Diagnose: Getriebeschaden bahnt sich an - was nun ?

:vw:
Hallo zusammen,

ich habe seit ca. vier Wochen Geräusche beim Beschleunigen. Bin nun der Sache nachgegangen, um die Quelle herauszufinden. Dazu gestern auch ein Besuch beim Freundlichen, der kein gutes Ende nahm. :frowning:

Aber der Reihe nach: Mein Sharan (BJ 2005, AUY, FUX, also 1,9 TDI 85kW, 6SG, 100.000 km) macht kleine Nebengeräusche beim Beschleunigen, zunächst kaum wahrnehmbar. Aber einmal in den Ohren, hört man es immer wieder, am deutlichsten im 3. und 4. Gang zw. 1500 und 2000 Touren. Ich würde das Geräusch nicht als mahlend beschreiben, eher so eine Art Rattern, aber das ist Geschmackssache. Das Geräusch entsteht nur bei Last, im Schiebebetrieb herrscht Ruhe. Habe schon mit abgeschalteter Klimaanlage probiert, bergauf, bergab, in Kurven mit und ohne Last, immer das Gleiche. Nur vollbesetzt bergauf ist es etwas lauter.

Es muss daher vom Antriebsstrang kommen, und zwar unabhängig vom Lenkeinschlag. Also gestern in die Werkstatt, Probefahrt mit einem Serviceberater, noch eine Probefahrt mit Serviceberater und Servicetechniker, dann gemeinsames Kopfschütteln (nicht von links nach rechts, nein - leider von oben nach unten) und die niederschmetternde Diagnose: Hier wächst sich gerade ein Getriebeschaden aus !!! Sehr wahrscheinlich das Differential.
Man hat dann schnell den elektronischen Helfer im Büro bemüht und mir folgendes Angebot unterbreitet (haltet die Maus fest !):
- Austausch des Getriebes: 4.400 Euro
- Arbeitslohn: 750 Euro
- Empfehlung, Kupplung gleich mit: 500 Euro
- Unterm Strich: 5.600 - 5.800 Euro, herzlichen Glückwunsch :heul:
- (und das eine Woche vorm Urlaub…)

Ich musste mich sehr beherrschen, den beiden nicht die Köpfe abzureißen, aber die können ja nichts dafür und machen auch nur ihren Job. Habe mich also bedankt für die prompte Analyse und habe mich zur Beratung dezent zurückgezogen. Ich bekam noch den freundlichen Hinweis, dass der Wagen durchaus gefahrlos gefahren werden kann, aber es eine Frage der Zeit ist, bis es rummst.

Da ich in diesem Forum früher schon wertvolle Tipps fand, habe ich gleich den Rechner gestartet und angefangen zu recherchieren nach Getriebeschäden, die zu meinem Fall passen. Am ehesten dieser hier :click: www.sgaf.de/node/255803 aber leider hat uns der Betroffene das Ende des Falls vorenthalten. Vielleicht könnte ein Moderator mal per PN oder Mail anklopfen, was daraus geworden ist.

Ich habe mich vorhin noch unters Auto gelegt, um etwaige verräterische rote Rostspuren aus dem Bereich Antriebswelle zu finden. Nix da. Meine Befürchtung ist so langsam, das die beiden leider Recht behalten werden.

Ich werde nun noch eine zweite Meinung bei einer freien Werkstatt einholen und dann schauen, ob es aus dem Abwrackprämienfundus an Getrieben noch Bestände gibt und was mich das kosten wird. Die o.g. Lösung scheidet für mich aus, da ich bei einem Restwert von ca. 9.500 Euro doch bald nah am wirtschaftlichen Totalschaden bin.

Eure Meinung interessiert mich natürlich brennend, vor allem ob ich / die VW-Jungs richtig liegen. Kann ich zur Ferndiagnose noch was beitragen, wer kennt Bezugsquellen für Getriebe, wer kennt verlässliche freie Werkstatt im Raum Baden (zw. KA und Straßburg/Kehl). Ich möchte am Sonntag in einer Woche an die Ostsee fahren, da kommen ca. 2000 km zusammen, ist das vertretbar (vollbesetzt und beladen) ?

Bin gespannt auf Eure Einschätzung.
Dieter

#1

Hi Dieter,

such mal einen Getriebeinstandsetzer auf.
Der soll sich der Sache mal annehmen und seinen
Senf dazu geben.

Sollte es wirklich das Getriebe sein und nicht nur Nebenaggregate
wie Kupplung, Antriebswellen, Radlager, etc. wird es auf
jeden Fall wesentlich billiger.

Gruß, Hu-Cky

PS: die Vertragswerkstätten können eh nicht mehr reparieren
sondern nur noch austauschen ](*,)

#2

Können tun sie das schon noch. Nur 1. müssen sie auf ihre Arbeit Garantie geben und 2. verdienen sie mit nem Tauschgetriebe in weniger zeit mehr Geld.

MfG Nico

#3

Hallo,
hatte vor kurzem ähnliches Problem. erst gelegentliches knacken beim Lastwechsel. Dann, gute 20000km nach ersten knacken beim Anfahren ein rums und dann nur noch rasseln.
Auto abgeschleppt,vorn aufgebockt und gesehen, dass das Getriebe dreht, Steckwelle aber nicht. Rost war außen aber nicht zu sehen.
steckwelle raus, Gegenstück aus Differential raus, beides getauscht(je 160,-€) und fährt wieder ohne Problem.
Mein Kumpel ist KFZ-Meister und auf VW spezialisiert, und meint Getriebe geht bei VW in den seltensten Fällen kaputt, erst recht bei dem Motor mit nur 85kW.
Versuch doch einfach mal bei ner freien werkstatt die Steckwelle ziehen zu lassen und zu schauen. dauert eigentlich nicht lange. Anleitung findest du unter Steckwelle tauschen.

Viel glück

#4

Danke für die bisherigen Antworten.

Ich war gestern bei einer freien Werkstatt, zweite Meinung einholen. Nebenbei erfuhr ich, dass die auch Getriebe instandsetzen. Der Meister hat sich nach eingehender Probefahrt aufs Differential festgelegt - 90% sicher. Er hat erst letzte Woche zwei Getriebe getauscht, welche Marke und Modell dürft Ihr 3x raten. Genau - einer bei 74.000 km. Er hat das schon häufig gehabt, die Nieten halten wohl nicht das, was sie sollen. Er sprach gar von Konstruktionsfehler bei VW.
Er hat auch eine Quelle für überholte Getriebe. Wir werden morgen schauen, wo wir am schnellsten eines herbekommen (in der Bucht gibts welche ab 599,-). Dann kann ich den Tip vom vorigen Post bzgl. Steckwelle checken gerne weitergeben, das wird er vermutlich aber eh tun beim Ausbau.
Er würde mich ungern mit dem Geräusch an die Ostsee fahren lassen wegen Folgeschaden.

Werde weiter berichten
Dieter

#5

Hi Dieter
Frag mal hier im Forum wie viele Getriebeschäden es beim AUY schon gab.
Ich vermute nicht mehr als zwei. Und die sind alle bei deinem Meister gelandet. :wink:
Unter „Konstruktionsfehler von VW“ verstehe ich etwas anderes.
Grüße,
Gerhard

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#6

Die Sache mit den zu schwachen Nieten bei vielen VW Quereinbaugetrieben ist wirklich ein Konstruktionsfehler, im Golf gehen die reihenweise kaputt, und die Innereien sind ja ähnlich mit denen im SGA

#7

Im Reparaturfall wird afaik geschraubt statt genietet.

#8

Er hat im Schnitt ca. 15 VW-Getriebe im Monat zur Reparatur, natürlich nicht alle vom SGA. Aber das Thema Nieten ist ganz sicher eines bei VW. Manche davon sitzen scheinbar bei denen in der Entwicklung… :mecker:

Zurück zu meinem Fall:
Auto heute repariert abgeholt, Mann ist das ein Schaltgefühl. Butterweich trifft es noch ehesten. Ist bei einem generalüberholten Getriebe und einem neuen kompletten Kupplungskit auch kein Wunder.
Nach dem Ausbau des Getriebes hat er noch ein defektes ZMS festgestellt. Kupplungsscheiben und Ausrücklager hätte man eh getauscht, da war dann das komplette Kit die sauberste Lösung (zumal er es mir zum EK durchgereicht hat, 470,- + MwSt.).
Macht jetzt zusammengerechnet:
Getriebe 740,- (inkl. Versand)
Kupplungskit 560,-
Einbau 415,-

Also rund 1700,- Euronen. Prost Mahlzeit. Und fast wie neu ist jetzt nur ein Teil des Antriebsstranges :!:
Aber der Urlaub ist gerettet, die Urlaubskasse fährt jetzt halt ohne Hüftspeck mit :slight_smile:
Gegenüber dem VAG-Angebot aber immerhin 4000,- gespart. Und obendrein ne gute neue Werkstatt gefunden, was will man mehr ?

Gruß und Dank an Alle
Dieter

#9

Darf man fragen wo die freie Werkstatt ist? Würd mich einfach so interessieren… Gruß Chris2412

#10

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