5.2.1 Nachbau der Nachlaufschaltung

Da es die Nachlaufschaltung nicht mehr als Bausatz zu kaufen gibt, werden wir sie hier nun nachbauen.

1. Benötigtes Werkzeug
- eine ruhige rechte Hand
- Lötkolben
- Lötzinn
- eventuell Entlötpumpe, oder Entlötlitze
- scharfen 5-6mm Bohrer
- Seitenschneider
- scharfe Schere, oder Dremel mit Trennscheibe

2. Materialliste und Bezugsquellen

Materialliste Conrad Elektronik -> :click: (die Preise sind für Privatverbraucher und zzgl. Versandkosten, ein Klick auf die Bestellnummer bringt euch direkt zum Artikel)

Menge Bestellnummer Bezeichnung Einzelpreis
1x 530809 Hartpapierplatine 1290x50x1,6mm 1,20 €
1x 162737 Transistor Hexfet IRFZ14 TO-220 1,22 €
1x 180203 Zener-Diode 500mW 15V 0,11 €
1x 446102 Kondensator Longlife 100µF 250V 1,06 €
1x 405256 Widerstand Kohleschicht 0,5W 1kΩ 0,09 €
1x 405639 Widerstand Kohleschicht 0,5W 1,5MΩ 0,09 €
1x 521523 Modulgehäuse 69x58x31mm 2,45 €
2x 403377 Widerstand Kohleschicht 0,5W 10kΩ 0,10 €

Als weitere, mögliche Bezugsquellen bieten sich noch die folgenden Firmen an:
Reichelt Elektronik -> :click:
Völkner Elektronik -> :click:
Pollin -> :click:
ELV -> :click:

3. Zum Aufbau der Schaltung

Da ich gute und scharfe Bilder gemacht hab verzichte ich mal darauf die einzelnen Löcher zu nennen, baut sie einfach genau so nach, wie abgebildet.
Achtet dabei darauf, dass der Kondensator (im Bild ist ein 10µF aufgelötet, es muss aber der 100µF eingebaut werden) mit dem Minuspol zum Transistor zeigen muss. Lasst den Kondensator ruhig etwas höher auf den Beinchen stehen, dann könnt ihr ihn nachher auf die Platine legen, das spart Platz für das Gehäuse.
Die Diode muss ebenfalls genau so eingebaut werden wie abgebildet, also mit dem kleinen schwarzen Streifen vom Kondensator weg.
Bei den Widerständen ist die Polarität egal. Für die Drahtbrücken habe ich die abgeschnittenen Beinchen der Widerstände genommen, wenn euch das zu fummelig ist, könnt ihr auch bei der Bestellung diesen verzinnten Kupfer-Draht mit bestellen :click:.

Falls mal die Nachlaufzeit geändert werden soll, so müsst ihr einfach den Kondensator gegen einen kleineren, oder größeren austauschen. Kleiner bedeutet weniger Nachlaufzeit (bei 10µF sind es noch ca. 15 Sekunden) und bei einem größeren verlängert sich die Nachlaufzeit.

Achtung! Da ich kein gelbes Kabel zur Verfügung hatte, habe ich ein rot/gelbes genommen!

4. Bestückung
1= Transistor
2= Drahtbrücke 3 Löcher
3= Drahtbrücke 3 Löcher
4= Drahtbrücke 4 Löcher
5= Zener-Diode
6= Kondensator 100µF
7= Widerstand 10kΩ
8= Widerstand 1kΩ
9= Drahtbrücke 5 Löcher
10= Widerstand 10kΩ
11= Drahtbrücke 3 Löcher
12= Widerstand 1,5MΩ
13= Drahtbrücke 5 Löcher

119.jpg

Hier noch die Lötpunkte auf der Rückseite der Platine. Wie man erkennen kann, wird die untere Leiterbahn mit der darüber liegenden auf der linken Seite (Transistor, Brücke und Widerstand) verbunden, dies ist so gewollt. Alle anderen Lötstellen dürfen die daneben liegenden Leiterbahnen nicht berühren!
Nun werden mit dem Bohrer (kann man mit der Hand drehen) noch die Leiterbahnen zwischen den Widerständen und der Diode durchtrennt, sonst hätten diese hier überhaupt keinen Sinn, da sie überbrückt wären.
Achtet darauf, dass die Bahnen hier auch wirklich durchtrennt werden. Lieber etwas zu viel, als zu wenig bohren.

Und auf mehrfachen Wunsch hier auch ein Schaltplan (Danke an HMSmily für das Erstellen)

5. Schneiden der Platine

  1. Loch in der Breite

  2. Loch in der Länge

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Platine auf ihre gewünschte Größe zu bringen, hier sind drei davon:
Damit der Nachbau auch für jeden so einfach wie möglich ist habe ich hier gezeigt, dass man die Platine auch mit der Schere zuschneiden kann.
Aber Vorsicht! Sie kann schnell brechen! Besser geht es mit dem Dremel und einer Trennscheibe.
Man kann auch die Löcher entlang der Schneidkante von unten anbohren und die Platine dann einfach mit den Fingern zerbrechen.

6. Test der Schaltung

Auf keinen Fall die Schaltung mit der Netzspannung aus der Steckdose testen!

Für den Test der Schaltung benötigt ihr entweder eine 12 Volt Batterie, oder ein 12 Volt Netzteil.
Beides sollte mit einer Sicherung abgesichert sein. Dann ist noch ein Messgerät, oder eine Prüflampe erforderlich.

Anschlüsse:
Blaues Kabel = 0V (Masse)
Rotes Kabel = +12V (Plus) und erster Anschluss der Prüflampe
Gelbes Kabel = zweiter Anschluss der Prüflampe (hier rot/gelbes Kabel an der Platine)
Schwarzes Kabel = setzt die Schaltung bei Berührung mit Masse vorzeitig zurück und deaktiviert die Prüflampe sofort

Wenn Spannung anliegt sollte die Prüflampe jetzt leuchten (Bild 1).
Nun klemmt ihr die +12V vom roten Kabel ab (die Prüflampe muss jedoch weiterhin mit Spannung versorgt werden, siehe Bild 2), dann sollte die Prüflampe noch ca. 3 Minuten leuchten und danach langsam ausgehen (Bild 3). Wenn man vorher jedoch das schwarze Kabel an das blaue Kabel hält, sollte die Prüflampe sofort deaktiviert werden.

Gruß
Dr. Cache

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