Ende Juli ist mein 3 Jahre alt geworden und hat inzwischen rund 50.000 km auf dem Buckel. Dementsprechen habe ich mir nichts böses dabei gedacht, als ich den Wagen Ende Juni bei einer freien Werkstatt zur HU abgab. Nachmittags rief mich die Werkstatt an und teilte mir mit, daß der Prüfer die Plakette verweigert hat, weil vorne rechts das Domlager ausgeschlagen ist.
Ziemlich stinkig bin ich dann zur Ford-Werkstatt gefahren und habe mal gefragt, wie es sein kann, daß einem drei Jahre alten Auto dieser Preislage die Plakette verweigert wird. Außerdem interessierte mich natürlich brennend, warum das bei der Inspektion in der Ford-Werkstatt zwei Monate vorher nicht aufgefallen ist. Leider konnte man mir dort auch keine Antwort darauf geben. Stattdessen durfte ich mir noch den Kommentar anhören, daß der Prüfer aber kleinlich sei…
Unser Urlaub stand eine Woche später auf dem Programm und den wollte ich natürlich nicht ohne Plakette antreten. So habe ich den Wagen gleich in der Ford-Werkstatt reparieren lassen. Die Ganze Sache hat mich 130 Euro plus erneute HU-Vorführung gekostet.
Nach unserem Urlaub habe ich dann einen Brief an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Ford Werke GmbH geschrieben, ihm den Vorfall geschildert und ihn zur Erstattung der Kosten aufgefordert. Heute bekam ich die Antwort vom Ford Kundenzentrum, in der man mir mitteilte, „daß sie es sehr bedauern, daß ich über meine Beanstandungen und Unanehmlichkeiten berichten musste“. Man schrieb dann weiter: „Gerne versuchen wir immer unseren Kunden nach Ablauf der Garantiezeit entgegenzukommen. Eine kulante Regelung ist allerdings nur für Bauteile vorgesehen, die nicht unter die sogenannten Verschleißteile fallen. Aufgrund dieses Sachverhalts ist uns in Ihrem Fall leider keine Kostenbeteiligung möglich“.
Montag werde ich den Ford Werken noch mitteilen, daß ich nach 6 verschiedenen Ford-Modellen nächstes Mal einen KIA oder einen Logan kaufen werde. Da bezahle ich für Schrott wenigstens nur die Hälfte.
Sorry, ich musste das jetzt einfach mal loswerden.
1)vorderes rechtes Domlager legt den erhöhtem Verschleiss durch Bordsteinfahrten nahe.
2) Eine Inspektion ist halt keine HU, die HU gibts halt aus irgendwo gutem Grund zur Überprüfung der Verkehrssicherheit, die Inspektion zur Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit und Aufrechterhaltung der Garantieansprüche.
3) Wenn dir mehr als Nachuntersuchungsgebühr berechnet wurde, dann würde ich reklamieren.
4) Ford wird keine Verträge mehr mit VW zur Kulanzabwicklung oder wie auch immer haben.
na ja, wenn Du das sooo geschrieben hast, wundert es mich nicht, daß die Kostenübernahme abgelehnt wurde. Vielleict wäre eine andere Wortwahl in Deinem Schreiben erfolgreicher gewesen.
ich sehe die Dinge anders, zumindest zwei Deiner letzten drei Punkte.
Zu 2) Ich erwarte von einer Inspektion in einer Vertragswerkstatt, dass das Auto danach uneingeschränkt „HU-fähig“ ist, sofern ich als Fahrzeughalter nicht irgendwelche Reparaturen verweigert habe. Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Verkehrssicherheit und Verkehrstüchtigkeit. Und die Garantiegeschichte ist auch nur bei relativ neuen Autos von Bedeutung…
Wenn das alles so wäre wie Du schreibst, dann würde ich die Inspektionen beim Vertragshändler nach Ablauf der Garantie völlig in Frage stellen - mal ganz provozierend ausgedrückt.
Zu 4) Ob Ford den Galaxy bei VW hat bauen lassen oder bei Dr. Oetker, darf für den Kunden keine Rolle spielen. Offiziell ist es ein Ford Produkt. Die internen Verstrickungen sind für den Kunden nicht relevant - eigentlich.
MEINE MEINUNG bzw. SICHTWEISE
@Mattin: Ich schätze, dass Du mit der Domlagergeschichte keine Chance haben wirst. Ford wie auch Seat haben sich ja bei Kulanzfragen nie wirklich mit Ruhm bekleckert.
@Wolfgang: Die Domlager sind beim SGA ja öfter mal problematisch. Daher kann man schon erwarten, dass solche Schwachstellen bei Inspektionen in einer Vertragwerkstatt überprüft werden. Schließlich werden ja etliche Punkte während einer Inspektion gecheckt, fahrzeugspezifische Schwachstellen sollten unbedingt dazugehören und nicht erst, wenn der Kunde (der ja schließlich meistens Laie ist) die Werkstatt darauf hinweist.
Investiert eine Vertragswerkstätte eine Stunde zusätzlich in die Überprüfung von möglichen Schwachstellen so kostet das Service € 100,- mehr. Damit steigt der Anteil der Kunden die sich in Foren wie diesem hier über die hohen Servicekosten beschweren oder das Service lieber bei einer freien Werkstätte macht die sich diese Überprüfungen mangels Kenntnis der Schwachstellen sowieso spart
eine Inspektion beim Vertragshändler bringt meines Erachtens auch nix, ausser eventuellen Garantie oder Kulanzansprüchen.
Wir wissen leider nicht um den genauen Defekt des Domlagers, ein extrem ausgeschlagenes hätte schon auffallen sollen ist mir beim SGA allerdings nicht unbedingt als Schwachstelle bekannt…
Meine beiden bisher neu gekauften Fahrzeug haben nur die erste Inspektion beim Vertragshändler bekommen, und ich kann nicht sagen, dass es geschadet hat. Das bei 230000 km abgerissene Einlassventil an meiner Galaxy hätte auch ein durchgestempeltes Inspektionheft nicht verhindert.
Die Qualifikation vom Schraubern in der Werkstatt (evtl. macht die Inspektion gerade ein auf Ölwexel und Bremsbelagwexel dressierter Azubi) und Ingenieuren bei den Prüfinstitutionen ist schon eine andere.
Deshalb dürfen Werkstätten halt auch keine HU-Prüfungen vornehmen, und die Prüforganisationen nicht schrauben.
zu 4) hast du unzweifelhaft Recht, mir fehlte die Musse das weiter auszuführen.
@Wolfgang: Also ich könnte bei Stundensätzen von 100 Euro und mehr gerne auf die Messung der Profiltiefe oder die Überprüfung der Beleuchtungseinrichtung und ähnliche „Spielereien“ verzichten (denn das kann nun wirklich jeder Laie selber - zumal diese Dinge ziemlich offensichtlich sind und nahezu kein Werkzeug benötigt wird) und hätte im Gegenzug gerne mehr Arbeiten/Überprüfungen, die Fachwissen voraussetzen, denn dazu fahre ich in die Werkstatt.
Das ist mein Wunschdenken, die Realität sieht leider anders aus.
Der bittere Beigeschmack ist, dass man obwohl man i.d.R. richtig viel Geld in der Werkstatt läßt, sich trotzdem nicht sicher sein kann, dass die relevanten Schwachstellen geprüft wurden und man ggf. mit einem verkehrsunsicheren Auto die Werkstatt verläßt.
Im Umkehrschluss bedeutet es, dass man als KFZ-Laie so oft in die Werkstatt fahren kann wie man will, die Verkehrsicherheit aber durch eine HU wesentlich öfter untersuchen lassen müsste, als in den in D üblichem 2.Jahresrythmus, oder?
Naja, vielleicht verstehe ich auch was nicht richtig, wenn ich auf der VW Homepage was von „erstklassiger Servicequalität“ und ähnlichen Aussagen lese. Ist wahrscheinlich in der Marketingabteilung kreiert worden.
@eddiek: Das die Ausbildung von den Prüfern und von den Schraubern (die u.U. erst am Anfang ihrer Ausbildung stehen) unteschiedlich sind, ist unbestritten. Aber selbst wenn die Putzkolonne des Autohauses die Kunden-Bremsen erneuern würden, ist das nicht relevant. Das Autohaus ist für die Arbeiten verantwortlich und sollte schon aus eigenem Interesse einwandfreie und fachgerechte Arbeit abliefern. Um dieses halbwegs sicherzustellen, wird ja in vielen Häusern noch eine Endabnahme durch einen Meister gemacht, bevor das Auto wieder in die Kundenhände zurückgeht.
Daher bleibe ich dabei: Wenn das Auto aus der Inspektion kommt, sollte es uneingeschränkt HU-fähig sein (Ausnahme siehe oben). Ansonsten braucht man da nicht hin. Ölwechsel gibts an jeder Ecke billiger
Ob das Domlager extrem ausgeschlagen war, kann ich leider nicht sagen. Lt. dem Prüfer ist es beim SGA allerdings eine bekannte Schwachstelle. Mir sieht das schon fast nach Sollbruchstelle aus, aber mit solchen Vermutungen muß man ja vorsichtig sein.
Naja, 230.000 und 50.000 km sind allerdings auch ein kleiner Unterschied. Schaden tut ein Besuch in der Vertragswerkstatt sicher nicht, allerdings erwarte ich von einer sogenannten Fachwerkstatt auch eine bessere Leistung als von einer freien Werkstatt. Schließlich bezahle ich ja auch erheblich mehr.
Wenn die Arbeiten von einem Azubi durchgeführt werden, müsste die Vertragswerkstatt ja eigentlich billiger sein, als die freie Werkstatt, in der der Meister alles selbst macht. Das trifft jetzt nicht auf alle freien Werkstätten zu, wohl aber auf die, bei der ich sonst meine Autos reparieren lasse wenn sie aus der Garantie raus sind.
davon vermutlich schon um die zwanzig in diesem Fred. lol
Zum Vergleich, die Suche nach Koppelstangen fördert 1498 Treffer zutage.
Also, das die Domlager beim SGA anfällig sind halte ich für ein Gerücht, der Prüfer wird vermutlich selber einen besitzen und selber einen Defekt gehabt haben.