Auflaufbremse prüfen und Frage zur Bereifung

Hallo,

ich habe mir einen sehr alten, aber ansonsten gut erhaltenen Wohnwagen Tabbert 5000 gekauft, den ich über Winter „überholen“ möchte.

Fahrzeugbrief ist keiner vorhanden, andere Papiere auch nicht.

Nun habe ich eine Frage zur Alko Auflaufbremse:

Wie kann ich diese korrekt prüfen, bzw. zerlegen? An der Einheit befindet sich ein ca. 8cm langer Hebel, muß dieser umgelegt werden, wenn mit dem Hänger rückwärts gefahren wird? Was bewirkt dieser Hebel?

Ferner ist eine alte poröse Bereifung auf 13 Zoll Felge aufgezogen, die ich erneuern und auf 14 Zoll aufrüsten möchte, weil der Hänger hinten ziemlich tief hängt.

Gibt es nur 5-Loch Felgen mit 112mm er Lochkreis?

#1

Hallo,

ohne einen Fahrzeugbrief ist die Sache sicher nicht ganz einfach. (wieso hat der Wagen keinen Brief? Wie weist der Vorbesitzer dann sein Eigentum am WW nach? aber das nur am Rande)

Allerdings sollte irgendwo am Fahrzeug ein Typenschild befestigt sein, an dem sich auch eine Fahrgestellnummer ablesen lassen sollte. Mein Vorschlag wäre, einfach mal den Hersteller unter Angabe dieser Nummer sowie des Wohnwagentyps anzuschreiben. Evtl. haben die schon irgendwelche Unterlagen über mögliche anderen Reifengrößen. Ansonsten könntest Du auf einschlägigen Webseiten den Abrollumfang der Reifen ermitteln und dann Größen raussuchen, die dem in etwa entsprechen. Damit solltest Du dann den TÜV konfrontieren. Um eine Einzelabnahme des Wohnis wirst Du bei Deiner Ausgangssituation ohnehin nicht herumkommen, so dass Du den Segen des TÜV in jedem Falle brauchen wirst.

Bei den Felgen beachte bitte auch die Traglast (bei den Reifen sowieso!). Nicht jede Felge ist wohnwagentauglich.

Unter dem Hebel, den Du beschreibst, kann ich mir im Moment nichts vorstellen. Möglich, dass er zur Rückfahrautomatik gehört. Mach doch am besten mal ein Foto, stell es in Dein Album und setz hier im Beitrag einen Link, dann können wir Dir vielleicht besser helfen.

#2

Hi!

Den Hebel gibt´s wohl nur noch bei gaaaaanz alten Anhängern :wink: und der hatte so ich mich erinnere wirklich mit der Rückfahrautomatik zu tun. Wobei „Automatik“ etwas übertrieben ist, da hier schon jemand manuell tätig werden muß.

Wenn der Hebel eingeklappt ist, blockiert er das Schubrohr der Auflaufbremse und ermöglicht bei diesem alten Bremsentyp das Rückwärtsfahren ohne dass die Bremse blockiert. Bei den neueren Bremsanlagen gibt es den Hebel nicht mehr. Das Schubrohr wird dabei zwar dann betätigt und quasi wird auch gebremst, jedoch ermöglicht eine spezielle Konstruktion in der Bremstrommel, dass die Bremsbacken das rückwärtsrollende Rad nicht bremsen. (Ich hoffe ich habe das verständlich von Laie zu Laie erklärt).

Nach dem Rangieren durfte man (darfst Du) aber nicht vergessen, den Hebel wieder zu deaktivieren, da man sonst mit einer starren Deichsel, sprich ohne Auflaufbremse, herumfährt.

Falls Du den gleichen Abrollumfang nehmen mußt, wirst Du am „hinten tief hängen“ nicht viel ändern, egal ob 13 oder 14 Zoll Felgen…

Evtl. ist die Zugdeichsel eher niedrig angebracht (früher waren die Wowas viel niedriger - unser alter war auch gut 20cm (!) niedriger als der neue, obwohl sich die Höhe im Wohnraum nicht geändert hat) sodass Du an dieser Geometrie nicht viel ändern können wirst. Ich meine die alten Wowas wie Deiner hatten dann auch ein einzelnes rundes Rohr als Zugdeichsel - keine Ahnung, ob man da was machen kann. Heißer Tipp sind Werkstätten für Landmaschinen, die kennen sich oft gut mit solchen Sachen aus.

Gruß und viel Spaß mit dem alten Schätzchen

holger

#3

Hallo,

danke für eure Hilfe,

also den Hersteller habe ich kontaktiert, die wollen 30,- EURO für eine Kopie des Datenblattes.

Der WW ist nicht mehr neu (…), aber wir wollen nächstes Jahr auch nur 1-2 Wochen insgesamt damit wegfahren.

Er hat „schon“ eine V-Deichsel, keine runde mehr.

Ich werd glaube ich das Reifenproblem erstmal aufschieben für den nächsten Herbst und auf die Orignalfelgen neue Reifen gleichen Formats aufziehen lassen.

#4

Hallo superwillm,

das mit dem Hebel für die Rückwärtsfahrt kann ich bestätigen.

(siehe Beitrag von holger RS).

Ich kann zwar mit der Bezeichnung Tabbert 5000 im Moment nicht all zu viel anfangen, aber ich gehe im Zusammenhang mit dem Rückwärtsfahrthebel vorsichtig von einem Baujahr 1970 - 1980 aus.

Da Du ausserdem keine Papiere zu diesem Wohnwagen hast, gehe ich zusätzlich von einer erforderliche Vollabnahme beim TÜV aus.

Bevor Du jetzt großartig die Reifen erneuerst (sind das wirklich die Orginalen !?! Reifengröße? Traglast?)

würde ich die 30.- Euro investieren!

Zusätzlich würde ich andere Reifengrößen und Traglasten nachfragen, falls Du den WW mit 100km/h ziehen willst!

Also nichts überstürzen, bevor beim TÜV das böse Erwachen kommt, erst Daten sammeln.

Eventuell, falls der WW ein ALKO Fahrgestell hat, wäre auch die Kontaktaufnahme mit ALKO von Vorteil.

Die waren sehr kompetent und haben mir gleich die Durchwahl zum richtigen Gesprächpartner von Detlefs geben können.

Dies sollte auch für Tabbert möglich sein.

Campingläden und große Wohnwagenverkäufer (besonders wenn Sie noch alte Meister haben) sind bei technischen Fragen dieser Art auch nicht zu unterschätzen!

Nur als Anmerkung zur Traglast:

Als ich mal wieder neue Reifen für unsere WW kaufen wollte, mußte ich zufällig feststellen, das die Traglast nie mit dem zulässigen Gesamtgewicht zusammen passt :-k

Nach vielen Telefonaten bekam ich eine, mir immer noch nicht nachvollziehbare, Mitteilung, das der WW nur mit 80 km/h gezogen werden darf und somit die Traglast um x% (weiß den Wert leider nicht mehr) unterschritten werden darf.

Bei mir hadelte es sich um einen Dethlefs (21 Jahre alt) und ich hatte die notwedigen Daten zur Umrüstung kostenlos per E-Mail vom Hersteller bekommen.

Die Abnahme beim TÜV für die Reifen war allerdings trotzdem noch notwendig.

#5

Hallo BMG,

ja es stimmt, der Tabbert ist Baujahr 1978. Der Nachfolger ist der Tabbert 5500.

Ja, ich werd das Datenblatt wohl anfordern, da ich im Net auch bisher noch nichts gefunden habe, insgesamt sehr wenig über Wohnwagen, vielleicht sollt ich auch woanders schauen als bei google.

Ja, das Fahrgestell, also Kupplung/Auflaufbremse und die Achse sind von ALKO.

#6

Hi!

…das mit den Reifen hat auch noch ein anderes Problem.

Ich habe auch mal einen gaaaaanz alten (`71) Tabbert Comtesse gehabt und habe dann neue Reifen aufziehen wollen und vor einem Dimensionsproblem gestanden. :-k

Der TÜV beharrte ausdrücklich auf der Originalbereifung, da sich sonst das Hebelverhältnis zwischen Auflaufbremse und Wohnwagen ändern würde (Anderer Reifenumfang = andere Kraftübertragung). :roll:

-also neue Schluppen auf die ollen Flugrostfelgen aufgezogen… :frowning:

Viel Freude mit Deinem WW!!!

Potti

#7

Tabbert 5000 guckst du hier:

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oder hier:

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#8

Hallo Kollegen,

falls es noch jemanden interessieren sollte, ist ganz nett!

click.gif

Gruß

Frank :drink:

#9

Ich hab da ne ganze Menge Erfahrung gesammelt mit dem instand setzen eines alten Wohnwagen ( Meiner war ein TEC 500 Bj 80)

Auflaufdämpfer, Zugrohr, Führungsbolzen, Seile, Bremsbacken, Reifen, Beleuchtung neu usw usw usw

Wenn Du fragen hast :wink:

War eigentlich ganz easy mit einem fähigen Tüvprüfer!

#10

Das könnte schon mal ein Problem werden. :wink:

#11

Hast du schon mal daran gedacht, dass du bei einem „angehobenen“ WoWa - wenns überhaupt geht - auch Probleme mit den Stützen bekommen könntest?

Das halte ich bei diesem Baujahr aufgrund sicher fehlender Stabi-Einrichtung und Stossdämpfer für sehr unrealistisch.

Ich würde den TÜV schon sehr frühzeitig mit ins Boot holen und Notwendigkeiten abklären, bevor du hunderte von Euros investierst. Am besten einen finden, der selber Camper ist - was aber wiederum sicher auch nicht einfach sein wird (zum Glück habe ich so einen im Bekanntenkreis).

#12

Hallo Wohnwagengemeinde

Eingags wurde nach der Prüfung der Auflaufbremse und Bereifung gefragt…
-Bei meinem TABBERT sind laut FP, Zeile 23: 175SR14 drauf. In Zeile 21 steht dann noch 6.40.13/6PR
-Auflaufbremse! Ankuppeln, Feldweg lang und bremsen… grins

Suche selber neue geeignete Bereifung für meinem WW

Gruß aus McPomm
Frank