Keine Kompression auf 3 Zylindern am VR6

Hallo erstmal an alle hier im Forum.

Ich habe an meinem :ford: VR6 MKB: AAA Baujahr 1996, km-Stand: 142.000 km folgendes Problem:

Ich kaufte das Fahrzeug von einem Händler mit „Motorschaden“.

Nach Begutachtung und Probehören eines Arbeitskollegen (KFZ-Mechaniker) meinte dieser: Hydrostössel…

Wir erneuerten die Hydrostössel ohne die Kette zu entfernen…

Dann entdeckten wir Teile der Laufschiene vom Kettenspanner (Plastik-Teil die auf die Metallschiene genietet war) an unüblichen Orten in kleinen Stücken.

Folge: Austausch der Laufschiene (jetzt nur noch aus Plastik) und des Spanners (Tolle Arbeit!!!)

Nach dem der Motor wieder zusamme ist, dreht er absolut leer, als wenn keine Kerze im Motor wäre…

Wir prüften daraufhin die Kompression: die hinteren 3 Zylinder hatten 0 bar, die vorderen nur ca. 5 bar.

Wenn das Fahrzeug einige Tage ohne Startversuch stehen bleibt, und man dann starten will, macht er wenigstens ganz kurz mal Anstalten, daß er will, aber nicht kann (Drehzahlmesser schlägt kurz aus)

Kerzen und Kabel sind neu. Sprit gekommt er auch reichlich, Funken sind ebenfalls da…

Nach dem Fehlercode-Auslesen: Steuergerät-Spannung zu niedrig (sporadisch), Hallgeber (sporadisch)

Wer kann mir bei meinem Problem denn helfen?

Soll ich den Kopf runter machen? Ventile defekt? Markierung stimmt immer noch überein!

Wäre Euch sehr sehr dankbar für einen Tip!

#1

Moin,

vor Kopfdemontage wäre evtl. ein Druckverlusttest angesagt.

Den Begleitumständen entsprechend wirst du allerdings um eine Kopfdemontage nicht herumkommen.

Es sind vermutlich einige Ventile aufgrund übergesprungener Steuerkette krumm.

Steuerkette auf der Getriebeseite und VR 6 Motor sind ein sehr dunkles Kapitel der VW-Motorbaukunst.

Dem Hörensagen nach gibt es hiermit zusammenhängend Probleme mit zu hohem Öldruck.

Mercedes hat den Motor für den Vito mit einer anderen Steuerkettenkonstruktion versehen…

Bei einem 96er liegt auf jeden Fall ein wirtschaftlicher Totalschaden vor.

Andreas

#2

Stimmen denn deine Steuerzeiten überhaupt? Ist die Kompressionstest ordentlich durchgeführt (glaube ich nicht, sorry)? Bei diese Kompression konnte er vorher auch kaum gelaufen sein.

Prüfe das bitte nochmal, ansonsten mal Kopf runter.

Wenn der Spannschiene schon soweit war, solltest du auf jeden Fall der Ölpumpe wechseln. ich hätte gleich die ganze Steuerketten und die 4 Zahnräder erneuert, aber vielleicht muss eh ein neuer Motor her.

#3

Danke schon mal für die Antworten…

Als ich das Auto beim Händler laufen gelassen habe (waren nur wenige Sekunden, danach machte der Händler direkt wieder den Motor aus (aus Angst, es könnte mehr kaputt gehen) klapperte er ordentlich und lief nicht richtig rund.

Als ich das Fahrzeug zu Hause hatte, startete ich ebenfalls den Motor. Er sprang an, ging aber nach wenigen Sekunden aus (als ob ein nach dem anderen Zylinder ausblieb).

danach drehte er einfach nur leer.

Aus diesem Grunde wechselten wir zuerst nur die Hydros, da wir annahmen, es liegt daran.

Dann sahen wir das defekt Gleitstück (nur das aufgenietete Plastikteil welches auf der Metallschiene aufgenietet war).

Selbst da stand noch alles auf OT. Die Kette wurde keinesfalls gelöst, etc… So daß die Markierung immer noch übereinstimmt. Ich glaube also fast nicht, daß die Kette übergesprungen sein könnte.

Vielmehr gehe ich von einer defekten Ölpumpe aus.

Das würde doch sicherlich erklären, warum die Gleitschiene kaputt ging, bzw… ist es auch der Grund, weshalb die Hydros zu viel Druck haben und die Ventile nicht schliessen können.

Liege ich mit der Vermutung vielleicht falsch?

Bevor ich die Pumpe ausbaue (kennt jemand einen einfachen Weg dafür?), werde ich morgen mal den Öldruck messen.

#4

Ölpumpe gibt es nur ein Weg. Ölwanne ab und raus damit. Neue kostet etwa EUR 140,00. Hast du eine Pappdichtung drinnen, wurde ich längere Schrauben und eine Gummidichtung verbauen. Allerdings wurde ich vorher schauen, ob nicht mehr kaputt ist. Eine neue Ölpumpe in eine Schrottmotor bringt es auch nicht.

Meinst du, dass der Ölpumpe schon soviel Öldruck auf der Startmotor-Drehzahl aufbaut, dass die Ventile offen bleiben? Glaube ich nicht, man weiß aber nie…

Wie hast du die Markierungen geprüft, bzw welche hast du angeschaut?

Kompressionsprüfung wird übrigens bei der VR oft falsch durchgeführt. Allerdings erklärt das nicht das einfache durchdrehen der Motor.

Bin bange, dass der Kette übersprungen ist und die Ventile krum sind. Bevor du die Ölpumpe machst, wurde ich persönlich, wenn der Kompression so bleibt, der Kopf runternehmen.

#5

Die Pumpe wechsel ist kein Thema,einfach ölwanne ab.

Beim einstellen des VR6 sind so viele Makierungen zu beachten das ich denke das die Steuerzeiten nicht stimmen .

Auch denke ich das er Ventile krumm hat.

Benötigst du ein Handbuch schick mir deine Mail Addy.

Zacky :ford:

#6

Markierung an der Kurbelwelle mit den Markierungen der zwei Nockenwellen wurden von einem Kollegen von mir überprüft.

Würde soweit alles stimmen sagte er mir.

Er zerlegte schon seinen VR6 vom Golf mehrmals und kennt sich eigentlich gut aus damit.

Was macht man beim Kompression prüfen falsch? Gibt´s beim VR6 etwas besonderes zu beachten?

#7

Vr6 Leitfaden müsste schon bei dir sein.

Zacky :ford:

#8

Bei angebaute Ansaugkrümmer ist es schwierig den Kompressionstester gerade drauf zu bekommen. Einigen hatten schon einen Verlust bei das Zündkerzengewinde.

Wegen die Steuerzeiten. Die passen idR bei eine alte Kette nie. Bei meiner sogar bei neue Kette nicht 100%ig. Entweder fast eine halbe Zahn zu spät, oder zu früh. Du/er wäre nicht der erste. Manche finden auch nicht die richtige Markierungen an der Drückplatte/Glocke bei angebautes Getriebe. Außerdem muss man drauf achten, dass man bei Einbau der richtige Seite von der Kette auf Zug hat.

Wenn du mit deine Zeiten sicher bist, wurde ich den Kopf runter nehmen. Nach eine halbe Stunde sind die Stößel wieder eingesackt und wurde der Ölpumpe bei Startmotordrehzahl, egal wie defekt, nie soviel Druck aufbauen können, dass die Ventile sofort offen bleiben wurden.

#9

Wenn er alles richtig machen will,Kopf runter ,Getriebe ab ,Kettentrieb neu.

Dann nach Leitfaden zusammen bauen.

Zacky :ford:

#10

Genau so,

und eigentlich den Motor zerlegen um die Ölbohrung zum Kettenspanner auf Durchlässigkeit zu Prüfen.

Mir ist so ein Fall bei einem T4 VR6 untergekommen, da lief der Motor superleise mit neu befülltem Kettenspanner, nach ca 5 minütigem Betrieb war das eingefüllte Öl „verbraucht“ und die Ketten begann wieder zu schlagen.

Dem Schaden war ca. 5000 km vorher ein Ölsortenwexel bei der grossen Ketten mit 3 Buchstaben… bei dem Ölwexel nach 160000 km Stadtverkehr wurde von Mineral auf Vollsythetiköl gewechselt und vermutlich durch die abgelösten Ablagerungen die kleine Bohrung zum Kettenspanner verstopft.

Andreas

#11

Sooooo…

Neue Erkenntnis:

Öldruckschalter aus dem Gehäuse geschraubt, Öldruck-Messer (analog) angeschlossen…

Beim Starten (springt ja nicht an und dreht leer!) zeigt die Uhr 2.1 Bar…

Bisschen viel. Oder?? Sieht doch nach Ölpumpe aus. Oder??

#12

Was habe ich vorher geschrieben? Der Ölpumpe druckt die Hydros nicht soweit auf, dass die Ventile offen bleiben. Oder warum denkst du, dass das Überdruckventil bei 5,7bar erst öffnet? Weil dann die Ventile durch die Kolben geschossen werden?