Kupplungsfehler oder Kupplung verschlissen

Nachdem ich bis auf normale Wartung und einen gerissenen Kühlwasserschlauch mit „Stop“ lange Zeit keinen Ärger hatte, habe ich nun folgendes Problem.
Das schalten ist seit einigen Tagen zeitweise sehr schwergängig.
Gestern musste ich den Dicken rückwärts aus der Garage schieben, weil der Rückwärtsgang nicht schaltbar war.
Ich habe danach gemerkt, dass es mit stehendem Motor einfacher ist.
Manchesmal geht es manchesmal nicht.
Kilometerstand ist momentan ca. 220.000 km, ich muss aber sagen, dass ich eher in Bezug auf Beschleunigen und Bremsen der ruhigere Fahrer bin.
Wenn ich das Kupplungspedal nur wenige mm atmen lasse, greift die Kupplung und der Wagen fängt an sich zu bewegen.
Vielleicht sollte ich ein Loch ins Bodenblech flexen. (wo sind die Smilies)
Pumpen bringt keine Abhilfe, also voraussichtlich keine Luft im System. Ist es denkbar, dass Hydraulikflüssigkeit fehlen kann?
Ich habe für Mittwoch einen Termin in der Werkstatt, zwecks weiterer Kontrolle, wobei jedoch der Meister schon sagte, dass es wahrscheinlich auf eine neue Kupplung hinauslaufen wird.
Welche Möglichkeiten bestehen die anderen einfacheren Dinge auszuschließen?
Desweiteren kann laut Aussage des Meisters evtl. ein Austausch des ZMS dazukommen, was erst nach Getriebeausbau festgestellt werden kann.
Hierzu kann ich jedoch sagen, dass beim fahren keinerlei Vibrationen auftreten. Außerdem soll das Problem ZMS beim AUY ja nicht so häufig sein.
Wie ist ein defektes ZMS nach Getriebeausbau zu erkennen um zu beurteilen, ob es gewechselt werden muss. (Fettaustritt oder ???)
Einen im Forum vorgeschlagenen Kupplungstest habe ich bereits ausgeführt. (Handbremse an 2. Gang und mit viel Gas anfahren, dabei habe ich den Motor allerdings abgewürgt.)
Über evtl. Tipps bin ich dankbar.

mfg
Oldie

#1

Lass doch die Kupplung erstmal entlüften bevor kostenintensive Dinge gemacht werden

#2

Hallo HattemaHaar und danke für die Antwort.
Mit welchen Kosten wäre denn etwa für das entlüften zu rechnen?
Es soll ja auch nicht so einfach sein, dies sachgerecht zu machen. Es wären ja im Zweifelsfalle doppelte Ausgaben.
Und wie gesagt, der Kupplungswiederstand ist wie immer und pumpen ändert nichts.
Müßte nur 2 cm mehr Weg zum Bodenblech haben.
Und wie ist es mit den anderen Fragen zum ZMS

Oldie

#3

Maximal 50 Euro

#4

Nun hätte ich nur noch die offene Frage zum ZMS.
Gibt es außer unrunden Lauf bzw. Vibrieren des Lenkrades und Fettaustritt am ZMS selbst Anzeichen für einen Defekt?
Auf was sollte man nach Getriebeausbau sehen?
Oder auch anders gefragt ist es sinnvoll dieses gemeinsam vorbeugend mit der Kupplung zu tauschen, auch wenn kein ersichtlicher Defekt vorliegt?
Wie gesagt handelt es sich um den kleinen AUY Motor mit 220.000 Km Laufleistung und der Preis des ZMS ist ja wohl beträchtlich.

Gruß
Oldie

#5

Hallo!

Du darfst davon ausgehen, dass Deine Kupplung nicht richtig trennt.

Dies tut sie hauptsächlich beim Sharan, wenn entweder Kupplungsgeber oder -nehmerzylinder defekt sind.

Wenn es keine spürbaren Anzeichen für einen Defekt am ZMS gibt, gibt es m.E. keinen vernünftigen Grund, es bei einer Getriebedemontage zu wechseln. Ich würde allenfalls über die Kupplungsscheibe nachdenken.

mfg

Peter

#6

Wenn nur der Geberzylinder defekt ist muss das Getriebe nicht raus. Wenn es der Nehmerzylinder ist würde ich bei der Laufleistung auch das ZMS und die Kupplung auch wechseln (lassen). Dann ist alles gleich erledigt!

#7

Das die Kupplung nicht richtig trennt, ist definitiv richtig, jedoch liegt es wahrscheinlich nicht an der Hydraulik, sondern daran, dass sie einfach verschlissen ist.
Heute Mittag haben wir dem Rat von HattemaHaar folgend mit Druckautomat entlüftet, ca. 200 ml.
Es kam keine Luft, nur anfangs etwas dunklere Suppe, wahrscheinlich nie vorher getauscht.
Es ergab sich keine Änderung.
Somit wird das Getriebe momentan demontiert.
Ich werde wahrscheinlich auch vorgenannten Rat befolgen und das ZMS mit tauschen, zumal im Komplettsatz vielleicht nur knapp 400 Euro plus Einbau teurer.
Gibt es noch weitere Teile was man mit inspizieren und gegebenfalls erneuern sollte, da es evtl. jetzt nur Materialpreis ist, z.B. Drehmomentenstütze, Simmerring Kurbelwelle?
Wie wäre Getriebeölwechsel? TAF-X 75W90 wird ja hier wohl favorisiert.
Für Tipps dankbar.

Oldie

#8

Zum Simmerring gibt es unterschiedliche Meinungen. Du kannst ja auch Deinen :slight_smile: mal fragen was er meint.
Auch siehst Du ja selbst, ob der Simmerring leckt. Wenn alles sauber ist würde ich ihn wahrscheinlich lassen. Getriebeöl habe ich gewechselt gegen das VW Getriebeöl Best# G05 217 1A2. Das muss allerdings eh im eingebauten Getriebe gemacht werden, damit die Neigung und damit der Stand an der Einfüllöffnung stimmt.

#9

Simmerring auf jeden Fall mit erneuern, und Getriebeöl TAF/x einfüllen

#10

So, nun haben wir folgendes vereinbart.
Die Kupplung wird komplett mit ZMS und Zentralausrücker mit Nehmerzylinder getauscht.
Mit der Entscheidung habe ich mich wegen des Preises und auch wegen des Aussehens, (kein Fettaustritt, keine Riefen, Risse und keine Überhitzungsbilder)sehr schwer getan.
Aber andererseits passt dann wenigstens der Kupplungssatz zum ZMS.
Und 220.000 km sind ja auch nicht gerade wenig.
Meiner Meinung nach lag der Verdrehwinkel noch im grünen Bereich, wobei jedoch die Meinung des Meisters eine andere war.
Laut Schaeffler LUK Doku darf dieser ja bis zu 20 Grad oder 7 Zähne betragen, seltsamerweise aber nur bei dem VW Modell 415005910, alle anderen ZMS sind mit ca. 13-15 Grad enger toleriert, ebenso wie das Kippspiel, dass hier 2,9 mm betragen darf. Ich weiß nicht, ob das Sachs Modell gleiche Werte hat.
Aber egal, die Entscheidung ist gefallen.
Pendelstütze und Manschetten sind OK.
Bezüglich des Simmerringes gehen die Meinungen sicher auseinander, wo ich zum Teil auch dahin tendiere den eingelaufenen und angepassten Ring drin zu lassen, ebenso die Meinung des Meisters, der auch der Meinung ist Getriebeöl sollte drin bleiben, da Lebensdauerfüllung.
Die Kupplungsglocke war trocken um nicht zu sagen pf—trocken.
So nun darf ich mich nur noch auf die Rechnung freuen, aber dafür hatte ich eigentlich bis auf Inspektionen, Bremsen und Zahnriemenwechsel ein paar Jahre Ruhe.
Scheibenwischer, Zusatzpumpe und Zuheizer habe ich allerdings nach besten Anleitungen von hier selber repariert.

Gruß
Oldie

#11

Das mit der (angeblichen) Lebensdauerfüllung des Getriebeöls liest man hier öfter. Als Freundlicher würde ich das wohl auch sagen, da ja Information vom Hersteller. :wink:
Bedenke, dass die Klima angeblich ja auch wartungsfrei sein soll!

Auf der anderen Seite, du hast ja jetzt so einiges an Geld in die Hand genommen, da kommt es darauf doch auch nicht mehr an. Ich selber (und viele Andere hier auch) haben mit dem Castrol gute Erfahrungen gemacht. Seitdem lässt er sich (subjektiv) auch besser schalten. Wenn man dann noch bedenkt, dass das derzeitige Öl in deinem Getriebe ja auch schon 220.000 Km drin ist und ich bei 90.000 habe wechseln lassen … :wink:

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde es auf die paar € auch nicht mehr drauf an kommen lassen und das Öl ebenfalls wechseln lassen. Besser isses. 8)

#12

@Rosl
Werde deinen Tipp demnächst irgendwann umsetzen, für dieses Mal wird es wohl nicht klappen, da ich annehme daß das Öl in meiner Werkstatt nicht vorrätig sein wird.
Ist übrigens kein orginal Freundlicher sondern ein freier Freundlicher.
An dem Geld wird es sicherlich nicht scheitern, da weine ich eher dem ZMS hinterher.
Aber 220.000 km sind ja auch schon etwas.

Gruß
Oldie

#13

Weisst du das du wenn der alte Simmerring undicht wird, der mit 25 Euro Materialkosten und 10 Minuten Arbeit zusätzlich zu buche schlägt einen Aufwand von locker 5-700 Euro bedeutet?

Das ist sparen an der falschen Ecke

Und das Castrol Öl bekommt man bei jedem freien Teiledealer, aber ich glaube dein „Meister“ ist ein ganz schlauer, der will einmal zusätzlich verdienen wenn der Simmerring kaputt geht und dann nochmal einen dicken 4-stelligen wenn das Getriebe verreckt, gerade das 6-Gang stellt sich mit den Jahren als großer Schwachpunkt beim SGA TDI raus

Lass das lieber mitmachen

#14

Hallo HattemaHar
Mir ist das schon klar, dass wenn der alte Simmerring so undicht wird, dass er gewechselt werden muss dieses einen Getriebe- und ZMS Ausbau bedeutet.
Ob dieses dann 400 oder 5-700 Euro wären ist in diesem Falle egal.
Eigentlich hätte ich ja auch am liebsten das alte ZMS drin gelassen.
Aber auch aus meiner Erfahrung im Walzwerksmaschinenbau sehe ich beim Simmerring keine Probleme.
Die Lager und auch der Simmerring sind mit Sicherheit für mindestens Lh 10.000 Stunden ausgelegt, was ca. 500.000 Km bedeuten würde.
Wenn der Dichtring 220.000 km absolut dicht gehalten hat, sich gesetzt und eingeschliffen hat, denke ich das hier die nächsten 100.000 km nichts passieren wird.
Wenn andererseits der Simmerring etwas zu schwitzen anfangen würde, sähe ich hier auch keinen Grund deshalb das Getriebe auszubauen und diesen zu wechseln.
Lag sicher nicht an den 50 Euro zusätzlich.
Bezüglich des Getriebeöles haben wir gestern Abend einfach nur nichts vereinbart, deshalb konnte ich es in diesem Zuge nicht mehr machen.
Aber da die Meinungen hier zu den Castrol Öl tendieren werde ich dieses wahrscheinlich kurzfristig nachholen und wechseln.
Mit dem Getriebe verrecken verstehe ich nicht ganz, selbst wenn ein (Getriebeseitiger???) Simmerring undicht ist, müßte man wohl einige Jahre fahren ohne Ölstandskontrolle im Getriebe.
Ich meinte allerdings den Motorseitigen Simmerring, ob das Getriebe auch einen hat weiß ich nicht einmal.
Und die Verluste im Motorseitigen werden ja bei der Ölstandskontrolle erfasst.
Übrigens dachte ich das das Automatikgetriebe Schwachpunkt ist und nicht das 6-Gang.
Der Meister ist ein Bekannter von mir und hat sicher nicht so etwas Böses mit mir vor.

So, Auto habe ich soeben abgeholt und soweit es die Witterung erlaubte eine Probefahrt ohne besondere Vorkommnisse durchgeführt, bis auf das wieder bessere schalten.
Nun hoffe ich nur, dass die Kosten im abgesprochenen Rahmen bleiben.

Gruß
Oldie

#15

Simmeringe neigen aber leider dazu undicht zu werden, und du kannst Einsatzgebiete von Kfz zu Maschinen nicht vergleichen, der muss im Auto bei -30°C genauso dicht halten wie bei 120° Öltemperatur, dazu das minimale verschieben der KW bei betätigung der Kupplung