DPF plötzlich voll

Hallo,

folgende Frage, um mich auf das Gespräch mit der Werkstatt vorzubereiten.

Vor 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass mein DPF immer häufiger regeneriert. Durch viel lesen hier im Forum gehe ich davon aus, dass der Filter voll ist und gereinigt werden muss.

Was mich aber etwas irritiert, sind die per ODB ausgelesenen Werte.

Die von mir genutzte App zeigt die Füllmenge des DPF in % an. Nach der Reinigung liegt sie meist bei ungefähr 3-4%. Die tägliche Fahrt auf Arbeit (ca. 25km) lässt die Füllmenge auf 12-15% ansteigen.

Dann steht der Große 8 Stunden, anschließend wieder nach Haus. Ich habe jetzt bereits mehrfach beobachtet, dass der Füllstand bei losfahren bei der Menge liegt, wie ich geparkt habe. Nach wenigen Minuten springt der Füllstand aber auf 99% und die Regeneration wird gestartet.

Der Differenzdruck bleibt immer stabil, habe hier gelesen, dass dieser oftmals „rumspinnt“, wenn es noch andere Probleme gibt.

Achso: Sharan 7N, Diesel, 1968m³, 140PS, Baujahr 2013.

Es wäre schön, wenn mir jemand diesen Effekt erläutern könnte. Wir fahren in 2 Monaten 1500km in den Sommerurlaub und das Problem möchte ich bis dahin beheben.

Danke!

Andi

Ich würde den mal richtig frei blasen…xxx km auf der Autobahn mit Vollgas und dann schauen was passiert

Bin letzte Woche 150km Autobahn gefahren, zwar nicht mit 180 aber das hat gar nichts verändert.

Also pi mal Daumen etwa 10% auf 25 KM, damit kommst Du dann knapp 100 KM weit. Tickert der denn auf die 99% hoch oder springt er gleich auf 99%?

Wieviel KM hast Du weg mit dem DPF?
Lies mal das Öl-Aschevolumen aus, das sollte einen Hinweis darauf geben, wie voll der DPF ist. Wenngleich dies auch nur ein Rechenwert ist.

Der Differenzdruck hängt an der Motordrehzahl (besser gesagt an der Luftmenge) wie auch an der Rußbeladung. Mit zunehmender Rußbeladung steigt der Differenzdruck (bei gleicher Motorlast). Insgesamt sollte der nicht über 150 mbar steigen, sonst ist das ein Indiz für einen vollen DPF.
Der Differenzdruck, Öl-Aschevolumen und Luftmasse werden vom MSG zur Berechnung der Rußbeladung herangezogen.

Hallo,

auf der Autobahn mal 10 Minuten Vollgas hat keinerlei Veränderung gebracht.

Er springt von mal 15 auf 99, heute morgen ist er von 36 auf 99 gesprungen und startet dann die Reinigung.


Das sind ist ein Teil meiner Motordiagnostik. Habe nur eine Handyapp, kann nicht so viel auslesen, wie ich gern möchte.

Was man aber deutlich sieht, ist der Sprung auf 100%.

Das Öl-Asche Volumen steht still bei 0,14L und verändert sich nicht. Kann es vielleicht daran liegen?

Den Differenzdruck konnte ich gerade nicht aus dem Protokoll auslesen, dass mache ich morgen nochmal. Habe Ihn während der Autobahnfahrt aber beobachtet und er geht bei Vollgas hoch bis 800 und im Leerlauf an der Ampel auf ca. 30 runter (dass weiß ich nur noch ungefähr).

Habe jetzt schon mal mit einer Werkstatt gesprochen, die sind im ersten Moment auch erst mal ratlos und wollen den DPF ausbauen.

Geld sitzt nicht so dicke bei mir, ich bin also über jeden weiteren Hinweis dankbar.

Andi

Also der Grenzwert für das Ölaschevolumen liegt bei Deinem Moter nach meiner Erinnerung bei 0,175L. Der Wert tickert nach jeder Regeneration nach oben. Es wird ja Ruß zu Asche verbrannt, der im DPF liegen bleibt. Allerdings ist die Auflösung des Wertes relativ gering. Rechnerisch braucht der 3-4 Regenerationen, damit sich auf der dritten Nachkommastelle was tut.

Also als normal würde ich den Sprung nicht bezeichnen. Dein Motor hat ja mehrere Regenerationsstufen. Der regeneriert erst mal passiv. Erst ab einer gewissen Beladung kommt die aktive Regeneration. An den Temperaturen sieht man aber, dass da eine aktive Regeneration erfolgt.

Denkbar ist ein verstopfter SCR Kat (der sitzt vor dem DPF), ein Hindernis hinter dem DPF oder aber ein Problem mit der Differenzdruckmessung ( Sensor hat ne Macke, Leitung verstopft) Interessant wäre hier eben, was der Differenzdruck kurz vor der Regeneration macht. Ebenso die Luftmasse.

Hallo,
bei mir war der Kat defekt. Die Keramik war zerbröselt und hat einen Gegendruck in der Abgasanlage erzeugt. Dadurch hatte der Differenzdrucksensor ständig einen vollen DPF erkannt und versucht zu regenerieren. Mei mir ging der Kraftstoffverbrauch auch deutlich hoch. Klopf mal gegen den Kat, wenn es scheppert ist er der Verursacher.

Nein der SCR Kat sitzt hinter dem DPF und vor dem Schalldämpfer

Ja, Du hast recht, der vor dem DPF heißt nun Oxi-Kat und ist in dem runden Topf mit dem DPF verbaut. Der SCR-Kat sitzt hinter der Ad Blue Einspritzung, folglich auch hinter den DPF.

Richtig DPF und OXI sind eine Einheit

Also der Differenzdruck beim Starten der Regeneration scheint völlig in Ordnung, zumindest sagt es dieses Bild.


Luftmasse bekomme ich mit mit meinen ODB Stecker bzw. der App die ich nutze aus irgendeinem Grund nicht angezeigt.

Ich versuche gerade einen Termin bei der örtlichen Werkstatt zu bekommen und muss wohl mit dem DPF Ausbau/Reinigen anfangen.

Allerdings finde ich, dass der Differenzdruck dagegen spricht, dass dieser voll ist. Sollte nicht die MFA eine Meldung bringen, wenn der DPF voll ist?

Ich befürchte, dass das Reinigen des DPF das Problem nicht behebt. :frowning:

Mich würde interessieren wie deine Ansaugbrücke innen aussieht?

Schau mal hier AGR DPF SCR-KAT Leidensweg oder evt.Injektoren? - #16 von Thwfrank

Ab Beitrag 16 sieht man meine Brücke und die ventile.

Die Meldung kommt, wenn die Regeneration mehrfach erfolglos abgebrochen wurde. Und das passiert, wenn der DPF so voll ist, dass er quasi kaum noch was aufnehmen kann. Kann allerdings auch ganz normal bei viel Kurzstrecke passieren.

Das Ölaschevolumen spricht nicht für einen vollen DPF. Der wird allerdings berechnet und ist daher recht ungenau.

Den Differenzdruck mußt Du bei gleicher Drehzahl vergleichen. Also z.B. im Leerlauf vor der Regeneration und im Leerlauf nach der Regeneration. Für mich sieht das aber eher nach einem Hindernis hinter dem DPF aus. Die Untergrenze liegt etwas bei 40-50 mbar. Wenn da Leerlauf dabei war ist das deutlich zu viel. Die Spitzen zu Beginn der Regeneration machen auch nicht viel Sinn (es sei denn, Du hast aufs Gas getreten). Und der Differenzdruck ist nach der Regeneration genauso hoch wie vor der Regeneration.

Reinigen ist jetzt bei der Beladung nicht schädlich, aber vermutlich auch noch nicht nötig. Den SCR Kat würde ich mir aber genauer ansehen.

Dein Motor hat für den Differenzdruck keinen zweiten Gegenwert, mißt also gegen Luftdruck. Der DDS merkt folglich nicht, ob der Gegendruck durch den DPF oder irgendwas dahinter verursacht wird.

Mal ein kurzer Zwischenstand.

War heute nach einer Woche betteln bei VW, wenigstens mal Speicher auslesen und schauen, ob es ein offensichtliches Problem gibt.

Richtiger Werkstatt-Termin ist erst in 3-4 Wochen möglich, keine Kapazitäten.

Dabei kam raus, alles optisch in Ordnung. Keine Kabel offensichtlich angefressen, keine Beschädigungen, Kat „abklopfen“ ergab keine hörbaren Probleme.

Die einzige Lösung, eine detaillierte Messung aller Sensoren und Werte um herauszufinden, was den Regenerationsprozess immer wieder anschiebt. Das geht aber frühestens in 4 Wochen, wegen Terminknappheit.

Hier mal noch eine Grafik meines ODB Steckers, der den Differenzdruck zum Zeitpunkt zeigt, an dem der DPF plötzlich (heute von 8% auf 100%) springt.

. Keinerlei Auffälligkeiten. Da ich an der Ampel stand, als der Sprung auf 100% erfolgte, zeigt der Differendruck von ca. 40 hPA an, was gleichzusetzen ist mit 40mbar.

Ist das ein vertretbarer Wert für Leerlauf?

Ich nehme weiterhin gerne Vorschläge entgegen, was das Problem verursachen könnte.

Danke!

Also bei Deinem Auto wird der Differenzdruck ja gegen den Umgebungsdruck gemessen. Wenn also hinter dem DPF irgendwo ein erhöhter Widerstand auftritt, dann merkt das der DDS eben auch.

Man könnte ggf. mal den Auspuff hinter dem DPF aufmachen (Rohr ab) und dann nochmal den Differenzdruck messen, ob sich da was ändert.
40 mBar im Leerlauf finde ich zu viel. Im optimalen Fall sollten da eher um die 5-10 mBar rauskommen.

Da ich leider nicht im Besitz einer Werkstatt oder Hebebühne bin, muss ich diesen Test VW bzw. der Werkstatt überlassen, hier habe ich am 01.07. Termin, was 10 Tage vor dem großen Sommerurlaub ist. Das macht mich leicht nervös :frowning:

Gestern bin ich extra mal spazieren gefahren und habe eine (wie ich finde) sehr interessante Beobachtung gemacht.

Es hat sich herausgestellt, dass mein Auto es nicht schafft, eine Regeneration vollständig abzuschließen. Die prozentuale DPF Füllung geht auf maximal 0,8% runter, die Regeneration wird aber nicht beendet. Ich bin extra 40km Autobahn mit 120km/h gefahren, da füllt sich der DPF sogar schon ganz langsam wieder, und die Regeneration bleibt aktiv.

Das die Regeneration nicht beendet wird sehe ich daran, dass konstant, bis zum Abstellen des Fahrzeugs die Oberflächentemperatur um 600°C herum liegt. Ohne Regeneration liegt diese bei ca. 300°C.

D.h. die Regeneration endet nicht, wird dann durch das Abstellen des Motors unterbrochen und startet irgendwann neu.

Das liest sich für mich wie ein Fehler im System, der die notwendige Untergrenze nicht erkennt oder diese zu niedrig eingestellt ist.

An die VCDS Experten hier (ich habe leider nur einen ODB2 Stecker), kann man diesen Wert einstellen?

Danke!

Moin!
Das ist jetzt nicht die Antwort auf deine Frage.

Aber wenn so viel regeneriert wird, hast du Ölverdünnung.
Kontrolliere regelmäßig den Ölstand.

Wann war der letzte Ölwechsel?
Du solltest häufig Öl wechseln, so lange sich das nicht normalisiert hat, um Folgeschäden zu vermeiden.

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Danke für den Hinweis.

Öl wird kommende Woche gleich mal gewechselt.

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Also üblicherweise sollte die Regeneration mit einer Rest-Rußwert von 0,8% als erfolgreich abgeschlossen werden. Wenn er die Regeneration nicht abschließt, dann kommt irgendwann ein Fehler. Das man mal versehentlich die Regeneration abbricht ist normal, da man das ja nicht sehen kann. Wenn es aber mehrfach passiert, dann kommt eben der Fehler und die Partikelfilter-Lampe.

Es könnte aber durchaus sein, dass die Regeneration aufgrund des Differenzdrucks nicht beendet wird. Üblicherweise geht der Differenzdruck während der Regeneration nach unten.

Ich gebe Dir recht, dass da irgendwas von der Logik her nicht stimmt.

Was mich eben stutzig macht ist, dass sich am Differenzdruck nicht wirklich etwas tut. Deshalb vermute ich den Fehler hinter dem DPF. Selbst wenn da nichts raschelt kann der SCR Cat ja dicht sein. Um das zu validieren würde ich erst mal dabei bleiben und das Rohr hinter dem DPF öffnen um zu sheen, welchen Einfluss das auf den Differenzdruck hat.

Solltest Du vor Deinem Urlaub nicht mehr in die Werkstatt kommen, so würde ich, wie @Urborka gesagt hat, unbedingt das Öl prüfen und ggf. wechseln. Wenn zuviel drin ist auf alle Fälle wechseln. Und von der Fahrweise hohe Differenzdrücke (>150 mbar) vermeiden, also mit möglichst wenig Last fahren. Gemütlich fahren spart bekanntlich auch Sprit.

Nachsatz: Am effizientesten ist eine Regeneration auf ebener Strecke bei 30 KMh und 1.500 bis 2.500 UMin. 50 KMh geht auch, mußt Du sehen wie es mit dem Verkehr klappt. Also möglichst wenig Last und möglichst wenig Kühlung durch Fahrtwind.
Normalerweise ist es egal, sollte immer irgendwie klappen, aber zum Beobachten besser geeignet und geht schneller.
Nur Motor ausmachen während er regeneriert ist eine nicht ganz so gute Idee, da sollte man lieber versuchen nochmal um den Block zu fahren bis er es von allein beendet.