Welche Reifen auf welche Achse ?

Moin,

hab mir jetzt mal die Frage gestellt, wenn ich zwei verschiedene Reifenpaare habe, eins neu und eins ca 3000km gelaufen, wo soll welches hin ?

Oder allgemeiner gefasst, die besseren Reifen vorne oder hinten drauf ?

Gruss CH

#1

Hallo

Die Reifen mit dem Mehrprofil „IMMER“ nach hinten.

Gruß Stefan

#2

Hallo,

einfache Begründung zu meinem Vorredner:

die stabilität des Wagens wird über die Hinterräder erreicht.

Es ist physikalisch bedingt.

Sollten die Hinterräder aufschwimmen (Bodenkontakt verlieren) fährt ein Wagen nicht mehr geradeaus,

sonder fängt an zu schlingern und verliert die Richtungsstabilität.

Deshalb: das bessere Profil immer nach hinten.

Du kannst ja mal auf schneebedeckter Fahrbahn die Handbremse anziehen,

so dass die Hinterräder blockieren, und sehen was passiert (aber bitte vorsichtig mit genügend Platz ums Auto).

Gruß, Hu-Cky

#3

…wobei hier die Abnutzung nach 3000km wahrscheinlich zu vernachlässigen sind.

Ansonsten: siehe oben! :wink:

#4

Moin,

na dann lag ich ja richtig, die neuen sind hinten, die „gebrauchten“ vorne…naja 3000 km sind ja nix, aber es geht hier ja ums prinzip.

#5

Ich montiere die besseren Winterreifen immer auf die Vorderachse. Will ja nicht unbedingt am nächsten schneebedeckten Berg mit durchdrehenden Antriebsrädern hängenbleiben. Zudem untersteuert die Fuhre wesentlich stärker über die Vorderachse, wenn hier schlechte Winterreifen montiert sind, auch nicht gerade angenehm. Vorne müssen Vortrieb und Seitenführung gleichzeitig passen. Die Hinterreifen laufen nur mit und müssen die Spur halten. Hier tuns auch Winterreifen mit weniger Profil. Wenn mal die Seitenführung total abreißen sollte (z.B. Glatteis), dann hilft eh nur noch langsamer fahren.

Grüße

Andreas

#6

Nun Andreas, ich möchte dir nicht direkt über den Mund fahren, aber das ist eine Theorie, die in der Praxis keinen Bestand hat. Meine Vorredner haben schon den richtigen Rat gegeben.

Ein „schlechterer“ Reifen auf der VA lässt wesentlich früher seine Leistungsfähigkeit spüren als auf der HA, wenn vorne noch genug Grip vorhanden ist.

Fahre mal auf schneeglatter Fahrbahn mit guten Reifen vorne und schlechten hinten durch eine Kurve im Grenzbereich. Da wird dich dein Heck schneller überholen als es dir lieb ist. Eingfangen ist dann nur noch Glücksache.

Wir haben bereits in der Vergangenheit genau diese Dinge schon von Usern erlebt.

#7

Bei starkem Aquaplaning drehen aufschwimmende Reifen vorne einfach durch, hörst Du an der Moptordrehzahl und ist völlig unspektakulär. Schwimmen sie hinten auf dreht sich der Wagen um die Hochachse und das endet nur ganz selten glimpflich.

Daher keine Kompromisse, die guten Reifen hinten.

Mit freundlichem Gruß

Christian

#8

Bis jetzt war ich auch der Meinung: Die Guten nach hinten, die nicht so Guten nach vorn.

Umso erstaunter habe ich heute beim Artzt in der auto motor sport das Gegenteil gelesen.

Ich weiß leider die Ausgabe nicht, in dem Artikel ging es um Winterreifen. :shock:

Kann das jemand bestätigen?

#9

Unsere DIckschiffe sind gegenüber dem Wegrutschen über die Hinterachse empfindlich - ich musste das leider in einem Unfall auf glatter Fahrbahn lernen.

Ich würde nach dieser Erfahrung lieber mit den schlechteren Winterrädern vorne im Schnee stecken bleiben als noch einmal mit 2t einen unkontrolierten Walzer hinzulegen

Gruss

Didi

#10

Klingt doch logisch: Generell kann man sagen: „Gute Reifen = Guter Grip.“

Also: Schnellfahren und Regen -> Grip hinten wichtig für´s Spurhalten. Also gute Reifen hinten.

Langsamfahren und Schnee -> Grip vorne wichtig. Also gute Reifen vorne für Traktion.

Im Rheinland bei mir ist selten Schnee aber viel Regen. Somit immer gute Reifen hinten. Lieber einmal im Schnee hängenbleiben als im Regen in der Leitplanke hängen.

#11

Hier mal eine ausführliche Darstllung wie es gemacht werden soll und warum:

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oder hier:

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Als weiteres Kriterum kommt noch hinzu:

Einen Reifen auf der VA kann man problemlos nach einem Jahr runterfahren , den auf der Hinterachse wohl eher nicht.

Ich behaupte mal, daß man 5 x die Reifen der Vorderachse wechseln muss, bis ein Reifenpaaar aus der Hinterachse abgefahren ist. Das kann lange dauern und der Reifen der HA wird immer älter und verliert dann nochmals zusätzlich an Grip. Neben dem Verschleis.

#12

Ich glaube euch eure Ausführungen ja und auch die Erfahrungen, aber wenn ich dann in einer Erklärung die vielzitierten 7 Grad Celsius lese, bei denen die Winterreifen besser sein sollten finde ich das bedenklich. Dieser Wert ist willkührlich gewählt worden von der Reifenindustrie und die Wirksamkeit ist in mehreren Tests widerlegt worden, unter Anderen öffentlich bei Stern TV vor gut einem Jahr.

Kurzgefasstes Fazit war, das bei trockener oder auch regennasser Fahrbahn die Sommerreifen deutlich besser waren und eben nur bei Schnee, Matsch und Eis die Winterreifen wirklich ihre Stärken ausspielen konnten. Die Temperatur war dabei unbedeutend.

Wenn nun in einer Webseite oder auch Zeitschrift diese 7 Grad erwähnt werden frage ich mich, ob sie bei der Beurteilung der anderen Kriterien genauso „sorgfältig“ waren. Auch eine Auflistung der Stärken und Schwächen der verschiedenen Berifungen des ADAC war für mich nicht so eindeutig, wie es oft gedeutet wird.

Zumindest bin ich nun etwas verwirrt und weiter auf der Suche nach der für mich richtigen Lösung

#13

Hallo!

Bei neuen Reifen ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Reifenplatzers um einiges geringer als bei älteren.

Ein Fahrzeug mit einem Reifenplatzer an der Vorderachse fängt man um einiges leichter ab als mit einen Platzer auf der Hinterachse.

Habe ich einmal in einer Fachzeitschrift gelesen und beides auch selbst „erfahren“ müssen. :?

#14

Ähm sorry Tricker, aber hier geht es doch nicht um die Temperaturen und Sommerreifen oder nicht.

#15

Christian,

bei gravierenden Profilunterschieden die neuen Reifen immer hinten!

In Deinem Fall dürfte es doch keine nennenswerten Profilunterschiede geben. Also montiere die angefahrenen Reifen hinten und die neuen vorne. Wechsel sie regelmäßig paarweise auf den Achsen, dann hast Du immer annähernd die gleiche Profiltiefe.

Schönen Gruß

#16

@nanimarc

vielleicht hab ist das nicht klar genug gemacht: Mein Problem ist, einer Aussage zu glauben, wenn ich weiss, das eine andere im gleichen Text nicht korrekt ist - also wenn die 7 Grad erwähnt werden, von denen ich weiss dass sie so nicht stimmen, stimmt dann die Aussage über die Montage auf der jeweiligen Achse oder nicht?

edit - weil vergessen:

Bein ADAC war eine Tabelle über die Montageorte zu finden in Bezug auf die verschiedenen Profiltiefen und Reifenarten, die war nicht wirklich so eindeutig wie oft gesagt.

#17

Hallo nanimarc!

Nun sind wir wieder bei der Theorie und Praxis :-k

Was glaubst du, auf was ich mich lieber verlasse: Theorie oder Praxis?

Richtig geraten: =D> PRAXIS!

Die Theorie: gute Reifen hinten.

Resultat: der Wagen hat, vor nicht allzulanger Zeit, abrupt untersteuert, auf einer Schneefahrbahn, ohne Vorwarnung und ich hatte keine Chance mehr, ihn auf der Fahrbahn zu halten.

Ergebnis: :oops: schreib ich nicht, denn hier geht es ja um die Reifen! :wink:

Die Praxis: gute Reifen vorne.

Ich werde es, gegen die Empfehlung meines „Mechanikers“, in Zukunft wieder so machen, wie ich es in der Vergangenheit gemacht habe: gute Reifen vorne!!

Denn so schnell, wie viele hier vermuten, brechen auch unsere SGA hinten auch nicht aus!

Und dass, ist nun wieder meine Erfahrung:

Ich komme mit einem „hinten ausbrechenden“ (übersteuern) Fahrzeug besser zurecht, als wenn mir der Wagen vorne wegrutscht!

Anmerkung:

Dass sind meine Erfahrungen, die ich in über 30 Jahren, auf der Strasse, gesammelt habe,

was wiederum nicht heissen soll, dass es bei allen Verkehrsteilnehmern so passen muss.

Ich probiere auch immer wieder die Neue Erfahrungen anderer Fahrer aus, oder andere technische Einrichtungen, denn man lernt ja nie aus.

Was ich auch damit sagen will: dass was vor 30 Jahren gut war, muss heute absolut nicht mehr passen,

genauso aber auch umgekehrt,

es ist nicht alles Neue gut!

In diesem Sinne, einen unfallfreien Winter!

#18

Wenn man es besser kann wie Walter Röhrl und deshalb auch im Sommer die Insektenreste nur auf den Seitenscheiben hat, soll man es so machen.

Bei Ranga Yogegeswar hatten sie mal einen einfachen Versuch gemacht. Spielzeugauto eine schiefe Ebene runterlaufen lassen. Einmal mit Vorderrädern ohne Grip und einmal mit Hinterrädern ohne Grip. Letztere haben sich sofort mit einem Dreher verabschiedet. Ein Arbeitskollege hat seinen fast neuen E-Klasse geschrottet. Zuwenig Profil auf den Hinterreifen bei Nässe. Da haben auch alle elektronischen Helferlein nichts mehr genutzt. Dreher auf der linken Spur der BAB.

Mit freundlichem Gruß

Christian

#19

In dem Fall dürfte zu wenig Profil nicht das Problem gewesen sein. Eher zuwenig Hirn.

Oliver