Ich habe eine technische Frage. Ich habe den Stoßdämpfer auf der linken und rechten Seite wechseln müssen. Habe mir neue Schrauben bei VW besorgt. Das Radlagergehäuse wird mit einer Schraube am Dämpfer gehalten. Diese wird mit 110 Nw angezogen, laut meinen Unterlagen. Wollte heute die Spur neu einstellen lassen. Auf dem Weg zum freundlichen, ist mir der Wagen auf der linken Seite 5cm angesagt. Der Dämpfer hat die Achsmanschette zerrissen und ist auf die Antriebswelle geschlagen.
Die rechte Seite ist in Ordnung.
Jetzt ist mein Reifen, Welle und das Gelenk hin. Der Sperrring hat die vorderen Zähne abgefräst. Da kann man wohl nichts mehr machen.
Das was mir komisch vorkommt, das die Schraube, die das Radlagergehäuse am Dämpfer hält, in der Mitte gebrochen ist. Kann sowas passieren oder ist das ein Materialfehler.
Leider kann man da wohl keinen für haftbar machen. Bin gerade sehr frustriert, da die Linke Welle doch deutlich teuerer ist.
Hat einer schonmal sowas erlebt, oder habe ich einfach Pech gehabt.
Also,…
ich beziehe mich ausschließlich auf das, was der Etzold hergibt (S. 146ff.).
Beim Einbau des Dämpfers ist der Dämpfer so in das Radlagergehäuse einzuführen,
das die Nut im Dämpferrohr mit der Bohrung fluchtet.
Sprich im Dämpfer ist eine Nut, in welcher die Befestigungsschraube bei korrektem Einbau
liegt und das Dämpferrohr somit auch (etwas) arretiert.
Scheinbar hast du das beim Einbau nicht beachtet. Als dann der Dämpfer das erste Mal
belastet wurde und einfederte, ist er runtergerutscht, auf den Bolzen geknallt und hat
diesen durchschlagen.
Für diese Annahme spricht, dass du von einem mittig gebrochenen Bolzen schreibst.
Die 110Nm waren ganz richtig, aber was du schreibst deutet auf einen Montagefehler hin.
Eine Idee wäre noch, das VW dir einen Bolzen mit falscher Festigkeitsklasse verkauft hat.
Sprich 8,8 statt 12,9. Das kannst du ja noch mal überprüfen.
Tja… tut mir leid für dein Mißgeschick.
Hoffentlich wird es nicht zu teuer.
habe die gleiche OP vor ein paar Wochen gemacht. Merkwürdiger Effekt bei Dir! Leider hast Du nicht geschrieben, wo Du nach dem Absacken die Schraubenhälften gefunden hast.
Annahme 1:
Du hast das Dämpferrohr weit genug in den Klemmsitz des Radlagergehäuses geschoben, aber die Nut des Dämpferrohrs nicht richtig zur Bohrung im Radlagergehäuse ausgerichtet. Wäre kein Problem, denn dann hättest Du die Schraube da nie durchgekriegt und den Fehler rechtzeitig bemerkt. Das kanns also nicht gewesen sein.
Annahme 2:
Du hast das Dämpferrohr nur ein Stück weit von oben in den Klemmsitz geschoben, so dass es praktisch nur oben auf der Schraube steht. Wäre auch kein Problem, weil man diese „Höherlegung“ spätestens beim Ablassen des Autos bemerken würde, von den Schwierigkeiten, das Domlager zu montieren, ganz zu schweigen.
Annahme 3:
Die Schraube wurde im Fahrbetrieb vom Dämpferrohr abgeschert oder zerbrochen. Das würde voraussetzen, dass sie nicht korrekt angezogen war. Denn bei korrektem Anzug übernimmt die Reibung (und nur die!) im Klemmsitz zwischen Radlagergehäuse und Dämpferrohr die Kraftübertragung.
Annahme 4:
Du hast die Schraube schon beim (zu festen) Anziehen ganz oder fast ganz abgerissen. Der Klemmsitz war dann ohne Funktion, die Schraubenteile konnten nach aussen wandern und das Dämpferrohr ist dann runtergeruscht.
Annahme 5:
Das Gewinde im Radlagergehäuse ist so beschädigt gewesen, dass Du die 110 Nm am Drehmomentschlüssel, der natürlich i.O. und korrekt eingestellt war, durch Reibung im Gewinde bereits erreicht hast, bevor die erforderliche Vorspannung an der Schraube erzeugt war. Dies entspricht dann im Ergebnis Annahme 3.
Konntest Du denn die alten Schrauben gut demontieren? Wenn nicht, ist evt. das Gewinde im Achslagergehäuse kaputt gewesen.
#2 Und Annahme 6:
Das Radlagergehäuse wurde bei der Demontage der Dämpfer zu weit gespreizt und ist nun an der hinteren Seite gebrochen.
Das würde auch das Abscheren der Schraube und das vollständige Absacken erklären. Immerhin ist das Teil aus Guß und bricht durchaus mal wenn man zum Stoßdämpfer entfernen einen Keil in die Nut treibt (was ja durchaus auch gerne gemacht wird).
Danke für die Antworten. Werde gleich mal Photos machen. Vielleicht hilft das noch etwas weiter. Schaue mir auch gleich mal die Schraube an, welche Festigkeit sie hat.
Finde leider gerade die Schraube nicht wieder. Habe Sie vor Wut gestern irgendwo hingelegt. Da suche ich noch. Ich weis nur noch das 8,8 drauf stand, und es somit die falsche Schraube war, die mir mein freundlicher verkauft hat.
Hier sieht man schön, wie der Achsschenkel am Dämpfer nach oben gewandert ist. Die Schraube saß vorher in der Nut. Kann man den noch nehmen oder lieber nochmal neukaufen
Ich glaube meine Antriebswelle ist hin. Das Gelenk ist hier schon ab. Das klackte nur noch. Man sieht schön, wo sich der Sicherungsring reingefressen hat.
Hier der kaputte Sicherungsring. Der obere sollte der neue sein, aber der passt nicht, weil zu dick. Auch den verkehrten bekommen. Da war ich aber bei Ford
Das Übel ist die Schraube, ich habe leider vorher nicht draufgeschaut. Auf der rechten Seite habe die richtige mit 12,9 verbaut. Zum Ko****!!!
Muss ich Dämpfer und Welle tauschen? Was meint ihr.
Die alten Schrauben gingen normal schwer raus. Etwas Rostlöser, mehr war nicht von Nöten. Die neuen gingen auch ohne Probleme rein.
Da mein Opa Schlosser war, habe ich hier nur gutes Werkzeug. Der Hazet Drehmomentschlüssel funktioniert tadellos. War erst Letztes Jahr zur Kontrolle weg.
Zuerst fällt mir auf das ich am Dämpfer die Nut vermisse. Die sollte eigentlich zwingend vorhanden sein. Wo hast du die Dämpfer denn her?
Auf dem einen Bild sieht man wo die Schraube am Dämpfer gearbeitet hat. Das sollte eigentlich gar nicht möglich sein und es ist auch zu erkennen das du die Schraube schon bei der Montage mit Gewalt am Dämpferrohr entlanggetrieben hast. Das kann so nicht richtig sein.
Wenn du wirklich eine 8.8 Schraube verwendet hast dann hast du die vermutlich schon beim Anziehen mit 110 NM getötet. Die Schraube hat übrigens 10.9 und nicht 12.9. Schrauben dieser Festigkeit (12.9) wirst du kaum im Handel bekommen.
Das du das Radlagergeäuse nur so runterziehen konntest ist schon sehr seltsam. Das passiert zwar, ist aber eher die Ausnahme.
Deine Antriebswelle ist soweit das hier zu sehen ist in Ordnung. Es scheint so als hättest du das Gelenk nicht weit genug aufgesteckt und es ist nur auf den Außenzähnen gelaufen. Die sind zwar beschädigt, aber wenn die Welle korrekt montiert ist sollte das keine Probleme bereiten.
Der „kaputte“ Sicherungsring schaut immer so aus sobald du das Antriebswellengelenk darüber getrieben hast. Der „neue“ passt deshalb nicht weil er „noch“ nicht die Zähne hat wie der alte.
Der wurde vor zwei Jahren von einer Werkstatt eingebaut, weil ich keine Zeit hatte. Deswegen habe ich mir auch keine Gedanken gemacht, wegen der Nut.
Das Gelenk habe ich erst nach dem Schaden runtergenommen, wegen dem Klacken. Das war noch das erste ab Werk. Da war noch keiner dran.
Am neuen Dämpfer war keine Nut vorhanden. Ich habe den Dämpfer soweit in den Achsschenkel eingeführt, das er den Dämpfer komplett umschließt. Weil die unteren 5 cm etwas dünner sind als der Rest des Dämpfers. Das habe ich für die Nut gehalten, weil der alte genauso aussieht.
Auf der Schraube ist es schwer zu erkennen ob 10,9 oder 12,9. Aber die kaputte hatte auf jeden fall 8,8.
An dem alten Dämpfer sind die reste der Nut erkennbar (bzw. des Führungsblechs)
Was in beiden Fällen mehr als seltsam ist sind die Schraubenspuren am Dämpferrohr. Die können dort gar nicht sein wenn alles korrekt ist.
#10
Das fängt ja toll an. Vielen Dank für die Hilfe. Ich frage morgen am besten mal nach. Keine Lust das mir das wieder passiert.
Hatte das ganze Fahrwerk vor zwei Jahren einbauen lassen. Die Werkstatt auch TÜV gemacht. Dann werde ich morgen mal bei ST und bei Ford nachfragen.
Unser Händler hier ist super nett und hat mir auch beim Pressen der Lager ausgeholfen. Mal sehen was der Meister da sagt. Aber ich bekomme gerade Kopfschmerzen. An den neuen Dämpfern waren definitiv keine Nuten dran. Das hätte ich sofort gemerkt. Hätte ich lieber mal das Fahrwerk damals selbst gewechselt, dann hätte ich jetzt einen Vergleich.
Du siehst auf deinem letzten Bild das oberhalb und unterhalb der „Gewindegänge“ ein paar seltsam geformte Roststellen sind. Dort ist normalerweise das Führungsblech angepunktet (bzw. die Nut).
Man kann auch deutlich erkennen das das Rohr an der Stelle eingedrückt ist. Das ist beim Originalrohr definitiv nicht so.
So langsam habe ich den Verdacht das vielleicht das Radlagergehäuse falsch ist. Aber mir fällt spontan kein anderes Modell ein mit dem man das tauschen könnte.
#12
Danke für die Erklärung. Jetzt verstehe ich auch wie das dann richtig aussehen soll. Das ist sehr seltsam. Vielleicht habe ich morgen Glück und ein galaxy steht bei meinen Freundlichen auf dem Hof. Dann schau ich mal. Aber das ist alles schon komisch.
Verstehe ich das richtig, das ohne die Nut, der Dämpfer eigendlich keinen richtigen halt hat. Das würde wiederum erklären warum sich damals nach kurzer Zeit, die Spur verstellt hat. Das hatte mich damals schon gewundert.
Ich hatte mich auch schon gefragt, wie man die Dampfer dann genau Ausrichtung soll, im Achsdchenkel.
#13 ohne die Nut kann sich der Dämpfer theoretisch verdrehen. Das sollte aber keine Auswirkung auf die Spureinstellung haben.
Eher für möglich halte ich es das die Werkstatt beim Dämpferwechsel irgendwas gelöst oder ausgetauscht hat was eine Spureinstellung nötig macht und diese dann nicht erfolgt ist.
Auch die Ausrichtung erfolgt mittels der Nut. Deshalb bin ich ja auch so verwundert das bei deinen neuen Dämpfern die nicht dran ist.
Was ich in beiden Fällen seltsam finde, und das solltest du in der Werkstatt hinterfragen: Wie kommen die Gewindespuren auf den Dämpfer?
Wunderbar. Danke. mir kam das auch komisch vor. Nur ich habe mich dann an den alten Dämpfer gehalten. Das hatte mich dann überzeugt. Aber mein Gefühl sagt mir da stimmt was nicht. Aber man findet schlecht Bilder darüber. Im Buch steht nur, die nut muss in einer Liene sein. Da dachte ich dann, das beide gleich eingebaut werden müssen. Ist ja auch logisch. Aber es gab kein Bild dazu. Ich kläre das morgen früh. Gebe dann info zurück. Danke für eure Hilfe. Ich war schon am verzweifeln.
Hallo, das Leiden hat ein Ende. Der dicke steht wieder auf allen vieren und fährt wie neu.
Das Problem war eigendlich ganz einfach. Den Dämpfer den ich als erstes bekommen habe, hatte keine Nut. In der Produktion muss wohl was schief gegangen sein. Immerhin waren die so nett, und haben mir wegen dem ganzen Stress, zwei neu Dämpfer und Federn für vorne spendiert. Die neuen Dämpfer haben diese Nut wie vorgesehen.
Da war das zusammenbauen kein Problem mehr. Morgen wird noch die Spur eingestellt und das ABS entlüftet. Dann ist erstmal Ruhe. Habe in der Zeit noch schnell die Heckklappe entrostet und neu lackiert. Danke an alle, für die Infos.
