Stehbolzen der Spannrolle wechseln oder nicht !

#20

Wie erkennt man, dass der Bolzen nicht mehr einwandfrei ist?

Nein, es ist keine normale Verschraubung. Es ist eine zusätzliche Biegebelastung auf dem Bolzen (und das nicht wenig), zusätzlich zu der für eine Schraube typischen Zuglast. Wenn diese Zugbelastung durch die Langzeiteinwirkung abnimmt, gewinnt die Biegebelastung an Größe. Das kann zu einer Überanspruchung des Bolzens führen und in der Folge zum Bruch.

Ich verwende grundsätzlich nur Zahnriemensätze mit den Bolzen.

Gruß

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#21

§1 Dass der Bolzen einer Biegebelastung nicht lange standhält, ist richtig.

§2 Dass er die erfährt, ist aber falsch. Zumindest, wenn alles in Ordnung ist.
Denn er darf diese nicht erfahren (wegen §1).

Das Innenteil der Spannrolle wird/muss so stark an den Zylinderkopf gedrückt sein, dass es plan aufliegt, nicht kippen, nicht rutschen und sich nicht verdrehen kann.
Dann kommt es auch zu keiner Biegebelastung des Bolzens.

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#22

#20, #21: Ich denke auch dass das so ähnlich ist wie bei den Radschrauben:
Durch die Flächenpressung wird die Kraft der Rolle direkt an den Motorblock weiter gegeben. Der Bolzen würde die Querkräfte keinesfalls aushalten (was er aber auch nicht muss).

#23

Das ist leider nur reine Theorie. Wenn immer alles in Ordnung wäre…

„zu einer Biegebelastung“. Ja, wenn wie ich geschrieben habe durch die Langzeiteinwirkung keine Veränderung stattfindet.

Diese Langzeiteinwirkung wird reduziert durch den Austausch des Bolzens. Punkt.

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#24

#23: Nur dass der Bolzen nicht gedehnt wird, der bleibt wie jede „normale“ Schraube im hookeschen Bereich. Es gibt keine Ermüdung.
Man wechselt ja auch nicht die Radschrauben sondern verwendet sie bei jedem Radwechsel wieder. Der Bolzen ist kleiner, die Kräfte im Gegensatz zum Rad auch, also ist auch das Anzugsdrehmoment dementsprechend kleiner. Die Querkräfte kann man gegenüber der Anpresskraft vernachlässigen. Bei 10 Nm ist die Vorspannkraft schon bei etwa 7000N (entspricht einer Gewichtskraft von 700kg)

#25

#22 Richtig.
Bei der Radschraube gibt es aber mehr eine Scherbelastung.
Diese kann die Schraube eine gewisse Zeit noch aushalten, sie ist auch nicht allein da.
Die Biegebelastung des Bolzen dürfte schnell zum totalen Versagen führen.
Gruß

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#26

#25: Siehe meinen Edit in #24: Keine Scherbelastung!
Auch bei den Radschrauben nicht. Die Kraft wird durch die Flächenpressung direkt von der Auflagefläche auf die Nabe übertragen! Jede Radschraube presst das Rad mit mehr als 80t an die Nabe!
siehe z.B. hier

#27

#26 Ja Meister, richtig. :meister: Natürlich. :meister: Was sonst. :meister:

Dann mache ich ausführlicher.

dann ist alles in Ordnung und die Belastungsfälle sind wie in der Theorie.

Wir sind hier in der Zwischenzeit bei dem Fall, dass die Verbindung versagt.

Bei dem Stehbolzen weil durch zu wenig Zugbelastung die Biegebelastung zunimmt. Ok?

Und bei der Radschraube weil durch zu wenig Zugbelastung plötzlich die Scherbelastung sich bemerkbar macht.

Das ist natürlich nur dann gegeben wenn mehrere Radschrauben die gewünschte Anpresskraft nicht mehr aufbringen.

Jetzt zurück zum eigentlichen Thema: ich würde den Bolzen bei jedem Wechsel des Zahnriemens mitwechseln.

Gruß

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#28

Hat jemand Zugriff auf eine Materialprüfungsanstalt?

Sobald wir 10 ausgebaute Bolzen zusammen haben, könnten man diese 10 neuen Bolzen gegenüber testen.

#29

Da gibts nichts zu testen, der muss im Idealfall jedes mal raus !

Auf alle Fälle bei unbekannter Vorgeschichte!

Nochmal, wenn der bricht oder versagt ist der Motor hin und damit beim Facelift ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden.

Wer einen Kit ohne Bolzen kauft, hat das falsche Kit gekauft oder muss den Stehbolzen noch nachkaufen.

Gruß

Rabbit, ich dachte schon ich wäre sparsam, aber ein Kit ohne Bolzen ist Geiz :wink:

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#30

#28 Sorry, das ist eine Schnapsidee.
Wir machen doch hier keine Doktorarbeit wg. 3 Euro-Stehbolzen.
Einfach tauschen oder auch lassen wenn man das meint und gut ist.
Mehr ist sinnlos.
Gruß

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#31

#30 einverstanden :anxious:

#32

Erkläre dann doch bitte mal welche Langzeiteinwirkung die Verschraubung so verändern soll das plötzlich Biegekräfte auftreten?

Wenn die Mutter korrekt festgezogen ist liegt die Hülse spielfrei zwischen Motor und Mutter an und unterliegt keinerlei Verschleiß. Also was soll sich dann dort verändern.

Ebenso der Beitrag #27 Warum soll plötzlich die Zugbelastung abnehmen? Der Bolzen ist keine Dehnschraube und es wird dort schlicht eine Hülse angezogen. Die einzige Stelle die dort verschleißt ist das Lager oberhalb der Hülse. Und selbst wenn sich die ganze Rolle vom Lager löst wird sich die Position der Hülse zum Stehbolzen nicht verändern.
Wenn du unterstellst das sich die Mutter löst oder der Bolzen dehnt dann solltest du auch alle 5-10 Jahre sämtliche Achsträgerschrauben austauschen weil die sich ja auch so verhalten könnten.

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#33

Im einfachsten Fall sind das die Schwingungen aus dem Riementrieb.

Darüber hinaus eine nachlassende Wirkung des Spanners.

Nicht vollständig richtig verschraubte übrige Komponenten vom Riementrieb.

Wenn alles richtig gemacht wurde dann sollte natürlich nichts passieren, wenn irgendetwas grenzwertig ausgeführt wurde dann kann (muss nicht) zum Ausfall kommen.

Natürlich mussen nicht alle Verbindungen im Fahrzeug überprüft werden, das ist im allgemeinen Maschinenbau auch gar nicht notwendig.

Jedoch gab es auch hier genug Beiträge über lose/sich lösende Verbindungen/Befestigungen.

Ein Ausfall des Zahnriementriebes hat teure Konsequenzen daher sehe ich den Austausch der Bolzen als notwendig.

#34

Bei meinem AFN habe ich den Stehbolzen mitgetauscht, weil er halt beim Set dabei war. Er ließ sich auch leicht rausdrehen. Die Muttern hatte ich ziemlich weit vorne angesetzt. Ein besseres Gefühl hat man, wenn die Muttern weiter hinten sind. Aber ich hätte auch keine Bedenken, diesen Bolzen drin zu lassen.

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#35

#33 Die Schwingungen aus dem Riementrieb?
Wie sollen die denn eine verschraubte Hülse lösen?
Sorry, das ist schon sehr konstruiert in meinen Augen.
Und auch die Beiträge hier handeln meist von der gelösten/gerissenen Schraube am Kurbelwellenrad und nicht vom Stehbolzen.
Ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht erinnern das hier ein Beitrag mit gerissenem Stehbolzen war. Oder zumindest finde ich keinen. (Lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren).

#36

Ich habe meine Meinung zu dem Thema ausreichend geäußert, finde ich.
Sehe als nicht zielführend diese Diskussion fortzuführen.
Ob die Aussagen hier letztendlich die gewünschte Antwort gebracht haben kann eigentlich nur @Thwfrank beantworten.
Gruß

#37

Es ist ein gemischtes!

Ich bin mir im klaren darüber das der mal gewechselt gehört.
Aber im Hinterkopf habe ich das er evt. abschert oder das Gewinde gekillt hat.

Daher werde ich jetzt noch 700 km drauf machen und dann wechseln.
Denn dann habe ich 3,5 Wochen Urlaub und kann zur Not auch mal 2-3 TAge den Wagen da stehen lassen wenn ich noch was besorgen muss Gewinde Rep satz etc.

Mal sehen .

Werd auf jeden Fall ein Video dazu machen

#38

#35 Ich gebe dir im großen und gabnzen recht. Bin im Endeffekt der gleichen Ansicht wie du und es war auch aufschlußreich, daß dir in deiner Werkstatt das nur einmal untergekommen ist. Aber in einer Sache muß ich dich korrigieren. Weil ich auch interessehalber im Web gesucht habe über solche Brüche, bin ich dann sogar auf einen Beitrag hier im Forum gestoßen, nämlich hier: www.sgaf.de/content/bolzenbruch-zahnriemen-spannrolle-397055
Das Blöde ist nur, man weiß nie genau die Vorgeschichte, Mutter von Spannnrolle nicht angezogen, wie blöd angezogen oder, oder …

Ansonsten sehe ich den Stehbolzen auch sehr unkritisch.

#39

#38 Danke für die Suche und den gefundenen Beitrag.
Nachdem ich den jetzt komplett durchgelesen habe komme ich zu dem Schluss:
- ein Teilnehmen behauptet das der Bolzen gewechselt werden muss (ohne Belege)
- mehrere Teilnehmer behaupten das der Bolzen reißt wenn er beim Wechsel nicht tief genug eingeschraubt wurde (Conti Servicehinweis) - somit Montagefehler beim Wechsel!
- im ganzen Beitrag taucht kein weiterer Geschädigter auf
Ich konnte bei den mir zur Verfügung stehenden technischen Unterlagen auch keine Wechselanweisung für den Stehbolzen finden. Lediglich die technische Anweisung von Conti war zu finden in der darauf hingewiesen wird das der Bolzen reißt wenn er nicht tief genug im Block eingedreht wurde.
Beim Zahnriemenkit von Conti ist dann treffenderweise der Stehbolzen auch nicht dabei.

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