LPG-Tank tauschen Sharan V6

Ich fange hier mal dieses Thema an, mehr als Bericht statt als Frage.

Der Tank sieht bei mir so aus:

Den oberflächigen Rost kann man vielleicht noch ignorieren und den Tank ausbauen und neu lackieren. Beim Stutzen sieht mir das aber kritischer aus, das schreit eher nach einem neuem Tank.

Das Mulitventil scheint noch brauchbar zu sein.

Wo ich mir Sorgen mache ist, was passiert sobald ich die beiden Leitungen (Befüllung und Entnahme) rausmache (die Stecken sicher ganz schön fest).

Zuerst habe ich überlegt ob ich die 6 Schrauben der Sutzenverschraubung öffne, den Tank abziehe und die Leitungen erstmal unberührt lasse, nachdem ich mir aber angeschaut habe, dass das Ventil im inneren des Tanks eine ganze Ecke weiter geht denke ich wird das nicht funktionieren:

Also werde ich im nächsten Schritt das Entnahmeventil schließen, die Entnahmeleitung abmachen und dann vorsichtig das Entnahmeventil öffnen um zu checken ob der Tank wirklich leer und druckfrei ist. Wenn dem so ist, ist der Plan die Befüllleitung zu lösen und die Kabel abzumachen. Dann kommt der Getriebeheber drunter, die Gewindestangen werden gelöst und der Tank rausgenommen. So der Plan.

Kannst du ihn nicht leerfahren?

Das Entnahmeventil ist meines Wissens ein auf/zu Magnetventil. Vorsichtig im Sinne von langsam / wenig wird nicht gehen.
Ich würde im Motorraum den Schlauch abmachen am Eingang vom Rail, dort ist der Druck durch den Regler bereits reduziert.

Bei der Entnahme sind 2 Ventile in Reihe geschaltet: das elektrische und das mechanische. Aber gut dass du mich darauf ansprichst: Für den Test mit dem manuellen muss das elektrische natürlich offen sein.

Stimmt, das müsste gehen.
Das Magnetventil bestromen und das geschlossene mechanische Absperrventil mit der Rändelschraube (zu sehen auf deinem Foto und auch im Video) langsam öffnen :+1:

Könnte so aussehen:

Die Entnahmeleitung ging entgegen meiner Befürchtung doch sehr leicht auf.

Ich habe das manuelle Ventil geöffnet und das elektrische Ventil bestromt. Es ist zwar kein flüssiges Gas mehr drin, aber der Restdruck hat sich gut hörbar gemacht und man hat das Gas auch gerochen. Per Schlauch nach außen abgeführt ist der Tank jetzt komplett drucklos.

Beim aufdrehen der Befüllleitung ist das Ventil zuerst gekommen. Da gab es aber auch keine wirklich Chance das zu verhindern.

Nachdem alle Kabel und Leitungen ab waren habe ich den Getriebeheber unter den Tank gestellt und die 4 Gewindestangen abgeschraubt. Jetzt war der Tank frei und ich konnte ihn ablassen und aus der Grube heben.


Auf die Werkbank gewuchtet schaut er dann so aus.


Umfang: 1990 mm
Höhe: 250 mm
Jetzt werde ich bei Zuliefern einem passenden Ersatz anfragen, das verostete Ding kommt mir nicht mehr rein.

Die Wärmebleche müssen auch neu. Ich habe noch gar nicht geschaut ob man die überhaupt noch kriegt.


Und was ich auch noch brauche sind die Clips für die Ladekantenabdeckung. Da fehlen ein paar und einige sind ziemlich zerdrückt:

Sobald ich den neuen Tank und das Hitzeblech habe geht es weiter.

Marko

Hallo Marko
Das Hitzeschutzblech habe ich mit passend ausgeschnittenen Aluabschnitten „verstärkt“ und mit neuen Muttern wiederverwendet.
Weiter viel Erfolg beim Schrauben und Danke für Deine ausführlichen Dokumentationen.
Gruß
Bernd

Ich will dich jetzt nicht stressen, aber ist nicht die Seriennummer des Tanks Teil der Betriebserlaubnis der Gasanlage? Der ist doch nicht so einfach austauschbar wenn ich mich da richtig erinnere.

Ich hab bei sowas immer ein Stück Blech wie eine große Unterlegscheibe verwendet, hält wunderbar.

Der Tank muß genau der gleiche sein wie bisher verbaut, identischer Eintrag am Typenschild

Das ist nur meine Meinung und beruht weder auf technischen, noch auf gesetzlichen Regelungen: Ich würde den gebrauchten Multiblock nicht wieder verbauen.
Begründung: Es wird eine „Schnittstelle“ altes Material / neues Material geben. Diese Stellen sind mMn kritisch was ihre Funktionalität (in diesem Fall die Abdichtung) angeht. Zwischen Tank und dieser Schnittstelle würde ich gerne eine Absperrung haben wolllen.

Ok, ist vermutlich so. Allerdings war bei meiner Kiste damals die Seriennummer vom Tank, Multiventil und Verdampfer mit in der Eintragung drin. Da hat der TÜV sich quer gestellt und gesagt, dass es dann wohl eine Neuabnahme wird.

Das meine ich ja, die Nummern müssen identisch sein mit der Eintragung

Ja, das ist so. Den Austausch habe ich 2015 gemacht.
Danach muss zuerst die Gasprüfung durchgeführt werden (hat der Einbauer gemacht).
Mit dem Datenblatt vom Tank - die Herst.-Nummer ist dabei - wurde beim TÜV ein Gutachten erstellt. Dort wurden die neuen Komponenten (auch Multiventil war dabei) eingetragen, damit konnte die Zulassungsstelle die Fahrzeugpapiere berichtigen.

Es war keine Neuabnahme sondern Änderung.

Gruß

Das der neue Tank vom TÜV nochmal abgenommen werden muss ist klar. Den alten Tank-Typ gibt es leider nicht mehr, daher muss auch in die Papiere der neue Tank geändert werden. Ich mache einen technisch ordentlichen Einbau und lasse die Papiersachen dann mal auf mich zukommen.
Ich habe meinen TÜV-Prüfer angeschrieben was ich im Vorfeld klären muss. Normal sind die sehr zugänglich wenn man sie offen in und ehrlich einbindet.

Nicht nur Typ sondern einfach die Herstellungsnummer muss stimmen. Und die ist einmalig. Die Gasprüfung kann auch TÜV machen, bei der HU machen sie das sowieso.

OK, also sauber einbauen und dann beim TÜV vorstellen.

Der neue Tank und das neue Multiventil sind geliefert.

Da soll er rein.

Wichtig:
BEVOR(!) man das Multiventil installiert muss der hintere Gehäusering inkl. Schelle auf den Tankstutzen!

Nahaufnahme

Laut Umrüster müssen die Multiventilschrauben mit 5 Nm angezogen werden.

Wichtig:
Die Gummidichtung setzt sich!
Heißt: Im Kreuzverfahren zieht man alle paar Minuten nach bis sich die Schraube bei 5 Nm nicht mehr bewegt. Nach ein paar Stunden wiederholt man das Spielchen, bis man sich sicher ist, dass sich ab jetzt da nichts mehr gewegt.
https://www.youtube.com/watch/yMDYKV5I6Kw