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Fertig!!!
Am Samstag wurde die Standheizung gereinigt. Vom Aufbocken bis zum Testlauf haben wir ca. 4h benötigt.
Hier eine Beschreibung, was gemacht wurde.
Wichtig: Wer die Brennkammer reinigen möchte, muss sich auf jeden Fall einen Dichtungssatz besorgen, da diese beim Zerlegen der Brennkammer definitv zerstört werden. Bestellnr. für meine Standheizung (D5S-F, Ausf.Nr. 25 2279 05): „Dichtung-Kit, Brennkammer 25 2278 99 00 01“ (Passt auch beim Zuheizer-Modell). Hat mich 5.50 Euro gekostet.
Vor der Demontage sah die Standheizung schon ziemlich verdreckt aus. Der Diesel ist einfach so durch den Auspuff rausgetropft. Dieser war auch total versottet.
Also, erst mal alles ausbauen. Dazu habe ich die zwei Schlauchschellen (rote Markierung) mittels Wasserpumpenzange aufgedrückt und zur Seite weggeschoben. Achtung beim Abziehen der Schläuche! Da kommt ca. 2 Liter Kühlwasser raus welches aufgefangen werden muss. Ich verwende dazu eine kleine Plastikwanne die komplett unter die Heizung passt. Dann kann nichts (nur wenig) daneben gehen. Die Kraftstoffleitung war bei mir mit dieser Einwegschelle befestigt. Die geht beim Ausbauen kaputt. Deshalb vorher kleine Schraubschellen organisieren (2x!)
(Das geriffelte Rohr gibt’s nur bei mir, da habe ich die Ansaugluft verlegt. Weil es im Innenraum immer nach Abgasen roch, wollte ich das mal ausprobieren.)
Im Ausgebauten Zustand kann man die Zusatzwasserpumpe der Standheizung sehen (rechts). Im SH Betrieb pumpt diese das Wasser im Kreislauf. Wichtig: Wenn zu viel Luft im System ist, dann schaltet die Standheizung nach ein paar Minuten automatisch wg. Überhitzung ab. Also immer schön entlüften!
Alle Abdeckungen abschrauben. Der Stecker auf dem Steuergerät muss gelöst werden, da die Drähte an Glühstift und Flammwächter ziemlich kurz sind. Aufgeschraubt sieht man schon das ganze Desaster.
So kann das nicht funktionieren. Das ganze muss nun ordentlich gereinigt werden (Bremsenreiniger, Tücher, Tücher, Tücher und noch mehr Tücher…)
Noch mehr Details:
Da ich nur den Zuheizer/Standheizung nach 06/2004 kenne, habe ich mittlerweile Bedenken, ob in der SGAFpedia das mit dem Flammschutzsieb richtig ist. In der KB steht, dass bei den neuen Zuheizern keines mehr wäre. Ich habe es nur gereinigt, nicht ausgetauscht.
Aber - kuckst Du hier: (bei Eberspächer heißt das Teil „Auskleidung“)
Der Glühstift ist jedoch der Keramische. Über sein Aussehen habe ich mir nur kurz Gedanken gemacht, weil ich von einem freundlichen Eberspächer Mitarbeiter darauf hingewiesen wurde, dass es nicht nötig wäre, den Keramischen zu wechseln. Trotzdem sieht das Teil ziemlich „angefressen“ aus.
Nach erfolgreicher Reinigung sollte alles so aussehen:
Nun die neuen Dichtungen einsetzen und das Gerät wieder zusammensetzen. Beim Dichtungssatz ist auch eine Gummidichtung dabei, leider habe ich keine Ahnung, wo die hin sollte. Beim Zerlegen ist mir keine (auch nicht in Teilen) entgegengekommen. Ich vermute, dass die benötigt wird, wenn man den Wäremtauscher ausbaut. Das habe ich zwar versucht, ging aber nicht.
Nach dem Zusammensetzen sollte das Gerät wieder so aussehen: (Beachte: Die Kraftstoffleitung am Heizer hat auch diese Einwegschelle! Deshalb 2x besorgen!)
Nun wieder einbauen, Schläuche anschließen und fertig. Ich hatte so Schutzkappen auf die Rohre gesteckt, da immer wieder mal Kühlwasser nachläuft.
Ich habe natürlich auch noch die Kraftstoffmengenbestimmung durchgeführt. Die Dosierpumpe ist i.O. Es kommen genau 10.5 ml Krafstoff in der angegebenen Zeit.
Jetzt das aufgefangene Kühlwasser wieder einfüllen. Das geht nur in mehreren Schritten, bis die Wasserpumpen nach und nach die Luft rausgedrückt haben.
Nachdem die SH nun wieder unter dem Auto plaziert wurde, musste diese auch getestet werden. Dazu raus aus der Halle.
Meine schokierenste Erfahrung an diesem Samstag war der erste Start nach dem Wiedereinbau. Scheinbar hat sich noch im Auspuff und anderen Bauteilen das Reinigungsmittel gesammelt. Nach ca. 3 Minuten fing die SH dermaßen zu qualmen an, dass ich erst mal Angst hatte, dass das Auto jetzt komplett abbrennt. Der Qualm kam überall raus, selbst aus dem Motorraum, Radkästen und Rahmenöffnungen. Der Innenraum wurde auch in Mitleidenschaft gezogen. Mein Helfer meinte allerdings, dass das nun erst mal alles abbrennen muss, dann ist gut.
Da schlägt Dir jedoch erst mal das Herz höher. Durch den eingebauten Taxischalter habe ich den Zuheizer erst mal daktiviert und bin so nach Hause gefahren. Ich habe dann Nachts, wenn der Qualm nicht so auffällt, eine Testfahrt gemacht. Nach 30 Minuten war alles in Ordnung. Heute noch mehrmals einen Testlauf über 45 Minuten gestartet. Nun scheint das gute Teil erst mal wieder zu funktionieren.
An dieser Stelle möchte ich mir auch bei Hr. XXXX von Eberspächer für die gute Beratung und die Tipps bedanken! Ich weiß, dass er mitliest. 8)
Viele Grüße
Matthias