Guten Morgen Forianer
Ich kann nicht schlafen und da morgen meine Standheizung eingebaut wird, kommt hier mein Tipp zu früher Stunde:
Es haben sich bestimmt schon viele gefragt, warum kann ich nicht die Mini-Uhr und die TP5 ans Steuergerät der Standheizung anschalten? Weshalb verbietet Eberspächer das sogar?
Einen vernünftigen Grund sehe ich zwar nicht, aber Eberspächer bietet ja auch Luftheizungen an die ein wenig teurer sind und für Dauerbetrieb ausgelegt wurden
Na gut, unterstellen wir niemandem etwas und so lautet die offizielle Aussage: mehrere Schaltgeräte können den Eingang des Steuergerätes überlasten und zum Defekt desselben führen.
Das ein Defekt nicht die zwingende Folge sein muß, beweisen einige Forianer, die mind. 2 Schaltgeräte parallel betreiben.
Ok, wie können wir eine einfache Schutzschaltung bauen die wenig Aufwand erfordert, auch von Nicht-Elektronikern schnell gebastelt werden kann und die Garantie/Gewährleistung nicht außer Kraft setzt?
Man nehme 2 Doppelschottky-Dioden (wir denken natürlich auch an die Uhr im Dachhimmel) und einen Elko (Kondensator), löte die 3 auf eine Experimentierleiterplatte (in Streifen kaschiert und vorgebohrt) - fertig!
Was will Andreas damit erreichen?
Wir koppeln die Ausgänge der Schaltgeräte durch Dioden voneinander ab und führen sie dann zusammen. Der Elko kümmert sich um Schaltspitzen, die auftreten können, wenn z.B. die Mini-Uhr läuft und die TP5 ebenfalls betätigt wird.
Die Dioden (jeweils eine) werden in Reihe zum jeweiligen Steuergeber geschalten (Anode (+) zum Geber und die Kathode (-) zum Steuergerät). Um den Aufwand wieder gering zu halten, wird der Pin2 (Schalteingang Steuergerät) direkt vor dem Steuergerät aufgetrennt. Denn hier laufen die Schaltausgänge der Geber auf. Zum Einschalten der Heizung liegen hier 12V an. Solange 12V an Pin2 anliegen ist die Standheizung in Betrieb- so kann man deren Funktion später auch testen.
Hinter den Dioden werden die Eingänge wieder zusammengeführt und bilden den Eingang zum Steuergerät. An dieser Stelle sitzt der Kondensator (47yF) und wartet auf Schaltspitzen die er entschärfen soll Er ist zwischen Ausgang und Masse geschalten. Einen Massepunkt müssen wir nicht lange suchen, denn dieser liegt an Pin1 des Steuergerätes an und wird von den Gebern geliefert.
Anmerkung1: da ich 2 verschiedene Schaltpläne habe, benutze ich den aktuelleren für die Ausführungen 240179009701 und 240219009701. Das sind zum einen die Version Mini-Uhr mit einem 6-poligen Stecker (S4) und die Version TP5 mit einem 10-poligen Stecker (S5). Die älteren Varianten (7-Tage Uhr und Uhr rechteckig TRS) funktionieren ähnlich. Hier wird auch der Pin4 des Steuergerätes für das Gebläse bedient. Ich sage nur Standlüftung - aber dazu später vielleicht;)
Wie sieht das ganze fertig aus?
Welche Bauelemente soll ich nehmen?
Ich habe alles überdimensioniert, so haben wir genug Reserven. Für die Schottky-Dioden kommen folgende Typen in Betracht:
PBYR1545CT von Philips bzw.
MBR1545CT von Motorola oder ähnliche - Kosten pro Stück 1,20¤
- man kann auch normale Dioden nehmen, der Spannungsabfall beträgt dann 0,6V
Die Pins 1 und 3 sind Eingänge - der Pin2 ein Ausgang. Von beiden Dioden werden die Pins 2 miteinander verbunden. Hier wird der Elko gegen Masse angeschlossen. Gleichzeitig dient der Anschaltpunkt des Elkos als Ausgang zum Steuergerät (Schaltkontakt).
- Der Elektrolytkondensator (Elko) hat eine Kapazität von 47yF und eine Spannungsfestigkeit von 63V (Kosten 0,30¤) - größere Kapazitäten sind nicht sinnvoll, denn er soll ja nur die Spannungsspitzen wegbügeln
- Die Lötkontakte zum Anschluss der Kabel heißen Lötschwerter (Kosten pro Beutel 2,-¤ - 100Stk. das reicht ein Leben lang )
- Eine Experimentierleiterplatte - gebohrt und in Streifen kaschiert kostet etwa 2,-¤ -
Der große Vorteil dieser Leiterplatte ist, daß wir bis auf eine Brücke zwischen den Ausgängen der Schottky-Dioden keinerlei Drahtverbindungen löten müssen! Die Leiterbahnen auf der Unterseite verlaufen alle parallel. Wir benötigen nur 7 Bahnen, lassen aber links und rechts eine stehen - also 9.
Masse wird in der Mitte angeschalten, da zwischen den Dioden 1 Bahn frei bleibt. (siehe Bild oben)
- zur Isolierung der Lötkontakte habe ich (Modellflieger) Schrumpfschlauch gewählt. Das liegt bei mir immer herum. 4mm Durchmesser reicht aus.
- zur Isolierung der ganzen Leiterplatte habe ich 30mm Schrumpfschlauch genommen. So paßt die ganze Leiterplatte samt Bauelemente hinein.
- Kondensator und Dioden habe ich noch mit Heißkleber gegen Vibrationen gesichert - ein kleiner Klecks reicht völlig
Alles ist im Bastelladen oder bei Elektronikversendern zu bekommen. Für Fragen stehe ich natürlich gern zur Verfügung.
Es geht auch noch besser - mit Relais und sicherer ODER-Schaltung, aber einfach ist einfach besser
Dank an Dani für die Schaltpläne und an Manfred für die Tipps.
Gruß, Andreas
Ps: privater Nachbau ist erwünscht, kommerzielle Anwendungen nur mit meinem Einverständnis !