Bremsschlauchwechsel vorn

Ich habe erfolgreich den Bremsschlauch gewechselt und möchte das hier gern als bebilderten Bericht wiedergeben.
Vorneweg: Das eine oder andere kann bestimmt besser ausgedrückt werden (bin Laie).

Als erstes einmal hier der Schaden am Bremsschlauch vorn links. Es ist mir immer noch ein Rätzel was diesen verursacht hat. Zwischen den beiden Gummis ist nichts was da schleifen könnte und wie ein Marderbiss sieht es auch nicht aus.

Am Abend vor dem Wechsel habe ich die Abschlüsse oben und unten mit WD40 eingesprüht. Das war am Morgen schön aufgesaugt.

Und so sieht der untere WD40 behandelte Anschluss aus.

Als erstes habe ich die obere Bremsschlauchhaltefeder abgezogen. Dafür habe ich einen gewinkelten Schraubendreher verwendet, den ich von unten mit einem breiten Schraubendreher abgestützt habe. So ging das ziemlich einfach.

Anschließend habe ich mit einer Zahnbürste den Anschluss gereinigt.

Damit mir nicht unnötig viel Bremsflüssigkeit aus der Leitung läuft habe ich ein kurzes Stück Schlauch vorbereitet, indem ich es an einem Ende mit einem Bolzen verschlossen habe.

Unter den oberen Anschluss habe ich einen flachen Jogurtbecher gestellt. Im Hintergrund sieht man eine größere Wanne, welche austretende Bremsflüssigkeit auffangen soll die am Jogurtbecher vorbei geht.

Jetzt habe ich den oberen Anschluss gelöst. Der Anschluss war zum Glück nicht festgerostet, so dass es mit einem 11er und 17er Maulschlüssel ging. Bremsleitungsschlüssel hatte ich, da es aber leicht ging konnten die in ihrer Schachtel bleiben.

Der untere Anschluss ging etwas schwerer, aber nicht etwa wegen dem 11er Schlüssel, sondern weil die Bremsschlauchseite aus sehr weichem Material war. Einen Maulschlüssel habe ich nicht drauf gekriegt, so musste es ein verstellbarer Schlüssel tun. Letztlich ist aber auch diese Verbindung aufgegangen.

Nachdem die Verbindungen gelöst waren habe ich den oberen Anschluss abgeschraubt und den vorbereiteten Schlauch aufgesteckt. Dabei hatte ich mich beeilt um so wenig Bremsflüssigkeit wie möglich austreten zu lassen.

Anschließend konnte ich auch den unteren Schlauch abschrauben. Das freie obere Ende habe ich etwas fixiert, damit mir die Flüssigkeit nicht durch die Gegend kleckert.

Uns so sieht die abgeschraubte Bremsleitung von unten aus.

Der Bremsschlauch hat 2 Zapfen, für welche es am Halter die entsprechenden Schlitze gibt.

Ich habe nun den unteren Bremsschlauchanschluss angeschraubt, aber noch nicht festgezogen.

Wovon ich überrascht war: Ich hatte mit einer wesentlich größeren Matzerrei gerechnet. Im Bild zu sehen ich die gesamte Menge an Bremsflüssigkeit und Dreck die entstanden.

Nachdem ich auch den oberen Anschluss eingeschraubt habe sah das ganze so aus.

Die Profis werden jetzt vielleicht lächeln, für mich als Flugzeugmechaniker sind Anzugsmomente aber heilig und ein „nach Gefühl“ gibt es für mich nicht.
Da ich eine Verlängerung verwendet habe musste ich das korrigierte einzustellende Drehmoment ausrechnen.

Der Drehmomentenschlüssel passt gerade so in den Radkasten, aber es geht. Knack und 15 Nm sind angezogen.

Den oberen Anschluss habe ich dann auch mit 15 Nm angezogen und mit der Haltefeder versehen.

Zum Entlüften habe ich dann mein Vakuumgerät rausgeholt. Das macht zwar gut Unterdruck, aber letztlich blubbert mehr Luft von den Seiten rein als es Bremsflüssigkeit rauszieht. Vielleicht habe ich mich auch einfach nur nicht geschickt angestellt, aber ich habe letztlich die Bremse zusammen mit meiner Frau normal nach der 2-Mann-Methode entlüftet.

Während des Entlüftens habe ich den Stand im Bremsflüssigkeitsbehälter kontrolliert. Ein Nachfüllen war erst am Ende des Entlüftens nötig. Die fehlende Menge Bremsflüssigkeit habe ich mit einer Spritze nachgefüllt. An dem Behälter kommt man relativ schlecht ran.

Nun da alles fertig war habe ich mich aber schon gefragt was den Schlauch eigentlich beschädigt hatte. Die Schadstelle lag zwischen den beiden Gummis wie hier von oben zu sehen.

Und auch der Blick von unten zeigt dass sich dort absolut nichts befindet was am Schlauch reiben könnte (rechts wie links eingeschlagen).

Abschließend habe ich die Anschlussstellen gereinigt und nach einem Bremstest geschaut ob Flüssigkeit ausgetreten ist. Das war nicht der Fall und so bin ich auf eine Probefahrt gestartet. Nach der Probefahrt habe ich dann nochmal geschaut ob alles dicht ist.

In Summe war das eine machbare Sache. Gut vorbereitet lief das einigermaßen sauber über die Bühne, das Fotografieren hat mehr Zeit als die eigentliche Arbeit gekostet.

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