Hallo liebe Forumsgemeinde,
Als langjähriger stiller Mitleser habe ich hier bei Euch im Forum den einen oder anderen guten Tipp erhalten und auch umsetzen können. Leider habe ich jetzt ein größeres Problem und find zwar grobe Ansätze aber keine Lösung bzw. beantwortet es mir nicht meine Fragen.
Zur Vorgeschichte:
Wie in einer guten Ehe fährt natürlich meine Frau den (großen) Sharan und ich nur was Kleines. Am Anfang der Woche hat Sie mich angerufen und mir gesagt dass eine gelbe Lampe flackert und dann mal brennt. (Halt Frauen)
Ich los und Sharan getestet. Motorkontrollleuchte blinkt nach einiger Zeit und geht dann in dauerleuchten über. Ab in die Werkstatt und Fehler auslesen.
Ich bin in einer freien Werkstatt die einem nicht ganz so das Geld aus der Tasche zieht (Hoffe ich doch mal) wie beim Freundlichen.
Diagnose: Zündaussetzer 2. Zylinder -> Stabzündspule gewechselt da Garantie
Die Stabzündspulen wurden alle im November 2014 ersetzt, da es da auch schon zu Zündaussetzern gekommen ist. Seit dem keine Probleme.
Nächsten Tag Auto wieder abgeholt und nach 500 Metern leicht untertourigem Fahren das gleiche Spiel mit der Motorkontrollleuchte. Sie fängt an mit blinken und geht dann in dauerleuchten über. Wenn Ich dann Gas gebe, geht sie wieder aus. Das Fehlerbild ist reproduzierbar. Habe dann rumgedreht und dem Werkstattmeister das Problem geschildert. Wollte er mir nicht glauben und nach einer gemeinsamen Probefahrt hatte er ein einsehen. (Laut seiner Aussage hat er eine Probefahrt gemacht und da war nichts, jedoch mit etwas mehr Gas)
Er wollte den Sharan nochmal durchchecken und mich dann anrufen.
Tja das hat er auch gemacht und jetzt kommt das Problem, kurz vor Motorschaden sagt er.
Kompression Zylinder 1 und 2 : 9,5 Bar
Kompression Zylinder 3 : 6 Bar
Kompression Zylinder 4 : 8 Bar
Das ist der Stand der Dinge.
Jetzt bin ich nicht wirklich ein technisch versierter Mensch und muss das ja glauben, zumal ich das Protokoll gesehen habe. Jedoch war ich noch mal kurz beim Freundlichen um dort Rat zu holen.
Angebotene Lösungen:
VW-Autohaus:
Kompressionsverlust=Motortausch -> irgendwo um die 6000 Euro grob.
Wir schrauben nichts mehr auseinander.
Mein Freier:
Regenerative Reparatur
Motor ausbauen und zerlegen. Dann ist erst klar ob es die Kolben oder die Ventile sind. Entweder Kolben wechseln oder halt den Kopf bearbeiten. Dann Angebotserstellung. Aber grob 3000 Euro.
Jetzt kommen meine eigentlichen Fragen zu dem Problem bzw. Thema.
Wenn Zylinder 3 (und 4) Probleme machen, hätte er nicht dort auch was anzeigen müssen?
Macht so eine Reparatur Sinn oder besser ein Austauschmotor?
- Es würden ja z.B. nur die Kolben gewechselt werden und alles andere ist noch alt.
Der gute braucht leider auch etwas Öl, was sich aber erst nach ca. 75.000 km eingestellt hat. Das Problem würde sich ja eventuell auch lösen.
- Im Internet werden ja Austauschmotoren angeboten. (Ab ca. 2500 EURO)
Wo ja nur Motor raus, Anbauteile ab, Anbauteile an neuen Motor dran, neuer Motor rein, fertig. Kein Zerlegen usw. was ja Zeit spart und Arbeitslohn. Weiterhin sind einige Teile ja neu. Steuerkette usw.
Hat jemand überhaupt Erfahrungen mit solchen Austauschmotoren und wenn ja mit welchen Firmen, Anbietern?
Manche der Firmen bieten auch gleich einen Einbau mit an, Motor ca. 3000 Euro und Einbau 500 Euro. Festpreis alles mit neuen Öl, Kühlwasser usw. für 3500 Euro. Macht das mehr Sinn als beim Freien?
Oder macht das alles keinen Sinn und als Ersatzteilspender verkaufen? In 10.000 km kommt vielleicht der Turbo und zerhaut den neuen Motor oder, oder, oder.
Vielleicht ist es ja auch was ganz anderes und der Freie bekommt es nicht hin? (ohne Ihn jetzt Schlecht machen zu wollen, ist eigentlich ein ganz netter)
Ansonsten zum Abrunden des ganzen noch einige technische Daten.
Baujahr:2011
Besitz seit 2012 (mit 25.000 km gekauft, war ein Mietwagen)
Motorcode: CAVA
95.000 km
Vielen Dank für die Denkanstöße, Meinungen oder Anregungen.
Ich habe jetzt noch nicht ganz verstanden was Sache ist.
Du schreibst einerseits: „Die Stabzündspulen wurden alle im November 2014 ersetzt, da es da auch schon zu Zündaussetzern gekommen ist. Seit dem keine Probleme.“
Andererseits steht da direkt dahinter: „Nächsten Tag Auto wieder abgeholt und nach 500 Metern leicht untertourigem Fahren das gleiche Spiel mit der Motorkontrollleuchte.“
Wenn der Fehler nachher noch bestand hast Du ja noch Garantie und der muss außerdem ggf. noch aus der Zündspulen Reparatur nachbessern.
Wenn der Fehler erst viel später wieder kam würde ich wahrscheinlich den analytischen und günstigeren Weg über die freie Werkstatt wählen.
Außerdem würde ich mir überlegen, das fahrzeug zu verkaufen und statt eines Downsize Benziners ein stabileres Fahrzeug zu beschaffen, also derzeit eher einen Diesel.
Die Stabzündspulen sind alle 11/2014 gewechselt wurden, da es 2014 schon Probleme gegeben hat.
Dann war bis jetzt Ruhe.
Diese Woche ging es wieder los und da ich noch vier Wochen Garantie hatte auf die Stabzündspulen haben Sie die angeblich noch mal auf Garantie gewechselt. (Ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen aber ich gehe jetzt mal davon aus, da keine Rechnung dafür erstellt wurde)
Da der Fehler jetzt aber weiterhin Auftritt (Motorlampe), hat die Werkstatt weitergesucht und das mit der Kompression festgestellt.
Somit haben Sie mir jetzt quasi den Motorschaden angekündigt.
Es ist ja noch kein Motorschaden, der soll ja erst noch kommen. Oder ist das schon einer?
Kann da noch was vorher behoben werden, oder ist es eigentlich schon zu spät.
Ja mit dem Verkauf ist so eine Sache, so wirklich was dafür geben tut es ja nicht mehr und mit dem Motorschaden kann ich ja gleich noch mal 4-5 Tausend abziehen.
Wenn der neue(regenerierte, aufgearbeitete) Motor wieder 100.000 km hält wäre ja alles mehr oder weniger in Ordnung. Aber so richtig glaub ich da auch nicht dran.
Die Frage ist halt nur wirklich das was kaputt ist, oder doch einen Austauschmotor.
Lass Dich bitte nicht von den Antworten zu sehr verunsichern, bevor Du eine gesicherte Diagnose hast. Hier malen die meisten eher schwarz und empfehlen gerne 10 Jahre alte Diesel, als irgendein modernes Auto.
Wichtig ist, dass Deine Diagnose gesichert ist und Dein Meister nicht nur Vermutungen anstellt. Dein 1.4er hat ja leider noch eine anfällige, von VW bzw. deren Zulieferer vermurkste Kette. Nicht dass die Probleme dort von einer gelängten Kette her rühren. Bis das abgeklärt ist, würde ich nicht weiter fahren…
Bist Du denn mit dem Wagen an sich zufrieden (wenn er fährt), oder willst Du mittelfristig sowieso was anderes? Dann wäre am ehesten über einen unreparierter Verkauf nachzudenken. Finanziell ist das vermutlich die ungünstigste Variante.
Ansonsten ist eine Reparatur wohl sinnvoller.
Ich bin kein Motorprofi, mag aber noch nicht so recht glauben, dass der mit weniger als 100TKM schon fertig sein soll. Fehlende Kompression ist ja auch nicht ausschließlich das Schadensbild eines Motorschadens. Und wenn ein Motorschaden vorliegt, muss auch der Turbo nicht beeinträchtigt sein.
Gibt es denn ausser dem erkannten Kompressionsverlust weitere Beeinträchtigungen, Ruckeln, Leistungsverlust, unrunder Lauf o. ä.? Bei Zündaussetzern und Zündproblemen tauscht man gern mal die Zündspulen über kreuz, um zu sehen ob der Fehler mitwandert. Ich nehme mal an, dass die Werkstatt das gemacht hat. Auch neue Zündspulen können schon mal Schrott sein. Wurde mal die Möglichkeit erörtert, den betroffenen Zylinder zu endoskopieren? Mechanische Beschädigungen lassen sich so ggf. erkennen.
Bei Reperatur scheint mit auch der komplette Tausch am sinnvollsten. Nachteil ist zwar, dass man nie weiss, was für einen Motor man bekommt, doch dafür solltest Du Gewährleistung haben, ggf. auch ein Jahr Garantie. Danach kann natürlich dasselbe passieren wie mit dem Motor jetzt.
Andere Variante: Wenn der Tenor sowieso Motorschaden ist, und der Wagen ansonsten fährt, dann fahr ihn weiter bis das Fehlerbild konkreter wird. Dann hast Du vermutlich mehr Infos für eine Entscheidung.
Davon abgesehen kann ich Tomausdo nur beipflichten. Der 1.4TSI gilt als sehr anfällig für die Steuerkette - die Foren sind voll davon.
#6: Mein 13 Jahre alter Diesel wird noch sparsam und zuverlässig weiter fahren, wenn sämtliche 10 Jahre jüngeren Downsizing Benziner schon längst auf dem Schrottplatz sind oder den 2. Motor eingebaut haben.
Vielen Dank für die vielen doch recht verschieden ausfallenden Antworten.
Mal kurz zum Thema Diesel, bei 5 km täglichem Arbeitsweg einfache Strecke ist das glaube nicht wirklich die Lösung.
Also es läuft alles auf eine Reparatur hinaus.
Ein neuer Motor vom Freundlichen fällt schon vom Preis her aus.
Also bleibt nur der Freie.
Werde noch mal mit Ihm über die verschieden Optionen plaudern und Euch gern wenn gewollt auf dem Laufenden halten.
PS:
Als erweitertes Fehlerbild hatte ich gestern Abend den Eindruck dass er beim Beschleunigen kurz ruckelt aber im Großen und Ganzen seinen Dienst versieht. Ja und halt die Motorkontrolllampe angeht. Anspringen tut er sofort.
Bei der Steuerkettenproblematik müsste es da dann nicht auf allen Zylindern zu Problemen kommen?
Laut dem Werkstattmeister von VW würde es auch den Motor bei diesem Baujahr nicht mehr betreffen, sondern mehr den 160 PS Tiguan von 2009/2010. Aber das ist jetzt gefährliches Halbwissen und Verstehen von mir.
#11: 5km einfach hält der Diesel schon aus. Er wird halt vielleicht etwas früher nach neuem Motoröl schreien.
Ich würde überlegen, wenn es dann notwendig ist, ein kleineres Fahrzeug für den Arbeitsweg anzuschaffen. Es macht ja keinen Sinn, 2 Tonnen mit einer Person zur Arbeit zu bewegen.
Ein kleiner konventioneller Benziner kostet nicht viel, wird schnell warm und ist von den Haltungskosten viel günstiger!
Des weiteren kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass ich eine ähnliche Strecke jeden Tag mit dem Fahrrad zurücklege. Eine elegante Möglichkeit für diejenigen, die Angst haben verschwitzt anzukommen sind die neuen E-Bikes. Man tut was für die Gesundheit, schont die Umwelt und hat viel weniger Kosten als wenn man die Strecke mit dem Auto fährt.
#11 die Steuerkette war so toll in den Griff zu bekommen , dass die Motoren seit 3-4 Jahren wieder Zahnriemen haben .
Bei dir ist mindestens 1 Zylinder „durch“.
Die sachgerechte Reparatur mit "einmal alles "geht erfahrungsgemäß teuer aus . Ich würd mich nach einem Gebrauchtmotot oder einem vom Freien Instandsetzer zu kaufenden Motor umsehen .
Hartnäckige Beschwerden bei VW könnten die Kosten für einen Austauschmotor erheblich mindern .
Ich halte einen Diesel für nicht angebracht. Bei 5km Fahrt wird der Motor nicht annähernd warm. Da würde ich das Fahrrad nehmen…
Ich bleibe dabei. Lass den Motor auf einen möglichen Kettenschaden untersuchen, bzw. lies Dir meinen Link zu Motor-Talk durch. Das scheint die gleiche Problematik zu sein.
Ich würde das fahren mit dem Fahrrad ja auch unterstützen, aber ich wohne direkt an der B2. Das ist einer der meistbefahren Straßen in ganz Deutschland und da fährt keiner mit dem Fahrrad der noch ein wenig Leben möchte.
@eddiek
Durch den Service beim Freien ist die Chance an einer Beteidigung von VW gegen Null.
Im Netz sind sehr viele Beiträge zu dem Thema, welche auch teilweise gut passen aber bei allen kommt zum Schluss eine Reparatur.
Es steht ja immer noch die Frage im Raum wie sich eine Steuerkettenlängung zeigt, weil wenn dort Probleme sein sollten, dann doch an allen Zylindern und nicht nur auf einem.
Müsste die Kette beim Kaltstart nicht rasseln?
-------------------------------------------------- @eddiek hat glaube gerade alles beantwortet, danke.
Jetzt steht nur noch die Frage der günstigsten Reperatur im Raum.
Den alten Motor für 3000 Euro aufwärts reparieren lassen und vielleicht in 10.000 km nochmal hin und Ventile machen lassen.(kann ja alles passieren)
oder
Austauschmotor.
Muss den Freien noch einmal befragen was er gedenkt an Stunden und Stundenlohn zu berechnen und wie es mit Garantie aussieht.
PS:@eddiek
Als CAVA Schaden sind die Kolben gemeint?
Motor:
- Hornbild in allen Zylindern ausgewaschen
- Zylindermaß an der Verschleißgrenze
- Eingrabungen in der Motorblockplanfläche
- Ventilführung Auslass ausgeschlagen
muss außerdem ggf. noch aus der Zündspulen Reparatur nachbessern.