Klopfen der Bremsen nach Reifenwechsel

Liebe SGAF-Gemeinde,

habe heute in einer freien Werkstatt bei meinem Sharan den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen durchführen lassen.

Als ich wieder losfuhr, war ein Klopfgeräusch beim Bremsen zu hören, dass um so deutlicher wurde, je langsamer das Auto fuhr. Ebenfalls wurde es deutlicher, wenn ich beim Bremsen nach rechts fuhr. Weniger deutlich wurde es, wenn ich nach links fuhr und bremste. Beim Beschleunigen ist kein Geräusch zu hören, auch nicht in der Kurve.

Ich kehrte also in die Werkstatt zurück. Von dort fuhr dann ein Monteur mit mir ein kurzes Stück. Er hörte das Geräusch auch. Danach fuhr ein anderer Monteur selbst ein Stück und ich saß daneben. Er hörte dasselbe Geräusch. Er schob das Fahrzeug auf die Bühne, nahm das rechte vordere Rad ab und schaute nach. Die anderen Räder prüfte er äußerlich ohne sie abzubauen. Dann ließ er den Motor laufen und ließ auch mit eingelegtem Gang die Vorderräder drehen, wobei ein zweiter Monteur nach Geräuschen suchte.

Am Ende meinte er, eine Antriebswelle würde Geräusche verursachen, jedoch wüsste er nicht welche.

So fuhr ich also nach Hause und schaute mir die Sommerräder–215er Alufelgen, Original vom Hersteller–in meiner Garage an. Dort sah ich an der Innenseite zweier Felgen, also unterhalb des Reifens, Kratzspuren senkrecht zu Laufrichtung der Felge. In dem Zusammenhang viel mir auf, dass der Monteur bei der hinteren rechten Felge die Schrauben löste und abzog. Da die Felge sich nicht von der Nabe löste, trat er mit dem Fuß unterhalb der Zentrierung gegen die Felge, worauf diese abrutschte und mit ihrem inneren Rand auf der Nabe aufsetzte und an ihr hängen blieb, kurz bevor der Monteur die Felge auffing und sie abstellte.

Könnte durch diese Prozedur die Bremsscheibe oder der Bremssattel einen Schlag bekommen haben? Ist dies überhaupt möglich und würde das der Bremse tatsächlich schaden?

Die Bremsen sind noch nicht alt, sodass aus meiner Sicht ein vom Verschleiß herrührendes Geräusch so plötzlich nicht plausibel ist. Der Wagen war im Frühjahr zu Inspektion und im September hat er anstandslos den TÜV bekommen. Insofern schließe ich einen Spontanausfall aus.

Könnte im schlimmsten Fall ein Reifenwechsel auch bei sachgerechter Durchführung zu (ggf. vorübergehenden) Geräuschen führen?

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße

Sczirczi

#1

Bei den Stahlfelgen ist die Einschraublänge der Radschrauben in der Radnabe größer. Wenn sich in dem freiliegenden Gewinde in der Radnabe Rost gebildet hat, kann das Anzugsdrehmoment erreicht werden, ohne dass die Felge fest an der Nabe anliegt.

#2

Hallo Georg,

vielen Dank für Deinen Tipp.
Wie überprüfe ich das am besten - Schraube rausdrehen und mit der Lampe reinleuchten?
Und wenn wirklich Rost drin ist, wie bekomme ich den dort raus? Mit irgendwelchen Ölen darf man da ja laut meiner Kenntnis nicht nicht ran.

Viele Grüße

Sczirczi

#3

Ja, einfach mal rein leuchten und nachschauen. Hatte damals auch das von Georg geschilderte Problem. Letztlich hab ich mir nen passenden Gewindeschneider geholt und die Gewinde damit wieder frei bekommen, so dass die Radschrauben wieder ganz eingedreht werden konnten. Dazu natürlich auch noch die Schrauben-Gewinde vom Rost befreien. :wink:

#4

Das Problem hatte ich vor ca. 2 Jahren auch beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Bei mir hatte es ausgereicht, die Gewinde mit Rostlöser zu behandeln.

Gruß Lommi