Bremspedal sackt durch

Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen macht der Galaxy Probleme. Vorab zur Info. Ich bin nur Hobbyschrauber und komme das erste mal mit Bremssystem, Kupplung und Co in Kontakt. Beläge und Scheiben kann ich noch wechseln, aber hier bräuchte ich mal eure Hilfe. Von meinem Freundlichen fühle ich mich auch nicht gut beraten und sonst haben die Kfz-Gelehrten auch so keine rechte Idee. Es ging los mit der Feststellung, dass die Kupplung schleifte. Da gerade auch ein Radlager fällig war und die Karre auf der Hebebühne meines Bekannten stand, wollte ich die Kupplung mitwechseln. Mein Bekannter, der sich mit Autos besser auskennt, meinte, die Bremsflüssigkeit sollte auch gewechselt werden, denn sie wäre schon arg dunkel. Gesagt, getan. Die Bremsbeläge vorne wurden auch getauscht, die Scheiben nicht Die Karre war gerade wieder zusammengebaut und ich habe bei laufendem Motor die Bremse getreten und da fing das Dilemma an. Das Bremspedal ließ sich langsam bis Anschlag durchtreten. Es sackte immer weiter durch. Daraufhin haben wir ein paar mal auf unterschiedliche Art entlüftet. Mit Unterdruck und auch auf die russische Art. Es half nichts. Mein Bekannter meinte, dann könne es nur der Hauptbremszylinder sein. Dieser wurde getauscht, aber das Problem besteht weiterhin. Wir haben wieder einige Male entlüftet, wieder ohne Erfolg. Ich war dann in meiner bevorzugten Werkstatt, aber der Meister dort war erst mal sehr ahnungslos. Er meinte, die Kiste müsse in die Werkstatt und dann würde man erst mal schauen. Er wusste nicht, ob man mit dem VAG Tool, das ABS-Modul ansteuern und dort noch entlüften könne. Die ganze Sache würde erst schon mal eine Stunde mindestens dauern. Wenn die in der Werkstatt jetzt schon ahnungslos sind, dann reicht auch sicherlich die anvisierte Stunde nicht aus. Grundsätzlich bremst die Kiste ja auch gut und ich muss nicht pumpen, als wenn Luft drin wäre. Hat jemand von euch schon mal gleiches erlebt? Was kann ich hier noch tun? Ich habe mich auch hier schon ausgiebig umgeschaut und einige Ansätze entdeckt. Aber im Moment bin ich planlos und total verunsichert. 
- Könnte es Luft am ABS-Modul sein?
- Die Theorie mit alten Scheiben und neuen Belägen würde ich fast ausschließen. Bin mittlerweile 300 km gefahren, aber das Verhalten ist noch das gleiche.
- Es tritt keine Flüssigkeit aus. Wenn das Pedal ohne laufenden Motor getrten wird, dann bleibt es auch hart.
- In einem Post steht diese Aussage. Bedeutet dies, dass das Verhalten normal ist? Das würde aber den anderen Aussagen aus diversen Beiträgen widersprechen.
Wenn bei laufendem Motor Unterdruck für den Bremskraftverstärker erzeugt wird ist es ganz normal, dass das Pedal weiter durch „sinkt“ bei gleich bleibender Kraft.
Bei guter Vakuumleistung der Pumpe auch im Stand bis zum Bodenblech.
Wenn der Motor aus ist und nach 2-3 Bremsbetätigungen diese Vakuum-Unterstützung aus bleibt wird das Pedal hart, das ist auch normal. Wenn Du jetzt eine Leckage hast, dann würde es jetzt auch dann weich bleiben und irgendwo (Radbremszylinder/HBZ) läuft Bremsflüssigkeit aus.
Das gleiche Phänomen hatten wir in einem anderen Thread schon mal diskutiert. Um es noch einmal ganz einfach zu erklären: Der Bremskraftverstärker in unseren Fahrzeugen ist ein sogenannter „Saugluftverstärker“. In diesem haben wir einen Unterdruck von ca. -0,7 bar. Trete ich jetzt auf die Bremse habe ich noch ca. -0,5 bar im Bremskraftverstärker. Durch den, vom Motor oder Unterdruckpumpe anstehenden Unterdruck von ca. 0,7 bar wird das Pedal dadurch analog zum Unterdruckaufbau im Bremskraftverstärker sich immer weiter Richtung Bodenblech bewegen ( natürlich nur wenn man auf dem Bremspedal steht).

Ford Galaxy 1,9TDI 130 PS, Bj 2005

Ich hoffe, dies ist nicht zu viel Text. Ich danke Euch um Voraus.

#1

Ist der Hauptbremszylinder neu oder gebraucht vom Verwerter???

Gruß

#2

Laut dem Freundlichen ist der HBZ neu. er sah auch recht neu aus.

#3

Kann ich irgendwie feststellen, ob der HBZ defekt ist? Ohne den direkt wieder auszubauen und einen anderen rein zu setzen. Anscheinend hat hier auch sonst niemand eine Idee. ??? Bin total planlos…

#4

Ich fasse nochmal kurz zusammen, er bremst normal, es geht keine Bremsflüssigkeit verloren, HBZ ist neu, wenn man auf dem Pedal stehen bleibt sackt es nach einiger Zeit mit Bremskraftunterstützung bis zum Anschlag durch. Um das ABS-Modul auszuschließen könntest Du mal auf einem unbefestigtem Weg ein paar Vollbremsungen machen damit das ABS richtig werkelt, danach evtl. nochmal entlüften. Das die Bremskraft normal ist spricht aber eigentlich gegen Luft im System. Du solltest mit einem Helfer mal die Bremsschläuche am Fahrzeug kontrollieren, auch evtl. vorhandene Verbindungsschläuche zur Hinterachse z.B… Einer setzt sich bei laufendem Motor rein und betätigt die Bremse und einer schaut unterm Fahrzeug. Ich habe schon Schläuche gesehen bei denen die äußere Hülle, die für den Druck zuständig ist, beschädigt war und der innere, weiche Schlauchteil, der für die Dichtheit verantwortlich ist, hat dann mit der Zeit eine Blase nach außen getrieben. Je nach dem wie der Schlauch beschädigt ist kann das etwas dauern und z.B. ohne Bremskraftunterstützung gar nicht möglich sein. Wäre im Moment meine einzige Idee.

Gruß, bullet.

#5

Danke schon mal. Klingt plausibel. Jetzt mal so hyptothetisch weiter gedacht, würde dies bedeuten, dass das Problem schon vor dem Wechsel bestand und vielleicht der HBZ somit gar nicht defekt ist.

#6

Ich würde schon sagen das, wenn sich am Fehlerbild nach dem Wechsel nichts geändert hat, der alte HBZ noch in Ordnung war.

Gruß, bullet.

#7

hmmm bin ja gespannt was da raus kommt !?
Ich könnte mir aber das ABS noch vorstellen…
Das hat Ventile um den Druck ab zu bauen…
wenn ich bei meinem auf die Bremse steige und der Motor läuft geht mein Pedal auch weiter rein aber nicht bis zum Anschlag…
Ich habe das Gefühl das der Druck weggeht.
und wenn so ein Ventil nicht ganz schließt könnte das die Ursache sein.

ich schließe meinen HBZ aus, der sollte doch ewig halten. mein Alter hatte ja knappe 400tkm drauf noch der Originale.
beim ABS ist alles Denkbar :frowning:

lg

#8

Jetzt schnallt Euch an! Erstmal habe ich nicht nur hier gesucht, sondern auch noch mal mit Goggel. Siehe da, es gibt erstaunlich viele mit diesem Problem bzw. dieser Frage. Als Antworten kamen da auch Dinge wie HBZ, BKR, neue Beläge, alte Bremsscheiben, ABS, Bremsschläuche und das es normal sei. Eigentlich auch keine wirkliche Hilfe. Ich dachte mir, wenn dies beim Diesel normal sein kann, dann probier es doch mal bei anderen Autos aus. Ich habe mich mal in einen Passat und dann in einen A4 gesetzt, beide Diesel und da ist genau das gleiche passiert. Wenn Motor an und Bremse getreten, dann sackt diese bis zum Anschlag durch. Klar, ich werde trotzdem noch mal die Bremsschläuche und andere Dinge untersuchen, aber nun bin ich dich etwas beruhigter. Dann ist das wohl beim Diesel normal, aber mir ist es erst nach dem Wechsel der Bremssflüssigkeit und anschließendem Test aufgefallen.

#9

Ohne jetzt den ganzen Beitrag gelesen zu haben, meiner macht das definitiv nicht.

#10

Diesel? Es ist nicht ganz bis zum Anschlag. Den erreicht man wenn man nochmal fester tritt. Ist bis dahin noch 1-2 cm

#11

Diesel.
Wenn ich meinen mit dem Fuß auf der Bremse starte dann sackt dieses vielleicht ein, zwei Zentimeter durch.
Ob das dann noch zwei Zentimeter bis „zum Anschlag“ sind, :-/ eher nein.

#12

Es geht ja nicht ums starten. Wenn die Karre an ist, dann fällt es auf. Wie gesagt bei 2 anderen Autos habe ich das gleiche festgestellt. Jetzt steht natürlich Aussage gegen Aussage. Es ist ja auch nicht so, dass es durchfällt, sondern es geht langsam.

#13

Hallo
Ich habe selbst einen Alhambra, 1999 Neu gekauft. Immer zufrieden. Bis mir vor einigen Tagen dann am Bahnübergang auffiel das die Bremse durchsackt, das Pedal gab nach. Auch Pumpen brachte nichts.
Kein ABS im Wagen. Diagnose war für mich Klar: HBZ im Eimer. ATE NEuteil gekauft ( Sauteuer ) und eingebaut. In einem Zug vorne neue Schläuche und die Zangen überholt, Scheiben und Beläge ersetzt.
Bremse mit „Pumpmethode“ Druckluftgerät UND auch mit Vakuumsauggerät entlüftet. 2 Liter durchgezogen.
Fazit : Der Neue Zylinder baut keinen Bremsdruck auf, sinkt 100% durch wenn der Motor gestartet wird.
WATT NU?

#14

Hallo Nochmals.
Um es dann auf die Spitze zu treiben habe ich ( Siehe letzten Beitrag ) den Zylinder umgetauscht.
Fazit: Auch Neuteil von Ate, Jede Leitung mit 500ml Fluid entlüftet. 30% Bremsleistung geschätzt, Pedal kommt auf den letztn 5 mm auf Druck wenn der Motor läuft. WO ist der Luftsack und WIE werde ich den los?
Alhambra 1999, immer noch 1 Hand seit Neu, TDI, kein ABS, 4 Leitungen am HBZ. Dieser wurde aucg gefüllt bevor die Leitungen angeschraubt wurden, dann erst der Behälter aufgesetzt.
Danke für Hilfe.

#15

Hallo Gast,

dann wird wohl die Druckleitung von der Vakuumpumpe zum Bremskraftverstärker oder die Pumpe selbst defekt sein!

Gruß Rebell 02

#16

Hi,
melde mich noch mal zurück. Die Karre ist letzten Monat ohne Probleme über den TÜV. Ich werde jetzt nichts mehr daran unternehmen. Wie schon geschrieben, andere Diesel tun dies auch. Außerdem steht man nie so lange und so fest auf dem Pedal wie ich es gemacht habe.
Gruß Berjer

#17

Es gibt da doch ein Prozedere wie man den ABS Block mit Diagnose Unterstützung entlüften kann…
Vielleicht ist da das Problem…
Ich würde ohne das geklärt zu haben nicht weiter fahren…

#18

@ Rebell02.
Moin.
Das ist zusammenhanglos. Schließlich tut der Hauptbremszylinder das ja NUR wenn der Motor läuft.
Also ist die Verstärkerfunktion i.O. somit auch die Leitung. Denn wären die Pumpe oder die Leitung kaputt oder undicht, wäre die Unterdruckleistung schwächer und somit auch das Pedal nicht so nachgebend weich.
Denn das Absinken ist ja ausschießlich gegeben wenn der Motor läuft.
Nicht beantwortet hingegen ist die Frage was die Ursache für das Verhalten sein kann. Irgendwo in dieser Bremsanlage muss ein Luftsack sein, die Nachgiebigkeit von Schläuchen ist auszuschließen.
Der Zylinder jetzt das ZWEITE NEUTEIL.

#19

Hallo zusammen.
Die Ursache lag bei verbogenen Haltefedern der Bremsklötze die bei Rot-Weiß wohl verkehrt reingewürgt wurden und so die Bremse „aufdrücken“ und den Pedalweg verlängern. Es fiel mir auf das die Feder auf der Karre des Nachbarn anders angebracht ist. Rad ab, Feder demontiert und wieder passend gesetzt auf beiden Seiten. Bremse ist wie beim Neuwagen.