Tank ganz leerfahren

Hallo Leuts,

ich habe bisher den Tank nie so richtig leergefahren… soll heißen ich hab bis zum Klick der Zapfpistole nie mehr als 61 Liter reinbekommen (und danach natürlich noch Übertanken…), was für mich bedeutet daß noch 9l drin waren… (70l Tank und so…) jetzt würde ich es gerne mal auf den Versuch ankommen lassen und mit Kanister bewaffnet die Zeit und Strecke bestimmen die Zwischen Lampe an und Motor aus vergeht…

laufe ich dabei Gefahr daß irgendetwas kaputtgeht?

Gruß, Stefan

#1

Ich denke passieren kann nichts … Viel Spaß beim Selbstversuch … :smiley:

#2

Einen Diesel komplett leerfahren bis nichts mehr geht??

Da war doch was, mit entlüften und so… :-k

Hab mal gehört das beim Benziner kein Problem ist, aber beim Diesel sollte man das nicht unbedingt machen!

#3

Ich bin mir nicht sicher, aber glaube gehört/gelesen zu haben, dass dann das System entlüftet werden muss - und ich weiss nicht, wie Du dass unterwegs bewerkstelligen willst.

#4

Eigentlich geht das bei den neuen Dieseln von alleine, die müssen nicht entlüftet werden - früher war das ein kleines

grosses Problem. Nagel mich aber nicht drauf fest :smiley: - sicher bin ich mir bei einem 525er Diesel, der lief einfach so wieder, nachdem wieder Suppe im Tank war.

Nur nebenbei : Meine Benzinpumpe ist im A*, seit mein Tank mal leer war…

#5

Hallo Stefan,

folgende Tipps:

- Beim ersten Stottern sofort den Motor abschalten! Lenkung geht dann sehr schwergängig, aber geht. Die Bremse funktioniert auch mindestens noch einmal völlig normal. Danach mus ein sehr starker Druck ausgeübt werden

- Zündung wieder ein und Klimatronic auf max. Temperatur (zum abkühlen des Motors und der PD-Elemente); Erst wenn die Temperaturanzeige (geht sehr schnell) sinkt, würde ich den kalten Sprit nachkippen. Bei Mercedes sind mal einen ganze Reihe Einspritzpumpen verreckt, weil kalter Sprit auf heiße ESP kam (Common-Rail), weil der Tank fast leer war. Hat zu Spannungen geführt.

- Bei den PD und bei VP37 muss nichts entlüftet werden. Anders sieht es aus bei der VP44. Die haben wir aber in unseren Fahrzeugen nicht.

- Wenn Du ganz sicher gehen willst: Fülle in die alte Tankfüllung ca. einen halben Liter 2 Takt-Öl auf ca. 50 Liter Diesel (am besten von Liqui-Moly). Das erhöht die Schmierung des Kraftstoffes ungemein und verbrennt rückstandslos. Es kann sein, dass der Wagen ruhiger läuft. Das ist aber normal. Tut den PD-Elementen richtig gut und Du hast mehr Reserven, wenn Du länger orgeln musst, was ich aber nicht glaube, wenn Du den Motor beim ersten Anzeichen gleich ausgemacht hast.

Vielel Grüße

Dirk

#6

Hääh!!!?? Sieht mein Post bei Euch auch so komisch auseinandergezogen aus?

Gruß

Dirk

#7

nö, ganz normal

#8

Zuviel 2-Takt Öl getankt?? :lookup: :mrgreen:

#9

Nö, eigentlich nicht. Hier zu hause mit Opera sieht auch alles i.O aus. Scheint als wenn der IE in der Firma heute einen schlechten Tag gehabt hat.

Gruß

dirk

#10

Ich habe meinen Ducato mal leergefahren.

Das war ein 2,5 TDI 115 PS ; wohlbemerkt noch kein Commonrail.

Der ist beim Leerwerden immer langsamer geworden und hat nicht gestottert. Hat dann nach dem Diesel reinkippen etwas länger für den Startvorgang gebraucht. Sonst nix. :o

Alex

#11

Ich denke das nach einem Gespräch mit Wolly unserem Chefmechaniker auf dem Dortmundstammtisch das leerfahren des Tanks keine gute Idee ist.Beim Wechsel des Dieselfilters ist es doch wie bei einem leeren Tank Bei einem Starversuch könnte es pasieren das die Einspritzelemente kurzzeitig ohne Schmierung sind. Also bei leerem Tank,oder beim wechsel des Dieselfilters erst ca, sechs mal die Zündung ein und ausschalten, ohne den Motor zu starten . so das die Benzinpumpe(Kraftstoffvorförderpumpe) den Dieselfilter wieder füllen kann.

#12

Hallo Stefan_G,

Bei PD-Dieselmotoren ist die Kraftstoffmenge, die wieder in den Tank zurueckgeleitet wird, mehrfach grösser als die eingespritzte Kraftstoffmenge. Bei der Verdichtung des Kraftstoffes auf bis 2050 bar wird dieser ordentlich heiss. Wenn die Einspritzung dann durch das Öffnen des Magnetventiles im PD-Element beendet wird, fliesst der restliche stark erhitzte Kraftstoff in den Tank zurück. Zusätzlich wird fortwährend Diesel zur Kühlung des PD-Elentes durch dieses gepumpt, ohne dass dieser Kraftstoff überhaupt verdichtet wird. Je weniger Diesel sich noch im Tank befindet, desto staerker erwaermt sich dieser Rest daher.

Die ziemlich grosse Reservemenge im Tank ist so ausgelegt, dass an einem heissen Sommertag sicher keine Schäden am Einspritzsystem auftreten, wenn man nach Aufleuchten der Reserveanzeige bald tankt. Bei herbstlicher Witterung kann man die Reserve sicherlich etwas mehr ausnutzen.

Bei meinem Galaxy sind noch gut 10 Liter im Tank, wenn die Warnlampe angeht. Da mir an einer langen Lebensdauer meines Einspritzsystems liegt, suche ich zumindest im Sommer dann bald eine Tankstelle auf. Der Kraftstoffkühler am Wagenboden ist sicherlich kein Luxus. Bitte fass doch mal nach einer längeren Fahrt an den Tank. Du wirst erstaunt sein wie heiss der Kraftstoff trotz Kraftstoffkühler wird.

Wenn man trotz allem mal trocken gefahren hat, kann ein PD-Einspritzsystem dadurch eigentlich keinen Schaden nehmen. Wie hier bereits gesagt wurde sollte die Kraftstoffvorförderpumpe nach mehrmaligen Ein- und ausschalten der Zündung das System bereits soweit wieder befuellt haben, dass ein Wiederstart schnell moeglich ist. Das Risiko eines Kolbenfressers sehe ich dadurch nicht, weil der Kolben immer noch mit Diesel benetzt ist und bei fehlender Dieselzufuhr keinerlei Druck aufbaut.

#13

@dieselsmell :respekt:

Dachte mir schon vor 4 Jahren was das Alu-ding am Wagenboden ist? Kraftstoffkühler habe gar nicht gewusst das es so etwas gibt :mrgreen:

.Würde mich interessieren ob Ford das weiss :lol:

Aber es gibt ja das Forum =D>

#14

den kann ich mir nicht verkneifen :slight_smile:

Du hast nen merkwürdiges Auto bei den Bauteilen :slight_smile:

#15

Hallo Stefan,

hatte das mit dem leer fahren des Tanks auch praktiziert, um so den gesamten Tankinhalt zu ermitteln.

Da ich noch einen alten TDI (110PS) ohne PD habe, kann ich zu der Problematik mit den PD-Elementen nichts sagen.

Hatte aber ein anders großes Problem:

VORSICHT: Ich bin bergab zum stehen gekommen und konnte ohne Probleme am Straßenrand halten. Ausgestiegen und 5 L nachgefüllt. Der Motor ging nach dem starten immer wieder aus. Ist normalerweise OK, da moderne Motoren sich von selbst entlüften und es dabei immer wieder zu kleinen Luftblasen kommen kann. Nach über 10 Startversuchen wurde ich dann allerdings unruhig (meine Frau hatte mich vorher schon genervt, ich sollte das lieber sein lassen, hätte ich bloß auf sie gehört).

Durch diese Situation habe ich leider den verbrannten Geruch ignoriert und schwups war der Anlasser durchgebrannt. Nachdem dann der ADAC zur Hilfe kam und mich mit seinem Auto angezogen hat, lief der Motor wieder problemlos.

Fazit: Neuer Anlasser

Grund: Bei der Bergabstellung unserer Autos kann es bei fast leerem Tank zu Problemen mit der Dieselzufuhr kommen. Habe von ähnlichen Problemen bei Bergabparken mit fast leerem Tank auch von anderen schon gehört.

Also Vorsicht!

Gruß Jörg

#16

Eine ähnliche Erfahrung von Stefan mußte ich leider auch machen, allerdings „bergauf“.

Es war bei Krefeld im flachesten Rheinland, als ich auf der Autobahn an einer gaaanz kleinen Steigung aus Spritmangel liegenblieb. Mit einem 5 Liter Kanister glaubte ich das Problem beheben zu können, aber Fehlanzeige! Erst mit einem weiteren kräftigen Schuß (12 Liter an der Tankstelle auf dem Abschleppwagen) Diesel lief der alte 110 PS TDI wieder.

Mittlerweile glaube ich, daß bevor der Wagen endgültig stehen bleibt, die Kraftstoffpumpe schon lange Luft gefördert hat. Bei einer Verteilereinspritzpumpe macht das nichts, weil die Luft über die Rücklaufleitung unbemerkt in den Tank zurückbefördert wird. Es reicht wahrscheinlich aus, wenn gelegentlich ein wenig Diesel gefördert wird, wenn der restliche Kraftsoff im Tank schwappt. Bleibt der Wagen stehen, dann muß der Kraftstoffspiegel um einiges höher sein, damit die Pumpe fördern kann.

Ich mußte daraus zwei Dinge lernen:

  1. Die Tankanzeige meint es wirklich erst: Wenn sie aufleuchtet dann sind weniger als 50 km Reichweite mehr drin.

  2. Wenn der Wageb trocken gefallen ist, dann mindestens 10 Liter nachfüllen.

Also immer eine Handbreit Diesel im Tank!

Gruß Space_turtle

#17

Hallo space_turtle,

wie ich hier selbst gelernt habe, verfügen Dieselmotoren im alten Modell über keine Kraftstoffpumpe. Der Kraftstoff wird von der in der Verteilereinspritzpumpe befindlichen Flügelzellenpumpe angesaugt und auf einen von der Drehzahl der Pumpe abhängigen Druck von max. 6 bar verdichtet. Sobald die Flügelzellenpumpe Luft ansaugt, kann zwar noch eine Weile eingespritzt werden, die Pumpe kann jedoch keinen Innenraumdruck mehr aufbauen. Der Innenraumdruck ist wichtig, damit immer genug Kraftstoff zum Hochdruck-Kolben fliesst und er wird zur Verstellung des Einspritzzeitpunktes benutzt. Das erklärt, warum Tinabomber bei dem Dukato Leistungsmangel festgestellt hat, bevor nichts mehr eingespritzt wurde.

Da es anders als bei PD-Dieseln keine elektrische Vorförderpumpe gibt, kann nur die Flügelzellenpumpe die Einspritzpumpe wieder füllen. Bei der Starter-Drehzahl ist die Flügelzellenpumpe leider sehr uneffektiv. Man muss schon eine ganze Weile orgeln, bevor der Kraftstoff wieder bis zur Pumpe angesaugt ist. Unterbricht man den Startvorgang zwischendurch, war die ganze Mühe umsonst, weil der Kraftstoff sofort wieder zum Tank zurückfliesst. Von daher vermute ich einfach mal, dass Du nicht lange genug gestartet hat.

#18

Hallo Papa!

Ich, als Spezialist des Tankleerfahren, hab diese Meinung von Wolly auch nicht ganz geglaubt.

Beim Zahnriemenwechsel wurde auch gleich der Dieselfilter mitgewechselt, und nach Wollys Aussage, wie oben, ging mein Ali wie immer zum Starten, kein „orgler“ mehr, als sonst!!

mfg.

#19

Also ich habe meinen 110 PS Diesel jetzt leergefahren und habe lernen müssen, dass 5 Liter nicht reichen, egal ob bergab, eben oder bergauf! Erst nach einem kräftigen Dieselschuß an der Tankstelle ist das Teil wieder angesprungen. Allerdings war dann die Batterie vom „orgeln“ leer und ich hatte Starthilfe gebraucht.

Fazit: Ein 5 Liter Reservekanister ist zwecklos!