Abgetrennt von: Wechsel des Sechskant-Ölpumpenantriebes

Ich ziehe meine Hut vor diesem Beschriebung. Habe vor Kurzem einen BRT-Sharan (ohne DPF)gekauft der gerade 100tkm runter hatte. Tolles Fahrzeug. Bin natürlich zügig über das bekannte Problem der Sechskant-Welle zwischen AWM und Ölpumpe gestolpert. Da der Zahriemen zum Verkauf gewechselt wurde (Conti-Tech wurde verbaut), habe ich vorsichtshalber nach dieser Beschriebung die Welle gezogen um diese zu inspizieren.

Alles hat geklappt wie beschrieben und die Hinweise waren entscheident.
- War sehr fummelig den Sicherungsring mit seinen zwei 1mm Löchern zu entfernen, ohne daß der in den Rasen fliegt…
- Die Welle ging sauber mit einem Magneten raus.
- Die Welle hatte nach 100tkm schon markierte Flanken, war aber noch nicht besorgniserregend.
- Wellenlänge gemessen 77,5mm mit M3 Gewindebohrungen auf beiden Seiten
- Habe die Welle einfach umgedreht, da nun einwandfrei Flanken zum Eingriff kommen.
- Beim nächsten ZR-Wechsel kommt eine neue Welle rein.

Danke für den sachkundigen Beitrag, wie viele andere auch.

#1

Abgetrennt von der Diskussion zu diesem Beitrag www.sgaf.de/content/wechsel-sechskant-oelpumpenantriebes-mitnehmer-beim-20-tdi-motor-brt-348211

#2

Diese Methode wäre mir zu riskant, um damit die nächsten 90.000 km zu fahren.

#3

Wenn du die Welle einfach nur umdrehst, hättest du sie erst garnicht ausbauen müssen, da sie erst wieder auf den „abgenutzten Flächen“ aufliegt.
Du solltest einen neuen Mitnehmer einsetzen.

#4

Jein.

Wenn man sich die Abnutzungsbereiche anschaut, stellt man fest, dass einseitig ca. 2 cm ab Stirnseite freibleiben/ungenutzt sind.
Diese kann man dann in die AWM seitige Aufnahme (Ausgleichswelle II) stecken.

Die Ölpumpe hat aber eine längere „Übertragungsfläche“ etwas außermittig, sodass beim alleinigen Drehen, bereits verschlissene Anteile der alten Ölpumpenkontaktfläche und auch der AWM Seitigen Mitnehmeranteile „wiederverwendet“ würden.

#5

Hallo M16

Du hast es genau Verstanden.

  1. Kommen andere Bereich der Welle in den Eingriff
  2. Die Drehrichtung der Welle ändert sich und damit kommen bislang nicht benutzte Flächen in den Eingriff.

Es gilt zu bedenken, daß die Drehmomentenübertragung nur in einer Drehrichtung erfolgt. Das zeigen auch die Spuren auf der Welle.

Wenn mein Sharan 200tkm erreicht, kommt eine neue Welle rein.

Andreas

#6

Äh. Verstehe ich das richtig und Du willst dieses wirklich preisgünstige Teil nicht tauschen, sondern weiterverwenden? Wenn ich die Ölwanne schon ab hätte, wären mir die paar Euros wirklich egal. Da käme sogar eine neue Welle rein, wenn die alte noch Null Verschleißerscheinungen hätte. Die kostet doch so gut wie nichts.
Aber jeder braucht seinen individuellen Thrill…

Gruß
Meschi

1 „Gefällt mir“

#7

Erstmal eine Welle mit der richtigen Länge zur Hand haben…Wenn Du in Südfrankreich wohnst dauert schon etwas und da ist dann noch das Thema mit der Länge. Bei mir ist eine 78mm Welle drin, die in Wirklichkeit 77,5mm lang ist.

Und da ich im warmen Frankreich fahre, mit LL-Öl, ist die Belastung ohnehin geringer als im kalten Norddeutschland und so ist das für mich kein Thema…

Photos dann in zwei Jahren wenn ich bei 200tkm angekommen bin :wink:

#8

Da bin ich ja mal gespannt!

#9

Hallo Kollegen

Es sind nun 3,5 Jahre vergangen und ich bin bei 201tkm angekommen mit meinem Sharan. Hat problemlos geklappt und nun kommt die Auflösung mit dem Rätsel zum Drehen Sechskantantriebs der Ölpumpe.

Es ist genau wie ich sage, in der Mitte (der längere Bereich) kommen die anderen (jungfräulichen) Flanken zum Engriff. Und was die gefährdeten Enden angeht(deutlich kürzer), kommt ein jungfäuliches Ende zum Eingriff. Ist also klar problemlos.

Wer eine neue Welle zur Hand hat, sollte die auch einbauen, bei dem Aufwand kommt es nicht auf die paar Groschen für die Welle an. Ich habe nun eine Spezialwelle der Firma www.mm-hp.de verbaut. Die hat ein verringertes Spiel (gemessen 6,09mm) sowie eine abriebfeste Oberfläche. Das verringerte Spiel sollte bereits das Problem fast lösen.

Ich denke, dass auch der konsequente Einsatz des von VW empfohlenen Castrol LL-Öl seine Beitrag hat. Vollsythetische Öle bleiben flüssiger und dadurch hat die Ölpumpe ein leichteres Leben. Und der Motor sieht von innen blitz blank aus. Ölwanne einfach ausgewischt. Nix mit Ablagerungen. Ich war beeindruckt.

Schauen wir mal in 100tkm wie diese Welle dann aussieht. Grüsse aus Frankreich

2 „Gefällt mir“

#10

Hallo,
diese „Spezialwelle“ wollte ich vor einigen Monaten einbauen. Mit der Länge von 100mm wird sie geliefert und muss entsprechend gekürzt werden. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Welle sehr weich ist. Das Kürzen mit einer Bügelsäge war fast ohne Widerstand möglich. Von der „besonderen“ Oberfläche, ausser Färbung habe ich nichts bemerkt. Tatsächlich ist die Welle größer, 6.10mm.
Letztendlich bin ich bei der Originalwelle geblieben, die Anpassung der Länge wurde wie bisher (den Tausch habe ich schon mehrfach durchgeführt) mit einem Winkelschleifer gemacht, mir der Bügelsäge war es gar nicht möglich.
Bin gespannt wie sich die „Spezialwelle“ bewährt.
Gruß

#11

#9
Vielen Dank für die Berichterstattung!
Ich bin gespannt, wie die mmhp Welle nach 100 tkm aussieht.

#12

Hallo Sharan als Zweitwagen und M16
Ja, die Welle wird in 100mm geliefert, mit einer Markierung bei 77,5mm. Ich habe noch die kurze Welle drin und war beim Absägen mit einer anständigen Bügelsäge auch etwas erstaunt, dass dies unter normalem Aufwand möglich war. Ich hab dann nochmals genau den Beipackzettel mit ausführlicher Aneitung und Beschreibung gelesen und da steht es dann ganz genau. Die Welle ist nicht durchgehärtet, sondern nur Oberflächenvergütet und teilgehärtet. Der Kern besteht aus einem normalen Stahl, um die Bruchgefahr zu reduzieren. Das macht Sinn weil zu hart bei Schlägen brechen kann und noch schlimmer ermüden kann (Wöhler-Kurve).
Ich rechne ganz stark damit, dass die um 0,1mm vergrösserten Abmasse das Problem sehr deutlich reduziert weil bei einer solchen Anwendung das Spiel einfach tödlich ist. Im Ganzen gesehen, ist diese Art von Konstruktion schon sehr bedenklich und ich würde das als Konstruktionsfehler bezeichnen.
Was MM-HP Welle angeht, gehe ich mal davon aus, dass die wissen was sie tun und daher vertraue ich der Welle erstmal. Hat jedenfalls saugend und schmatzend gepasst und läuft der BRT mit neuer Welle und neuem Zahnriemen von ContiTech einfach schnurrend…
In ca. 3,5 Jahren, kann ich dann wieder mehr berichten, wenn ich weitere 100tkm auf der Uhr habe. Ich wechsel alle 100tkm die Welle und den Zahnriemen. Der alte Zahnriemen (auch ContiTech) sah aus wie neu, nur die Beschriftung war deutlich bleicher, aber einwandfrei lesbar. Das Fahren in SüdEuropa tut dem Auto offensichtlich gut :wink: wurde ja auch in Lisboa gebaut…

#13

Hallo @Andreas-Toulouse,
diese Informationen des Herstellers habe ich auch. Die waren bei dem Mitnehmer dabei.
Genau das war die Ursache warum ich den Mitnehmer nicht verwendet habe.
Für mich war die thermische Bearbeitung der Oberfläche nicht erkennbar, der Mitnehmer ist einfach weich, viel zu weich.
Die Säge hätte zumindest anfänglich Probleme mit dem teilgehärteten Mitnehmer haben müssen, das war nicht der Fall.
Damit ist die Vergrößerung des Querschnitts für mich nutzlos (wenn auch grundsätzlich richtig).
Und eine Reduzierung der Bruchgefahr ist gar nicht notwendig, die Mitnehmer brechen nicht, sie drehen irgendwann durch.
Für mein Verständnis wäre ein Mitnehmer mit Übermaß und weitgehend durchgehärtet die bessere Lösung des Problems.
Gruß