Benzin statt Diesel getankt

Beim Ordnen alter Belege ist mir heute wieder ein Tankbeleg vom Sommer 2016 in die Hände gefallen. Ich habe ihn besonders aufgehoben.
Getankt wurden 20,24 Ltr. Superbenzin Aral Ultimate — Ich fahre aber einen Diesel!

Ich kann mich gut erinnern an den Moment als ich das an der Tanksäule bemerkte. Ablassen war an dieser Tankstelle nicht möglich. Also habe ich mit Diesel randvoll getankt. Damit waren im Tank 20,24 Ltr. Benzin und 49,76 Ltr. Diesel, der Benzinanteil war also 28,9 %. Bis zur Fähre waren es 11,6 km, das habe ich mit vorsichtiger Fahrweise ohne Problem zurücklegen konnte. Der Motor klang etwas anders als normal, aber nicht extrem. Nach der Fähre bin ich 1,5 km bis zur nächsten Takstelle gefahren und habe dort etwa 35 Ltr. ablassen können und wieder mit Diesel aufgefüllt. Zum Glück hatte ich einen Druckluftschlauch im Auto bei dem ich nur die beiden Endstücke abschneiden musste um abzulassen. Danach waren rechnerisch weiterhin 10Ltr. Benzin und 60 Ltr. Diesel im Tank, also 14 % Bezinanteil. Das Motorgeräusch war wieder normal. Und so habe ich es weiter gehalten, jede Tankmöglichkeit genutzt und weiter mit Diesel aufgefüllt. Mein Galaxy hatte damals 160000 km, heute sind es 220000 km.

Und er läuft immer noch sehr sehr gut, d.h. ich konnte keine negativen Nachwirkungen beobachten.
Zur Nachahmung absolut nicht empfohlen. Aber es zeigt, dass der 103 KW-Dieselmotor erstaunlich robust ist.

Horst

3 „Gefällt mir“

#1

Schöne Geschichte mit glücklichem Ausgang.

#2

Vor x-Jahre hatte ich mal in Rumänien im Jänner über 50% Benzin im Dieseltank bei meinem Citroen.
Unter 40% Benzinanteil ist der Diesel immer eingefroren und den Filter zugesetzt.
OK, würde ich bei den heutigen Dieselmotoren nicht mehr machen und die Zeiten haben sich auch in Rumänien geändert und stellt auch bei unter -20°C mit dem Diesel kein Problem mehr dar.
So hat sich auch bei allen Motoren die Zeit geändert, keine Spielraum für Improvisationen :wink:

Nette Grüße

#3

Ist beim Common Rail nicht risikolos.
Der Pumpe Düse verkraftet das recht problemlos.
Der Citroën von Manfred war sicher noch ein VEP Diesel.
Der war dahingehend noch robuster.

#4

Das ist mir auch schon einmal passiert. Bei meinem Deutz D 40 L. Das ist ein Traktor aus dem Jahr 1965. Er hat damals furchtbar geklungen, beim Startversuch. Ein kräftiges Nachbessern mit Diesel hat ihn aber wieder beruhigt.

Er rennt immer noch, hat es mir also nicht wirklich nachgetragen.

#5

Ich wunder mich gerade ein bisschen, wie das überhaupt möglich ist. S-Max und Galaxy, mittlerweile alle Ford, haben einen eigentlich sehr wirksamen, mechanischen Fehlbetankungsschutz, den man nur mit sturer Absicht überwinden kann. Wär interessant, wie es gelungen ist, da aus Versehen falsch zu tanken :kratz:

www.derstandard.at/story/1271376488870/wissen-fehlbetankungsschutz

Hmm, sehe gerade, das Auto ist von 2006, den Fehlbetankungsschutz gibt es erst seit 2008. Ok, dann ist es kein Problem :panik:

#6

Dem Motor ist es egal, nur der CR Einspritzpumpe nicht wenn diese Späne wirft

1 „Gefällt mir“

#7

#4 Deinen Deutz mit dem Vorkammermotor juckt das recht wenig wenn da Benzin drin ist. Der wurde früher oft im Winter mit 30% Benzin gefahren. Eigentlich sollte Petroleum rein, aber das Benzin war billiger.
Mein /8er mit dem 240D Motor (auch Vorkammer) hat auch klaglos jeden Winter 30% Benzin vertragen. Das war früher normal, da es meist in der Übergangszeit gar keinen Winterdiesel an den Tankstellen gab. Der kam meist erst wenn schon alle versulzt waren.

#5 Auch hier gibt es Spezialisten die das können. Eine Kundin hat so lange die Zapfpistole reingestoßen bis der Einsatz vom Fehlbetankungsschutz im Tank lag. Sie hat sich nicht mal drüber gewundert das das so schwer ging.

1 „Gefällt mir“

#8

Hallo WOITA;
das dachte ich früher auch. dem ist aber nicht so. Der Benzin Zapfhahn-passte direkt in die Diesel-Tanköffnung!!!Wenn das anders gewesen wäre dann wäre es mir ja sofort aufggefallen.

#9

#7Nochmal: die Benzin-Zapfpistole passt wie angegossen in die Diesel-Tanköffnung - jedenfalls bei meinem Galaxy von 2006. Daran wurde auch nichts geändert!

#10

also bei meinem Alhambra von 2008 ging das auch problemlos - hab’s erst beim bezahlen an der Kasse gemerkt !

1 „Gefällt mir“

#11

Es gibt wohl mittlerweile einen Fehlbetankungsschutz der aus einer Klappe im Fahrzeugstutzen besteht, die von den dünneren Röhrchen der Benzin-Zapfpistolen nicht entriegelt wird. Keine Ahnung wann welcher Hersteller das bei welchem Fahrzeugtyp eingeführt hat. ich kannte das bis heute noch nicht.

1 „Gefällt mir“

#12

#11

na dann guck mal #5 :mrgreen: Ford baut den seit 2008 ein. VW meines Wissens bis heute nicht :schenkelklopfer:

1 „Gefällt mir“

#13

www.heise.de/autos/artikel/BMW-fuehrt-Fehlbetankungsschutz-fuer-Diesel-ein-443851.html

#14

#12
Ganz ehrlich habe ich mich so tief nicht dafür interessiert, da ich erstens einen Fremdzünder fahre und zweitens keinen VAG / Ford mehr …
Bekannter hat einem fast neuen Terrano dieses Jahr erst irrtümlicherweise Benzin verfüttert. Nissan hat das also wohl auch noch nicht.

#15

Bei der Werksgarantie mit Mobilitätsgarantie meines Citan (also meines Kangoo 2 mit Stern ) ist Fehlbetankung mit versichert :mrgreen:
Scheint öfter vorzukommen bei dem Modell. Ich versuche mir Mühe zu geben, diesen Versicherungsfall nicht eintreten zu lassen.
Es wird dort wohl auch ganz gerne ADBLUE in den Dieseltank gefüllt, was garnicht gut ist. Keine Ahnung, warum man sowas macht :-/

Als ich Anfang der 90er noch LKW fuhr und immer bei derselben Tanke auf Karte auffüllte, ist mir aber mal passiert, daß ich in der Hektik in meinen 50 PS Polo Diesel eigefüllt habe.
War nicht so gut. Gemerkt hab ich das nach ca 500 m, als er nur noch auf 3 Zylindern lief, und gestunken hat wie ein Diesel. Ich bin damals die 80 km nach Hause gefahren und hab das ganze Zeug abgesaugt und in den LKW gefüllt. Es war ein Ventil eingerissen. Ich hab damals vom Schrott einen gebrauchten Zylinderkopf geholt für 50 Mark, der war in ca 2 Stunden gewechselt. Danach lief der Polo wieder.