Hier mal eine Geschichte, die mich an der Fähigkeit sogenannter Fachwerkstätten zweifeln lässt:
Ende November 2002, blieb der Motor meines Pkw, beim Halt an einer Ampel plötzlich stehen. Startversuche schlugen fehl und beim Drehen des Anlassers war ein klapperndes Geräusch zu vernehmen. Mit der freundlichen Hilfe von Passanten wurde der Wagen schnell von der Fahrbahn auf ein danebenliegendes Tankstellengelände geschoben.
Der herbeigerufene ADAC-Pannendienst diagnostizierte einen Motorschaden und veranlasste das Verladen meines FORD-Galaxy (2.8 Ghia).
Am nächsten Werktag kontaktierte ich die, in der Nähe meines Wohnortes, gelegene Ford-Werkstatt. Diese verlud dann mein Fahrzeug zur Werkstatt.
Nach einer Woche stand dann fest, dass der Kettenspanner des Motors gebrochen und dadurch weitere Schäden entstanden waren, die eine Reparatur des Motors unwirtschaftlich werden ließen.
Da das Fahrzeug bisher problemlos fuhr und trotz seines Alters von 7 Jahren erst eine Laufleistung von 122000 km hatte, entschloss ich mich für einen Austauschmotor.
Irgendwie sprach die Werkstatt nach einiger Zeit von Komplikationen bei der Anlieferung des Motors, so dass man dann erst noch mit dem Werk verhandeln, letztendlich einen zweiten Motor erhielt und ich den Wagen nach vier Wochen, wieder in Empfang nehmen konnte.
Witterungsbedingt waren an diesem Tage nur sehr geringe Geschwindigkeiten möglich. Mir fiel allerdings auf, dass das Automatikgetriebe recht hochtourig (3-4000 U/min) lief und wenn, dann nur kurz in einen höheren Gang schaltete.
Am nächsten, ebenso winterglatten, Tag fuhr ich mit dem Fahrzeug zur über 50km entfernten Arbeitsstelle. Auf der Fahrt verstärkte sich dann allerdings der Eindruck, dass das Getriebe nicht rechtzeitig hoch schaltete. Auch der Verbrauch wurde am Bordcomputer mit deutlich über 20l angezeigt.
Seltsamerweise ließ sich die Motorhaube (die sich sonst spielend leicht entriegeln ließ) nicht öffnen…
Nach telefonischer Rücksprache wurde der Wagen am 27.12.02 wieder zur Werkstatt gefahren. Am Nachmittag sagte man mir dort, dass die Motorhaubenverriegelung lediglich versparckt und schwergängig gewesen sei. Zum Feierabend konnte ich den Pkw dann wieder abholen. Man teilte mir mit, dass ein Kabelbruch in einem Stecker vorgelegen hätte.
Der Wagen schaltete wieder wie gewohnt und der Verbrauch wurde mit deutlich unter 12l angezeigt.
Am 30.12.02 fuhr ich mit dem Fahrzeug wieder zur Arbeit: Auf der BAB 7, schaltete, beim Einfahren in den Elbtunnel, das Getriebe plötzlich in einen niedrigeren Gang. Der Drehzahlmesser zeigte etwa 5000 U/min an, es gab ein heftiges Geräusch, die Vorderräder blockierten, eine Qualmwolke stieg aus dem vorderen Bereich auf und ich hatte Mühe das Fahrzeug an den Fahrbahnrand zu Lenken und die Warnblinkanlage einzuschalten, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.
Glücklicherweise kam es zu keinem Verkehrsunfall bei diesem äußerst abrupten Halt im Elbtunnel. Zum Glück war ich auch nur wenige Fahrzeuglängen von der nächsten Notrufklappe entfernt. Die Feuerwehr und auch der ADAC waren sehr schnell zur Stelle.
Das Fahrzeug ließ sich auch im Leerlauf nicht mehr bewegen und musste verladen werden.
Der Galaxy wurde zur nächsten Ford-Werkstatt verbracht. Aufgrund der Vorgeschichte wurde Kontakt mit der anderen Werkstatt aufgenommen, die darum bat, ob man nach Entfernen der Getriebeölwanne eine Ursache ermitteln könne…
Ich hatte vor dem Motorwechsel keine Probleme mit dem Getriebe. Auch bei den regelmäßigen, zuletzt im Januar 2002 durchgeführten Inspektionen wurden daran keine Fehler festgestellt.
Ich vermutete eher, dass bei der Motormontage entweder nicht sauber genug gearbeitet und u.U. Dreck in den Wandler geraten ist, oder der Ölstand im Wandler nicht korrigiert worden war.
Ich hatte dann bei der DEKRA nachgefragt, ob man derartige Werkstattfehler nachweisen könnte. Dies wurde bestätigt, allerdings könnte sich auch herausstellen, dass sich mein Verdacht nicht bestätigen und ich in jedem Fall die Kosten tragen müsse.
Ich ließ mich auf diesen Handel ein - Ein paar Tage später meldete sich der DEKRA-Sachverständige telefonisch bei mir. Er habe keine Steckerreparaturstelle am Getriebe finden können, außerdem war auf meiner Rechnung 2 Liter Hydrauliköl zum Literpreis von über 150Euro! aufgeführt die Teilenummer dafür bezog sich allerdings auf Sitzbezüge (die ich nie erhalten habe). Ihm kam das Ganze schon sehr komisch vor und er meinte auch schon etwas gefunden zu haben, müsste aber das Getriebe komplett zerlegen lassen um den Beweis erbringen zu können. Für das Zerlegen müsste die Ford-Werkstatt, in der sich mein Galaxy befand, 1000 Euro zusätzlich verlangen…
Ich habe mich dann ersteinmal mit meiner Rechtsschutzversicherung kurzgeschlossen. Die empfahl mir, die ursprüngliche Werkstatt über den Sachstand zu unterrichten, damit sie Gelegenheit bekäme, die Kosten zu reduzieren. Dort angerufen war man sehr ungehalten und sagte nur, nichts am Getriebe gemacht zu haben, also könnte es auch nicht durch deren Wirken beschädigt worden sein. Am Stecker hätte man auch nichts sehen können, denn ersten sei er durch die Batteriekonsole verdeckt und zweitens sei nur ein Pin herausgerutscht gewesen, den man wieder eingesetzt habe…
In der Hoffnung, dass meine Rechtsschutzversicherung diese zusätzlichen Kosten vielleicht decken würde, habe ich einen Anwalt beauftragt.
Einen Tag später rief der Sachverständige wieder an: In der Werkstatt hat man offensichtlich vergessen zwei Führungshülsen in die Motor- Getriebeverbindung einzusetzen. Dadurch sei es unweigerlich zu unkontrollierten Schwingungen im Getriebe gekommen, die zu diesem Defekt geführt hätten…
Der Ford-Werkstatt wurde dies mitgeteilt. Daraufhin haben die einen Gutachter beauftragt, der Service-Meister sagte mir, man wolle ja schließlich ein objektives Urteil haben…
Die Rechung hatte ich zurückgegeben Kommentar des Service-Meisters: da ist ja wohl ein Riesenfehler passiert. Man will mir eine neue Rechnung für den Motor zuschicken.
Den Galaxy habe ich erstmal wieder, das AT-Getriebe hat mich (ohne Gutachterkosten) über 5000,- Euro gekostet. Sechs Wochen konnte ich mein Fahrzeug nicht nutzen. Ich hatte die Ford-Werke angeschrieben. Diese verweisen auf die Eigenständigkeit der einzelnen Werkstätten und das diese ja eine Garantie für ihre Arbeiten geben würden…
Was auch überhaupt nichts mit dem Motor zu tun hat, ist der Umstand, dass ich feststellen musste, dass nach der Motorreparatur auch der linke Fensterheber und die linke Außenspiegelbeheizung nicht mehr funktionieren… Den Fensterhebermotor habe ich überprüft, er ist i.O. Im eingebauten Zustand hört man allerdings nur ein leises Surren. Der linke Außenspiegel wird nicht beheizt und wenn man die Heckscheibenheizung einschaltet, lässt er sich auch nicht elektrisch verstellen.
Ich habe den Verdacht, dass man irgendein Kabel beschädigt hat, bloß wo soll ich suchen? Das Relais für den Fensterheber befindet sich im Motorraum…
#1
Hallo,
das mit deinem Gal tut einem schon Leid.
Aber viele machen halt was wovon sie nicht richtig Ahnung haben.
Der Rest bleibt dann meistens immer auf den „Kleinen“ hängen.
Das kennen wir schoin von einigen sogenannten Fachwerkstätten.:-((
Aber nun mal zu deinem Problem. Das hört sich ganz nach einem Massfehler an
Dadurch das bei dir so gut wie alles vorne raus war, denke ich mal wurde dort bestimmt auch noch was vergessen. Oder ist noch was lose.
Schau dir mal deine Belechtungsanlage an, ob da auch alles in Ordnungs ist.
Weiterhin würde ich alle Massekabel im Motorraum kontrollieren.
mfg. Mirko
#2
Danke für dein ausführliches Posting.
Es tut mir wirklich leid, das du an ein solches „schwarzes Schaaf“ geraten bist.
Hast du dich schon einmal an die zuständige Handwerkskammer gewendet ?
Ich hoffe, das sich die Dinge noch zum guten für dich wenden …
>Was auch überhaupt nichts mit dem Motor zu tun hat, ist der Umstand, dass ich feststellen musste, dass nach der Motorreparatur auch der linke Fensterheber und die linke Außenspiegelbeheizung nicht mehr funktionieren… Den Fensterhebermotor habe ich überprüft, er ist i.O. Im eingebauten Zustand hört man allerdings nur ein leises Surren. Der linke Außenspiegel wird nicht beheizt und wenn man die Heckscheibenheizung einschaltet, lässt er sich auch nicht elektrisch verstellen.
>Ich habe den Verdacht, dass man irgendein Kabel beschädigt hat, bloß wo soll ich suchen? Das Relais für den Fensterheber befindet sich im Motorraum…
Aufgrund des Baujahres deines Wagens (96/97 ?) tippe ich auf einen Kabelbruch …
Überprüfe doch mal die Kabel in der Türdurchführung (Gummimanschette). Dort brechen sie meistens zuerst.
Viel Glück !
mavo
#3
Stimmt,
hab in der Gummitülle ein gerissenes Massekabel entdeckt - nun funzt es wieder!
Ich habe jetzt aber noch einen weiteren, lebensgefährlichen Fehler an meinem Gal entdeckt:
Der Kickdown-Schalter schien seit dem Getriebeaustausch nicht mehr zu reagieren. Gestern habe ich ein Auto auf einer Landstraße überholt und dabei heftig aufs Pedal getreten - plötzlich beschleunigt mein GAL wieder wie zu alten Zeiten - bloß das Gaspedal bleibt auf dem Bodenblech!!! Der Wagen wurde immer schneller. Mit beiden Füßen habe ich dann auf der Bremse gestanden, den Zündschlüssel raus und auf N geschaltet - aus dem Motorraum stieg Qualm auf. Danach sprang der Wagen aber wieder an, als ob nichts gewesen wäre - Öltemperatur 100 Grad, Kühlwasserkontrolle zeigt Normal-Temperatur. Ich bin demnächst wieder bei Ford. Ob der Tempomat irgendwie spinnt? Im normalen Betrieb (also ohne Kickdown) läuft alles bestens…
Glück kann ich brauchen…
Burkhard
>Danke für dein ausführliches Posting.
>Es tut mir wirklich leid, das du an ein solches „schwarzes Schaaf“ geraten bist.
>Hast du dich schon einmal an die zuständige Handwerkskammer gewendet ?
>Ich hoffe, das sich die Dinge noch zum guten für dich wenden …
>>Was auch überhaupt nichts mit dem Motor zu tun hat, ist der Umstand, dass ich feststellen musste, dass nach der Motorreparatur auch der linke Fensterheber und die linke Außenspiegelbeheizung nicht mehr funktionieren… Den Fensterhebermotor habe ich überprüft, er ist i.O. Im eingebauten Zustand hört man allerdings nur ein leises Surren. Der linke Außenspiegel wird nicht beheizt und wenn man die Heckscheibenheizung einschaltet, lässt er sich auch nicht elektrisch verstellen.
>>Ich habe den Verdacht, dass man irgendein Kabel beschädigt hat, bloß wo soll ich suchen? Das Relais für den Fensterheber befindet sich im Motorraum…
>Aufgrund des Baujahres deines Wagens (96/97 ?) tippe ich auf einen Kabelbruch …
>Überprüfe doch mal die Kabel in der Türdurchführung (Gummimanschette). Dort brechen sie meistens zuerst.
>
>Viel Glück !
>mavo