locker wegstecken.

- Wenn die Möglichkeit besteht, an eine Netzsteckdose zu kommen, könnte man mal schnell nachladen.

- Wenn die Sache dann doch mal überstrapaziert wurde, dann muss man mal um Starthilfe bitten, was bei einem Festival sicher kein Problem darstellen sollte.

Eine zweite Batterie einbauen usw. halte ich für „nur mal ein bisschen Strom für mal kurz Laptop oder Handyladen“ echt für Overkill.

Gruß
Meschi

#14

Muss Meschi zustimmen!
Meiner Meinung nach wäre das einfachste einen 2ten (oder auch 3ten) Laptop Akku kaufen und den Zuhause aufladen, dann müsste doch genug Saft Dasein um kurz ins Internet zu gehn und sogar das Handy zu laden.
Denke mal das ist auch die billigste Variante.

Gruß Roman

#15

Hallo paracelsus
Habe mir eine Zweitbatterie eingebaut, für, in erster Linie, die Innenbeleuchtung, habe das Radio auch noch angeklemmt, etwas später auch noch die hinteren Steckdosen, Hintergrund, habe das Fahrzeug sauber gemacht und dabei war die Beleuchtung immer an, so nach 3 Stunden fertig und Batterie war leer.
Die hinteren Steckdosen anzuklemmen ist kein Problem, denn die Originalezuleitung, unterm Beiferersitz, kappen, Blindlegen und neus Kabel, von der Zweitbatteri ziehen, fertig.
Habe eine, glaube ich, 24 Ah Gelbatterie, Kühlbox angeschlossen, zieht 4 A, nach 4 Stunden war die Batterie auf die Hälfte runter.
Habe es so gemacht click.gif

Hat ca. 4 Stunden gedauert.

Viel Erfolg

Ben2011