Tankanzeige alles andere als linear

Moin,
ich fahre nun mein ganzen Autofahrerleben Fahrzeuge aus dem Wolfsburger Konzern - mit einer Ausnahme, da war mal was aus Rüsselsheim dazwischen.

Ich habe über die Jahre beobachtet, dass die Tankuhr bei allen Autos alles andere als linear ist. Vom Zustand „voll“ bis zu „halb voll“ dauert es relativ lange, d.h. man kann ziemlich viele KM fahren. Danach geht es rapide bergab - man kann also bei weitem nicht mehr so viele KM mit der „unteren“ Tankhälfte fahren.

Gibt es dafür in der heutigen Zeit wo überall Software mit im Spiel ist einen Grund, dass man dieses nicht einigermaßen linear hinkriegt.

Geht es Euch auch so, dass Ihr Euch drüber ärgert oder zumindest wundert?

Oder sehe ich den schlüssigen Grund für das Verhalten einfach nicht?

Gruß
Meschi

Ich denke, das liegt an der Tankform, praktisch wird die untere Hälfte kleiner sein als die obere. Dazu wird man den oberen Bereich noch übertanken können. Da wird 50% Schwimmerhöhe eher bei 40% Tankinhalt liegen.

Gruß Uwe

Wenn ich mir die üblichen Schwimmergeber anschaue beschreiben die Schwimmer einen Viertelkreis. 3cm Änderung des Flüssigkeitsstandes im oberen Bereich sind nur wenig an Winkeländerung, 3cm im unteren Bereich sind eine größere Änderung im WInkel. Prinzipiell hast Du Recht, in Zeiten wo nicht ein WIderstandswert fast direkt auf eine Analoguhr übertragen wird, sondern eine Handvoll Steuergeräte involviert ist, würde man meinen, das man dieses nichtlineare Verhalten des Schwimmers trotzdem linear an die Anzeige übergeben kann …
Vielleicht liege ich auch voll daneben und das ist heute gar nicht mehr der Grund. Wir haben dazu vor knapp 30 Jahren mit nem ollen Tankgeber, einem halben Regenfass und mit Schraubzwingen und mies zusammengeklempnerter Elektrik rumexperimentiert … :wink:

Bei meinem SGA1 war die Anzeige gut.
Wenn der anzeigte 1/2, dann meinte der auch 1/2. Und so weiter…

Beim Blümchentrecker war der beschriebene Effekt sehr ausgeprägt - ich wusste das nicht - übernachtete dann notgedrungen auf halbem Rückweg vom SGAF-Pizzaessen an der Tanke, die ich grade noch so erreichte…
Da hatte ich den ja noch ganz neu. Und dass 1/4 Sprit eben nicht 1/4 Sprit meinte, wussste ich da noch nicht…
Gut, wieder was über das Fahrzeug gelernt. :crazy_face:

Bei meinem Golf 4 war das so, wie Meschi das beschreibt. 140- 170 km überhaupt kein Ausschlag von „voll“, dann ging es langsam runter. Bei Anzeige von 2/3 voll, war noch ca die Hälfte drin. Und dann ging es ganz schnell.
Beim Sharan I war das ziemlich genau, außer ich hab die Expansionsblase fast voll getankt (+10l)
jetzt beim Rhöno mit Stern (Citan 111 cdi) stimmt das sehr genau. Wenn leer dann leer, wenn halb, dann halb, wenn voll dann voll. Beim Tanken geht das rein, was der Bordrechner vorschlägt. Differenz +/- o,5 ltr. Ziemlich exakte Sache, finde ich. Jetzt bin ich seit 1984 mit Tankuhren unterwegs und hab mich mehr oder weniger immer gewundert. Die Genauigkeit beim Citan finde ich aber schon toll. Nicht daß ich das unbedingt bräuchte…

Ich habe meinen Führerschein bei der Bundeswehr gemacht. Dort habe ich gelernt (und das mache ich bis heute so) grundsätzlich der Tankuhr nicht zu vertrauen sondern nach dem Kilometerstand zu fahren.
Bei den alten KHD war als Tankuhr ein Peilstab am Deckel angebracht. Das der im Laufe der Jahre irgendwann weg war war ganz normal. Dann gab es nur Voll und Hoffen. Man wusste das der Tank für ca. 300 km reicht und hat sich entsprechend eingerichtet. Hat man die Kiste übernommen war der erste Blick ins Fahrtenbuch wie weit noch geht.

Beim T6 ist es z.B. so, dass die Tankuhr aus sieben gleichgroßen Segmenten besteht und einem achten, das wiederum in vier kleinere unterteilt ist. Dieses achte Segment ist dann der Bereich, wo der Tank dann bald leer ist.

Man kann ca. 900km fahren, bis die Tankuhr das 50% (also halb voll bzw. halb leer) Segment verlässt und dann nur noch 3/8 Füllung anzeigt. Wenn dieser Status erreicht ist, dann geht es ziemlich schnell. Nach weiteren 300km sollte man schon mal schauen, wo die nächste Tanke ist.
Wie Wolfgang schon schrieb, finde ich es ziemlich verwunderlich, dass die Anzeige mit den heutigen Möglichkeiten so dermaßen unlinear ist. Schließlich wird bei der Kühlmitttemperatur ja auch geschummelt (Stichwort Plateau).
Naja, unterm Strich wundert es mich nicht, weil diese Ungenauigkeit bei bislang all meinen Autos vorhanden war.

Gruß
Meschi

Das, finde ich, ist eine wirkliche Zumutung! Gerade im Anhängerbetrieb wär ich sehr gern genau informiert. (Das war zB beim Sharan1 richtig toll, da gab es im Untermenü der MFA eine Getriebeöl- Temperatur abzulesen)

Soweit ich weiß kann man über VCDS die Kennlinie anpassen. Das muss ich auch machen lassen, da seit dem neuen Tankgeber bei mir die Kennlinie oben um 10L daneben liegt.
Bevor hier die Frage kommt die Ohmwerte sind korrekt nur der Computer berechnet halt den falschen Füllstand daraus.

Gruß Jakob

Moin,
bei dem Caddy, den ich mittlerweile ziemlich oft unterm Hinterteil habe, ist es mit der Tankanzeige genauso. Von voll bis halb glaube man, die Karre verbraucht gar nichts, aber danach geht’s echt bergab.
Da ich das seit Beginn meiner Autofahrerkarriere kenne, bin ich nicht weiter verwundert. Ich hatte ja bis vor kurzem einen Peugeot 308 zur Verfügung, auch da war es so.

Gruß
Meschi

Ach das haben andere Autos auch? :thinking:
Und ich Depp schüttel und klopfe immer an meinem Autochen herum, weil ich denke, der Zeiger klemmt (wie bei diesen Wasserstandsanzeigern bei Blumentöpfen):roll_eyes:
Fahre daher auch immer nach km-Stand. Einmal sogar mit 80 im Windschatten eines LKWs, weil partout keine Tanke kam…hinterher musste ich zurück fahren, um meine Nerven wieder einzusammeln.
Da ich seit 18 Jahren aber keine anderen Autos fahre, dachte ich, das ist Einzelschicksal. Gut, dass man mal drüber redet :joy:

Dann herzlich willkommen auf der SGAF-Therapiecouch :wink:

Gruß
Meschi

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