Umbau des Lichtschalters auf Tagfahrlicht

Ohne viel Aufwand lässt sich der Lichtschalter der SGA wie folgt umbauen:
Man aktiviert einfach das Tagfahrlicht an dem Lichtschalter !!!

Nimm Deinen Lichtschalter heraus und sieh Dir die Kontakte an. Dort ist ein Kontakt, auf dem TFL steht. Besorge Dir beim Freundlichen einen Steckkontakt für den Mehrfachstecker, befestige dort ein Stück Kabel daran und lege eine Brücke von diesem Pol auf den Kontakt 56 (dickes gelbes Kabel) am Lichtstecker.

Dann hast Du wirklich Tagfahrlicht. Das ist an, sobald Du die Zündung einschaltest, und sobald Du den Lichtschalter betätigst, wird das Tagfahrlicht abgeschaltet und alles geht ab der Stufe Standlicht wie gewohnt.

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Damit die Scheinwerfer nicht mit voller Kraft leuchten, gibt es bei VW ein Widerstandskabel
N 900 120 04 (transparent/grün) mit 0,5 Ohm/m ca. 4,50 €,
womit die Kontakte des Lichtschalters verbunden werden.
Dieses Kabel ist aber nicht original vom SGA und erwärmt sich recht stark, vom Einbau rät VW daher ab.

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#1

Moin,

ich habe das mit dem Widerstandskabel mal überflogen, um die Wärmeentwicklung abschätzen zu können:

Wenn ich das richtig verstehe, dann liegt das Widerstandskabel in Reihe zu beiden! Hauptscheinwerfer-Leuchtmittel mit überlicherweise 55W pro Seite, also 110W insgesamt.

Wenn man von 12V Bordspannung ausgeht (bei Spannungsversorgung durch die Lichtmaschine auch gerne mal etwas höher), dann kommt man auf einen Gesamtstrom von ca. 9,2A ohne Widerstandsdraht (110W/12V=9,17A).
Das entspricht einem ohmschen Widerstand von ca. 1,3 Ohm für beide Leuchtmittel zusammen (12V/9,17A=1,3 Ohm).

Durch die Reihenschaltung des Widerstandsdrahtes erhöht sich der Gesamtwert auf rechnerisch 1,8 Ohm. Ausgehend von diesem Wert fließt ein Strom von 6,7A (12V/1,8 Ohm = 6,7A) durch den Widerstandsdraht.

Der Widerstandsdraht sowie die beiden Leuchtmittel bilden eine Reihenschaltung von Widerständen, daraus ergibt sich eine Spannungsdifferenz von x/12V=0,5 Ohm/1,8 Ohm -> x= 12Vx0,5 Ohm / 1,8 Ohm -> x=6V/1,8 also x= 3,3V. Die restlichen 8,7V liegen an den Leuchtmitteln an, aber das nur nebenbei.

Bei einem Strom von 6,7A und 3,3V ergibt sich eine Leistung von gut 22W im Draht, die nahezu komplett in Wärme umgesetzt wird. Ich würde mir echt überlegen, ob ich so eine Wärmequelle im Armaturenbrett verbaue. Eher nicht, und wenn dann nur wenn sichergestellt ist, dass der Draht nichts anderes ankokelt und die Wärme weg kann.

Ich schreibe das hier, weil ich das als Warnung verstanden haben möchte gerichtet an die Leute, die ggf. sorglos so einen Draht verbauen würden.

Sollte in meiner Rechnung was falsch sein, dann bitte ich um Korrektur. Rundungen sind natürlich enthalten - es geht ja auch nur darum, eine Größenordnung der Wärmeleistung zu ermitteln.
Klar ist auch, dass sich die Glühwendel im Leuchtmittel nicht wie ein ohmscher Widerstand verhält, schon alleine bei Stromfluss und der damit verbundenen Wärmeentwicklung im Leuchtmittel ändert sich der Wert. Aber ich denke zur Ermittlung einer Größenordnung reicht es aus.

Gruß
Meschi

#2

#1
Hallo Meschi!
Ob deine Rechnung stimmt, kann ich nicht beurteilen, bin nur Praktiker
nach dem Motto: funktioniert — funktioniert nicht!
Ich hatte mir so ein Widerstandkabel beim Freundlichen besorgt und auch eingebaut.
Funktionierte problemlos, was mich aber wieder zum Ausbau veranlasst hatte
und da schreibe ich, nicht erst nach Wochen o. Monate, sondern nach max. einer Stunde,
war die Wärmeentwicklung dieses Kabel.
Nach ca. 10-15 Minuten konnte man das Kabel nicht mehr anfassen, so heiß war es und es war auch unmöglich,
es hinter dem Lichtschalter so zu verbauen, dass es nicht mit anderen Kabel in Berührung kam.
Ein Versuch, dass Kabel irgendwo an einem Metallteil wie eine Spirale zur Abkühlung rundumzuwickeln, scheiterte.

Ich war überzeugt, wenn das Kabel eingebaut geblieben wäre, wäre der Seat über kurz oder lang in Flammen aufgehen!

Dieses Kabel war sicher das „blödeste“ Ding, was VW jemals angeboten hatte!

Nette Grüße
Manfred

#3

#1 Hi Meschi
Rechnung kann ich bestätigen.
Es geht etwas einfacher: Wenn Du den Strom und den Widerstand des Zusatzdrahtest kennst, errechnet sich die Verlustleistung im Zusatzdraht zu
Pv = R*I^2

(denn R*I = U und U*I = Pv)

Auch stimmt, dass der Strom etwas abnimmt, sobald die Glühwendel heiß wird.
Also der Heißwiderstand ist höher als der Kaltwiderstand.

Was nicht stimmt: „… die nahezu komplett in Wärme umgesetzt wird.“

In was denn sonst wird die Leistung umgesetzt? :slight_smile: Zumindest in nichts Nützliches.

Liebe Grüße

#4

Da hst Du Recht, die Rechnung könnte einfacher ausfallen. Mir fehlt ein wenig die Übung. Früher habe ich sowas während des Toilettengangs ausgerechnet :lol:

Daher habe ich nahezu geschrieben. Wer weiß, 22 Watt in einem Stück Draht verheizen, vielleicht fängt der leicht an zu glühen, dann haben wir neben der Wärme noch Licht :lol:

Gruß
Meschi