Bremsscheiben beidseitig verfärbt

#40

#39
Ehrlich gesagt hab ich genau das schon häufiger mal gemacht… Im Rahmen von Testfahrten und sonstigen Versuchen…
Zwar nicht auf der BAB, aber nachts auf der Landstraße: Bis zu 10 mal Wechsel zwischen 100 km/h und 20. Zuletzt im Rahmen der AGR-Messreihen die ich hier mal aufgenommen habe.

Und ich hab’s dabei noch nicht geschafft, die Bremsen so heiß zu kriegen.

Die Temperaturen, die ich dabei erreiche, reichen zwar locker, um sich höllisch den Finger zu verbrennen, sind aber weit davon entfernt besonders auffällig zu riechen.

Letzteres habe ich bisher nur mit den berühmten festsitzenden Belagführungen oder auch den Handbremsmechaniken an den Hinterrädern geschafft.

Deswegen auch meine Verwunderung eingangs: Wie irre muss man fahren, um die Dinger so heiß zu kriegen? Ich schaff’s nicht. Nichtmal wenn ich bewusst „irre“ fahre. :kratz:

PS. Bremsflüssigkeit ist bei mir meist 7-10 Jahre alt. Ein „weiches Bremspedal“ hab ich auch noch nie hinbekommen. Wobei mir das Risiko diesbezüglich bei Bergabfahrten absolut bewusst ist.

#41

10x hintereinander voll auf 100 km/h beschleunigt und gleich wieder maximal auf 20 km/h abgebremst? Ohne, dass die Bremse überhitzt?

Sorry aber das widerspricht meinen persönlichen Erfahrungen und es widerspricht auch deiner Berechnung.

Um mal bei deinen Ausgangswerte zu bleiben: 2 Tonnen von 100 km/h auf 20 kmh/h sind rund 740 kJ.
740 kJ und 30Kg Gusseisen macht etwa 50 K. Sagen wir 50% der Energie wird abgeleitet bleiben 25 K pro Bremsung also 250 K für die 10 Mal. Die Bremsanlage hätte bei 50°C Ausgangstemperatur nach dieser Aktion somit über 300°C. Vermutlich ist es aber noch viel mehr, da die 50% Wärmeableitung imho sehr optimistisch sind.

#42

#41 genau so, wie die 30kg optimistisch sind…weil : es vermutlich nur 17,2 kg sind, und weil die Wärme, die an den Reibflächen entsteht, erst mal an den Rest der Scheibe (Halterung) abgeleitet werden muß. Daher kann man wohl davon ausgehen, daß die Reibflächen als solche schon höhere Temperaturen erreichen werden…

#43

#42
Auf den Oberflächen werden gigantische Temperaturen entstehen.
Mir ging aber aber um die ganze Bremsanlage, vor allem auch Bremssattel und Bremsflüssigkeit. Der Siedepunkt von Dot4 liegt bei 230°C.

#44

Wirklich interessantes Thema! :-k

Hab gerade versucht, herauszubekommen, bei welchen Temperaturen die Beläge verglasen. Aber leider Fehlanzeige im Netz. :-k

Nach meinem bisherigen Verständnis würde ich mal sagen, daß 300°C für die Bremsscheiben überhaupt noch nix besonderes sind, sondern ganz normaler Betriebszustand. Dunkle Rotglut, wie man sie mit klemmender Handbremsmechanik nach 20 km Landstraße durchaus hinbekommt entsprechen rund 600-700°C. Irgendwo in diesem Bereich würde ich auch mal die allgemeine Belastungsgrenze vermuten.

Was mich aber dabei gerade wundert: Die Wärmeleitung in der Bremsscheibe und die tatsächliche Oberflächentemperatur. Eigentlich müsste man doch nach praktisch jeder Bremsung sofort Anlauffarben (= 200-300°C) haben. Sind mir aber bisher noch nie aufgefallen. Oder werden die durch den Bremsvorgang selbst sofort wieder abgeschliffen?

Und das genau ist eigentlich mein Punkt bei der Aussage „Bremse wird nach x mal Bremsen komplett überlastet und das Pedal wird weich.“ Dazu muss ja die komplette Konstruktion da unten auf gewaltige Temperaturen aufgeheizt werden. Scheibe, Beläge, Nabe, Bremssattel, Bremsflüssigkeit… Ich gehe auch davon aus, dass die Beläge selbst eher isolieren als leiten.
Also wie unglaublich heiß muss es da an der Scheibe werden, damit die Flüssigkeit auf 200°C kommt?

#45

Das wird mir jetzt zu wissenschaftlich.
Also bei unseren Fahrzeugen sehe ich nach stärkerer Bremsart auf der Autobahn einen leichten blauen Schimmer. Dieser verschwindet nach einer Weile bei normaler Gangart in der Stadt oder Überland.
So blaue Flecken habe ich bisher nur beim Peugeot gehabt. Da waren aber vorher die Scheibe an den Belägen angerostet.
Da habe ich ganz vorsichtig mit Schleifpapier die Scheiben abgezogen und die Beläge angeraut.
Danach war es weg. Hätte es nicht funktioniert wären direkt neue Klötze und Scheiben drauf gekommen

#46

#44 Das nach einer (!) Gefahrenbremsung die Scheiben rotglühend sind habe ich selbst schon auf der Autobahn gesehen. Da hat ein Audi auf der anderen Spur gerade noch geschafft anzuhalten und ich konnte schön deutlich die Scheiben glühen sehen.
Die Rechnung mag auch in der Theorie durchaus stimmen, aber ich gebe noch zu bedenken das beim Porsche 911 beispielsweise auch in der Straßenversion eine Carbonbremse verbaut wird. Die funktioniert unter 300°C kaum und unter 600°C nicht wirklich gut. Also dürfte sich der Porsche beim Bremsen im Fenster zwischen 300 bis 600 °C bewegen. Und das im Alltagsbetrieb.

Ich habe mir auch etwas Gedanken gemacht wie es zu den vielen Hotspots auf der Scheibe kommen konnte. Da denke ich das das eventuell vom ABS verursacht wurde. Das könnte solche Spots erzeugen (theoretisch). Ich habe zwar auch schon ABS Bremsungen auf trockener Straße hinter mir, aber da habe ich ehrlich gesagt hinterher nie die Scheiben angeschaut.

#47

Dein Ernst?
Ist es wirklich zu viel verlangt, die verlinkten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Hotspotbildung wenigstens mal kurz zu überfliegen? [-(

Das ist nun wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal. Jeder einzelne Autofahrer auf unseren Straßen, wird schon mal auf trockenem Asphalt in den ABS-Regelbereich gekommen sein. Mit der zunehmenden Verbreitung von Bremsassistenten kommt man sogar immer häufiger in diese Situation.

#48

Und genau das passiert ja auch. Und es passiert schon nach wenigen Vollbremsungen unmittelbar nacheinander. Du hast es dir doch selbst ausgerechnet. Mit einer einzelnen Bremsung bringt man intaktes Bremssystem noch nicht zum kochen. Die 2-3 Wiederholungen ohne Abkühlphase, schaffen das hingegen problemlos.

Die Hinweise an steilen Passstraßen, in den Serpentinen die Motorbremse zu nutzen, sollte man auch mit modernen Pkw sehr ernst nehmen.

#49

#47 Ja, ist mein Ernst. Ich habe die Artikel auch überflogenen. Aber in allen Artikeln war jedes mal nur von einer Überhitzung durch gleichmäßige Reibung die Rede.
Aus der Praxis kenne ich solche Scheiben aber nicht von den Bergabfahrern sondern von den Notbremsungen. Deshalb denke ich das das doch mit ABS Eingriffen zu tun haben könnte.
Das ist meine persönliche Meinung und ich denke mal das die ungefähr so zutreffend sein könnte wie deine angenommene Masse von 30kg pro Bremsscheibe.

Übrigens solltest du dir deinen selbst verlinkten Artikel nochmals genauer anschauen und dir dann deine Aussage in #41 eventuell nochmals überlegen.

Zitat:

Eine Serie von zehn zunehmend scharfen Bremsungen von 100 auf 10 km/h mit normaler Beschleunigung dazwischen sollte für einen typischen Hochleistungs-Straßenbremsklotz geeignet sein.

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#50

Falsch. Es wird beschrieben, wie sich durch „normale“ Bremsungen Hotspots bilden und weiter verstärken.

Ok. Wir haben ein in der Fahrzeugtechnik sehr bekanntes Problem, welches die Konstrukteure mit viel Aufwand zu vermeiden suchen. Ich habe dir mal ein Dissertationen zu diesem Thema verlinkt. Publikationen in denen sich Fachleute durch theoretische Überlegungen und mittels aufwendiger Labormessungen dem Problem annehmen.
Und dann kommst du Laie und sagst: „Das ist mir alles egal, ich glaube daran, dass die Hotspots vom ABS verursacht werden. Dafür habe ich zwar keinerlei Belege, aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge“.

Doppelt falsch (bzw. sogar dreifach falsch) :roll:

  1. Ging es um die Masse einer (!) Bremmsscheibe.
  2. Kam die Annahme nicht von mir, sonder von Dr. Fraggle.
    und
  3. Ging es um die Masse der kompletten Bremsanlage samt angrenzender Baugruppen. Also alles, was beim Bremsvorgang aufgeheizt wird. Für Scheibe, Sattel, Beläge, Nabe, Bereiche der Felge usw. dürften die von Dr. Fraggle angenommen 15 Kg gar nicht so falsch sein.

PS:
Wer nicht glaubt man könne ein Bremsanlage mal auf die Schnelle überhitzen, dem empfehle ich es doch einfach mal zu versuchen. Sucht euch eine ruhige, gerade Landstraße ohne Bäume und bremst 3-4 hintereinander aus 100-120 km/h bis kurz vorm Stillstand. Immer schön maximal bremsen aber gerade vor dem Eingriff des ABS bleiben. Dann ohne Pause sofort wiederholen.
Aber nicht weinen, wenn danach die Schauben blitzeblau, die Beläge verglast oder die Bremsflüssigkeit siedet.

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#51

#50 Verzeihung. Ich werde es in Zukunft unterlassen dem Weltversteher mit 15 Doktortiteln zu widersprechen.

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#52

#51
Ein Aussage mit Wahrheitsanspruch ohne jegliche Begründung oder gar Beweis ist und bleibt bloß eine leere Behauptung.
Halt nichts weiter als heiße Luft.

#53

Nicht unsachlich werden, Ihr Lieben!

Im Grunde sind wir uns doch weitgehend einig über die groben Rahmenbedingungen:
Eine einzige Vollbremsung setzt genug Energie frei, um die Bremsanlage um 100 bis 200 °C aufzuheizen. Wie schnell und wie gut sich die Wärme verteilt und wie schnell die Wärme an die Umgebungsluft abgegeben wird wissen wir nicht genau und da liegt die Crux.

Außerdem wird es sicher auch noch gewissen Unterschiede zwischen einem Porsche 911, einem 7M und einem Daihatsu Cuore geben, die dazu führen, dass der eine locker 20 Vollbremsungen in Folge wegsteckt, während beim anderen schon nach 2mal die Beläge verglasen.

Ich bin mir (im Moment) ziemlich sicher, daß zumindest mein 7M eine dreifache Vollbremsung ganz locker wegsteckt. Deswegen werde ich die Tage einfach mal den Versuch wagen und mir mal das IR-Thermometer ins Handschuhfach legen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden. :wink:

#54

Ich fahre sehr viele Pass- u. Bergstraßen und habe die Bremsen, auch mit Anhänger noch nie ans Limit, sprich zum kochen gebracht.
Diesen Passus kannst du schon mal vergessen, denn nur defekte Bremsanlagen oder unfähige Fahrer, bringen dieses zustande!
Z.B. Flachländer aus Deutschland, bei denen leuchten die Bremslichter nach einigen Meter bergab auf und gehen erst wieder aus wenn sie wieder auf der Ebene sind. Alles schon gesehen und erlebt!
Nette Grüße

#55

Ist dir dein offen propagierter Hass auf Deutsche nicht selbst irgendwann mal peinlich?
Die Sprüche vom überlegenen Österreicher gegenüber dem dummen Deutschen?

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#56

Ja was denn nun? Gestern hast Du noch geschrieben, dass Du das schon mehrfach bis zu 10x hintereinander gemacht hast.

Das wiederum ist eine super Idee. Mach das Mal und poste die Ergebnisse bitte.

#57

da in der ganzen Diskussion offensichtlich niemand zur Kenntnis nehmen will, dass EINE Bremsscheibe ca.8,6 KG wiegt und daher ALLE Berechnungen, die von 15 KG ausgehen, falsch sein müssen, klinke ich mich hier aus…
Dafür, das Frank die X Jahre alten Scheiben mit 90 tkm inzwischen vermutlich längst ausgetausgeauscht hat, wandert der ganze Thread in irgendwie in philosophische Bereich aus… und bevor das ganze noch in Hauen und Stechen ausartet, sollte ein Admin hier besser zu machen…zum Ursprungsthema trägt das ganze jedenfalls nix mehtr bei … höchstens zum schlechten Ruf …

#58

Was wiegt ein Sattel? Was wiegt die Nabe? Was wiegen die Beläge? Was wiegt der unmittelbar an der Nabe anliegenden Teile der Felge?

Warum nimmst Du nicht Punkt 3. aus #50 zur Kenntnis?

Aber ansonsten gebe ich dir Recht. Auf Argumente wird hier (bzw. in diesem Forum ganz allgemein) kaum eingegangen. Persönliche Erfahrungen werden ignoriert. Hauptsache man kann auf seiner Meinung beharren bzw. mal wieder ein wenig nationalistischen Müll absondern.

#59

Nun bleibt aber mal alle brav.

Ich dachte der Dr. welcher die Beiträge hier zerlegt und immer wieder fragen stellt und so weiter ist geschichte.

Nein die Scheiben und Klötze habe ich noch nicht ausgetauscht.
Grund meine derzeitige Arbeitszeiten.

Kommt aber nächstes Wochenende.