Motorschaden

Wer kann mir helfen ?

Ich habe einen kapitalen Motorschaden. Eine Einspritzdüse ist wohl festgegangen. Dies hat sich bereits seit längerem im Kaltlauf bemerkbar gemacht. Leider hat man den Fehler trotz meines Hinweises bei der letzten Inspektion nicht ernstgenommen. Nun hat wohl die Düse ständig eingespritzt, die Folge ist ein Loch im Kolben. Die Düse hat sich aufgelöst, Teile davon führten zu tiefen Riefen im Zylinder sowie im Zylinderkopf.

Mein KFZ hat jetzt 80.000 km gelaufen und ist vier Monate über die Garantie. Weder VW noch die Werkstatt wollen die Kosten von geschätzen 6000,00 ganz noch teilweise übernehmen. Wer hat in solch einem Fall eine Kulanzregelung bekommen ?

Viele Grüße an alle Leidgeplagten !

Wolfgang Tober

#1

Oh Mann, ich fühle mit Dir!

Es sieht meiner Meinung nicht gut aus, Garantie ist rum und der Werkstatt tatsächlich nachzuweisen, dass Hinweise nicht beachtet wurden, ist schwer (oder gibt es hier etwas schriftliches im Inspektions-Auftrag??). Ansonsten zeigt VW offenbar wieder mal sein „vorbildliches“ Kulanzverhalten :cry: :cry: :cry:

Ich würde hoffen, dass ein Leserbrief an die Fachpresse weiterhilft. Auf viel mehr kann man wohl nicht hoffen.

Meschi

#2

jap,sehe ich auch so!

ein freundliches schreiben an vw und wenn das nicht hilft…

eins an die presse

(autobild etc)

#3

Ich fuehle mit Dir! 6000 Euro liegen vermutlich nicht in Deiner Portokasse rum. 6000 Euro hoert sich fuer mich nach ATM mit Einbau an.

Frage an die Wissenden: Laeuft der Kolben bei SGA nicht in einer Zylinderlaufbuchse, die man wechseln koennte?

Gedanke: Neue Zylinderlaufbuchse, neuer Kolben mit Ringen, neues Pleuellager, neues PD-Element => weniger als 6000 Euro?

Dieselsmell

#4

Moin,

auch ich fühle mit dir,

sonst kann ich echt nur sagen Sauerrei :twisted: :twisted: :twisted:

Hast du die Reklamation des PD-Elementes irgendwo noch schriftlich auf einen Auftrag vermerkt oder hast du es nur mündlich erwähnt ???

Ich würde als erstes einen entsprechenden Brief mit Fristsetzung an VW schreiben und so bald dort keine erwünschte Antwort kommt die Fachpresse hinzu ziehen. Ist ja ne tolle Werbung für den TDI Motor.

Eine Frage hätte iach aber noch, wie hat sich das bei dir schon früher angekündigt im kalten Zustand ??

#5

no chance

keine büchse! alles ein teil :?

#6

Hallo Wolfgang,

ich fuerchte, ich kann Dir nicht allzuviel Hoffnung machen, dass VW Deinen Schaden auf Kulanz beheben wird. Fuer VW wird Dein Schadensbild nach dem Kollaps eines wie auch immer getunten Motors aussehen. Wenn VW die Kulanz fuer einen Motor mit diesem Schadensbild ablehnt, wird diese Annahme bei vielleicht 8 Schadensfaellen berechtigt sein und 2 Kunden voellig zu unrecht bestrafen. Ich wuerde Dir daher raten, Chompers Rat mit der Fristsetzung an VW lieber nicht anzunehmen und den Kulanzantrag stattdessen auf die freundliche Art stellen. Vielleicht sind detaillierte Fotos dabei hilfreich, VW zu ueberzeugen, dass die Ablehnung des Kulanzantrages Dich ohne jegliche Mitschuld treffen wuerde.

Ich glaube nicht, dass eine der Einspritzduesen „festgegangen“ ist. Wenn eine Einspritzduese frisst, wird etwas mehr Kraftstoff aber unter sehr geringem Druck in den Zylinderraum tropfen. Da dieser Kraftstoff nur sehr unvollstaendig verbrannt werden kann, wird der unter niedrigem Druck zuviel eingespritzte Kraftstoff sehr viel Rauch verursachen, aber nicht zu einem Loch im Kolbenboden fuehren. Eine staendige Hochdruck-Einspritzung kann es nur beim Common-Rail Einspritzsystem geben.

Ich glaube eher, dass der Duesenschaft gerissen ist. Bei jeder Einspritzung hat sich der Riss in der Duesenspitze etwas geoeffnet und unter sehr hohem Druck stehender Diesel ist direkt auf den Kolbenboden gepritzt worden. Der Kolbenboden ist dann auf der Auftreffflaeche des Strahls irgendwann durchgebrannt. Vielleicht ist durch den Riss zusaetzlich noch gering verdichteter Kraftstoff eingespritzt worden, was die Aenderung des Motorgeraeusches erklaeren koennte.

Dann bleibt natuerlich die Frage wie es denn zu Duesenbruechen kommen kann. Dazu folgende Theorie:

Beim Pumpe-Duese Einspritzsystem ist der Einspritzdruckverlauf in etwa dreieckig. Die Einspritzung startet bei geringem Druck und endet bei hohem Druck. Beim Diesel steigt die Motorleistung, wenn man mehr Kraftstoff einspritzt. Um einen Motor zu tunen, muss man daher nur das Einspritzsystem dazu bringen, mehr Kraftstoff einzuspritzen. Einige Forums-Mitglieder hier haben aus dem 115 PS TDI durch Tuningmassnahmen 155 PS oder sogar mehr herausgeholt. Das Pumpe-Duese-System hat derzeit von allen Einspritzsystem mit maximal etwa 2000 bar das hoechste Druckniveau. Das Common-Rail Einspritzsystem bringt es dagegen momentan nur auf 1600 bar. Man kann sich nun durch einfachen Dreisatz ausrechnen, dass der Einspritzdruck von 2000 auf 2700 bar ansteigt, wenn man die Motorleistung von 115 auf 155 PS steigert. Es keine Frage, ob die Duese dieses Druckniveau aushaelt, sondern nur wie lange, wenn nicht etwas anderes vorher schlapp macht. Bei einer km-Leistung von 40000 pro Jahr kann man davon ausgehen, dass Du sehr viel Autobahn faehrst. Auf der Autobahn ist es am einfachsten, die maximale Leistung des Motors und somit den maximalen Systemdruck auszunutzen. Egal ob der Motor getunt ist, oder nicht, ist es daher am wahrscheinlichsten, dass eine Duese bricht, wenn man viel Autobahn faehrt.

Ich moechte Dich hier ganz bestimmt nicht beschuldigen, dass Dein Sharan getunt ist!! Es ist nur eine Theorie, dass der Kolbenboden durchgebrannt ist, weil die Duese zuvor gebrochen ist und die Duese kann durchaus auch durch einen Materialfehler gebrochen sein!! Ich moechte Dich nur darauf hinweisen, dass dieser Fehler bei einem getunten Fahrzeug wahrscheinlicher ist als bei einem ungetunten. Ich schaetze mal, dass 20% aller TDIs getunt sind. Da kann man sich ausrechnen, mit wieviel defekten Getrieben, Einspritzsystemen und Motorschaeden VW innerhalb und ausserhalb der Garantiezeit konfrontiert wird, die nachweislich auf (Hinterhof)-Tuning zurueckzufuehren sind.

Ich hoffe, dass meine Theorie Dich nicht entmutigt, sondern Dir hilft, Deine Situation einzuschaetzen und druecke Dir die Daumen, dass VW kulant ist. Natuerlich kann ich auch nicht ausschliessen, dass ich einen Gedankenfehler gemacht habe und bitte fuer diesen Fall von wissenderen Forumsmitgliedern um einen entsprechenden Hinweis.

In diesem Sinne

Dieselsmell

#7

Hallo Leute Ich hab seit längerer Zeit Probleme mit meinem AJM 115PS PD Diesel (Golf4 Variant) .

Dies Symptome sind folgende:

-ungewöhnliches leicht dreieckiges Motorengeräusch im Leerlauf

(Ruhiglaufregelung versucht das defekte PD Element

auszuregeln, wurde mir so erklärt klingt auch logisch)

Zusätzlich kommt noch ein klackern hinzu, klingt ähnlich einem

defekten Hydrostößel eines ein/auslaßventils. Im Innenraum

hörbar,kann aber auch tatsächlich eines sein, hab noch nicht

die vollständige Diagnose.

-Zeitweise sehr guter Diesel- dann wieder unerklärlich

hoher Dieselverbrauch und das auch wenn man sich sehr

zusammenreist beim Fahren.

Bei niedrigem Verbrauch ist meist auch das Geräusch im

Leerlauf kaum noch zu hören.

-Später dann ist das Geräusch permanent und ich habe ca. 2l

Mehrverbrauch in der Stadt und ca. 1.5l mehr auf der

Autobahn.

Bei zeitweise 160 km/h hatte ich vorher ca. 5.5-6.5l Verbrauch

später dann zw 6.5-7.5l !

Wenn man 130Km/h fährt kann man fast auch 160 fahren weil

man kaum noch sprit spart mit langsamfahren.

-Bei Temperaturen um die 5Grad + springt der Motor relativ gut

an rußt aber und gibt ein seltsames aussetzendes Geräusch

von sich außerdem braucht der Anlasser 2-3 umdrehungen bis

der Motor anspringt. (sonst 1/2 bis 1 umdrehung)

In der ersten Minute hat man nicht den vollen Drehmoment im

Drehzahlbereich unter 2000U/min man läuft also Gefahr den

Motor abzuwürgen wenn man wie gewohnt einkuppelt.

-Bei -10C springt der Motor fast überhaupt nicht mehr an, er

zieht mehrmals hintereinander los (aussetzend) aber läuft dann

nicht außer man gibt zusätzlich etwas Gas. (Rauchschwaden)

-Nach einer zügigen Autobahnfahrt und kurzem halt an einem

Parkplatz braucht der Motor geschlagene 10

Anlasserumdrehungen um anzuspringen.

Sichere Zeichen für ein Problem der Einspritzdüsen sind deshalb:

-eine vollkommen durchgebrannte Glühkerze verät welcher

Zylinder betroffen ist.

-schlechtes anspringen

-ungewöhnliche Geräusche im Motoraum

-unverhältnismäßig hoher Verbrauch

-bei Bergfahrten höhere Gasstellung notwendig

Drehmomentverlust?

Naja ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt aber wer die Symptome längere zeit ignoriert oder nicht bei zeiten die Werkstatt wechselt riskiert unter Umständen einen Motorschaden.

#8

Ich habe einen kapitalen Motorschaden. Eine Einspritzdüse ist wohl festgegangen. Dies hat sich bereits seit längerem im Kaltlauf bemerkbar gemacht.

Hi.

Wie hat sich das genau bemerkbar gemacht ?

froddy

#9

@dieselsmell:

selten habe ich eine so gute auch für einen laien verständliche darstellung von funktionszusammenhängen zu diesem thema gelesen, prima und danke! :slight_smile:

greetz*, christian

#10

@dieselsmell: sicher, dass ein Tuning den Einspritzdruck erhöht? Ich hatte das so verstanden, dass der Druck bleibt wie er ist, aber länger eingespritzt wird. Ansonsten konnte ich deinem Gedankengang als Laie recht gut folgen =D>

Gruß

Johannes

#11

@Maximus

Beim Pumpe-Düse System hängt der Einspritzdruck

a) vom Durchfluss der Einspritzdüse (Anzahl + Querschnitt der Spritzlöcher)

b) vom Profil der Nockenscheibe (Wie schnell wird der Kolben runtergedrückt)

c) vom Kolbendurchmesser (Elementdurchmesser)

d) von der Einspritzdauer

VW hat die obigen Parameter so aufeinander abgestimmt, dass der maximal zulässige Einspritzdruck von 2050 bar auch bei kaltem Kraftstoff und langer Einspritzdauer nicht überschritten wird. Wenn die maximale Einspritzdauer durch Tuningmassnahmen erhöht wird, wuesste ich nicht, wie man den Einspritzdruck daran hindern koennte, ueber 2050 bar anzusteigen, wenn nicht noch einer der anderen drei Parameter geändert wird.

@ Car

Wenn die Glühstiftkerze Beschädigungen aufweist, stimmt das Strahlbild der Einspritzduese nicht (mehr). Wenn man die als Ersatzteil bekommt, reicht es nur diese zu tauschen. Aus der detaillierten Problembeschreibung schließe ich, dass Du schon länger mit dem Problem herumfährst. Das ist keine gute Idee!

In diesem Sinne

Dieselsmell

#12

@dieselsmell

Noch mal kurz zur Theorie des Einspritzdruckes. Der Druck wird ja letztendlich durch die Abwärtsbewegung, sprich Geschwindigkeit aus Wellendrehzahl und Steilheit sowie die Öffnung der Düse bestimmt. Wird die Düse nun kürzer geöffnet müsste der Druck ansteigen, öffne ich sie länger müsste der Druck abnehmen, im Extremfall wird die Zerstäubung schlechter und er fängt an zu rußen, ein Sympthom schlechten Tunings.

Die im Kolben befindliche Kraftstoffmenge vor Pumpbegin ist ja fix. D.h. desto früher ich die Düse am Ende des Kobens öffene desto geringer sollte der maximal erreichte Druck sein.

Habe ich hierbei einen Denkfehler gemacht?

Gruß,

Peter

#13

Hallo PeVe,

nach Deiner Theorie wäre der Einspritzdruck bei höherer Drehzahl ohne Last am höchsten und unter Volllast am niedrigsten…

Tatsächlich fördert der Kolben aber mehr Kraftstoff als durch die Düse eingespritzt wird. Deshalb steigt der Einspritzdruck bei längerer Einspritzdauer an. Der Einspritzbeginn wird durch das Magnetventil gesteuert. Unbestromt ist das Magnetventil eine Leckstelle, durch die der vom Kolben geförderte Kraftstoff zurück zum Tank abfliesst. Wenn das Magnetventil bestromt wird, wird die Leckstelle verschlossen. Der Druck im PD-Element steigt an, bis der Öffnungsdruck der Düse erreicht ist. Dann beginnt die Einspritzung. Der Druck steigt aber trotzdem weiter an, da weniger eingespritzt wird, als vom Kolben gefördert wird. Die Einspritzung endet, sobald das Magnetventil nicht mehr bestromt, und somit die Leckstelle wieder geöffnet wird. Sobald der Einspritzdruck den Düsenöffnungsdruck unterschreitet, endet die Einspritzung.

Dieselsmell

#14

Hallo WolfgangTober,

Warum willst du deinen Motor tauschen lassen? Such dir einen Instandsetzer oder eine Zylinderschleiferei in deiner Nähe und erläutere diesem dein Problem. Oftmals lässt sich so was instansetzen. Das ist billiger als ein AT-Motor.

Bei mir hat das eine „Zylinder- und Kurbelwellen-Schleiferei“ bei einem Audi Diesel gemacht.Motor komplett zerlegen, 4 Zylinder schleifen, 4 neue Kolben und neue Hauptlager kosteten etwas mehr als die hälfte eines AT-Motors. Dazu kommt dass du eigendlich wieder bei 0 km anfängst.

MfG

HOOpy

#15

Hallo zusammen,
genau daas hab ich jetzt auch gemacht. Aber bei mir war ein Ventil abgerissen und das hat dann den Rest gemacht…
Zylinderkopf gerissen, Hydro war nicht mehr da, lach… einige Ventile krumm…Kolben und Pleuel gestaucht(lies sich nicht mehr über UT drehen) KW verbogen… NW auch hin !!!
Welch ein Glück man doch hat…
Also, Motor ausgebaut und zerlegt zur Schadenbegutachtung… Totalschaden… naja, schauen wir mal…
Hab dann den Kurbeltrieb mit Kopf zu einem Freund gegeben und da wurde der Block gebohrt, gehont und eine ander KW und ein gutes Pleul, sowie neue Übermaßkolben(79,76) verbaut. KW und Pleul hatte ich noch liegen. So nun noch neuen Zahnriemensatz, Kupplung und Wapu rein.
Und dan schauen wir mal, lach. Zwar eine Schweinearbeit, aber dafür wie neu. Alles zusammen ca. 1900 €… Toll
Gruß, lach… Dete