Hallo Campingfreunde, vor längerer Zeit habe ich mir einen SEAT Alhambra zugelegt, mit der Option auch darin zu übernachten. Nach ersten Nächten mit der selbstexpandierenden Luftmatratze auf dem Fahrzeugteppich habe ich hier Manfred´s (www.sgaf.de/user/38294)CampingeinbauCampingeinbau) gefunden. Der erste Test fand mit einer Holzplatte auf einigen Bierkästen zur Feststellung der Einbauhöhe statt. Leider musste ich feststellen, dass ich bei ca 30 cm Liegeflächenhöhe nicht mehr sitzen kann. Vermutlich ist Manfred kleiner als 1,89. Ich habe mich dann für eine Bauhöhe von 20 cm entschieden. Somit kann ich die Standard Lebensmittelkiste als Transportbox verwenden. Ich habe 2 Gestelle gebaut, eines von der Seite eingesetzt, eines von hinten. Der rste Bauversuch bestand aus Kantholz 5x5 cm und Industriesperrholzplatten obendrauf, bezogen mit blauem Messebodenteppich. Die Platten wellen sich, das Kantholz fasert… so nicht. Zufällig fand ich dann 2 DDR - Blumenbankgestelle aus 20x20 Vierkanthohlprofil, 200 hoch. Die Auflage wurde baumarktübliche Tischlerlatte, beklebt mit blauem Messebodenteppich. Um die Last meiner 115 kg besser zu verteilen, habe ich vom Schlosser meines Vertrauens acht 140x140 große Blechplatten schneiden lassen. Mittig je eine kurze Schraube M18 aufgeschweisst, lackiert und fertig waren die Füsse. Gegen verrutschen gesichert werden die Gestelle mit Seilspannern und Ketten in den Aufnahmen der Sitze. Unter der vorderen Platte habe ich 3 Lebensmittelkisten stehen, in einer befindet sich eine zweite Batterie zum Betrieb der Kaffeemaschine oder ähnlichen Geräten.
Manfred hat im hinteren Teil mit handelsüblichen Küchenauszügen eine perfekte Kleinküche eingebaut. Nachdem ich erfahren habe, dass es diese Auszüge in den verschiedensten Auszuglängen gibt, fand ich aber immer noch keinen zu einem akzeptablen Preis im Handel. Da ich selbst mal Schlosser gelernt habe, konnte ich dem Lieblingsschlosser gute Skizzen zum Bau von zwei - Schienen liefern. Mit Kugellagern von 3 2 1 - meins entstand ein Küchenauszug in der Höhe von 19 cm. Damit passt die kleine Gasbombe nicht mehr rein, ich habe mich für einen einflammigen Kocher mit langen Kartuschen entschieden. Eine Kartusche hält ca zwei Tage. Die Verriegelung des Schiebers in den beiden Endpositionen ist eine Eigenentwicklung, die angehängte Tischplatte ist wieder dem Vorbild entlehnt. Die Tischbeine sind gekürzte Wanderstöcke, jeder ist höhenverstellbar, so dass die Platte immer in Waage ist. Die Aufnahmen der Tischbeine sind nach einem Tipp eines Kollegen Kabeldurchführungen.
Als Matratzen nutze ich handelsübliche 3- teilige Schaumstoffmatratzen, mir schwebt vor, die noch an die Fahrzeugkontur (Radkästen) anzupassen, so dass zwei Stück nebeneinander passen.
Ein weiteres Problem stellt die Sonne dar. Wenn früh die ersten Sonnenstrahlen das Auto treffen, ist es 10 Minuten später im Innenraum heiß. Im industriellen Lüftungsbau wird Armaklex oder der billigere K-Flex Isoliergummie eingesetztt um z.B. Kaltwasserleizungen und Lüftungskanäle zu isolieren. Ich habe etwas mehr als fenstergrosse Platten geschnitten und in Betbezüge in Wagenfarbe eingenäht. Diese werden aussen aufgelegt und mit Gummizügen auf der Innenseite befestigt. Das Dach musste ich nicht erst isolieren, da sitzt jetzt eine fahrzeugspezifische Dachbox drauf. Die Isolierwirkung dieser Massnahmen ist überwältigend.
Für die Winterzeit hat das Auto eine Standheizung. Für das Y- Kabel (Heizung - Funkempfänger ud Heizung - Uhr) gibt es eine Verlängerung von 2 m. An Stelle einer Uhr habe ich mir eine 4-polige Steckdose in einen freien Plaztz im Armaturenbrett eingebaut. Daran kann ich bei Bedarf eine Uhr mit 2 m Verlängerungsleitung anschliessen und die Standheizung von hinten aus starten.
Die Seitenscheiben und die Heckscheibe sind mit dunkler folie abgeklebt. Hinter dem Fahrer / Beifahrersitz soll ein Vorhang eingebaut werden. Dazu habe ich die Kleiderbügel mit Rundeisen und Langmuttern erweitern lassen. Verchromt sieht es kaum noch wie selbstgebaut aus. Der Vorhang wird zweiteilig aus einer alten Halbgarage (dunkelblaues Nylon) genäht.
Ich habe hier mehrfach von einem Seitenzelt gelesen. Ähnliche Gedanke hatte ich auch. Der erste Versuch war eine Kombination aus NVA - Planen. War nicht so toll, die Knöpfe klappern nachts auf der Karosserie. Die Lösung darf also nicht direkt am Auto festgemacht sein. Als prktikabel erwies sich ein 3x3 m Pavillon zum Einmannaufbau. Das Ding kann ich dank der neuartigen Konstruktion alleine in 3 Minuten aufstellen. Durch die Höhe von 2 m kann ich die Heckklappe im Pavillon öffnen. Auf dem Boden verankert wird er mit selbstgebauten Erdnägeln und Zurrgurten.
Zwei einknöpfbare Seitenteile runden das Ganze ab.
Zur Zeit laufen noch Umbauarbeiten für die beiden serienmäßigen hinteren Steckdosen. Die Sicherungen für diese Steckdosen sind unter dem Beifahrersitz! Auch für den Mann vom Fach schwer zu finden. Ich habe im Motorraum ein Lastrelais setzen lassen. Diese wird über die Klemme 94 angesteuert. Es zieht nur an, wenn die Lichtmaschine Strom bringt. nach hinten zur Steckdose sind 2x2,5 qmm als Plus verlegt. Masse kommt von der Karosserie. Eine von den zwei Steckdosen soll mir während der Fahrt die Zweitbatterie in der Fleischerkiste laden können. Leider habe ich keine Stecker gefunden, die diesen Ladestrom vertragen. Also eine kleine Einbauhochstromsteckdose und den dazugehörigen Stecker. Eingebaut wird die Steckdose in einen Nachbau der linken hinteren Wartungsklappe. Durch die Jahre wareen die Befestigungsnasen aus Plaste weggebrochen und eine neue Klappe kann nicht mehr geliefert werden. Also 2 mm Alubblech sägen, feilen biegen, 1000 mal anpassen und mit einer Rändelschraube festmachen. Ich hoffe bis Ende Mai fertig zu werden.
Bilder von dasGanze habe ich hier:
sonderzeichen.rajce.idnes.cz/Campingeinbau/
An dieser Stelle geht noch mal mein besonderer Dank an Manfred für die tollen Anregungen.
#1
So was liest man gerne
Und genauso sollte es sein: eine Anregung, was man so alles machen kann!
Da ich weiss, wieviel Arbeit dahinter steckt, weiss ich deine Arbeit zu schätzen
Die Preise von so einem Auszug ist schon nicht schmal, besonders wenn man einen Vollauszug möchte.
Mit der Sitzhöhe O:) ist es auch bei mir sehr knapp (Lebendhöhe 184 cm) aber so lange sitze ich da ja nicht und gebaut wurde es ja für die Horizontale
Verbesserungen kommen mit der Zeit und man findet immer wieder etwas zum Verfeinern.
Ich wünsche dir noch viel Spass mit deinem Einbau und recht viele sonnige Tage, wenn du auf Reisen bist!
Nette Grüße aus Bludenz
#2
Welches Fabrikat ist der Dachbox auf dem letzten Bild bitte ?
#3
Kamei Integral - wird nicht mehr hergestellt.
Gruß Uwe
#4
Ich brauch auch noch was womit ich mit meinem kleinsten mal an die See fahren kann ohne WoWa
…
Mal sehen!
#5
ich habe sie auch bie 321 meins ersteigert. besonders Obacht geben sollte man auf die Blindnieten an der Front. Die halten den Deckel zu und sind Scherkräften (Fahrtwinf) ausgesetzt. Wenn alle kaput sind, geht der Deckel ca 2 cm hoch und wird von 2 seitlichen Schrauben gehalten. Dieses Ereignis ist im Fahrzeug deutlich hörbar! Beim ersetzen der Nieten vieleicht besser welche aus Stahl / Edelstahl nehmen.
#6
Hallo zusammen,
ich stehe auch davor mir einen sgaf zu kaufen und entsprechend als Camper umzubauen. Nun wäre vorab gut zu wissen, was für eine maximale Liegefläche bei einem Baujahr ca. 2000 möglich ist? Variante A wäre ein festes Bett, das bei voll zurück gefahrenen Fahrersitz eine Liegefläche von ca. 2 m erlaubt?! Variante B Wäre dann ein kürzeres Bett mit einer Klappe um die Liegefläche dann am Abend variable zu verlängen, nachdem der Fahrersitz nach vorne gefahren wurde. Ausserdem wäre ich für Anregungen dankbar, wo man günstige und bequeme Matratzen im Fixformat bestellen kann. Ich würde gerne die komplette „Ladeflächefläche“ als Bett nutzen, daher würde sich ein T-Zuschnitt anbieten…
Danke + Gruß
Manuel
#7
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